Hühner vergesellschaften

Das Zusammenleben von Hühnern untereinander sowie Hühnern und anderen Tieren wie mit Hund, Katze oder Schafen kann sehr friedlich ablaufen, wenn Sie einige Hinweise beachten.

Zunächst einmal lässt sich sagen, dass Hühner verschiedener Rassen in der Regel problemlos gemeinsam gehalten werden können. Selbstverständlich hängt der Erfolg der Vergesellschaftung vorwiegend mit dem Charakter der einzelnen Tiere zusammen. Allerdings können Sie sich auch informieren, für welche Eigenschaften welche Rassen bekannt sind, um möglichst ähnliche Persönlichkeiten auszuwählen. Auf diese Weise gestaltet sich das Zusammenleben meist friedlicher. In einigen Fällen hat sich aber auch gezeigt, dass sich Tiere eher ruhiger Rassen besonders gut mit jenen eher aggressiver Rassen vertragen. Meist bleibt daher keine andere Möglichkeit als die Hühner aneinander zu gewöhnen (siehe unten) und zu beobachten, ob sie sich nach einiger Zeit friedlich verhalten.

Hühner gemeinsam mit anderen Tieren halten

Auch eine Vergesellschaftung mit Tieren anderer Arten ist unter bestimmten Umständen umsetzbar. In der Regel gilt: Die Haltung von Hühnern gemeinsam mit großen, aber nicht aggressiven Tieren stellt sich einfacher dar als die Vergesellschaftung mit kleineren Tieren. Möchten Sie beispielsweise kleinere Vögel wie Wachteln mit ihren Hühnern zusammen halten, kann es zu Abwehrstrategien vonseiten der überlegenen Hühner kommen. Diese fangen an, die Wachteln zu picken und zu jagen. Eine Vergesellschaftung mit Meerschweinchen und Kaninchen funktioniert in den meisten Fällen schon besser, aber vor allem größere und aggressivere Hühnerrassen werden die kleinen Säugetiere ebenfalls als Eindringlinge auffassen. Mit viel Geduld, ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und einer sehr großen Auslauffläche kann ein gutes Zusammenleben gelingen. Eine höhere Erfolgsquote gibt es bei einem Zusammenleben von Hühnern und Ziegen oder Schafen.

Hühner und Hund oder Katze

Falls Sie schon Hühner besitzen und Sie sich im Anschluss einen Hund oder eine Katze anlegen, die als Jungtiere zu Ihnen kommen, funktioniert eine Vergesellschaftung fast immer. So können sich beide Seiten aneinander gewöhnen und die neuen Haustiere greifen die Hühner nicht an. Wenn Hühner und Vierbeiner allerdings nicht gemeinsam aufwachsen, können durchaus Probleme auftreten.

Nicht nur Hühner haben je nach Rasse ein unterschiedliches Gemüt, sondern selbstverständlich auch Hunde. Wie die Vierbeiner daher mit den Federtieren umgehen, hängt meist von der Hunderasse ab. Grundsätzlich können Sie jedem Hund mit ausreichend Geduld und Erziehungsarbeit beibringen, sich den Hühnern gegenüber freundlich zu verhalten oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Auch wenn sich so beide Seiten aneinander gewöhnen: Fremde Hunde oder Streuner können für Ihre Hühner jederzeit zu einer Gefahr werden!

Katzen können zwar in Streitereien mit den Hühnern verwickelt werden, stellen aber für ausgewachsene Hühner keine Gefahr dar, da sich diese verteidigen können, sodass nicht selten die Katze eingeschüchtert wird und Reißaus nimmt. Vorsicht: Dies gilt nicht für Jungtiere! Küken können sehr wohl Ihrer Katze zum Opfer fallen!

Hühner vergesellschaften

Wenn neue Hühner Ihrer kleinen Schar beitreten sollen und nicht als durch Glucken ausgebrütete Küken in den Bestand „hineinwachsen“, müssen Sie mit einigen kleineren Anfangsschwierigkeiten rechnen. Grundsätzlich gilt: Immer, wenn Sie neue Tiere zu sich holen, sollten Sie diese mindestens drei bis vier Wochen von den anderen Hühnern getrennt halten. So können Sie sichergehen, dass die Neuankömmlinge keine Krankheiten oder Parasiten mit sich bringen und diese in Ihrer eigenen Herde verbreiten.

Ist dann der Moment gekommen, sollten Sie die neuen Tiere vorsichtig nehmen und nachts im Hühnerstall auf die Stangen setzen. Während dieser Zeit schlafen die anderen Hühner und es kommt zu keiner großen Aufregung. Zudem sollten Sie für die ersten paar Wochen zusätzliche Wasser- und Futterbehälter bereitstellen, falls die Neuankömmlinge nicht mit den anderen fressen oder trinken dürfen. Zu empfehlen sind auch neue Einrichtungsgegenstände oder sonstige Beschäftigungsmöglichkeiten in Stall und Freilauf, sodass den Tieren viele Aktivitäten möglich sind. Haben Sie einen Hahn in ihrer Hühnerschar, funktioniert die Kennenlernphase meist relativ problemlos und die neuen Tiere integrieren sich schnell in die Herde. Besitzen Sie dagegen nur Hennen, kann es durchaus zu Streitereien kommen und die neuen Tiere werden erst nach einigen Tagen oder Wochen akzeptiert. Zunächst kann es sein, dass die neuen Hühner von den anderen gepickt werden. Sofern dies nicht zu Verletzungen führt, müssen sich Halter*innen nicht unbedingt Sorgen machen, da Hühner auf natürliche Weise ihre Hackordnung neu festlegen müssen. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Verletzungen auftreten. Mit ihren starken Schnäbeln können Hühner nämlich sehr wohl starke Verletzungen hervorrufen!