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Asil

Eniwaj / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Steckbrief

  • Herkunftsland: Indien (Punjab)
  • Farbschläge: rot gesattelt, blau-silberhalsig, blau, weiß, fasanenbraun, schwarz-weiß gescheckt, blau-rotbunt, wildfarbig, gelb-bunt
  • Eigenschaften: unkompliziert zu halten, zutraulich gegenüber Halter*in, mutig
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5-3,0 kg
  • Legeleistung: ca. 60 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 40 g
  • Eierschalenfarbe: cremefarbig bis bräunlich
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das Asil Huhn ist die älteste Haushuhnrasse der Welt. Es zeichnet sich durch seinen Mut und seine Aggressivität gegenüber Artgenossen aus, welche sich meist unter Hähnen zeigt. Die Haltung ist wegen dieses Verhaltens jedoch nur als Paar oder in einer kleinen Gruppe von einem Hahn mit zwei Hennen problemlos möglich, da es auch unter den Hennen zu Konflikten kommen kann. Abgesehen davon ist die Haltung sehr unkompliziert, da dieses Huhn seinen Halter*innen gegenüber sehr schnell zutraulich wird. In Hinsicht auf die Beziehung zwischen Tier und Halter sollte jedoch Vorsicht und Zurückhaltung gewaltet werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Das Gehege benötigt keine große Umzäunung. Er erhebt sich nur selten, da er von Natur aus sehr neugierig und wenig ängstlich ist. Wie eben erwähnt sollte gut aufgepasst werden, welche Kombination von Hennen und Hähnen aufgrund ihres aggressiven Verhaltens möglich ist. Da der Asil ein für den Kampf gezüchtetes Huhn ist, sollten nie zwei Hähne miteinander leben. Man sollte sie immer einzeln halten. Ihr natürliches Verhalten gegenüber Konkurrenten würde Konflikte und brutale Kämpfe verursachen. Für das halten mehrerer ausgewachsener Kampfhähne bieten sich geräumige Hahnenboxen an, die zwar Sichtkontakt, aber keinen Körperkontakt der Kontrahenten erlauben. In der Aufzucht hat es sich bewährt in bei den Junghähnen einen Althahn als Erzieher dabei zu haben.

Da der Asil einen kompakten Körper mit sehr großer Masse und geringer Oberfläche hat, ergeben sich wenig Probleme mit Frost.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Da der Asil seit Jahrtausenden zum Kampfhuhn gezüchtet wurde, ist er als Ei- oder Fleischlieferant nicht zu gebrauchen und fast ein reines Zierhuhn. Abgesehen von den vergleichsweise wenigen 60-70 Eiern pro Jahr, die er legt, liefern bloß die Junghühner Fleisch, das zum Verzehr geeignet ist. Bei älteren Tieren wird das Fleisch sehr fest und ungenießbar. In der westlichen Welt ist der Hahnenkampf heutzutage größtenteils verboten, weshalb der Asil seine ursprüngliche Funktion verlor und meistens nur als Zuchtobjekt gehalten wird.

Küken

Auch wenn sie als Legerinnen unbrauchbar sind, sind die Asil-Hennen sehr fürsorglich, wenn es um die Brut geht, und kümmern sich uneigennützig um ihre Küken.

Aussehen und Farbschläge

Die verschiedenen Farben und Farbschlägen des Asil-Huhns entstanden dadurch, dass man die Tiere nach Kraft und Mut selektiert hat und sie sich unabhängig voneinander entwickelten.

Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • rot gesattelt
  • blau-silberhalsig
  • blau
  • weiß
  • fasanenbraun
  • schwarz-weiß gescheckt
  • blau-rotbunt
  • wildfarbig
  • gelb-bunt

Das für Kampfhühner typische kurze Gefieder liegt eng an dem athletischen Körper der Asil-Hühner. Neben ihrem markanten Brustbein fällt vor allem die für sie charakteristische, aufrechte Körperhaltung auf. Zudem besitzen sie muskulöse Ober- sowie Unterschenkel und kurze, kräftige Flügel. Sie werden eng am Körper anliegend getragen und haben eine markante Schulterung.

Herkunft

Der Asil ist nicht nur die älteste Haushuhnrasse überhaupt, sondern zählt ebenfalls zu den ältesten Kampfhuhnrassen der Welt. Sein Ursprung liegt in Indien, wo er seit ewigen Zeiten aufgrund seines Muts als Kampfhuhn zur Bespaßung der Halter genutzt wurde. Diese Tradition ist schon so gefestigt, dass in Indien alle Kampfhuhnrassen mit „Asil“ bezeichnet werden. Mitte des 18. Jahrhunderts brachten europäische Händler Asil-Hühner mit in ihre Heimat. Dort hat man sie für ähnliche Zwecke verwendet und gezüchtet.

Züchter*innen

Dirk Böing
Tel.: 02852/509975
dirkboeing@web.de
https://www.facebook.com/dirk.boing.9

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blau England Gelb goldschwarz-gesäumt kennfarbig orangefarbig rot schwarz weiß Zierhuhn Zweinutzung

Orpington

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: u. a schwarz,weiß, gelb, rot, porzellanfarbig blau gesäumt (weitere unten)
  • Eigenschaften: Winterleger, robust, zutraulich, ruhig, neugierig, anhänglich
  • Gewicht Henne: 3,5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,5 kg
  • Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 53 g
  • Eierschalenfarbe: gelbbraun
  • Zwergform vorhanden: Ja

Haltung

Verhalten

Orpington-Hühner haben ein sehr ruhiges, zahmes und freundliches Wesen, weshalb sie sehr beliebt sind. Sie sind außerdem anhänglich und verfolgen ihre Züchter*innen gerne im Stall. Diese Hühnerrasse kommt leicht in Brutstimmung, was ein klarer Vorteil zu vielen anderen Rassen ist. Orpingtons eignen sich für Personen, die in der Hühnerhaltung schon Erfahrungen gesammelt haben.

Da die Hühner ein friedsames und zutrauliches Wesen haben, eignen sie sich auch für Familien. Des Weiteren vertragen sie sich sehr gut in der Gruppe und auch mit anderen Rassen. Außerdem zählen sie als schnellwüchsig und frühreif, weshalb man nicht lange auf das erste Ei warten muss.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Orpington-Hühner schätzen besonders den Freilauf, wenngleich die Fläche nicht groß gebaut sein muss. Zwar sind sie nicht anspruchsvoll, jedoch müssen hierbei einige Dinge beachtet werden. Da die Hühner dichte Bauchfedern haben, jedoch nur kurze Beine, empfiehlt man einen trockenen, sauberen Schlafstall. Eine Überdachung ist bei Regenwetter sicherlich von Vorteil, denn das schöne Gefieder soll vor Matsch und Schlamm geschützt bleiben. Außerdem sind Orpingtons sehr neugierig, weshalb man auf ein ausbruchssicheres Gehege achten soll. Durch ihr dichtes und üppiges Gefieder sind sie kälteunempfindlich. Aufgrund ihres stattlichen Gewichts fliegen diese Tiere kaum oder gar nicht, daher reicht ein niedriger Zaun in jedem Fall.

Futter

Orpingtons sind fleißige Futtersucher, die sich in der warmen Jahreszeit hauptsächlich von Grünfutter und Insekten, die sie selbst im Freiland finden, ernähren. Außerdem mögen sie Hafer und Legehennenalleinfutter, jedoch muss man hier mit der Menge vorsichtig sein. Da diese Rasse sich wenig bewegt und gemütlich ist, neigt sie umso mehr zur Verfettung. Auch hier berichten Züchter*innen von Einschränkungen der Legeleistung, wenn das Gewicht zu hoch ist. Besonders das Alter kann zu Verfettung führen und in weiterer Folge zu Herz- und Kreislaufproblemen. Die richtige Portionierung oder ein Futterautomat kann hier Abhilfe schaffen. Weniger ist mehr!

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Orpington-Hühner beeindrucken in erster Linie mit großen, ausgezeichneten Fleischmengen, die sie unter ihrer Befiederung verstecken. Ihre tiefe Brust und der fleischige Bauchteil verraten die ausgezeichneten Lege- und Masteigenschaften der Hühner. Die Legeleistung der Orpingtons beläuft sich in den ersten zwei Jahren auf je 160 Eier, die auch in Wintermonaten gelegt werden.

Küken

Orpington-Hennen sind besonders brutfreudig und eignen sich ideal für Nachwuchs, den sie sehr gut führen. Ihre Küken sind schnellwüchsig und robust, weshalb sie meist gesund und fröhlich heranwachsen. Sie gelten als zahm und zutraulich, außerdem sind sie anhänglich, was die Züchter*innen anbelangt.

Aussehen und Farbschläge

Orpington-Hühner haben ein auffällig dichtes und flauschiges Gefieder, was ihr Aussehen einzigartig macht und ein Merkmal ist, an dem man sie schnell erkennt. Diese Tiere sind von breiter Form, wobei die Höhe und Breite ihres Körpers nahezu gleich sind.

Ihre Augenfarbe gibt es in verschieden Ausführungen – von schwarz bis rot-orange. Ihr niedriger Einfachkamm sowie ihre Ohrlappen sind hellrot bis dunkelrot, je nach Farbschlag. Der Körperbau von Hahn und Henne ist annähernd gleich und auch das Gewicht zeigt ähnliche Werte. Der Hahn hat im Gegensatz zur Henne einen breiten, kurzen, vollen Schwanz, aber auch die Kehlklappen und der Kamm unterscheiden sich.

Anerkannte Farbschläge sind:

  • blau
  • rot
  • rebhuhnfarbig
  • gelb-Schwarzgesäumt
  • birkenfarbige
  • rosenkämmig (gelb und schwarz)
  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • porzellan
  • schwarz-Weißgescheckt
  • gestreift

Momentan befindet sich der kennfarbige Farbschlag noch in einem Zulassungsverfahren und könnte schon bald hinzugefügt werden.

Herkunft

Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Hühnerrasse von William Cook in der englischen Grafschaft Kent aus Orpington gezüchtet. Die Hühner sind eine Mischung aus Plymouth Rocks, Croad-Langschans und Minorkas aus Spanien. Bei seiner Vorstellung der Orpington Hühnerrasse 1886 stieß Cook nicht sofort auf Entzücken aufgrund der speziellen Optik der Tiere. Jedoch wurden die Hühner schnell populär, als ihre Eigenschaften bekannt wurden.

Züchter*innen

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

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blau Frankreich geflockt schwarz weiß Zweinutzung

Bressehuhn / Bresse-Gauloise

Steckbrief

  • Herkunftsland: Frankreich
  • Farbschläge: weiß; schwarz; blau; geflockt
  • Eigenschaften: ruhig, zäh, neugierig, zahm, pflegeleicht, lebhaft, anpassungsfähig, robust, frohwüchsig
  • Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5 – 3,0 kg
  • Legeleistung: 240 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 60 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: nein

Ursprung

Bressehuhn bzw. Bresse-Gauloise ist eine französische Hühnerrasse benannt nach der Region Bresse im Osten Frankreichs. Das Außergewöhnliche an der Rasse ist ihr Namensschutz. Bereits im Jahr 1601 wurde unter dem französischen König Heinrich IV. erlassen, dass „das Huhn der Bresse“ (frz. Poule de Bresse) unter diesem Namen in keiner anderen Regionen gehalten werden darf. Außerhalb dieses Gebiets erhalten die Hühner demnach den Zusatz „Gauloise“.

Traditionell waren in der Bresse drei Farbschläge verbreitet: die Schwarzen von Louhans, die Grauen von Bourg und die Weißen von Bény. Durch Einfluss von Händlern und einer gezielten Zucht entwickelten sich die Weißen von Bény zu den eigentlichen Bressehühnern. Das Bressehuhn ist bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Im Jahr 1864 konnte es sich haushoch gewinnend bei einem nationalen Schlachttierwettbewerb durchsetzen. 1904 folgte die Gründung des ersten Bresse Clubs, der sich für genaue Rassestandards einsetzte und die Zucht förderte. 1957 erhielt das Huhn schließlich seinen Namensschutz, der die angemessene Nutzung des Rassennamens regelt.

Aussehen

Bressehühner sind einfachkämmige Landhühner mit blauen Läufen und weißen Ohrscheiben. Der weiße Farbschlag ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, vor allem aber sind die Farben der französischen Flagge kennzeichnend (weißes Gefieder, roter Kamm und Kehllappen, blaue Läufe). Bei der Henne wird der abstehende Kamm umgelegt. Die Hühner haben außerdem einen langen, gut gerundeten Rumpf und einen breiten Rücken, der leicht abfällt. Die Brust ist breit und voll und die Flügel liegen eng an.

Haltung

Aufgrund des Namensschutzes kann die Rasse nicht überall einheitlich „Bressehuhn“ genannt werden. Das erfordert nämlich die Einhaltung gewisser Haltungs-, Mast- und Vermarktungsvorschriften. Außerdem muss die entsprechende Zuchtrichtung und die regionale Zugehörigkeit erfüllt sein. Es gibt rund 250 Züchter*innen in der französischen Region, die dadurch einheitliche Prinzipien verfolgen, was Haltung, Fütterung und Schlachtung betrifft. Das umfasst unter anderem geregelte Bedingungen für die Aufzucht der Küken sowie älterer Hühner und Vorgaben zum Futter. Dadurch bleibt das Rassekennzeichen erhalten, das die Authentizität des Bressehuhns bestätigt. Außerhalb all dieser Bedingungen ist die Rasse als Bresse-Gauloise zu bezeichnen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die ruhigen, neugierigen und zähen Hühner haben keine speziellen Anforderungen an die Haltung, jedoch haben sie einen durchaus hohen Bewegungsdrang. Eine Freilandhaltung ist daher empfehlenswert. Beim Platzbedarf sollten 10 m² pro Huhn einberechnet werden. Da die Hühner jedoch nicht gern fliegen, reicht eine niedrige Umzäunung aus.

Futter

Durch die Freilandhaltung nehmen die Hühner bereits den Großteil ihres Futters auf, allerdings kann mit regionalem Futter wie Mais und Buchweizen zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bressehühner bzw. Bresse-Gauloise werden hauptsächlich als Wirtschaftshühner gezüchtet und gehalten. Besonders wegen ihres schmackhaften Fleisches, das durch sorgfältige Haltung hohe Qualität aufweist, sind sie eine begehrte Rasse. Bereits nach 20 Wochen erreichen sie ein Schlachtgewicht von 2,3 kg bei Hennen und 2,9 kg bei Hähnen. Doch auch die Legeleistung von bis zu 240 Eiern im Jahr ist bemerkenswert und macht Bressehühner somit zu einem wertvollen Zweinutzungshuhn.

Küken

Bressehühner brüten kaum, weshalb eine Leihhenne oder eine Kunstbrut empfehlenswert ist. Die Küken sind jedoch robust und wachsen schnell heran. Die Hennen beginnen bereits ab einem Alter von 18 Wochen, Eier zu legen.

Farbschläge

Beim originalen Bressehuhn gibt es nur den weißen Farbschlag mit weißem Gefieder, roten Kopfmerkmalen, blauen Läufen sowie dunkelbraunen Augen.

Bei den Bresse-Gauloise hingegen gibt es mehrere Farbschläge:

  • blau
  • schwarz
  • geflockt

Auch sie haben rote Kopfmerkmale sowie blaue Läufe, nur die Farbe des Gefieders variiert entsprechend. Ebenso kann die Augenfarbe je nach Farbschlag verschiedene Brauntöne annehmen.

Züchter*innen
(Bresse-Gauloise)

Deutschland:
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

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blau Eier gesperbert schwarz unklar weiß Zierhuhn

Strupphuhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: unklar
  • Farbschläge: schwarz, weiß, gesperbert, blau
  • Eigenschaften: lebhaft, zutraulich, robust, kälteunempfindlich, ruhig
  • Gewicht Henne: 2,0-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: 130 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: gelbbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Strupphuhn-Hahn und -Henne (Foto: Martin Schmidt)

Das Strupphuhn ist ein außergewöhnliches Tier, das neben dem besonderen Aussehen mit seinem angenehmen Charakter überzeugt. Hühner dieser Rasse gelten als lebhafte, aber ruhige und ausgeglichene Tiere. Sie fassen zudem recht schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und werden sogar handzahm. Bei guter Pflege werden sie anhänglich und lassen sich streicheln. Immer wieder gibt es die Behauptung, Strupphühner wären empfindliche Zierhühner. Auch wenn ihr Äußeres vielleicht anderes vermuten lässt: Die Rasse gilt als äußerst robust und kälteunempfindlich. Die Annahme, Strupphühner wären nur zum Anschauen gut, lässt sich ebenfalls leicht widerlegen: Mit ungefähr 130 Eiern im ersten Legejahr können Halter*innen sicherlich zufrieden sein. Jedenfalls sollte allerdings beachtet werden, dass es bei der Haltung von Strupphühnern einige Punkte zu bedenken gibt. So sind sie keine guten Anfängerhühner. Wer Strupphühner halten möchte, sollte den Tieren viel Zeit widmen können.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Wie bereits erwähnt, sind Strupphühner viel robuster als vielleicht zunächst vermutet. Trotz ihres struppigen Gefieders sind sie auch gegen Regen oder Kälte recht widerstandsfähig. Trotzdem gilt bei diesen Hühnern vielleicht noch mehr als bei anderen Rassen: Bei rauen Wetterverhältnissen, besonders im Winter oder bei heftigen Regenfällen, muss ständig der Zugang zu einem trockenen und zugluftfreien Stall möglich sein. Auf Hygiene in Stall und Freilauf sollte bei dieser Rasse ebenfalls verstärkt geachtet werden. Das Gehege der Strupphühner sollte möglichst groß sein. Die aktiven Tiere scharren dann fleißig nach Futter und bewegen sich bei ausreichend Platz gerne und viel. Die außergewöhnliche Befiederung führt zu einer sehr eingeschränkten Flugfähigkeit. Eine niedrige Umzäunung ist daher ausreichend, um die Tiere am Ausbrechen zu hindern.

Futter

Die Ernährung der Strupphühner stellt sich als unkompliziert heraus. Es gibt im Vergleich zu anderen Hühnerrassen wenig Spezifisches zu beachten. Ist der Freilauf ausreichend groß und stehen auf der Fläche genügend Nahrungsquellen zur Verfügung, so sind die Tiere fleißige Futtersucher. Daher ist in der warmen Jahreszeit nur wenig Zufütterung notwendig. Die Ansprüche an das Futter unterscheiden sich nicht von denen anderer Rassen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Strupphühner sind, wie bereits angesprochen, keineswegs nur schön anzusehende Zierhühner. Im ersten Legejahr bringen sie bis zu 130 Eier. Diese sind mit ungefähr 60 Gramm recht schwer und weisen eine cremefarbene bis gelbbraune Schalenfarbe auf. Aber auch als Fleischlieferant wird das Strupphuhn teilweise geschätzt. Aufgrund ihres hohen Gewichtes bringen sie eine ansehnliche Fleischmenge.

Küken

Strupphühner gelten als überaus liebevolle und verantwortungsvolle Mütter. Die Küken dieser Rasse wachsen schnell und sind bald robust und lebhaft. Nach dem Schlupf sind die Kleinen von dem Nachwuchs anderer Rassen kaum zu unterscheiden. Erst nach einigen Tagen zeigt sich die besondere Beschaffenheit des Gefieders. An den Flügeln sind meist die ersten nach oben gebogenen Federn erkennbar. Allerdings sollten sich Halter*innen nicht wundern, wenn nicht alle Hühner eine struppige Befiederung ausbilden. Nur ungefähr zwei Drittel des Nachwuchses sind gestruppt, selbst wenn beide Elternteile dieses Merkmal aufweisen.

Aussehen und Farbschläge

Weiße Strupphuhn-Henne (Foto: Martin Schmidt)

Strupphühner treten in verschiedenen Farbschlägen auf. Folgende Typen gelten als anerkannt:

  • schwarz
  • weiß
  • gesperbert
  • blau

Der Körper der Strupphühner entspricht dem Landhuhntyp. Strupphühner sind kräftig und weisen eine mittelhohe Stellung auf. Der mittellange Hals der Rasse führt hinunter zu einer breiten Brust. Besonders auffällig ist selbstverständlich die struppige Befiederung, die sich bei dem struppigen Typ über den gesamten Körper zieht. Lediglich die mittellangen Läufe sind unbefiedert. Im Idealfall stehen die Bögen der Federn in Richtung des Kopfes ab. Der üppige Schwanz wird aufrecht oder leicht abfallend getragen.

Alle Farbschläge haben die rote Färbung von Gesicht, Ohr- und Kehllappen gemeinsam. Dagegen sind bei den Läufen, Augen und Schnäbeln deutliche Unterschiede zu erkennen. Während weiße Strupphühner eine gelbe Färbung der Läufe aufweisen, sind die der anderen Farbschläge grau bis schwarz. Allgemein gilt: Je heller die Gefiederfarbe, desto heller sollen Augen und Schnabel sein.

Herkunft

Die Herkunft dieser Rasse konnte nicht vollständig geklärt werden. Häufig wird vermutet, dass Strupphühner in Asien ihren Ursprung haben. So gibt es Berichte über die Existenz dieser Rasse auf Java und den Philippinen. Dort sollen Strupphühner schon vor über 300 Jahren vorgekommen sein. Weit verbreitet waren die struppigen Hühner auch in Ländern wie Russland, Japan oder Indien.

Später dürfte die Rasse dann nach Europa gekommen sein. In englischer Fachliteratur des 17. Jahrhunderts lassen sich bereits Hinweise auf Hühner mit gelockter Befiederung finden. Im 18. Jahrhundert folgten Erwähnungen auch in deutschsprachigen Texten. 1874 wurden in den USA erstmals Standards der Rasse festgehalten. Im deutschen Raum gelten Strupphühner heute als eher seltene Exoten. Dennoch bereiten sie immer mehr Halter*innen Freude, die nach außergewöhnlich aussehenden, aber auch wirtschaftlichen Tieren suchen.

Züchter*innen

Martin Schmidt
33449 Langenberg
mucuschmidt@web.de

Hühnerhof Juesven
www.huehnerhof-juesven.de

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blau blau-weiß-gescheckt Eier Gelb gestreift gold goldblau-gesäumt goldbraun-porzellanfarbig goldschwarz-gesäumt goldweiß-gesäumt Italien kennfarbig orangefarbig perlgrau-orangefarbig rebhuhnhalsig rot rotgesattelt schwarz schwarz-weiß-gescheckt silber weiß weiß-schwarzcolumbia

Italiener

Steckbrief

  • Herkunftsland: Italien
  • Farbschläge: sehr viele verschiedene, z.B. rebhuhnhalsig, goldfarben, silberfarben, schwarz, schwarz-weißgescheckt, gelb, gestreift, kennfarbig, blau-rebhuhnhalsig, blau-goldfarbig, orangehalsig, perlgrau-orangehalsig, rotgesattelt, rot, blau, weiß, weiß-schwarzcolumbia, goldbraun-porzellanfarbig, blau-weißgescheckt, gold-schwarzgesäumt, gold-blaugesäumt, gold-weißgesäumt
  • Eigenschaften: robust, wetterunempfindlich, zutraulich, schreckhaft, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: 1,75-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,25-3 kg
  • Legeleistung: ca. 190-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Italiener-Hühner wirken mit ihrer aufrechten Haltung sehr anmutig und sind gleichzeitig sehr robust. Die Tiere sind höchst aktiv, bewegungsfreudig und fast immer unterwegs im Freilauf. Teilweise können sie eher schreckhaft sein und flüchten schnell vor vermeintlichen Gefahren. Das macht ihren Charakter z.B. für Kinder eventuell nicht so angenehm. Zudem ist bei den Hähnen meist ein ausgeprägter Beschützerinstinkt zu erkennen, sodass er die Hennen auch gegenüber Menschen teilweise heftig verteidigt.

Nehmen sich Besitzer*innen genügend Zeit und wenden einiges an Geduld auf, können die Italiener aber durchaus auch recht zutraulich werden. Für Familien mit Kindern sind sie dennoch nicht unbedingt zu empfehlen. Alle anderen Halter*innen werden sich aber über die vielen hübschen Farbschläge und die gute Legeleistung freuen. Wer außerdem nach einem unkomplizierten, bewährten und schnell zufriedenen Huhn sucht, wird hier fündig werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Manchmal wird gemeint, die unkomplizierten Italiener-Hühner könnten auch gut im Stall gehalten werden. Fest steht aber, dass sie sich mit ihrem ausgeprägten Bewegungsdrang am wohlsten fühlen, wenn sie sich im Freien bewegen und scharren können. Daher sollte den Tieren ausreichend Auslauf gewährt werden. Italiener sind zudem sehr wetterunempfindlich und robust. Auch bei Schlechtwetter können sie draußen bleiben und halten verschiedenste klimatische Verhältnisse aus.

Wenn andere Rassen im Winter Legepause machen, produzieren die Italiener-Hennen trotzdem fleißig weiter ihre Eier. Auch wenn diese Rasse also sehr widerstandsfähig ist, sollte immer an einen trockenen Unterstand oder Zugang zum Stall gedacht werden, wenn die Tiere draußen sind. Viele Halter*innen sorgen überhaupt dafür, dass die Hühner in der Nacht in den sicheren Stall kommen. So legen sie ihre Eier in die dafür vorgesehenen Nester und schlafen auch nicht auf Bäumen. Italiener sind nämlich für ihre relativ gute Flugfähigkeit bekannt. Nicht selten flattern sie auch auf Bäume, sodass der Zaun des Freilaufs ausreichend hoch sein muss.

Futter

Italiener sind fleißige Futtersucher, die gerne im Freilauf unterwegs sind. Auf diese Weise sammeln sie sich den Großteil ihrer Nahrung selbst und machen auch noch Bewegung. Dies ist gut, da es einer Verfettung vorbeugt, zu der Hühner dieser Rasse neigen. Eine solche hätte eine schlechtere Legeleistung zur Folge. Daher hat es sich bewährt, zusätzlich zu der selbst gesammelten Nahrung ein wenig Futter bereitzustellen, beispielsweise Legemehl. Dadurch kann gewährleistet werden, dass alle notwendigen Nährstoffe für die hohe Eierproduktion vorhanden sind.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Italiener sind eine gute alte Nutztierrasse. Mit bis zu 200 gelegten Eiern pro Jahr handelt es sich um eine typische Legerasse. In Bezug auf die Legeleistung sind Italiener damit ganz vorne mit dabei. Vor allem nimmt die Legeleistung im Vergleich zu anderen Rassen nicht schnell ab und die Hennen legen auch im Winter weiter. Beliebt sind sie auch aufgrund ihrer Robustheit und den niedrigen Ansprüchen an ihre Haltung. Auch, dass sie gute Futterverwerter sind, macht sie zu sehr wirtschaftlichen Hühnern. Italiener besitzen darüber hinaus eine recht hohe Körpermasse, sodass sie durchaus auch als Suppenhühner geschätzt werden.

Küken

Italiener-Hennen zeigen keinen hohen Brutdrang und genießen auch nicht unbedingt einen Ruf als gute Mütter. Wer gerne Küken möchte, sollte also eher auf Kunstbrut ausweichen oder eine Leihhenne einer anderen Rasse auswählen. Grundsätzlich sind Italiener-Küken aber leicht großzuziehen. Unter der Wärmelampe wachsen sie schnell und sind von Anfang an aktiv. Besonders bei dieser Rasse ist, dass bei den meisten Farbschlägen das Geschlecht des Nachwuchses schon am ersten Tag erkennbar wird.

Aussehen und Farbschläge

Das Italiener-Huhn wird oft als typisches Bauernhofhuhn bezeichnet. Mit seiner aufrechten Haltung wirkt es stolz und anmutig. An dem robusten lang gestreckten Körper fallen vor allem die gelben Läufe und der gelbe Schnabel auf. Zudem zeichnen sich alle Hühner dieser Rasse durch weiße Ohrscheiben und ein rotes Gesicht aus. Trotz unterschiedlicher Farbschläge sind Kehllappen und Kamm ebenfalls rot gefärbt. Die Tiere weisen entweder einen Einzel- oder einen Rosenkamm auf. Männliche und weibliche Tiere unterscheiden sich bei den meisten Farbschlägen optisch kaum.

Bekannt sind Italiener-Hühner vor allem aufgrund der Vielfalt an verschiedenen Farbschlägen:

  • rebhuhnhalsig
  • goldfarben
  • silberfarben
  • schwarz
  • schwarz-weißgescheckt
  • gelb
  • gestreift
  • kennfarbig
  • blau-rebhuhnhalsig
  • blau-goldfarbig
  • orangehalsig
  • perlgrau-orangehalsig
  • rotgesattelt
  • rot
  • blau
  • weiß
  • weiß-schwarzcolumbia
  • goldbraun-porzellanfarbig
  • blau-weißgescheckt
  • gold-schwarzgesäumt
  • gold-blaugesäumt
  • gold-weißgesäumt

Besonders häufig und weit verbreitet ist der rebhuhnhalsige Farbschlag. Dieser erinnert an die Färbung des Baniva-Huhns, des Urahns unserer heutigen Hühner. Der Hals der Hennen ist dabei goldbraun gefiedert, das restliche Gefieder ist dunkelbraun gefärbt. Die Hähne zeichnen sich durch eine Vielfalt an Farben aus: Sie zeigen verschiedenste Schwarz- und Brauntöne. Außer diesen größtenteils braun gefärbten Tieren gibt es zahlreiche weitere Farbschläge. Diese wurden durch Einkreuzungen von anderen Rassen gezüchtet. Die Vielfalt an Farbschlägen macht die Italiener-Hühner sehr attraktiv als Ausstellungshühner.

Herkunft

Wie der Name schon vermuten lässt, stammen Italiener-Hühner ursprünglich aus Italien und von den italienischen Landhühnern ab. Aufgrund der optimalen Legeleistung waren sie schon bald sehr beliebt und wurden als Nutztiere gehalten. Seit dem 19. Jahrhundert verbreiteten sie sich auch in anderen europäischen Ländern. Über die Alpen wurden sie zunächst nach Österreich gebracht, danach weiter nach Norden.

Die Rasse wurde auch wegen ihres Aussehens geschätzt und es wurden viele verschiedene Farbschläge gezüchtet. Deshalb sind Italiener-Hühner auch heute noch sehr beliebt auf Ausstellungen. In Bezug auf ihre Nutzung wurden sie ein wenig von den Legehybriden verdrängt, weshalb die Zahl sank. Nun gelten sie laut der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen als fast gefährdet und stehen unter Beobachtung.

Züchter*innen

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

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blau Eier geflockt gesperbert Niederlande schwarz schwarz-weiß-gescheckt weiß

Friesenhuhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: geflockt, blau, weiß, schwarz, gesperbert, schwarz-weiß-gescheckt
  • Eigenschaften: aktiv, robust, lebhaft, temperamentvoll, widerstandsfähig gegen Krankheiten
  • Gewicht Henne: 1,2-1,3 kg
  • Gewicht Hahn: 1,5-1,6 kg
  • Legeleistung: 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 52 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das Friesenhuhn lässt sich als überaus aktives und temperamentvolles Tier beschreiben. Es ist sehr robust und freiheitsliebend. Als typische Landhühner haben die Tiere viel von ihren Vorfahren bewahrt. Daher ist eine „ursprüngliche“, natürliche Haltung optimal. Ideal ist dafür eine Haltung auf großen Freiflächen, auf denen die schreckhaften Hühner in Ruhe gelassen werden. Zudem ist das Friesenhuhn widerstandsfähig gegen Krankheiten und an raue Wetterbedingungen angepasst. Wer also keine Schoßhühner, sondern aufgeweckte und wirtschaftliche Tiere sucht, die außerdem schön anzuschauen sind, wird mit dieser Rasse sicherlich glücklich sein.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Solange Friesenhühnern ausreichend Auslauf und eine abwechslungsreich gestaltete Freifläche zur Verfügung gestellt werden, ist die Haltung dieser Rasse relativ unkompliziert. Die Tiere scharren gerne aktiv nach Futter und sind ständig in Bewegung. Ratsam ist es, Flächen anzulegen, auf denen die Hühner buddeln können. Gemüsebeete sollten dagegen abgezäunt werden, sonst sind sie schnell umgegraben. Das Friesenhuhn kann zudem gut fliegen. So findet es sich nicht selten auf Bäumen oder Dächern wieder. Eine ausreichend hohe Umzäunung des Auslaufs ist daher unerlässlich.

Ein Merkmal dieser Rasse ist ihre Schreckhaftigkeit. Am liebsten beschäftigen sich die Tiere selbst und freuen sich, wenn sie ungestört bleiben. Bei lauten Geräuschen oder drohender Gefahr flüchten sie rasch unter Gebüsche oder auf Bäume. Auf genügend Versteckmöglichkeiten sollten Halter*innen daher bei der Gestaltung des Auslaufs nicht vergessen. Friesenhühner sind sehr wetterhart und verbringen gerne auch bei tiefen Temperaturen die Nacht im Freien, besonders auf Bäumen. Bedenken sollten Besitzer*innen auch, dass Friesenhühner bei der Kommunikation untereinander im Vergleich zu anderen Rassen recht laut werden.

Futter

Wie auch bei der Haltung der Friesenhühner gibt es bei der Ernährung der Tiere wenig Spezifisches zu beachten. Sie sind fleißige Futtersucher und sorgen bei ausreichend Nahrungsquellen gut für sich selbst. Zufütterung ist in der warmen Jahreszeit kaum notwendig. Aufgrund ihrer relativ geringen Größe benötigen sie allgemein eher wenig Futter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Friesenhühner gelten als sehr wirtschaftliche Tiere. Als typische Legerasse erfreuen sie ihre Halter*innen mit ungefähr 160 Eiern pro Jahr und legen auch im Winter. Im Verhältnis zu der eher kleinen Körpergröße der Hühner sind die Eier sehr groß und wiegen um die 50 Gramm. Doch auch die Fleischqualität der Friesenhühner gilt als ausgezeichnet. So wird das feste Fleisch als sehr schmackhaft beschrieben.

Küken

Friesenhühner sind fruchtbare und brutfreudige Tiere. So erweist sich die Naturbrut meist als unproblematisch. Die Hennen gelten als zuverlässige Mütter, die sich gut um den Nachwuchs kümmern und ihre Küken stets verteidigen. Nach dem Schlupf sind die Küken bald robust und lebhaft.

Aussehen und Farbschläge

Friesenhühner treten in einer Vielfalt an verschiedenen Farben auf. Am weitesten verbreitet sind die Farbschläge silber-, golden- und gelb-weiß geflockt. Während die Hähne nahezu einfärbig sind, ziehen sich die feinen, flockenähnlichen Zeichnungen über den Großteil der Hennen-Körper. Auf jeder Feder finden sich links und rechts des Federkiels mehrere weizenkornförmige Flocken. In Deutschland gelten derzeit folgende Farbschläge als anerkannt:

  • gelb-weißgeflockt
  • zitron-schwarzgeflockt
  • gold-schwarzgeflockt
  • silber-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt mit weißen Federenden
  • schwarz-weißgescheckt
  • gesperbert
  • schwarz
  • blau
  • weiß

Wie bereits erwähnt, zählen Friesenhühner zu den eher kleineren Vertretern der Landhühner. Die Schultern der Tiere sind recht breit, während der Rücken Richtung Schwanz immer dünner wird. Charakteristisch ist der füllige Schwanz, der stets hoch getragen wird. Auf dem Kopf der Friesenhühner ist außerdem ein aufrecht stehender roter Einzelkamm zu finden. Bei allen Farbschlägen sind die Läufe der Tiere schieferblau. Auffällig sind zudem die weißen Ohrlappen und die orangerot gefärbten Augen.

Herkunft

Gesicherte Informationen über den Ursprung der Rasse lassen sich nicht finden. Fest steht jedoch, dass Friesenhühner bereits seit mehreren Jahrhunderten in den Niederlanden gezüchtet wurden. Vermutet wird, dass die Rasse aus europäischen Wildhühnern hervorgegangen ist. In dieser Zeit wurde das Friesenhuhn kaum mit anderen Rassen gekreuzt. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Friesenhühner als eigenständige Rasse beschrieben. Eng verwandt scheint diese Rasse mit dem ebenfalls aus Holland stammenden Drenther-Huhn zu sein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging die Zahl der Friesenhühner stark zurück. Neu aufkommende Wirtschaftsrassen galten als vielversprechender. Seit den 1920er-Jahren entstanden jedoch Züchtervereinigungen, die sich um die Rückkehr der Rasse bemühten. In Deutschland entstand hierzu der Sonderverein der Friesenhühner und Zwerg-Friesenhühner. Heute gelten Friesenhühner wieder als weiter verbreitet und sind unter Züchter*innen und Hobbyhalter*innen beliebt.

Züchter*innen

Peter Schröer
An der Vogelwiese 11a
47139 Duisburg
Tel.: 020386128
Mobil: 01716567376

Kategorien
blau braun-porzellanfarbig dunkel Gelb gelb-schwarzcolumbia gestreift goldblau-gesäumt goldhalsig goldschwarz-gesäumt goldweiß-gesäumt rebuhuhnfarbig-gebändert rot schwarz schwarz-weiß-gescheckt silber-schwarzgesäumt silberhalsig USA weiß weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Wyandotte

Drei goldblau-gesäumte Wyandotten-Hennen

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: schwarz, blau, weiß, weiß-schwarz-columbia, rebhuhnfarbig-gebändert, gelb, silberhalsig, goldhalsig, rot, schwarz-weiß-gescheckt, braun-porzellanfarbig, dunkel, gelb-schwarz-columbia, gestreift, goldblau-gesäumt, goldschwarz-gesäumt, goldweiß-gesäumt, silber-schwarzgesäumt
  • Eigenschaften: robust, freundlich, geeignet für Anfänger, wetterfest, zutraulich, zahm, brütet gerne
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,4 – 3,8 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 55 g
  • Eierschalenfarbe: je nach Farbschlag gelb bis dunkelbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Die Wyandotte stammt aus den USA, wobei sich der Name der Rasse vom Huronen-Indianerstamm ableitet, der sich selbst als Wyandot bezeichnet, das übersetzt „Inselbewohner“ bedeutet.
Die ersten Tiere wurden bereits ab dem Jahr 1865 gezüchtet, wobei mehrere Züchter beteiligt waren. Der Durchbruch gelang dann dem Züchter L. Whittaker in den 1870er-Jahren. Gekreuzt wurden hierfür Silber-Sebrights, Silber-Paduaner, Hamburg Silberlack Hühner sowie Brahmas und Cochins. Daraus entstand der erste silber-schwarz-gesäumte Farbschlag, welchem noch etwa 30 weitere folgten.
Zunächst hieß die Rasse „Amerikanischer Sebright“ bzw. „Sebright-Cochin“, jedoch folgte auf den Vorschlag des Züchters Frederick A. Houdlette die Umbenennung in „Wyandotte“. Die Rasse wurde schließlich 1883 anerkannt.

Haltung

Die Wyandotte ist eine sehr robuste und vitale Hühnerrasse, die sowohl schlechten Wetterbedingungen als auch Frost trotzt und selten erkrankt. Die Tiere sind zudem zutraulich, lebensfroh und stellen keine speziellen Ansprüche an ihre Haltung.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Wyandotte fliegt nicht gern, deshalb reicht eine niedrige Umzäunung für den Auslauf aus. Sie fühlt sich sowohl im Gehege als auch im unbegrenzten Freilauf wohl, vor allem wenn dieser abwechslungsreich mit Bäumen und Büschen gestaltet ist. In warmen Jahreszeiten bietet es sich jedoch an, den Tieren weiten Freilauf zu gewähren, da sie sich dann gut selbst versorgen können.

Futter

Es ist wichtig, dass Wyandotten nicht überfüttert werden. Sie können ansonsten schnell verfetten, wodurch ihre Wirtschaftsleistung beeinträchtigt wird. Durch ausreichend Freilauf in warmen Monaten etwa suchen sie ihr Futter auch gern selbst, erhalten so wichtige Nährstoffe und die Zufütterung kann eingeschränkt werden.

Goldblau-gesäumter Wyandotten-Hahn

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wyandotten sind ideale Zweinutzungshühner. Sie können für die Mast, aber auch als Legehühner gehalten werden. Bei den Eiern gibt es deutliche Schwankungen was Eigewicht und -farbe angeht, da dies je nach Farbschlag variiert. Durchschnittlich wiegen die Eier rund 55 g bei einer Legeleistung von etwa 180 Eiern im Jahr, wobei im Winter Legepause ist.

Küken

Wyandotten haben einen stark ausgeprägten Bruttrieb. Bei der Haltung muss deshalb darauf geachtet werden, dass die Hennen genug fressen und keine Gesundheitsschäden aufweisen. Die Bruteier eignen sich jedoch sowohl für den Brutkasten als auch für die Naturbrut. Die Hennen sind jedenfalls fürsorgliche Mütter, die sich um ihre Küken zuverlässig kümmern.

Farbschläge

Es gibt eine breite Vielfalt an Farbschlägen der Wyandotten. Der ursprüngliche Farbschlag ist der silber-schwarzgesäumte. Mittlerweile existieren über 30 verschiedene Varianten, darunter:

  • weiß
  • weiß-schwarz-columbia
  • silberhalsig
  • silber-schwarzgesäumt
  • schwarz
  • schwarz-weiß-gescheckt
  • rot
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • goldhalsig
  • goldweiß-gesäumt
  • goldschwarz-gesäumt
  • goldblau-gesäumt
  • gestreift
  • gelb
  • gelb-schwarz-columbia
  • dunkel
  • braun-porzellanfarbig
  • blau

Auch die Eierschalenfarbe variiert von gelb bis dunkelbraun.

Hahn und Henne unterscheiden sich durch Farbgebungen bei Kopf- und Halszeichnungen. Während die Mantelzeichnung bei der Henne bestehen bleibt, weist der Hahn in Kopf- und Halsbereich deutliche Unterschiede zum Mantelbehang auf. Was bei allen Farbschlägen einheitlich ist, sind die orangerote Augen und die gelben Läufe.

Züchter*innen

Zwerg-Wyandotte:
Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

Kategorien
blau Fleisch gelb-blaucolumbia gelb-schwarzcolumbia rebuhuhnfarbig-gebändert schwarz silberfarbig-gebändert USA weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Brahma

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: weiß-schwarzcolumbia, gelb-schwarzcolumbia, gelb-blaucolumbia, blau, schwarz, silberfarbig-gebändert, blau-rebhuhnfarbig-gebändert, rebhuhnfarbig-gebändert, blau-silberfarbig-gebändert mit Orangerücken
  • Eigenschaften: wetterhart, robust, geeignet für Anfänger, zutraulich, ruhig, nicht stressresistent
  • Gewicht Henne: 3,0-4,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,5-5,0 kg
  • Legeleistung: ca. 140 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 53 g
  • Eierschalenfarbe: gelbbraun bis gelbrot
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Brahma-Hühner gelten als ruhige und zurückhaltende Tiere. Trotzdem sind sie aktiv und lebhaft, vor allem, wenn ihnen eine große Freifläche zur Verfügung gestellt wird. Allgemein stellen Brahma-Hühner jedoch wenig Ansprüche an ihre Haltung und können auch auf kleineren Flächen gehalten werden. Geeignet ist diese robuste und wetterharte Rasse jedenfalls auch für Anfänger*innen. Eine Besonderheit dieser Tiere ist dennoch zu beachten: Brahma-Hühner sind nicht stressresistent und geraten schnell in Aufregung. Eine Haltung in einem Haushalt mit kleinen Kindern oder Hunden sollte daher gut durchdacht werden. Unter ruhigen Bedingungen können Brahma-Hühner schnell Vertrauen zu Menschen fassen, werden sogar handzahm und lassen sich streicheln.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Wie bereits erwähnt, stellt sich die Haltung von Brahmas als relativ einfach heraus. Die robuste Rasse fühlt sich sowohl auf im Verhältnis zu ihrer Größe kleinen Flächen als auch bei größerem Auslauf wohl. Selbstverständlich gilt auch hier: Je mehr Platz, desto besser. Bei ausreichend Freifläche sind die Brahma-Hühner fleißige Futtersucher. Zwar vertragen sich die Hühner untereinander recht gut, damit es unter Hähnen friedlich bleibt, sollten sie sich aber auch aus dem Weg gehen können.

Bei der Gestaltung des Freilaufs sollte auf genügend Versteckmöglichkeiten geachtet werden, in die sich die schreckhaften Tiere zurückziehen können. Um Stress zu vermeiden, sollten Halter*innen Stall und Auslauf an einer ruhigen Stelle platzieren und laufende Kinder davon fernhalten. Umzäunungen müssen bei Brahmas nicht sehr hoch geplant werden. Aufgrund ihres hohen Gewichtes gehören sie zu den eher flugunfähigen Rassen.

Brahmas werden als sehr wetterhart beschrieben und vertragen auch raue Wetterbedingungen gut. Zu achten ist jedoch darauf, dass die Hühner nicht zu lange auf matschigen und feuchten Böden stehen müssen. An ihren Federfüßen setzt sich nämlich rasch Schmutz wie Matsch oder Exkremente fest. Hygiene und regelmäßige Säuberungen von Stall und Auslauf sind bei dieser Rasse ganz besonders wichtig.

Futter

Bei großen Freiflächen und ausreichend Nahrungsquellen suchen sich Brahma-Hühner gerne selbst ihr Futter. Da die Rasse jedoch durch ihre besondere Größe ausgezeichnet ist, haben Brahma-Hühner einen hohen Nahrungsbedarf. Eine Zufütterung ist deshalb fast immer unerlässlich. Hier sollten die Halter*innen auf kräftiges Futter mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zurückgreifen. Besonders wichtig sind auch Proteine und Kalk, um die Funktion der großen Knochen zu unterstützen. Es sollte aber auch bedacht werden, dass Brahma-Hühner zu Verfettung neigen. Auslauf und damit Bewegungsmöglichkeiten können dem in Kombination mit einer richtigen Futterdosierung entgegenwirken.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Brahma-Huhn gilt zwar als Zweinutzungsrasse, besonders häufig wird es jedoch aufgrund des hochwertigen Fleisches gehalten. Brahma-Hühner wachsen zwar recht langsam, bringen mit ihrer enormen Größe und ihrem hohen Gewicht aber rasch eine große Fleischmenge. Die Legeleistung der Brahma-Hühner gilt im Vergleich zu anderen Rassen als mittelmäßig. Im ersten Jahr bringen Brahma-Hennen bis zu 140 Eier, wobei diese Zahl im nächsten Jahr ungefähr 100 beträgt. Die Eier sind mit ca. 53 Gramm in Anbetracht der Körpermasse der Riesenhühner eher klein. Ein Vergleich mit den Eiern anderer Rassen zeigt jedoch, dass diese Größe dem Durchschnitt entspricht. Die Eierschalen weisen eine gelbrote bis gelbbraune Färbung auf.

Küken

Brahma Küken

Brahma-Hennen verfügen über einen außerordentlichen Bruttrieb, womit eine Naturbrut möglich ist. Sie werden als verantwortungsvolle Mütter beschrieben, die sich zuverlässig um ihren Nachwuchs kümmern. Eine Nachzucht ist somit problemlos möglich. Zu achten ist darauf, dass die Küken nur langsam an Größe gewinnen und sich auch ihr Gefieder erst relativ spät ausbildet. Als Zeitpunkt für das Züchten des Nachwuchses sollte also das Frühjahr gewählt werden, damit die ersten Monate der spätreifen Küken in die warme Jahreszeit fallen. Die jungen Hennen dieser Rasse legen mit etwa 8 Monaten ihre ersten Eier. Wichtig ist sicherlich der Hinweis, dass in den letzten Jahren vermehrt eine Anfälligkeit der Brahma-Küken für die Mareksche Lähme bekannt wurde. Eine Impfung der Eintagsküken ist daher empfehlenswert.

Aussehen und Farbschläge

Brahma Hahn und Henne (Foto: Rudolf Haas)

Die ersten Brahma-Hühner, die aus Amerika nach Europa gebracht wurden, wiesen die Farben weiß-schwarzcolumbia und silberfarbig-gebändert auf. Damals wurden diese Farbschläge auch einfach als „hell“ und „dunkel“ bezeichnet. Seit den ersten Importen der Rasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Farbpalette erweitert, sodass heute folgende Farbschläge in Deutschland als anerkannt gelten:

  • weiß-schwarzcolumbia
  • gelb-schwarzcolumbia
  • gelb-blaucolumbia
  • blau
  • schwarz
  • silberfarbig-gebändert
  • blau-rebhuhnfarbig-gebändert
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • blau-silberfarbig-gebändert mit Orangerücken

Charakteristisch für das Brahma-Huhn ist der große und massige Körper. Der breite und füllige Eindruck wird durch das prächtige Federkleid der Rasse verstärkt. Der kurze Rücken der Hühner führt direkt zu dem kurzen Schwanz. Die Flügel trägt das Brahma-Huhn nah am Körper. Besonders auffällig bei dieser Rasse sind außerdem die befiederten gelben Läufe, wobei sich die Befiederung bis hinunter zu den Zehen zieht. An diesem Merkmal können auch reinrassige Brahma-Hühner von Mischlingen unterschieden werden: Nur reinrassige Tiere weisen eine Befiederung der Mittelfußzehe und nicht nur der äußeren auf. Im Vergleich zu dem massig gebauten Körper der Rasse wirkt der Kopf recht klein. Der dreiteilige Erbsenkamm der Brahma-Hühner ist wie Ohr- und Kehllappen tiefrot gefärbt. Die Augen dagegen sind von orangeroter Farbe. Auffällig sind zudem die kräftigen Augenbrauen der Rasse.

Herkunft

Die Herkunft des Brahma-Huhns ist nicht eindeutig geklärt. Fest steht, dass diese Tiere in Nordamerika gezüchtet und um 1850 erstmals nach Europa exportiert wurden. Frühe Bezeichnungen für die Rasse waren „Shanghai“ und „Chittagong“. Ob die Hühner zunächst in Asien erzüchtet wurden oder erst in Amerika durch die Kreuzung von Chochin- und Malaien-Hühnern entstanden, ist unsicher. In der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts galten Brahma-Hühner als Hauptfleischrasse in den USA. Die Beliebtheit der Rasse wurde an Europa weitergegeben: Besonders in England und Deutschland waren die Brahma-Hühner nach ihrem Import in Mode und weit verbreitet. Nach den beiden Weltkriegen verlor die Rasse etwas an Bedeutung. Heute gilt das Brahma-Huhn als größte Rasse Europas und erfreut sich bei Hühnerhalter*innen wieder größerer Beliebtheit.

Züchter*innen

Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836

Marina Längle
Hittisau
nurse_83@gmx.at
Tel.: 0664/1069725

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
blau blau-gesäumt Eier Farbschläge Fleisch Gelb gesperbert schwarz schwarz-weiß-gescheckt Vietnam weiß Zweinutzung

Cochin

Cochin Huhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Vietnam
  • Farbschläge: schwarz, blau, weiß, gelb gesperbt
  • Eigenschaften: harmonisch, robust, brutfreudig, Federfüße
  • Gewicht Henne: 3.5 – 4.5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,0 – 5,5 kg
  • Legeleistung: ca. 120 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun – gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das harmonische und friedsame Wesen der Cochin-Hühner ist der Grund für die Beliebtheit dieser Hühnerrasse. Ein weiterer Vorteil ist die Robustheit der Hühner sowie ihre Anspruchslosigkeit und Einheit in der Gruppe. Sie sind von Natur aus zahm und zutraulich, weshalb sie sich für Anfänger*innen und Familien eignen. Diese Hühnerrasse zeichnet sich durch ein niedriges Aggressionspotenzial aus, weswegen sie sich schnell an ihre Halter*innen binden und gelehrig sind. Aufgrund ihres Gewichts fliegen sie kaum und bewegen sich weniger als andere Hühnerrassen. Cochin-Hühner wachsen vergleichsweise langsam heran und können bis zu anderthalb Jahre brauchen, bis sie völlig entwickelt sind, jedoch können sie bei guter Pflege bis zu zehn Jahre alt werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Cochin-Hühner stellen nur wenige Anforderungen an ihren Hühnerstall und freuen sich über Freilauf, denn ihr dichtes Federkleid schützt sie auch in kälteren Bedingungen vor dem Erfrieren. Da sie jedoch über Federfüße verfügen, ist darauf zu achten, dass sie nicht auf schlammigem oder matschigem Untergrund weilen. Um dem Problem vorzubeugen, wird eine einfache Überdachung empfohlen. Weiches Gras oder Sandboden eignen sich besonders für die Gestaltung des Auslaufs und auch für die Umzäunung reicht eine 60cm hohe Grenze, denn die Hühner gelten als flugfaul. Diese Rasse benötigt nur eine kleine Auslauffläche und ist daher für Hühnerhalter*innen sehr unkompliziert. Außerdem kann Berichten zufolge bei viel Freilauf die Legeleistung darunter leiden.

Futter

Da diese Rasse wenig Bewegung sucht, neigt sie sehr stark zur Verfettung, was auch eine Ursache für eingeschränkte Legeleistung sein kann. Daher wird eine portionierte oder automatische Futtervergabe empfohlen, jedoch ist die Art des Futters nicht von Bedeutung. Leider neigen Cochin-Hühner oft zu Stoffwechsel- und Herzproblemen, die durch Überfütterung und wenig Auslauf verursacht werden. Auch wenn es sich um Zwiehühner handelt, werden Cochins vorrangig für ihr zartes Fleisch geschätzt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt liegt der Fokus der Haltung auf der Gewinnung von Fleisch, jedoch sollte man auch die Legeleistung von 120 Eiern im Jahr nicht vergessen. Die gelb-braunen Eier von mittlerer Größe wiegen rund 55 Gramm, wobei das Alter der Henne darauf Einfluss haben kann. Wer also vorrangig die Wirtschaftlichkeit im Ei sieht, sollte entweder darauf achten, dass immer wieder junge Hennen dazukommen oder sich nach einer geeigneteren Rasse umsehen. Nicht zu vergessen ist das bemerkenswerte Aussehen der Cochin-Hühner, welches sich auch zum Ausstellen eignet.

Küken

Wie auch erwachsene Hühner sind Küken sehr robust und nicht anfällig für Krankheiten, weshalb der Nachwuchs meist überlebt. Cochin-Hennen brüten nicht nur mehrmals im Jahr, sondern haben meist noch Platz für fremde Eier und übernehmen manchmal noch Küken fremder Hennen. Ihre Küken gelten als schnellwüchsig und benötigen daher ausreichend Futter. Da Cochin-Hühner jedoch langsam heranreifen, kann es sein, dass man bis zu 18 Monate geduldig sein muss, bis das Eierlegen beginnt. Auch wenn diese Hühnerrasse sich ruhig verhält, sind Küken meist eher agil und nutzen den Auslauf, der im Alter abnimmt. Der Nachwuchs kann bei richtigem Umgang schnell handzahm gemacht werden und gilt als unkompliziert in der Haltung.

Aussehen und Farbschläge

Eine Besonderheit der Cochin-Hühner ist die üppige Befiederung an den Läufen, die je nach Farbschlag gelb-grün ausfällt und bei der Gestaltung des Auslaufs beachtet werden soll. Die auffällig roten Kehlklappen sind bei beiden Geschlechtern zu beobachten, sind jedoch beim Hahn deutlich länger als bei der Henne. Deutlich stärker ist auch der Einfachkamm bei den Hähnen der Rasse ausgeprägt und der Schnabel ist bei allen Hühnern gelb oder hornfarbig. Allgemein sind Cochin-Hühner sehr dicht und üppig befiedert, weshalb manchmal die Augen der Tiere kaum sichtbar sind.

Früher wurde das Gefieder oft für die Füllung von Decken verwendet, während es heutzutage hier kaum noch Verwendung findet. Je nach Farbschlag können mit dem Alter Veränderungen sichtbar sein, wobei Hähne und Jungtiere meist schwarz erscheinen. Der gelbe Farbschlag bleicht bei Sonne und Regen häufig aus, weshalb Aussteller diese meist in geschlossenen Räumen halten. Allgemein ist ihr Erscheinungsbild harmonisch und rund. Anerkannte Farbschläge sind:

  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • gesperbert
  • schwarz-weiß gescheckt

Herkunft

Die Haushuhnrasse Cochin stammt urspünglich aus Vietnam und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmalig nach Europa gebracht, wo sie wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Friedsamkeit schnell bekannt wurde. Zum Erfolg der Verbreitung dieser Hühnerrasse soll die britische Königin Victoria als erste Züchterin beigetragen haben. Das ruhige Temperament und das außergewöhnliche Aussehen unterschied sich damals von den bis dahin bekannten Rassen. Zwar gibt es auch eine Zwergrasse der Cochin-Hühner, diese hat aber eine gänzlich andere Herkunft als die Großform und besitzt starke visuelle Ähnlichkeit mit dieser. Cochin-Hühner sind heute weltweit beliebt und vielseitig.

Kategorien
blau Chile Eier gesperbert weizenfarbig wildbraun

Araucana

Araucana Huhn im Freiland

Steckbrief

  • Herkunftsland: Chile
  • Farbschläge: wildfarbig, weizenfarbig, schwarz-blau variierend
  • Eigenschaften: resistent, zahm, folgsam, harmonisch, Grüneierleger
  • Gewicht Henne: 1,6 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 170 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: grün-blau
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Araucana-Hühner werden oft wegen ihrer friedlichen und zurückhaltenden Art geschätzt und sind in Gruppen unproblematisch. Sie gelten als aufmerksam und fleißig unter den Hühnerrassen. Sie zeichnen sich durch eine schnelle und geschickte Vorgehensweise beim Suchen der Nahrung im Freien aus. Des Weiteren werden Araucana-Hühner als zutraulich bezeichnet und eignen sich so auch als Haustiere in der Haltung. Gerne werden sie Anfängern der Hühnerhaltung empfohlen und enttäuschen mit ihrer treuen, friedsamen Art nicht.

Auch ihr Krähen wird im Allgemeinen nicht als störend empfunden, denn sie sind dafür bekannt, morgens gelegentlich laut, aber selten zu krähen und Hennen meist nur dann, wenn sie ein Ei gelegt haben. Warnen, Verteidigen, Locken und Suchen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen im Alltag. Beim Beobachten der Araucana-Hühner wird Einem durch ihre agile, neugierige und clevere Art nie langweilig.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Araucana-Hühner sind besonders pflegeleicht und schätzen den freien Auslauf tagsüber, um nach Futter zu suchen und sind ziemlich schnell in ihrer Fortbewegung. Ist eine Einzäunung nötig, sollte diese die Flughöhe der Hühner von 2,5 m überschreiten, um deren Verschwinden zu verhindern. Durch das Geschick der Tiere sind dichte Zäune zu empfehlen, denn so manches Huhn findet eine Lücke und nutzt diese.

Futter

Bei der Fütterung sollte darauf geachtet werden, dass es sich nicht um eine klebrige oder breiige Konsistenz handelt. Eine solche Ernährung kann zum Verkleben des dicht gefiederten Kopfschmucks der Hühner führen. Dies kann das unerwünschte „Federpicken“ verursachen und ist dringend zu vermeiden. In warmen Monaten finden Araucana-Hühner selbständig Nahrung im Freiland, jedoch wird Zusatznahrung empfohlen. Im Winter sind sie selbstverständlich auf externe Nahrungszufuhr angewiesen.

Flugfähigkeit

Oft wird behauptet, dass Araucana-Hühner aufgrund ihres fehlenden Schwanzes Steuerprobleme in der Höhe haben. Jedoch lässt sich sagen, dass besonders Junghühner außerordentlich hoch und weit fliegen können. Erwachsene Araucanas fliegen bis zu 4 m hohe Tannen oder andere Hindernisse an und beherrschen das problemlose Wenden in der Luft. Dennoch sollte man ihre flinke Fortbewegung auch am Boden nicht unterschätzen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Araucana-Hühner zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie die einzigen Grünleger sind. Das bedeutet, ihre Eier sind grün, wobei diese Besonderheit häufig bei der folgenden Generation verblasst. Interessant ist, dass die Farbe der Eier mit der dominanten Verebung zu tun hat: Wenn das andere Elterntier ein Weißleger ist, so erscheinen die Eier der nächsten Generation bläulich. Wenn es sich bei dem anderen Elterntier jedoch um Braunleger handelt, so ändert sich die Eifarbe der Nachkommen zu olivgrün oder olivbraun. Die außergewöhnliche Farbe der Eier wird auf Gallensäure zurückgeführt und zieht sich bis zum Inneren durch.

Araucana-Hennen legen jährlich durchschnittlich 170-180 Eier, die ca 50 Gramm wiegen. Wintermonate bedeuten für Hennen eine Legepause, wobei es bei günstigen Bedingungen im Hühnerstall vorkommen kann, dass hin und wieder ein Ei gelegt wird.

Küken

Empfehlenswert ist das Stutzen der Federn um die Kloake, um so den Befruchtungserfolg zu begünstigen. Zwar brüten Araucana-Hennen eher selten, doch werden umso weniger Ausfälle verzeichnet. So kann man sich über robusten und pflegeleichten Nachwuchs freuen. Bei Verwendung einer Brutmaschine sollte man auf eine geeignete Wärmelampe achten. Auch der Stall soll möglichst gut auf Küken ausgelegt sein und das Futter besonders feinkörnig sein.

Es gibt jedoch ein Kriterium, das sich negativ auf Araucana-Küken auswirkt: Wenn beide Elterntiere buschige Bommeln um die Ohren aufweisen, ist eine gesunde Nachkommenschaft höchst unwahrscheinlich und kann zu genetischen Missbildungen sowie frühzeitigem Sterben führen, daher züchtet man keine reinerbigen Bommelträger.

Aussehen

Reinrassige Araucana-Hühner besitzen keine Bürzeldrüse, keine Schwanzfedern oder -wirbel, doch sie fallen durch ihren roten Erbsenkamm auf. Mischformen können jedoch über einen andersfarbigen Kamm verfügen und bilden häufig einen gewöhnlichen Hühnerschwanz aus. Als „Kaulhühner“ bezeichnet man Araucana-Hühner ohne Schwanz.

Farbschläge

Araucana-Hähne zeichnen sich durch einen vollen Sattelbehang sowie einen mittellangen Halsbehang aus und unterscheiden sich von Hennen vor allem durch geschlechtsspezifische Merkmale, aber auch eine senkrechtere Haltung. Die Zwergform der Araucana-Hühner ähnelt der Großform in besonderem Maße. Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • Blau-Rot (nur Großform)
  • Blau-Wildfarbig (nur Großform)
  • Blau-Goldhalsig (nur Großform)
  • Wildfarbig
  • Goldhalsig
  • Gold-Weizenfarbig
  • Blau-Weizenfarbig
  • Silberhalsig
  • Blau
  • Schwarz
  • Schwarz-Rot
  • Gesperbert
  • Weiß

Herkunft

Die Herkunft der Araucana-Hühner kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden, vermutet wird aber die Abstammung in Südamerika. Ihre Bezeichnung leitet sich von den Araukanern (Indianerstamm) ab, die sie um 1890 für sich entdeckten. Das Gebiet der damaligen Verbreitung erstreckte sich von Chile bis nach Brasilien. Interessanterweise haben Araucna-Hühner eine auffällige Ähnlichkeit mit Hühnern aus Polynesien. Für die Zucht wurden sie erst ab den 1960er Jahren populär.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Marina Längle
Hittisau
nurse_83@gmx.at
Tel.: 0664/1069725

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com