Haltungsformen

Boden- und Käfighaltung

Da die artgerechte Hühnerhaltung im Freiland nicht zu den wirtschaftlichsten Haltungsformen gezählt wird, werden die meisten Hühner in Bodenhaltung oder Legebatterien gehalten.

Das untenstehende Foto zeigt „Hühner mit freiem Auslauf im Stall“. Die Herden haben meist eine Größe von mehreren tausend Hühnern ohne Hahn. Sitzstangen, Nester und Tageslicht sind nur spärlich vorhanden. Um Krankheitserregern vorzubeugen, werden diverse Arzneimittel, Impfungen und Antibiotika verabreicht, die dann über das Ei bzw. den Schlachtkörper bei den Verbraucher*innen landen. Bei der Bodenhaltung leben bis zu 6000 Tiere in einem Stall, wo sich bis zu 16 Hennen einen Quadratmeter teilen.

© VIER PFOTEN | Markus Mueller

Hühner können sich üblicherweise nur maximal 50 andere Hühner merken und es besteht immer eine feste Rangordnung, in die das einzelne Huhn innerhalb der Herde integriert ist. Bei Herden von über tausend Tieren erkennen sich die Hühner jedoch gegenseitig nicht mehr, was zu Anfeindungen führt. Die Folgen sind Federpicken und Kannibalismus. Der Platzmangel begünstigt dieses Verhalten, da sich die fremden Hennen nicht einmal ausweichen können.

Die Käfighaltung, auch als Legebatterie bekannt, schränken die Hennen in ihrer Bewegungsfreiheit noch mehr ein. Die einzelnen Käfige, die sich oft in mehrere Stockwerke reihen, fassen jeweils fünf Hühner.

© VIER PFOTEN | Markus Mueller

Glücklicherweise ist die Käfighaltung EU-weit seit Anfang 2012 verboten. In Österreich sogar schon seit 2009, in Deutschland seit 2010. Allerdings dürfen trotz des Verbots Käfigeier und Käfigeiprodukte weiterhin importiert werden.

Freilandhaltung

Am besten für das Wohl der Hühner ist, wenn auch mit höheren Kosten verbunden, die Freilandhaltung auf einer Biofarm.

Einem Huhn müssen hierbei mindestens 15 m² bewachsener Auslauf im Freien und ein Stall mit nicht mehr als vier Hennen pro Quadratmeter zur Verfügung stehen. Im Stall gibt es Nester, Stangen und Einstreu aus Sand, Stroh oder Hobelspänen.

© VIER PFOTEN | Markus Mueller

Hier wird auch großer Wert auf das Futter gelegt, das aus biologischer Herstellung stammt und kein Tiermehl enthält.

Im Gegensatz zur kommerziellen Hühnerhaltung gibt es einen Hahn und den Hennen wird die Möglichkeit der Kükenaufzucht gegeben. Die Herde setzt sich aus etwa 15 Hennen, einem Hahn und einigen Jungtieren zusammen. Meist sind die einzelnen Hennen benannt oder jedenfalls anhand ihres Ringes verzeichnet. Als Futter gibt es Körner, Sojaschrot, Kartoffeln, Brot und vieles mehr.

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Nach etwa 12 Monaten Legezeit folgt in der Regel die Schlachtung der Hühner, da die Legeleistung danach zu sehr abnimmt. Die Schlachttiere werden dann meistens als Suppenhühner vermarktet. Ob die Hühner letztlich geschlachtet werden oder nicht, hängt von den Ansichten der jeweiligen Halter*innen ab. Fest steht, dass ein Hühnerleben selbst auch von Wert ist und nicht nur dessen Eier und Fleisch.

Indem mehr Leute der Hühnerhaltung Beachtung schenken, würden sich Legebatterien und Bodenhaltung weltweit abschaffen lassen, um so den Hühnern ein glücklicheres, artgerechtes Leben zu ermöglichen.

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