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Bressehuhn / Bresse-Gauloise

Steckbrief

  • Herkunftsland: Frankreich
  • Farbschläge: weiß; schwarz; blau; geflockt
  • Eigenschaften: ruhig, zäh, neugierig, zahm, pflegeleicht, lebhaft, anpassungsfähig, robust, frohwüchsig
  • Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5 – 3,0 kg
  • Legeleistung: 240 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 60 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: nein

Ursprung

Bressehuhn bzw. Bresse-Gauloise ist eine französische Hühnerrasse benannt nach der Region Bresse im Osten Frankreichs. Das Außergewöhnliche an der Rasse ist ihr Namensschutz. Bereits im Jahr 1601 wurde unter dem französischen König Heinrich IV. erlassen, dass „das Huhn der Bresse“ (frz. Poule de Bresse) unter diesem Namen in keiner anderen Regionen gehalten werden darf. Außerhalb dieses Gebiets erhalten die Hühner demnach den Zusatz „Gauloise“.

Traditionell waren in der Bresse drei Farbschläge verbreitet: die Schwarzen von Louhans, die Grauen von Bourg und die Weißen von Bény. Durch Einfluss von Händlern und einer gezielten Zucht entwickelten sich die Weißen von Bény zu den eigentlichen Bressehühnern. Das Bressehuhn ist bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Im Jahr 1864 konnte es sich haushoch gewinnend bei einem nationalen Schlachttierwettbewerb durchsetzen. 1904 folgte die Gründung des ersten Bresse Clubs, der sich für genaue Rassestandards einsetzte und die Zucht förderte. 1957 erhielt das Huhn schließlich seinen Namensschutz, der die angemessene Nutzung des Rassennamens regelt.

Aussehen

Bressehühner sind einfachkämmige Landhühner mit blauen Läufen und weißen Ohrscheiben. Der weiße Farbschlag ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, vor allem aber sind die Farben der französischen Flagge kennzeichnend (weißes Gefieder, roter Kamm und Kehllappen, blaue Läufe). Bei der Henne wird der abstehende Kamm umgelegt. Die Hühner haben außerdem einen langen, gut gerundeten Rumpf und einen breiten Rücken, der leicht abfällt. Die Brust ist breit und voll und die Flügel liegen eng an.

Haltung

Aufgrund des Namensschutzes kann die Rasse nicht überall einheitlich „Bressehuhn“ genannt werden. Das erfordert nämlich die Einhaltung gewisser Haltungs-, Mast- und Vermarktungsvorschriften. Außerdem muss die entsprechende Zuchtrichtung und die regionale Zugehörigkeit erfüllt sein. Es gibt rund 250 Züchter*innen in der französischen Region, die dadurch einheitliche Prinzipien verfolgen, was Haltung, Fütterung und Schlachtung betrifft. Das umfasst unter anderem geregelte Bedingungen für die Aufzucht der Küken sowie älterer Hühner und Vorgaben zum Futter. Dadurch bleibt das Rassekennzeichen erhalten, das die Authentizität des Bressehuhns bestätigt. Außerhalb all dieser Bedingungen ist die Rasse als Bresse-Gauloise zu bezeichnen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die ruhigen, neugierigen und zähen Hühner haben keine speziellen Anforderungen an die Haltung, jedoch haben sie einen durchaus hohen Bewegungsdrang. Eine Freilandhaltung ist daher empfehlenswert. Beim Platzbedarf sollten 10 m² pro Huhn einberechnet werden. Da die Hühner jedoch nicht gern fliegen, reicht eine niedrige Umzäunung aus.

Futter

Durch die Freilandhaltung nehmen die Hühner bereits den Großteil ihres Futters auf, allerdings kann mit regionalem Futter wie Mais und Buchweizen zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bressehühner bzw. Bresse-Gauloise werden hauptsächlich als Wirtschaftshühner gezüchtet und gehalten. Besonders wegen ihres schmackhaften Fleisches, das durch sorgfältige Haltung hohe Qualität aufweist, sind sie eine begehrte Rasse. Bereits nach 20 Wochen erreichen sie ein Schlachtgewicht von 2,3 kg bei Hennen und 2,9 kg bei Hähnen. Doch auch die Legeleistung von bis zu 240 Eiern im Jahr ist bemerkenswert und macht Bressehühner somit zu einem wertvollen Zweinutzungshuhn.

Küken

Bressehühner brüten kaum, weshalb eine Leihhenne oder eine Kunstbrut empfehlenswert ist. Die Küken sind jedoch robust und wachsen schnell heran. Die Hennen beginnen bereits ab einem Alter von 18 Wochen, Eier zu legen.

Farbschläge

Beim originalen Bressehuhn gibt es nur den weißen Farbschlag mit weißem Gefieder, roten Kopfmerkmalen, blauen Läufen sowie dunkelbraunen Augen.

Bei den Bresse-Gauloise hingegen gibt es mehrere Farbschläge:

  • blau
  • schwarz
  • geflockt

Auch sie haben rote Kopfmerkmale sowie blaue Läufe, nur die Farbe des Gefieders variiert entsprechend. Ebenso kann die Augenfarbe je nach Farbschlag verschiedene Brauntöne annehmen.

Züchter*innen
(Bresse-Gauloise)

Deutschland:
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Von Dominika

Hallo, ich bin Dominika und Mediendesign-Studentin mit einer Leidenschaft für Sprache und das Schreiben. Neben Hühnern stehe ich aber auch auf Katzen und Hamster. Außerdem zeichne ich für mein Leben gerne und schätze guten Kaffee über alles!