FAQ – Hühnerhaltung

Fragen zur Hühnerhaltung:
1. Wann kann ich bei den Küken das Geschlecht erkennen?
2. Wie soll ich meine neuen Hühner am besten an den alten Stamm gewöhnen?
3. Welche Rassen brüten zuverlässig?
4. Wie alt werden Hühner eigentlich?
5. Ich habe von Ihrer Stallklappe auf der Homepage gelesen. Muss ich den Hühnerstall denn über Nacht schließen?
6. Wie lange kann meine Henne brüten?
7. Kann ich der Glucke die Eier auch an unterschiedlichen Tagen unterschieben.
8. Kennen Sie einen Online-Shop, bei dem ich Zubehör für Hühner, wie Nester, Brutapparate oder Futterautomaten bestellen kann?
9. Warum legen meine Hühner zur Zeit (Herbst) fast keine Eier?
10. Wie kann ich meiner Henne das Brüten abgewöhnen?
11. Brauche ich einen Hahn?

Antworten:
1. Wann kann ich bei den Küken das Geschlecht erkennen?
Das kommt ganz auf die Rasse an. Bei kennfarbigen Rassen kann man das Geschlecht schon am ersten Tag erkennen, da die Küken eine unterschiedliche Flaumfärbung haben. Bei den meisten Rassen kann man die Küken auch am Augenzügel erkennen. Dazu braucht man jedoch ein geübtes Auge und über das Internet ist dies nur schlecht zu erklären, sodass Sie dann auch wirklich etwas verstehen.
In den großen Geflügelbetrieben werden die Küken von Kükensortierern am ersten Tag getrennt, indem man ihnen die Kloake leicht herausstülpt und dann das Geschlecht erkennen kann. Diese Methode würde ich einem Anfänger der Hühnerhaltung jedoch nicht unbedingt empfehlen; ich selbst habe das auch noch nie gemacht.

Deshalb sollten Sie einfach noch einige Wochen warten, um die Küken dann ohne Probleme an der Kammgröße, an der Gefiederfärbung, an der Größe oder am Auftreten zu erkennen.

Küken mit ihrer Mutter im Freien

2. Wie soll ich meine neuen Hühner am besten an den alten Stamm gewöhnen?
Am besten gewöhnen sich die Hühner aneinander, wenn Sie den alten etwas Zeit lassen, die neuen kennenzulernen, indem sie letztere anfangs separat in einem Käfig neben den alten Hühnern halten. So können sich neu und alt am besten kennenlernen und wenn Sie sie dann zusammenlassen, gibt es weniger Konflikte.

3. Welche Rassen brüten zuverlässig?
Als sehr zuverlässig gelten vor allem die Seidenhühner und auch die Araucanas. Weitere gute Brüterinnen sollen auch die Australorps sein.

4. Wie alt werden Hühner eigentlich?
Das ist eine ziemlich schwierige Frage, da es hierzu keine Studien gibt.
Obwohl es beim Menschen Statistiken gibt, dass Männer durchschnittlich 77 Jahre alt werden und Frauen 82 (Stand: 2010, Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden) kann man bei der Frage „Wie alt werden Menschen?“ nicht einfach 77, bzw. 82 sagen, da viele schon vorher an Krankheiten oder dergleichen sterben.

Genauso ist es mit den Hühnern. Fast alle werden sowieso nach spätestens 2 Jahren geschlachtet. Das jedoch nicht aus Altersschwäche, sondern aus mangelnder Fruchtbarkeit, sprich die Hühner legen nicht mehr gut. Lässt man sie in der eigenen Hühnerhaltung jedoch weiterleben, so leben sie normalerweise sechs bis acht Jahre, es kann aber auch sein, dass sie 10 Jahre oder älter werden. Das älteste Huhn der Welt wurde laut Guinness-Buch der Rekorde stolze 16 Jahre alt.

Man kann also nichts Genaues darüber sagen. Fakt ist nur, dass die Legeleistung nach 2 – 3 Jahren drastisch sinkt und mit ihr die Wirtschaftlichkeit der Hühnerhaltung.

5. Ich habe von Ihrer Stallklappe auf der Homepage gelesen. Muss ich den Hühnerstall denn über Nacht schließen?
Ja, das würde ich Ihnen auf jeden Fall empfehlen, da Fuchs und Marder sonst freien Zugang haben. Vor allem wegen der Marder muss bei der Hühnerhaltung jedes Schlupfloch dicht gemacht werden, da diese selbst durch Löcher mit nur 5 cm Durchmesser schlüpfen können. Und ein Marder holt nicht nur ein Huhn…er tötet alles, bis sich nichts mehr bewegt.

6. Wie lange kann meine Henne brüten?
Das ist von Henne zu Henne unterschiedlich. Meist hat die Henne jedoch eine sehr lange Kondition, was das Brüten angeht, und selbst wenn sie auf einem leeren Nest sitzt, verharrt sie dort oft mehrere Wochen, bis man sie endlich vom Brüten abbringen kann.
Eine Henne hat bei mir erst einmal drei Wochen auf unbefruchteten Eiern gesessen, dann hat sie drei Wochen lang für eine andere Henne ausgebrütet, die gut führt, aber unzuverlässig brütet. Und dann hat sie sich schließlich noch selbst Küken erbrütet, saß also 9 Wochen am Stück auf dem Nest und wäre wahrscheinlich auch noch länger dort geblieben, wenn es hätte sein müssen.

7. Kann ich der Glucke die Eier auch an unterschiedlichen Tagen unterschieben?
Nein, auf keinen Fall. Wenn die ersten Küken nämlich schlüpfen, ist die Glucke dann nämlich hin und hergerissen und weiß nicht, ob sie lieber weiterbrüten oder Küken führen soll. Dies kann mit dem Tod für einen Teil der Küken enden, da er dann nicht von der Mutter versorgt wird.

8. Kennen Sie einen Online-Shop, bei dem ich Zubehör für Hühner, wie Nester, Brutapparate oder Futterautomaten bestellen kann?
Da kann ich Ihnen den Online-Shop von der Firma Bruja empfehlen. Dieser hat einen sehr breiten Katalog und man erhält wirklich alles, was man für die Hühnerhaltung noch brauchen könnte.
Meine Bestellungen kamen außerdem immer schon nach zwei Tagen an und ich bin mit der Qualität der Produkte sehr zufrieden.

9. Warum legen meine Hühner zur Zeit (Herbst) fast keine Eier?
Falls man keine Großeierlegefabrik betreibt, ist es normal, dass die Hühner im Herbst nur sehr wenig Eier legen. Grund dafür sind der Lichtmangel, der Mangel an Naturfutter wie Käfern, Schnecken, Würmern und jungem Grün und die Mauser. Außerdem machen viele Hühner auch ohne Mauser im Herbst eher mal eine Pause mit dem Legen als im Frühjahr, da dies ihrer Natur entspricht, weil sie im Herbst keine Eier ausbrüten möchten.

Um dieser Legepause entgegenzuwirken, hilft künstliches Licht (etwa 14 h pro Tag) bei der Hühnerhaltung und hochwertiges Futter mit vielen Eiweißstoffen. Allerdings wird man auch mit dem künstlichen Licht kaum die Legeleistungen des Frühjahrs erreichen, da sich die Hennen trotzdem mausern werden und nach einem langen Sommer auch trotzdem gern mal eine kleine Pause einlegen wollen

10. Wie kann ich meiner Henne das Brüten abgewöhnen?
Es gibt verschiedene Methoden, um einer Henne das Brüten abzugewöhnen:

  • Man sperrt sie für ein paar Tage in einen engen, ungemütlichen Käfig mit möglichst kalter Unterlage und Wasser- und Futtergefäß. Nach 3 – 5 Tagen hat die Henne den Bruttrieb normalerweise eingestellt.
  • Man bringt sie in einen fremden Stall mit fremden Hühnern von denen sie erst einmal nicht angenommen wird und sie vergisst dadurch das Brüten.
  • Man tunkt sie für kurze Zeit in einen Eimer kaltes Wasser (Eine Methode, die ich niemals anwenden würde).
  • Bei manchen Glucken reicht es auch schon, sie einfach mehrmals täglich vom Nest zu schmeißen die Eier zu nehmen und sie zu den anderen Hennen zu setzen.

Am wirkungsvollsten ist wohl die erste Methode, die bei mir immer sehr gut klappt. Auch die zweite Methode ist nicht schlecht, allerdings kann nicht jeder seine Hennen einfach einmal so in einen anderen Hühnerstall bringen.

11. Brauche ich einen Hahn?
Nein, nicht unbedingt. Hühner mögen es jedoch, wenn ein Hahn in der Nähe ist. Sollten Sie keinen halten wollen, hat dies keinerlei Auswirkungen auf das Legeverhalten.