Grundsätze der Hühnerhaltung

Das Huhn gilt als bedeutendste Geflügelart. Es wurde vor etwa 5000 Jahren in Südostasien aus dem wilden Bankivahuhn gezüchtet. Dieses sogenannte Ur-Huhn (lat. Gallus gallus) lebt bis heute noch wild in Teilen Süd- und Südostasiens, darunter Indien, Thailand, Birma, Indonesien und die Philippinen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieses Huhn durch Domestizierung zum Haushuhn (lat. Gallus domesticus = Hahn des Hauses). Durch jahrtausendelange Züchtung und Hühnerhaltung durch den Menschen sind viele verschiedene Rassen entstanden.

Auch in der westlichen Welt zählt das Huhn seit Jahrhunderten zum typischen Bauernhof-Inventar, einschließlich des sprichwörtlichen Hahns auf dem Misthaufen, der mit seinem Krähen den Morgen ankündigt.

Bei Freilandhaltung suchen sich Hühner ihr natürliches Futter selbst. Es besteht aus Würmern, Insekten, Körnern und Pflanzenteilen. Die meisten Zuchtformen können nicht fliegen, sie flattern aufgrund ihrer schweren Körper und der kurzen Flügel höchstens kleine Strecken. Beide Geschlechter besitzen eine nackte, fleischige Haube, den Kamm. Dieser ist beim Hahn stärker ausgeprägt.

Ein weißes Huhn im Garten neben einem Baumstumpf

Wirtschaftlicher Nutzen

Insbesondere das gut verdauliche Fleisch der Hühner ist ein begehrtes Nahrungsmittel. Ab den 1960er-Jahren nahm die Nachfrage nach Hühnerfleisch stetig zu. In dieser Zeit gewann die Massentierhaltung an hoher Bedeutung. In Eierfarmen sowie speziellen Hühnerfarmen wurden zehntausende Tiere gehalten, die gemästet und zu Brathähnchen oder Suppenhühnern verarbeitet werden. Masthähnchen wandeln das im Futter enthaltene Eiweiß zu etwa 20 % in eigenes Eiweiß um, Schweine zu etwa 14 % und Rinder nur zu rund 4 %.

Es sind über 200 Haushuhn-Rassen bekannt, die einerseits auf hohe Fleischproduktion, andererseits auf extreme Legeleistung gezüchtet sind. Daneben gibt es Zierrassen sowie Rassen für Hahnenkämpfe. Ein gutes Buch über Hühnerassen ist „Rassegeflügel kompakt*“ mit weit über 500 Geflügelrassen!

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Zu den am verbreitetsten Rassen gehört das „Weiße Leghorn“ mit weißem Federkleid. Der Name stammt von der italienischen Stadt Livorno, die im Englischen Leghorn heißt. Von dort gelangten im Jahr 1835 die ersten Tiere in die USA, wo sie weitergezüchtet wurden. Um 1870 kamen sie unter der Bezeichnung „Leghorn“ wieder nach Europa. Der Hahn wiegt etwa 2,4 Kilogramm und die Henne 1,5 bis 2 Kilogramm. Die Legeleistung pro Jahr beträgt etwa 240 weiße Eier zu je 50 bis 60 Gramm.

Leghörner sind bedeutende Wirtschaftshühner.

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