Körperpflege und Komfortverhalten

Das Gefieder hält die Hühner warm und schützt sie vor Regen, Nässe sowie Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig dient es der Polsterung, die vor Verletzungen bewahrt. Je nach Rasse haben Hühner unterschiedlich harte bzw. weiche Federn. Harte Federn wachsen sehr dicht und schützen im Gegensatz zu den weichen besser vor unerwünschten Gästen. Da das Gefieder so wichtig ist, haben Hühner eigene Vorgehensweisen und Mechanismen, um es entsprechend zu pflegen. Körperpflege und Komfortverhalten sind für die Hühner von zentraler Bedeutung.

Die Gefiederpflege

Nach dem morgendlichen Hoch zwischen 5 und 7 Uhr folgt eine Phase des Komfortverhaltens. Hierfür setzen sich die Hühner an einen ruhigen Ort, etwa unter einen Busch, und putzen ausgiebig ihr Gefieder. Dazu benötigen die Hühner ausreichend Zeit und Ruhe, vor allem um auch an die schwer zu erreichenden Körperstellen heranzukommen. Beim Putzen verwenden die Hühner ein Sekret aus der Bürzeldrüse, mit dem sie das Gefieder einfetten.

In der Mittagszeit liegen Hühner vor allem bei Schönwetter gern im Staub und baden reichlich darin. Der Hahn badet jedoch nur selten, denn dafür ist er zu stolz. Außerdem muss er auf die Herde aufpassen.

Ein Staub- bzw. Sandbad ist wichtig für die Gefiederpflege.

Hühner legen sich auch gerne in die Sonne. Oft spreizen sie dann einen Flügel genüsslich ab. Dies kommt häufig im Frühling bei den ersten Sonnenstrahlen vor, wobei den Tieren ihre Freude und Zufriedenheit durchaus anzumerken ist.

Einmal pro Jahr, meist nach der Brutsaison, erneuert sich das Federkleid. Dieser Vorgang nennt sich Mauser. Er kann am ganzen Körper zur gleichen Zeit erfolgen oder nur an gewissen Stellen in einer bestimmten Reihenfolge. Die Mauser dauert ungefähr drei bis vier Wochen, manchmal aber auch bis zu zwei Monate. In dieser Zeit haben die Hennen meist Legepause. Um die Hühner in dieser anstrengenden Zeit zu unterstützen, können bestimmte Stärkungsmittel verabreicht werden, die das Erneuern des Gefieders und somit auch das Eierlegen fördern.

Abhilfe schaffen mit Flügelstutzen

Da manche Hühnerrassen recht gut fliegen können und somit ein Zaun kein Hindernis für sie darstellt, können die Schwungfedern der Hühner gleich nach Erhalt der Tiere gekürzt werden. In der Regel wird nur der linke Flügel gestutzt, weil die Henne durch den Eierstock auf dieser Seite etwas schwerer ist und sie sonst aus dem Gleichgewicht kommt. Dadurch wird sie fast flugunfähig gemacht.
Vom Beschneiden beider Flügel ist abzuraten, da sich dadurch in manchen Fällen wieder das Gleichgewicht herstellt und die Hühner wieder flugfähig werden.

Beschnitten werden nur die äußeren Schwungfedern. Schneiden Sie diese am besten mit einer guten Schere bis zu den Spitzen der übrigen Federn zurück. Stutzen Sie aber auf keinen Fall die Flaumfedern – diese halten die Tiere warm. Da bei der oben erwähnten Mauser das Federkleid komplett gewechselt wird, müssen Sie das Stutzen jährlich wiederholen.

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