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Deutschland Eier schwarz-goldbraun gedobbelt

Bergischer Kräher

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: Schwarz-Goldbraun gedobbelt
  • Eigenschaften: besonderer Krähruf, lebhaft, scheu, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: ca. 2-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 3-3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 120-130 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Bergische Kräher zählen zu den ältesten deutschen Hühnerrassen. Es handelt sich um sehr aktive und lebhafte Tiere, die gerne in Bewegung sind. In ihnen haben scheinbar besonders stark Urinstinkte überdauert. So ist ein Bergischer Kräher stets wachsam und Feinde haben kaum eine Chance gegen das aufmerksame Huhn. Dazu gehören für das Tier auch fremde Menschen, denen es eher scheu und distanziert begegnet. Daher schätzen viele Halter*innen diese Rasse als gute Wachhühner. Trotz ihrer vorsichtigen Art können Bergische Kräher gegenüber ihren Besitzer*innen bei ausreichend Gewöhnungszeit sehr zutraulich werden.

Eine weitere Verhaltensweise macht die Haltung von Bergischen Krähern zu einer besonderen Erfahrung: Sowohl Hennen als auch Hähne geben außergewöhnliche Rufe von sich. Der Hahn beginnt in einer tiefen Tonlage, steigt dann in obere Tonhöhen an und senkt dann die Stimme wieder ab. Das Ende des Rufes markiert der sogenannte „Schnork“, eine Art Atemgeräusch. Aufgrund dieses besonderen bis zu 15 sek anhaltenden Rufs war und ist der Bergische Kräher sehr beliebt bei Krähwettbewerben. Gleichzeitig sollten sich Halter*innen heutzutage aber auch die Frage stellen, ob die Nachbarn besonders lange und laute Hahnenschreie begrüßen würden oder dies eher kritisch sehen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Bergische Kräher haben von ihrer Art her noch viel von Wildhühnern und benötigen daher noch mehr als andere Rassen „natürliche“ Bedingungen. Sie sind stets in Bewegung und achten gut auf ihre Umgebung. Halter*innen sollten ihnen genügend Unterschlüpfe zur Verfügung stellen. Zudem genießen diese Hühner einen großen Auslauf und ausreichend Bewegungsfreiheit. Somit ist reine Stallhaltung bei dieser Rasse nicht geeignet. Geachtet werden sollte auch darauf, dass ein Bergischer Kräher relativ gut fliegen kann. Oftmals finden sich die Tiere auch auf Bäumen sitzend, die gut in die Umgebung der Hühner integriert werden können. Dennoch stellt sich eine entsprechende Absicherung des Freilaufs als notwendig dar, damit die Bergischen Kräher nicht ihr Gehege verlassen. Falls ein Zaun angebracht wird, sollte dessen Höhe mindestens 2,50m betragen. Auch über Flügelstutzen kann nachgedacht werden.

Futter

Als Rasse mit noch stark ausgeprägten Urinstinkten sucht sich ein Bergischer Kräher sein Futter am liebsten selbst. Wird den Tieren eine ausreichend große Freifläche zur Verfügung gestellt, scharren sie im Boden und sammeln sich ihre Nahrung selbst zusammen. Daher muss grundsätzlich nicht viel zugefüttert werden. Da Bergische Kräher zu ihren Halter*innen eine enge Beziehung aufbauen können, kann gerade das Füttern von Kleinigkeiten aus der Hand zum Aufbau von Vertrauen beitragen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bergische Kräher zählen zu den Legerassen. Mit bis zu 130 gelegten Eiern pro Jahr weisen sie eine beachtliche Legeleistung auf. Dennoch werden auch Fleischansatz und Fleischqualität als gut bewertet. Allerdings werden die Hühner heute vor allem aufgrund des ansprechenden Aussehens und des besonderen Rufs gehalten. Heutzutage sind Bergische Kräher aber grundsätzlich sehr selten geworden und zählen zu den gefährdeten Haustierrassen. Ein eigener Verein bemüht sich um die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Art.

Küken

Bei Bergischen Krähern ist kein stark ausgeprägter Brutdrang festzustellen. Auch die künstliche Brut ist meist nicht so erfolgreich. Aus relativ wenigen Eiern schlüpfen tatsächlich Küken und diese entwickeln sich oftmals nicht optimal. So kann bei künstlicher Brut bei mehreren Eiern in der Regel nur mit einem Jungtier gerechnet werden.

Naturbrut hat sich als vielversprechender herausgestellt, sofern der Bruttrieb der Hennen gefördert wird. Dies kann versucht werden, indem ein oder zwei Eier im Nest zurückgelassen werden. Auch ein großer abwechslungsreicher Freilauf kann förderlich sein. Schließlich schlüpfen auf natürliche Weise Küken, die allerdings im Vergleich zu anderen Rassen nicht sehr frohwüchsig sind. Die Hennen sind spätreif, sodass sie erst nach ca. 8 Monaten mit dem Legen von Eiern beginnen. Obwohl sich also die Zucht von Bergischen Krähern als relativ anspruchsvoll erweist, lohnt sich die Vermehrung dieser außergewöhnlichen Rasse, auch in Anbetracht des Gefährdungsgrades.

Aussehen und Farbschläge

Ein Bergischer Kräher zeichnet sich durch eine stolze Haltung und einen schlanken, langgezogenen Körper mit aufgewölbtem Rücken aus. Die Hähne weisen einen großen Stehkamm auf, bei den Hennen ist er leicht geneigt. Männliche und weibliche Tiere sind mit einem roten Kehllappen und weißen Ohrscheiben ausgestattet. Die unbefiederten Läufe sind grau bis blau gefärbt. Früher existierten Bergische Kräher in verschiedenen Farbschlägen. Mittlerweile gilt nur mehr folgender als anerkannt:

  • Schwarz-Goldbraungedobbelt

Federflaum von Hahn und Henne sind bei dieser Rasse schwarz gefärbt. Die männlichen Tiere erscheinen aufgrund ihres größtenteils goldbraunen Halses und Sattelbehangs deutlich farbenfroher als die weiblichen. Vor allem die Bauchregion des Hahnes präsentiert sich in einem dunklen Schwarz, durchbrochen von helleren Tupfen. Diese Musterung heißt Dobbelung. Die Henne weist ebenfalls diese spezielle Fellfärbung auf, allerdings deutlich geringer ausgeprägt. So finden sich die hellen Tupfen nur an der Brust, an den Schultern und am Rücken. Beide Geschlechter weisen ein rotes Gesicht und einen rein schwarzen Schwanz auf.

Herkunft

Die Herkunft der Bergischen Kräher ist nicht vollständig geklärt. Allerdings ranken sich viele Geschichten und Legenden um den Ursprung dieser sehr alten Hühnerrasse. Eine Legende erzählt von einem Grafen, der im Mittelalter von einem Kreuzzug Hühner vom Balkan mit in das Bergische Land gebracht hat. Eine andere Geschichte wiederum berichtet von Mönchen, die die Bergischen Kräher in dieser Region einführten. Später fand diese Rasse dann große Beliebtheit aufgrund des außergewöhnlichen Rufs, der sie vor allem für Krähwettbewerbe geeignet machte. 1925 wurde auch die Zwergform dieser Rasse gezüchtet. Wie schon vorhin erwähnt, sind Bergische Kräher mittlerweile vom Aussterben bedroht und auf der Roten Liste gefährdeter Haustierrassen verzeichnet. Vereine und Züchter*innen bemühen sich jedoch, die Zahl dieser alten Hühnerrasse wieder zu erhöhen.

Züchter*innen

Dr. Christian Lammerding
chr.lammerding@googlemail.com
Tel.: 017684070700

Hans-Joachim Wolff
Kasseler Str. 23
D-34317 Habichtswald
E-Mail:  hans-joachim.wolff@t-online.de
iPhone:  0049 176 707 963 20
URL: bergischekräher.de

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Deutschland gesperbert schwarz schwarz-gelbgedobbelt schwarz-weißgedobbelt Zweinutzung

Bergische Schlotterkämme

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: schwarz-weißgedobbelt, schwarz-gelbgedobbelt, schwarz, gesperbert
  • Eigenschaften: lebhaft, gute Flugfähigkeit, zutraulich, robust, legefreudig
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0-2,75 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja (nur schwarz-weißgedobbelt)

Haltung

Verhalten

Bergische Schlotterkämme werden als lebhaft und robust beschrieben. Sie gelten als unempfindlich und überzeugen mit einer guten Legeleistung. Die Hühner dieser sehr alten deutschen Rasse werden zudem bei ausreichend Beschäftigung mit den Tieren recht schnell zutraulich. Richtige „Haustiere“ oder „Schoßhühner“ werden Bergische Schlotterkämme allerdings nicht. Grundsätzlich sind die Hühner vor allem für Halter*innen mit großen Freiflächen empfehlenswert. Die freiheitsliebenden Tiere fühlen sich nämlich nur bei entsprechend großem Platzangebot wohl. Gehalten werden Bergische Schlotterkämme sowohl aufgrund ihres schmackhaften Fleisches als auch aufgrund der hohen Eierzahl pro Jahr. Leider ist die Rasse aber inzwischen selten geworden und gilt als bedrohte Nutztierrasse.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Eine artgerechte Haltung der Bergischen Schlotterkämme setzt ausreichend große Freiflächen voraus. Die bewegungsfreudigen Tiere sind ständig unterwegs und scharren fleißig selbst nach Futter. In engen Gehegen oder auf zu kleinen Flächen fühlen sich die Hühner nicht wohl. Halter*innen sollten zudem auf eine ausreichend hohe Umzäunung achten. Bergische Schlotterkämme sind nämlich nicht nur neugierig, sondern auch flugfähig. So finden sich die Tiere gerne auch mal auf Bäumen wieder, die im Auslauf nicht vergessen werden sollten.

Die Hühner gelten als robust, jedoch gibt es für Halter*innen dieser Rasse einige Punkte zu bedenken: Bergische Schlotterkämme zeichnen sich durch besonders große Kämme und Kehllappen aus. Daher sind die Tiere frostanfällig und brauchen im Winter besondere Pflege. Unerlässlich ist selbstverständlich ein frost- und zugluftfreier Stall, in den sich die Schlotterkämme zurückziehen können. Zusätzlich sollten Besitzer*innen in der kalten Jahreszeit allerdings auch die Kopfanhängsel ihrer Tiere schützen. Dazu eignet sich etwa das Einreiben von Kamm und Kehllappen mit Melkfett.

Futter

Wie bereits angesprochen, sind Bergische Schlotterkämme eifrige Futtersucher. Im Freilauf scharren sie gerne nach Futter, womit ein Großteil des Nahrungsbedarfes der Tiere gedeckt wird. In den warmen Monaten kann die Menge des zusätzlich gegebenen Futters daher angepasst werden. An ihr Futter stellen die Tiere dieser Rasse sonst jedoch kaum besondere Ansprüche. So gestalten sich die Ernährungsanforderungen nicht anders als bei anderen Hühnerrassen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bergische Schlotterkämme gelten als sehr wirtschaftliche Tiere, die als Zweinutzungshühner gleichermaßen Fleisch und Eier bringen. Mit einer Legeleistung von etwa 180 bis 200 Eiern im ersten Legejahr erfreuen die Hennen ihre Besitzer*innen. Die Schalenfarbe der ungefähr 55 Gramm schweren Eier ist weiß. Im zweiten Legejahr nimmt die Eierzahl ab und sinkt auf 140 bis 160 pro Jahr. Dafür kann das Gewicht der einzelnen Eier auf über 60 Gramm ansteigen. Auch die Fleischleistung wird geschätzt. Das Fleisch wird als sehr schmackhaft beschrieben und gerne verspeist.

Küken

Allgemein gilt der Bruttrieb bei dieser Hühnerrasse als wenig ausgebildet. Gelingt die natürliche Brut dennoch, erweisen sich die Hennen meist als zuverlässige und verantwortungsvolle Mütter. Die Küken sind sehr lebhaft und robust. Mit etwa sechs Monaten beginnen die jungen Hennen mit dem Eierlegen und erfreuen ihre Halter*innen mit ihrer guten Legeleistung.

Aussehen und Farbschläge

Folgende Farbschläge der Bergischen Schlotterkämme gelten heute als anerkannt:

  • schwarz-weißgedobbelt
  • schwarz-gelbgedobbelt
  • schwarz
  • gesperbert

Zunächst traten Bergische Schlotterkämme überhaupt nur im schwarzen Farbschlag auf. Die gesperberten Tiere wurden ursprünglich als eigene Rasse angesehen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie gemeinsam mit dem schwarzen Farbschlag zusammengefasst. Die schwarz-weißgedobbelten Hühner zählten ebenfalls zunächst nicht zu den Schlotterkämmen. In der Tat handelte es sich um einen Farbschlag der Bergischen Kräher. Eine Zuordnung zur Rasse der Bergischen Schlotterkämme erfolgte auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aus einer Kreuzung aus Bergischen Krähern und Schlotterkämmen des schwarzen Farbschlags entstand die schwarz-gelbgedobbelte Form. Bis auf den schwarzen Typ sind eigentlich alle Farbschläge ausgestorben. Die heutige Farbenvielfalt ist auf gezielte Wiedererzüchtung zurückzuführen. Auch einen weißen Farbschlag gab es, der jedoch mit dem Aufkommen der Leghorns ausstarb.

Die Körperform der Bergischen Schlotterkämme erscheint gedrungen und recht tief gestellt. Charakteristisch sind auch die breite Brust und der hoch getragene Schwanz. Außerdem weisen sie kräftige Schenkel und eine üppige, anliegende Befiederung auf. Ein Blick auf den Kopf der Tiere könnte Vermutungen über den Namensursprung anstoßen. Die Hähne verfügen über einfach-gezackte und aufrecht stehende Kämme. Bei den Hennen ist der Kamm dagegen im hinteren Bereich leicht zur Seite geneigt. Bewegt sich das Huhn, „schlottert“ auch der Kamm mit. Auffällig sind auch die rote bis braune Färbung der Augen sowie die reinweißen Ohrscheiben, die etwas länglich sind.

Herkunft

Bergische Schlotterkämme stammen ursprünglich aus dem namensgebenden Bergischen Land. Sie gelten als eine der ältesten Hühnerrassen Deutschlands. In der Literatur zu finden ist diese Rasse seit dem 19. Jahrhundert, wobei die genaue Herkunft nicht vollständig geklärt ist. Eventuell haben sich die Schlotterkämme aus Kreuzungen bergischer Landhühner und importierter spanischer Rassen entwickelt. Einflüsse könnte es von Rassen wie Bergischen Krähern, Krüpern und Kastilianern gegeben haben. Wie bereits beschrieben, hat die Rasse mit ihren einzelnen Farbschlägen eine recht komplizierte Entwicklungsgeschichte hinter sich. Heute gelten Bergische Schlotterkämme leider als sehr selten. So stehen sie auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen Deutschlands und gelten als „extrem gefährdet“. Bleibt zu hoffen, dass sich auch weiterhin engagierte Züchter*innen finden, die zum Erhalt dieser alten und wirtschaftlichen Rasse beitragen möchten.

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blau-goldhalsig Deutschland Eier goldhalsig Niederlande orangehalsig rotgesattelt silberhalsig

Kraienkopp

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland, Niederlande
  • Farbschläge: silberhalsig, goldhalsig, orangehalsig, blau-goldhalsig, rotgesattelt
  • Eigenschaften: robust, temperamentvoll, zutraulich, frühreif, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: 1,75-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5-3,0 kg
  • Legeleistung: ca. 200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Kraienkopp-Hühner sind widerstandsfähige und legefreudige Landhühner. Sie haben ein stolzes und temperamentvollen Auftreten. Damit erinnern sie an typische Kämpfer, auch wenn sie selbst keiner reinen Kämpferrasse angehören. Von ihren Kämpfer-Vorfahren haben sie jedoch das selbstbewusste Verhalten geerbt. So sind Kraienköppe zwar meist ruhig und ausgeglichen, doch besonders unter Hähnen brechen schnell Konflikte aus. Aufgrund dieses häufig aggressiven Charakters sollte stets nur ein Männchen innerhalb einer Herde gehalten werden.

Die Tiere dieser Rasse sind außerdem sehr neugierig. Sie fassen teilweise schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen. Obwohl sie aber zutraulich werden können, sind Kraienköppe keinesfalls Schoßhühner und keine idealen Familientiere. Glauben die Hühner, eine Gefahr entdeckt zu haben, stellen sie sich dieser mutig entgegen. Besonders die Hähne sind schnell verteidigungs- und kampfbereit. Neben ihrer guten Legeleistung macht die Kraienköppe auch ihr hübsches Aussehen bei Züchter*innen und Hobbyhalter*innen beliebt.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Stehen Kraienköppen große Freiflächen und viel Auslauf zur Verfügung, ist die Grundvoraussetzung für die Haltung dieser Rasse erfüllt. Ansonsten stellen die Tiere kaum besondere Ansprüche an ihre Haltung und fühlen sich schnell wohl. Als typische Landhühner haben Kraienköppe viele Verhaltensweisen von ihren Vorfahren behalten. So freuen sie sich über naturnahe Haltungsbedingungen und gehen selbst fleißig auf Futtersuche. Geeignet ist diese Hühnerrasse daher für Halter*innen mit großen Flächen oder einem gut abgesicherten umfangreichen Gehege. Kraienköppe weisen eine gute Flugfähigkeit auf. Deshalb sollten Besitzer*innen auf eine ausreichend hohe Umzäunung achten. Die aktive und robuste Rasse ist gut an raue klimatische Bedingungen angepasst. Die Hühner verlassen daher auch in der kalten Jahreszeit ihren Stall. Sie lassen sich als überaus winterhart beschreiben. So legen die Hennen auch im Winter bei Schnee und Frost frische Eier.

Futter

Wie bereits erwähnt, gehen Kraienköppe in ihrem Freilauf eigenständig auf Nahrungssuche. Stehen auf ihrer Fläche ausreichend Nahrungsquellen zur Verfügung, ist eine Zufütterung nur eingeschränkt notwendig. Der geringe Bedarf an gekauftem Futter trägt gemeinsam mit der umfangreichen Eierproduktion zu einer hohen Wirtschaftlichkeit bei. Bei der Wahl des Futters gibt es im Vergleich zu anderen Hühnerrassen nichts Spezifisches zu beachten.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Kraienköppe gelten als pflegeleichte Hühner, die neben ihrem ansprechenden Äußeren mit einem guten wirtschaftlichen Nutzen überzeugen. So werden die Tiere dieser Rasse häufig zur Eierproduktion gehalten. Als frühreife Rasse legen junge Kraienkopp-Hennen bald ihre ersten Eier und zeigen im ersten Legejahr eine Leistung von etwa 200 Eiern. Die Eier haben eine weiße Schalenfarbe und ein Gewicht von ungefähr 55 Gramm. Zudem können sich Halter*innen dieser Rasse das ganze Jahr hindurch über Eier freuen. Ursprünglich wurden Kraienköppe vermutlich für Hahnenkämpfe gezüchtet. Heute werden sie gerne auch für Ausstellungen eingesetzt, da ihr stolzes Auftreten und der üppig befiederte Körper sehr beliebt sind. Für die Fleischproduktion ist diese Rasse nicht von Bedeutung.

Küken

Ebenso wie an die Haltung stellen Kraienköppe wenig Ansprüche an die Zucht. So gestaltet sich die Aufzucht der Küken recht einfach. Der Nachwuchs ist schnell robust und lebhaft. Zudem gelten die Kleinen als frohwüchsig und legen schnell an Gewicht zu. Schneller als andere Rassen sind Kraienkopp-Küken ausgewachsen. Die Hennen beginnen bald mit dem Eierlegen.

Aussehen und Farbschläge

Kraienkopp-Hühner lassen sich in verschiedenen Farbschlägen finden. Während der silberhalsige und goldhalsige Typ am weitesten verbreitet sind, gelten die anderen Färbungen eher als selten. Rotgesattelte Kraienköppe sind erst seit Kurzem in Deutschland anerkannt. Züchter*innen arbeiten ständig an der Erzüchtung weiterer Färbungen. Folgende Farbschläge gelten derzeit in Deutschland als zugelassen:

  • silberhalsig
  • goldhalsig
  • orangehalsig
  • blau-goldhalsig
  • rotgesattelt

Kraienkopp-Hühner vereinen Merkmale des Kampf- sowie Landhuhnes. So entsprechen die muskulöse Brust und der aufrechte Gang dem Kampfhuhntyp. Den langgezogenen und zierlichen Körperbau sowie die üppige Schwanzbefiederung hat die Rasse jedoch von den Landhühnern bewahrt. Zudem tragen Kraienköppe ihre Flügel knapp am Körper und zeigen breite Schultern. Charakteristisch ist auch die besondere Kopfform dieser Rasse, die Ähnlichkeit mit jener von Krähen aufweist. Eventuell hat dies zur Bezeichnung „Kraienkopp“ beigetragen.

Der Kamm der Tiere ist bei den Hennen kaum ausgebildet und auch bei den Hähnen recht unscheinbar. Er weist die Form einer kleinen Halbkugel auf und besitzt eine mit Warzen bedeckte Oberfläche. Die rote Färbung dieses Kammes zieht sich hinunter bis zu den kleinen Ohr- und Kehllappen. Gerade die schwache Ausprägung der Kopfanhängsel macht diese Tiere winterhart und frostbeständig. Auffällig sind zudem die orangerote Färbung der Augen und die intensive Gelbfärbung des kurzen, aber kräftigen Schnabels. Auch die Läufe weisen einen gelben Farbton auf.

Herkunft

Erzüchtet wurde die Rasse der Kraienköppe Mitte des 19. Jahrhunderts in der Region um Bentheim sowie in jener um Enschede, also in angrenzenden Gebieten auf beiden Seiten der niederländisch-deutschen Grenze. Als Ausgangspunkt wählten die Züchter*innen Malaien, Leghorns und Belgische Kämpfer, die mit verschiedenen Landhühnern gekreuzt wurden. Ziel war zunächst wohl die Züchtung einer reinen Kampfhuhnrasse, die in den gerade gegen Ende des 19. Jahrhunderts beliebten Hahnenkämpfen Einsatz fand. In den 1880er-Jahren wurde diese Rasse schließlich erstmals auf einer Ausstellung präsentiert.

Schon früh sollten Kraienköppe jedoch von schön anzusehenden und erfolgreichen Kampfhühnern zu wirtschaftlicheren Tieren gemacht werden. Vor allem die Hühner des silberhalsigen Farbschlags wurden durch gezielte Selektion und Kreuzungen zu guten Legehühnern gezüchtet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert entstanden dann der Sonderverein der Kraienköppe sowie eine Zuchtgemeinschaft. Heute gelten die ehemaligen Kämpfer als legefreudige und überaus wirtschaftliche Hühner. Sie sind nicht nur auf Ausstellungen, sondern auch bei Hobbyhalter*innen beliebt.

Züchter*innen

Sonderverein der Züchter der Kraienköppe und Zwerg-Kraienköppe: http://www.kraienkoeppe.de/

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birkenfarbig blau-gesäumt Gelb gelb-schwarzcolumbia gesperbert goldbraun-porzellanfarbig goldhalsig orangehalsig perlgrau rotgesattelt schwarz schwarz-weiß-gescheckt silberhalsig unklar weiß weiß-schwarzcolumbia wildfarben Zierhuhn zitron-porzellanfarbig

Bantam

Steckbrief

  • Herkunftsland: unklar, eventuell Japan oder Indonesien
  • Farbschläge: schwarz, weiß, gelb, blau-gesäumt, perlgrau, gesperbert, wildfarbig, goldhalsig, blau-goldhalsig, silberhalsig, orangehalsig, rotgesattelt, weiß-schwarzcolumbia, gelb-schwarzcolumbia, birkenfarbig, schwarz-weißgescheckt, gold-porzellanfarbig, zitron-porzellanfarbig, gelb mit weißen Tupfen
  • Eigenschaften: ruhig, brutfreudig, aktiv, friedlich, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: 0,5 kg
  • Gewicht Hahn: 0,6 kg
  • Legeleistung: 90 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 25 g
  • Eierschalenfarbe: weiß bis cremefarben
  • Zwergform vorhanden: es handelt sich um eine reine Zwergrasse

Haltung

Verhalten

Bantam-Hennen gelten als eher ruhige und untereinander sehr friedliche Tiere. Sie können aber durchaus sehr aktiv und neugierig sein. Vor allem Hähne dieser Zwergrasse sind auch für ihren temperamentvollen Charakter bekannt. Mit lautem und häufigem Krähen machen sie auf sich aufmerksam und sollten daher in schallisolierten Ställen gehalten werden. Andernfalls könnte es schnell zu Beschwerden von Nachbar*innen kommen, die sich von den Rufen der aufgeweckten Tiere gestört fühlen.

Zudem sind Bantam-Hähne teilweise leicht reizbar und schnell in kleinere Kämpfe verwickelt. Diese sind meist nicht weiter problematisch, sodass sich Halter*innen keine ernsthaften Sorgen machen müssen. Nur wer seine Hühner gerne auf Ausstellungen zeigen möchte, sollte bedenken: Bei Rangeleien unter den Hähnen kann es zu Verletzungen der reinweißen Ohrscheiben kommen. Dadurch werden diese rot und verlieren ihren vorherigen Farbton. Daher sollten Besitzer*innen Hähne dieser Rasse besser allein halten.

Wenn sich Halter*innen viel Zeit für ihre Bantam-Hühner nehmen, werden diese schnell zutraulich und stark auf die Besitzer*innen bezogen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Bantam-Henne im Freilauf

Bantam-Hühner gelten aufgrund ihres hübschen Aussehens als beliebte Zierrasse. Durch ihre geringe Größe werden sie auch gerne auf kleineren Flächen gehalten, unter anderem in der Stadt. Dennoch sollten Halter*innen bedenken, dass Bantams durchaus aktiv sind und sich sehr gerne bewegen. Dies macht einen entsprechend großen Auslauf notwendig. Gerade unter den Hähnen kann es, wie bereits erwähnt, immer wieder zu Streitereien kommen. Eine ausreichend große Freifläche ermöglicht es, sich in solchen Fällen aus dem Weg zu gehen, falls Hähne gemeinsam gehalten werden.

Auch auf gute Rückzugsmöglichkeiten sollten Halter*innen bei dieser Rasse viel Wert legen. Ansonsten gestaltet sich die Haltung von Bantam-Hühnern relativ unkompliziert. Neben Grundvoraussetzungen, wie einem gut abgesicherten Stall und entsprechenden Einrichtungen, sollten Besitzer*innen noch an einen ausreichend hohen Zaun denken. Bantams können nämlich aufgrund ihres geringen Gewichts sehr gut fliegen und flattern nicht selten auf Bäume. Außerdem langweilen sich die kecken Tiere schnell und möchten stets beschäftigt werden.

Futter

Grundsätzlich stellen Bantam-Hühner keine hohen Anforderungen an ihr Futter. Wie bei anderen Rassen sollten Halter*innen jedoch auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit ausreichend Nährstoffen und Vitaminen achten. Für den Aufbau des besonders dichten Gefieders und der vor allem bei Hähnen breiten Federn sind zudem viele Proteine notwendig. Daher sollten die Tiere schon zu Beginn eiweißreiches Aufzuchtfutter zu sich nehmen. Später können Besitzer*innen ihre Hühner mit tierischem Eiweiß versorgen, beispielsweise durch Mehlwürmer.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bei Bantams handelt es sich um reine Zierhühner. Eine wirtschaftliche Bedeutung hat diese Rasse kaum, obwohl sich Hobbyhalter*innen durchaus über einige Eier freuen können. Mit 90 Eiern pro Jahr zeigen die Hennen nämlich eine für Zierhühner beachtliche Legeleistung. Die gelegten Eier sind allerdings mit ihren rund 25 Gramm recht klein.

Auch für eine Schlachtung und Fleischproduktion eignen sich die kleinen Hühner nicht wirklich. Stattdessen haben sie weite Verbreitung und große Beliebtheit aufgrund ihres schönen Aussehens gefunden. Mit ihrer eleganten Haltung, dem dichten glänzenden Gefieder und den vielfältigen Farbschlägen beeindrucken diese Zwerghühner ihre Betrachter*innen.

Küken

Bantam-Hennen werden als brutfreudige Tiere beschrieben, die häufig schon in jungem Alter von selbst zu brüten beginnen. Sind die Küken dann geschlüpft, erweisen sie sich als gute und zuverlässige Mütter, die ihren Nachwuchs liebevoll großziehen. Junge Bantam-Hühner wachsen gut heran und auch das außergewöhnliche Gefieder entwickelt sich schnell. Achten sollten Züchter*innen auf hochqualitatives Kükenfutter mit ausreichend Proteinen. Zudem sollten sie die von Anfang an neugierigen und aktiven Tiere beschäftigen, damit keine Langeweile aufkommt.

Aussehen und Farbschläge

Schwarze Bantam-Henne

Bantams gelten als sehr elegante und anmutige Hühner, was vor allem auf ihre aufrechte Haltung zurückzuführen ist. Die kleinen, zierlichen Tiere weisen einen kleinen Kopf auf, der mit einem strahlend roten Rosenkamm geschmückt ist. Dieser ist zudem mit perlförmigen Warzen besetzt und läuft in einem langen Dorn zu. Das Gesicht der Hühner ist ebenfalls rot, daher sind die rein weißen Ohrscheiben besonders auffällig. Die Augenfarbe der Tiere variiert je nach Farbschlag. Meist gilt: Je dunkler die Färbung des Gefieders, desto dunkler die Farbe der Augen. Bantams zeichnen sich zudem durch eine gewölbte Brust und einen kurzen gebogenen Rücken aus. Bekannt sind sie auch für ihr dichtes Gefieder, das aus breiten abgerundeten Federn besteht. Die Hähne werden außerdem von einem langen, breiten und hoch getragenen Schwanz geziert.

Bantams existieren in zahlreichen verschiedenen Farbschlägen. Gerade die Vielfalt an Farben macht eine Faszination an dieser Zierrasse aus:

  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau-gesäumt
  • perlgrau
  • gesperbert
  • wildfarbig
  • goldhalsig
  • blau-goldhalsig
  • silberhalsig
  • orangehalsig
  • rotgesattelt
  • weiß-schwarzcolumbia
  • gelb-schwarzcolumbia
  • birkenfarbig
  • schwarz-weißgescheckt
  • gold-porzellanfarbig
  • zitron-porzellanfarbig
  • gelb mit weißen Tupfen

Besonders häufig ist der schwarze Farbschlag.

Herkunft

Der Ursprung der Bantam-Hühner ist nicht vollständig geklärt. Die Meinungen gehen auseinander, ob es aus Indonesien, genauer aus Java, oder doch aus Japan nach Europa importiert wurde. Unabhängig von der ursprünglichen Herkunft kann jedoch festgehalten werden, dass diese Rasse schon im 19. Jahrhundert in England bekannt war. Die „rose-combs“, wie sie dort einfach genannt werden, wurden bald nach Deutschland importiert, wo weiter mit ihnen gezüchtet wurde.

Sehr schnell fanden die eleganten Zwerghühner dann große Beliebtheit und schon im Jahr 1909 wurde ein eigener Sonderzüchterverein gegründet. Bis heute sind Bantams sehr beliebte Zierhühner, die vor allem bei Ausstellungen gerne gezeigt werden. Aber auch von Hobbyzüchter*innen werden sie gerne gehalten, da sie doch recht zutraulich werden und mit ihrer geringen Größe überzeugen. Interessant ist auch: Bei Bantams handelt es sich nicht um die Zwergform einer Großrasse, wie dies sonst häufig der Fall ist. Stattdessen sind diese Hühner eine wirkliche Zwergrasse im eigentlichen Sinn.

Züchter*innen

Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836

Kategorien
blau-gesäumt Frankreich gesperbert perlgrau schwarz weiß Zweinutzung

La Flèche

Steckbrief

  • Herkunftsland: Frankreich
  • Farbschläge: schwarz; weiß; blau-gesäumt; gesperbert; perlgrau
  • Eigenschaften: scheu, wachsam, neugierig, misstrauisch, schwer zähmbar, robust, lebhaft
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: 180 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 70 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Das La Flèche Huhn ist ein seltenes Rassehaushuhn aus Frankreich, das aus Haubenhühnern gezüchtet wurde. Der Name verweist auf den Herkunftsort, und zwar die Gemeine La Flèche im nordwestlichen Frankreich. Die Rasse geht vermutlich auf schwarze Spanier und Crève-Coeur Hühner zurück. La Flèche Hühner waren damals vor allem wegen ihrer hohen Fleischqualität sowie der weißen Haut ansehnlich. Um 1860 kam die Rasse nach Deutschland, allerdings ist sie heute selten außerhalb Frankreichs verbreitet.

Aussehen

Eine außergewöhnliche Eigenschaft der La Flèche Hühner ist der V-förmige Kamm, auch „Hörnerkamm“ genannt.

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

La Flèche Hühner sind robuste und lebhafte Tiere, doch zahm und zutraulich sind sie nicht, da sie zur Vorsicht neigen. Sie sind sehr wachsam, misstrauisch, aber dennoch neugierig. Die Hühner haben einen hohen Bewegungsdrang , den sie in einem weiten, abwechslungsreichen Freilauf gut ausleben können. Allerdings fliegen die Tiere auch gern. Wenn die Hühner nicht daran gewöhnt werden, bei Tagesende für die Nacht in den Stall zu gehen, dann kann es sein, dass sie sich stattdessen auf Bäume zurückziehen. Die Umzäunung muss daher aber auch mindestens zwei Meter hoch sein.

Futter

Wird den La Flèche Hühnern genügend Freilauf gewährt, suchen sie den Großteil ihres Futters selbst und sie sind gut versorgt. Am Abend können die Tiere noch mit etwas Futter in den Stall gelockt werden, sonst übernachten die Hühner auch gern auf Bäumen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Ursprünglich wurde das La Flèche Huhn aufgrund seines kräftigen Körpers, des raschen Wachstums und der guten Fleischeigenschaften gezüchtet. Allerdings ist auch die hohe Legeleistung von 180 Eiern im Jahr bemerkenswert. Die Hennen legen außerdem jahrelang, noch dazu auch im Winter. Es handelt sich hierbei also um ein ideales Zweinutzungshuhn.

Küken

La Flèche Hennen sind selten in Brutstimmung, weshalb eine Leihhenne oder ein Brutkasten notwendig ist. Ist die Brut erfolgreich, sind die Hennen jedoch hervorragende Glucken.

Wer Küken aufzieht, kann sie durchaus zähmen, doch Streichelhühner werden keine aus ihnen. Wichtig ist dennoch die Vermittlung von Sicherheit, damit die Küken an Zutrauen gewinnen. Durch wenig Beachtung werden die Küken jedoch später misstrauisch und distanziert.

Abhängig vom Entwicklungsstand wachsen die Küken schneller oder langsamer. Innerhalb der ersten drei Wochen werden aus den Küken kleine Geier. Bis zur 23. Woche reifen sie jedoch zu edlen Jungtieren heran.

Farbschläge

Folgende Farbschläge sind bei La Flèche anerkannt:

  • schwarz
  • weiß
  • gesperbert
  • blau-gesäumt
  • perlgrau

Beim schwarzen Farbschlag liegt auf den dunklen Federn ein grüner Glanz. Der grauschwarze Schnabel hat eine helle Spitze und die vorerst dunkel-schiefernfarbigen Läufe werden im zunehmenden Alter bleigrau.

Durch den weißen Farbschlag sind alle Hühner rein weiß. Im Gefieder des Hahns zeigt sich zusätzlich ein leichter Gelbstich. Schnabel und Läufe sind entweder hellbraun oder bleigrau.

Beim gesperberten Farbschlag ist auf jeder Feder ein quergebänderter Übergang von Schwarz zu Blaugrau zu sehen. Beim Hahn sind diese Streifen alle gleich breit, bei der Henne sind die dunklen Streifen breiter als die hellen, womit diese dunkler erscheinen. Schnabel und Läufe sind hellbraun und manchmal leicht gefleckt.

Der blau-gesäumte Farbschlag weist dunkelhornfarbene Schnäbel und schieferblaue Läufe auf. Dabei wirken die Hähne etwas dunkler als die Hennen.

Hühner des perlgrauen Farbschlags haben sowohl bei Hahn als auch Henne ein gleichmäßig hellgraues Gefieder. Der Hahn erscheint dabei etwas dunkler als die Hennen.

Züchter*innen

Österreich:
Johannes Janus
Großgrabenstraße 36
3052 Innermanzing
Tel.: +43 (0) 676 347 980 9
kontakt@huehnernest.at
www.huehnernest.at

Kategorien
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Italiener

Steckbrief

  • Herkunftsland: Italien
  • Farbschläge: sehr viele verschiedene, z.B. rebhuhnhalsig, goldfarben, silberfarben, schwarz, schwarz-weißgescheckt, gelb, gestreift, kennfarbig, blau-rebhuhnhalsig, blau-goldfarbig, orangehalsig, perlgrau-orangehalsig, rotgesattelt, rot, blau, weiß, weiß-schwarzcolumbia, goldbraun-porzellanfarbig, blau-weißgescheckt, gold-schwarzgesäumt, gold-blaugesäumt, gold-weißgesäumt
  • Eigenschaften: robust, wetterunempfindlich, zutraulich, schreckhaft, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: 1,75-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,25-3 kg
  • Legeleistung: ca. 190-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Italiener-Hühner wirken mit ihrer aufrechten Haltung sehr anmutig und sind gleichzeitig sehr robust. Die Tiere sind höchst aktiv, bewegungsfreudig und fast immer unterwegs im Freilauf. Teilweise können sie eher schreckhaft sein und flüchten schnell vor vermeintlichen Gefahren. Das macht ihren Charakter z.B. für Kinder eventuell nicht so angenehm. Zudem ist bei den Hähnen meist ein ausgeprägter Beschützerinstinkt zu erkennen, sodass er die Hennen auch gegenüber Menschen teilweise heftig verteidigt.

Nehmen sich Besitzer*innen genügend Zeit und wenden einiges an Geduld auf, können die Italiener aber durchaus auch recht zutraulich werden. Für Familien mit Kindern sind sie dennoch nicht unbedingt zu empfehlen. Alle anderen Halter*innen werden sich aber über die vielen hübschen Farbschläge und die gute Legeleistung freuen. Wer außerdem nach einem unkomplizierten, bewährten und schnell zufriedenen Huhn sucht, wird hier fündig werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Manchmal wird gemeint, die unkomplizierten Italiener-Hühner könnten auch gut im Stall gehalten werden. Fest steht aber, dass sie sich mit ihrem ausgeprägten Bewegungsdrang am wohlsten fühlen, wenn sie sich im Freien bewegen und scharren können. Daher sollte den Tieren ausreichend Auslauf gewährt werden. Italiener sind zudem sehr wetterunempfindlich und robust. Auch bei Schlechtwetter können sie draußen bleiben und halten verschiedenste klimatische Verhältnisse aus.

Wenn andere Rassen im Winter Legepause machen, produzieren die Italiener-Hennen trotzdem fleißig weiter ihre Eier. Auch wenn diese Rasse also sehr widerstandsfähig ist, sollte immer an einen trockenen Unterstand oder Zugang zum Stall gedacht werden, wenn die Tiere draußen sind. Viele Halter*innen sorgen überhaupt dafür, dass die Hühner in der Nacht in den sicheren Stall kommen. So legen sie ihre Eier in die dafür vorgesehenen Nester und schlafen auch nicht auf Bäumen. Italiener sind nämlich für ihre relativ gute Flugfähigkeit bekannt. Nicht selten flattern sie auch auf Bäume, sodass der Zaun des Freilaufs ausreichend hoch sein muss.

Futter

Italiener sind fleißige Futtersucher, die gerne im Freilauf unterwegs sind. Auf diese Weise sammeln sie sich den Großteil ihrer Nahrung selbst und machen auch noch Bewegung. Dies ist gut, da es einer Verfettung vorbeugt, zu der Hühner dieser Rasse neigen. Eine solche hätte eine schlechtere Legeleistung zur Folge. Daher hat es sich bewährt, zusätzlich zu der selbst gesammelten Nahrung ein wenig Futter bereitzustellen, beispielsweise Legemehl. Dadurch kann gewährleistet werden, dass alle notwendigen Nährstoffe für die hohe Eierproduktion vorhanden sind.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Italiener sind eine gute alte Nutztierrasse. Mit bis zu 200 gelegten Eiern pro Jahr handelt es sich um eine typische Legerasse. In Bezug auf die Legeleistung sind Italiener damit ganz vorne mit dabei. Vor allem nimmt die Legeleistung im Vergleich zu anderen Rassen nicht schnell ab und die Hennen legen auch im Winter weiter. Beliebt sind sie auch aufgrund ihrer Robustheit und den niedrigen Ansprüchen an ihre Haltung. Auch, dass sie gute Futterverwerter sind, macht sie zu sehr wirtschaftlichen Hühnern. Italiener besitzen darüber hinaus eine recht hohe Körpermasse, sodass sie durchaus auch als Suppenhühner geschätzt werden.

Küken

Italiener-Hennen zeigen keinen hohen Brutdrang und genießen auch nicht unbedingt einen Ruf als gute Mütter. Wer gerne Küken möchte, sollte also eher auf Kunstbrut ausweichen oder eine Leihhenne einer anderen Rasse auswählen. Grundsätzlich sind Italiener-Küken aber leicht großzuziehen. Unter der Wärmelampe wachsen sie schnell und sind von Anfang an aktiv. Besonders bei dieser Rasse ist, dass bei den meisten Farbschlägen das Geschlecht des Nachwuchses schon am ersten Tag erkennbar wird.

Aussehen und Farbschläge

Das Italiener-Huhn wird oft als typisches Bauernhofhuhn bezeichnet. Mit seiner aufrechten Haltung wirkt es stolz und anmutig. An dem robusten lang gestreckten Körper fallen vor allem die gelben Läufe und der gelbe Schnabel auf. Zudem zeichnen sich alle Hühner dieser Rasse durch weiße Ohrscheiben und ein rotes Gesicht aus. Trotz unterschiedlicher Farbschläge sind Kehllappen und Kamm ebenfalls rot gefärbt. Die Tiere weisen entweder einen Einzel- oder einen Rosenkamm auf. Männliche und weibliche Tiere unterscheiden sich bei den meisten Farbschlägen optisch kaum.

Bekannt sind Italiener-Hühner vor allem aufgrund der Vielfalt an verschiedenen Farbschlägen:

  • rebhuhnhalsig
  • goldfarben
  • silberfarben
  • schwarz
  • schwarz-weißgescheckt
  • gelb
  • gestreift
  • kennfarbig
  • blau-rebhuhnhalsig
  • blau-goldfarbig
  • orangehalsig
  • perlgrau-orangehalsig
  • rotgesattelt
  • rot
  • blau
  • weiß
  • weiß-schwarzcolumbia
  • goldbraun-porzellanfarbig
  • blau-weißgescheckt
  • gold-schwarzgesäumt
  • gold-blaugesäumt
  • gold-weißgesäumt

Besonders häufig und weit verbreitet ist der rebhuhnhalsige Farbschlag. Dieser erinnert an die Färbung des Baniva-Huhns, des Urahns unserer heutigen Hühner. Der Hals der Hennen ist dabei goldbraun gefiedert, das restliche Gefieder ist dunkelbraun gefärbt. Die Hähne zeichnen sich durch eine Vielfalt an Farben aus: Sie zeigen verschiedenste Schwarz- und Brauntöne. Außer diesen größtenteils braun gefärbten Tieren gibt es zahlreiche weitere Farbschläge. Diese wurden durch Einkreuzungen von anderen Rassen gezüchtet. Die Vielfalt an Farbschlägen macht die Italiener-Hühner sehr attraktiv als Ausstellungshühner.

Herkunft

Wie der Name schon vermuten lässt, stammen Italiener-Hühner ursprünglich aus Italien und von den italienischen Landhühnern ab. Aufgrund der optimalen Legeleistung waren sie schon bald sehr beliebt und wurden als Nutztiere gehalten. Seit dem 19. Jahrhundert verbreiteten sie sich auch in anderen europäischen Ländern. Über die Alpen wurden sie zunächst nach Österreich gebracht, danach weiter nach Norden.

Die Rasse wurde auch wegen ihres Aussehens geschätzt und es wurden viele verschiedene Farbschläge gezüchtet. Deshalb sind Italiener-Hühner auch heute noch sehr beliebt auf Ausstellungen. In Bezug auf ihre Nutzung wurden sie ein wenig von den Legehybriden verdrängt, weshalb die Zahl sank. Nun gelten sie laut der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen als fast gefährdet und stehen unter Beobachtung.

Züchter*innen

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Kategorien
chamois-weißgesäumt citron-schwarzgesäumt England goldschwarz-gesäumt rahmweiß-braungesäumt rahmweiß-graugesäumt silber-schwarzgesäumt Zierhuhn

Sebright

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: silber-schwarzgesäumt; gold-schwarzgesäumt; chamois-weißgesäumt; citron-schwarzgesäumt; rahmweiß-graugesäumt; rahmweiß-braungesäumt
  • Eigenschaften: keck, neugierig, mutig, dominant, robust, flugfreudig, zahm, pflegeaufwändig, zutraulich
  • Gewicht Henne: 0,5 kg
  • Gewicht Hahn: 0,6 kg
  • Legeleistung: 80 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 25 – 30 g
  • Eierschalenfarbe: weiß

Ursprung

Das Sebright Huhn ist eine um 1800 gezüchtete Zwerghuhnrasse. Dabei handelt es sich um Zwerghühner in der Ursprungsform, die, im Gegensatz zu vielen anderen Zwergrassen, nicht aus einer großen Rasse gezüchtet wurden. Erzüchtet wurden sie ca. 1810 vom Adeligen Sir John Sebright, der in Folge zum Namensgeber der Rasse wurde. Auf eigenen Landgütern widmete er sich gezielt der Zucht von Schafen und Geflügel. Sir John Sebright bewunderte die gesäumte Zeichnung goldener und silberner Paduaner und nahm sich vor, diese Eigenschaft auf eine eigene Zwerghuhnrasse zu übertragen. Für die Kreuzung verwendete er verschiedene Hühner, deren Rassen jedoch unbekannt sind. Laut Beschreibungen waren eine gelbe Zwerghenne, eine goldene Henne sowie ein rötlicher Hahn beteiligt. Es lässt sich nur vermuten, dass es sich bei den Hennen um seltene Nankin-Zwerghühner handelte. Durch Einsatz dieser Tiere gelang Sir John Sebright letztlich innerhalb von 30 Jahren die Erzüchtung der neuartigen Zwerghuhnrasse, nun bekannt als „Sebrights“.

1926 entstand der deutsche Erhaltungszuchtverein „Deutscher Sebright-Club„.

Haltung

Sebright Hühner sind zwar klein und haben ein bewundernswertes Aussehen, allerdings kommen sie im Umgang mit anderen Hühnerrassen nur schwer klar. Sie mit Hühnern außerhalb ihrer Rasse zu vergemeinschaften ist deshalb nicht empfehlenswert. In dieser Hinsicht haben sie einen zu dominanten und hartnäckigen Charakter. Trotz ihrer Lebhaftigkeit werden sie bei sorgsamer Haltung schnell zahm und zutraulich. Sebrights mögen Kälte nicht besonders, jedoch halten sie die Temperaturen gut aus und nur selten kommt es zu Erfrierungen. In den Wintermonaten zeigen sie sich dennoch träger als sonst.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Obwohl Sebrights zu den Zwerghühnern gehören, sind sie sehr bewegungsfreudig und benötigen einen großflächigen Auslauf. Dieser sollte am besten abwechslungsreich gestaltet sein, sonst wird ihnen schnell langweilig. Sie sind außerdem flugfreudig und sitzen gerne in Bäumen, was bei der Auslaufgestaltung berücksichtigt werden kann. Bei der Umzäunung sollte jedoch zusätzlich ein Netz überspannt werden, sonst könnten die Tiere den Zaun überfliegen.

Futter

Sebrights sind hervorragend bei der Futtersuche und versorgen sich weitgehend selbst. Nur in den Wintermonaten muss darauf geachtet werden, die Hühner ausreichend und nährstoffreich zu füttern.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Sebright Hühner sind als Wirtschaftshühner ungeeignet. Durch ihre kleine Größe sind sie kaum als Fleischhühner geeignet, aber auch ihre deutlich geringe Legeleistung mit einem Eigewicht von maximal 30 g hat nur schlechten wirtschaftlichen Nutzen. Sebright Hühner werden daher größtenteils als Zierhühner gehalten.

Küken

Der Bruttrieb ist von Henne zu Henne verschieden ausgeprägt. Manche Hennen scheinen ständig zu glucken, während andere kaum in Brutstimmung kommen. Eine Naturbrut kann dennoch gelingen, allerdings sollte damit bis zum späten Frühjahr gewartet werden. Wenn es zu kühl ist, treten die Hähne nämlich nicht. Ist die Brut erfolgreich, sind Sebright Hennen jedoch fürsorgliche Mütter, die auf ihre Küken achten.

Farbschläge

Am häufigsten sind Sebrights in folgenden beiden Farbschlägen anzutreffen:

  • silber-schwarzgesäumt
  • gold-schwarzgesäumt

Die goldenen Sebrights haben eine gleichmäßig goldbraune Grundfarbe mit einem deutlich abgegrenzten schwarzen Saum auf jeder Feder und dem dunklen Untergefieder. Die silbernen Tiere haben eine silberweiße Grundfarbe mit demselben schwarzen Saum.

Seltener anzutreffen sind folgende Farbschläge:

  • chamois-weißgesäumt
  • citron-schwarzgesäumt
  • rahmweiß-graugesäumt
  • rahmweiß-braungesäumt

Ein typisches Merkmal der Rasse ist hierbei die Hennenfiedrigkeit. Das bedeutet, dass Hähne und Hennen kaum bzw. nur wenige Unterschiede in Körperbau und Gefieder aufweisen.

Kategorien
blau-gesäumt Deutschland Eier England gold gesprenkelt goldlack Niederlande schwarz silber gesprenkelt silberlack weiß

Hamburger

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland, England, Niederlande
  • Farbschläge: schwarz, weiß, silberlack, goldlack, silber gesprenkelt, gold gesprenkelt, blaugesäumt
  • Eigenschaften: aktiv, lebhaft, robust, gute Flugfähigkeit, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,5-2 kg
  • Gewicht Hahn: 2-2,5 kg
  • Legeleistung: 160-180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Bei Hamburger-Hühnern handelt es sich um eine Rasse, die für ihre lebhafte und aktive Art bekannt ist. Die Tiere sind am liebsten in Bewegung und brauchen viel Platz und Beschäftigung. Ansonsten langweilen sie sich und vertragen sich untereinander nicht so gut. Streitereien und Kämpfe können bei dieser Rasse relativ heftig auftreten. Wer den Hühnern jedoch genügend Platz bietet, kann sie recht gut zufriedenstellen.

Zutraulich werden Hamburger nicht gerade. Sie können zwar mit viel Geduld und Zeit Vertrauen zu ihren Halter*innen fassen, dennoch bleiben sie meist eher zurückhaltend und sind schnell verschreckt. Als Haustiere sind sie also nicht geeignet. Umso schöner sind sie jedoch anzuschauen mit ihrem außergewöhnlich gefärbten Gefieder. Zudem legen sie eine passable Menge an Eiern und sind mit ihrer aktiven Art interessant zu beobachten. Hobbyhalter*innen mit etwas Erfahrung und viel Platz werden also sicherlich ihre Freude haben an dieser Rasse.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Hamburger sind eine sehr robuste Rasse, die auch tiefe Temperaturen und schwierige Witterungsverhältnisse gut aushält. Trotzdem stellen sie einige Anforderungen an ihre Umgebung. So benötigen sie, wie bereits erwähnt, aufgrund ihres hohen Bewegungsdrangs eine große Fläche. Empfohlen wird eine Haltung, bei der die Hühner freilaufen können oder in einem sehr großen Gehege leben.

Neben ihrem hohen Platzbedarf, der gedeckt werden muss, stellen sie einige Ansprüche an die Gestaltung ihres Auslaufs: Zu empfehlen ist die Einrichtung einer sehr abwechslungsreichen Umgebung. Auf diese Weise sind die Hühner ausreichend beschäftigt und verhalten sich untereinander weitgehend friedlich. Einen weiteren Aspekt sollten Halter*innen bedenken: Die bewegungsfreudigen Hamburger können aufgrund des geringen Körpergewichts gut fliegen. Nicht selten schlafen sie sogar auf Bäumen. Wichtig ist es daher, die Fläche stets gut abzusichern. Hier empfiehlt sich entweder ein ausreichend hoher Zaun oder die Option des Flügelstutzens.

Futter

Hamburger-Hühner sind frühreif und entwickeln sich schnell. Fühlen sie sich wohl, legen sie auch eine beachtliche Menge an Eiern. Dafür sind aber gute Pflege und Futter wichtig, sodass eine Zufütterung sinnvoll sein kann. Achten sollten Halter*innen auf ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, sodass die Legeleistung unterstützt wird. Grundsätzlich muss aber in Bezug auf die Fütterung im Vergleich zu anderen Rassen nichts Besonderes beachtet werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Schon der schlanke Körper der Hamburger-Hühner zeigt, dass sie nicht zu den Fleischrassen zählen. Gezüchtet wurden sie vielmehr als optimale Legerasse. Wegen ihrer hohen Legeleistung galten sie lange Zeit als Nutztiere mit hoher Wirtschaftlichkeit. Mittlerweile liegen sie im Vergleich zu anderen Rassen in Bezug auf die Anzahl der gelegten Eier aber im Durchschnitt. Für größere Betriebe eignet sich die Haltung von Hamburgern also eher weniger.

Gerade für Hobbyhalter*innen und kleinere Familien reicht die Anzahl an gelegten Eiern aber sicher aus. Ein frisches Sonntagsei ist also auf jeden Fall drinnen und zusätzlich erfreuen die Hamburger auch noch mit einem hübschen Aussehen. Heute lassen sich diese Hühner überhaupt eher als Zierhühner bezeichnen. Beliebt sind sie nämlich vor allem bei Ausstellungen, da sie mit ihrem ansprechenden Erscheinungsbild und ihren vielfältigen Farbschlägen beeindrucken.

Küken

Hamburger wurden als Legehennen gezüchtet und zeigen deshalb keinen stark ausgeprägten Bruttrieb. Von selbst werden die Hennen also kaum brütig. Wer trotzdem Nachwuchs wünscht, sollte eine künstliche Brut durchführen. Benötigt werden dafür Bruteier von einem Züchter, ein Brutkasten oder eine Leihhenne einer anderen Rasse. Grundsätzlich wachsen Hamburger-Küken schnell und sind sofort aktiv. Zudem sind die Hennen frühreif.

Aussehen und Farbschläge

Hamburger: Kamm und Dorn

Hamburger-Hühner zeichnen sich durch einen schlanken, mittelgroßen Körper aus. Mit ihrer eleganten Haltung und dem langgestreckten Körperbau erinnern sie eher an Fasane als an so manch andere Hühnerrasse. Die prächtigen Tiere sind reich befiedert und die Hähne werden von üppigen Schwanzfedern in Sichelform geziert. Männliche und weibliche Tiere tragen einen aufrechten Rosenkamm mit einem abgerundeten Dorn. Hamburger existieren in verschiedensten Farbschlägen, doch teilen sich alle die rote Farbe von Gesicht, Kehllappen und Kamm. Auch die auffälligen weißen Ohrlappen zeigen Tiere unterschiedlichster Färbungen. Die Vielfalt an Gefiederfarben zeigen die verschiedenen Varianten:

  • schwarz
  • weiß
  • silberlack
  • goldlack
  • silber gesprenkelt
  • gold gesprenkelt
  • blaugesäumt

Besonders beliebt und häufig ist der Farbschlag silberlack, der ein wenig an die Färbung von Dalmatinern erinnert. Die Tiere erscheinen hier weiß mit schwarzen Tupfen. Tiere mit dem Farbschlag goldlack weisen ebenfalls schwarze Tupfen auf, die Grundfarbe erscheint rötlich-braun. Eine weitere „Farbgruppe“ stellen die gesprenkelten Farbschläge dar: Silber gesprenkelte Tiere zeichnen sich durch weißes Gefieder mit schwarzen Sprenkeln in den Regionen unterhalb des Halses aus, gold gesprenkelte durch goldbraunes Gefieder mit ebenfalls schwarzen Sprenkeln. Auch rein schwarze oder weiße Tiere sind möglich, ebenso wie blaugesäumte, die in einem blauen Ton erscheinen.

Interessant an Hamburger-Hühnern ist, dass sie sich im Vergleich zu anderen Rassen je nach Farbschlag deutlich im Charakter unterscheiden können. Hühner in Silberlack werden oftmals als ruhig beschrieben, während goldlacke Tiere eine lebhaftere Art zeigen, die sich bei den gesprenkelten Tieren noch einmal steigert.

Herkunft

Die Geschichte des Hamburger-Huhns ist recht kompliziert bzw. unklar. Deutschland, England und Niederlande werden abwechselnd als Heimatland dieser Rasse bezeichnet. Tatsächlich ist der genaue Ursprung aber ungeklärt. Vorfahren der Hamburger waren offensichtlich bereits im 18. Jahrhundert in Deutschland und England bekannt. In unterschiedlichen Ländern wurde mit diesen gezüchtet, sodass die verschiedenen Farbschläge entstanden. Dies könnte auch erklären, weshalb sich die Tiere in ihrem Charakter doch deutlich unterscheiden. Die Lackhühner scheinen vor allem mit dem englischen Raum in Zusammenhang zu stehen. Die gesprenkelten Tiere weisen wohl eine Verwandtschaft mit Rassen aus Deutschland auf. Hamburger-Hühner erfreuten sich vor allem aufgrund ihrer Legeleistung großer Beliebtheit als Wirtschaftstiere. Später stand dann in erster Linie das Aussehen im Mittelpunkt. Heute werden Hühner dieser Rasse gerne auf Ausstellungen gezeigt.

Kategorien
blau-gesäumt Eier Fleisch Spanien Zierhuhn

Andalusier

Steckbrief

  • Herkunftsland: Spanien
  • Farbschläge: blau-gesäumt
  • Eigenschaften: lebhaft, temperamentvoll, distanziert, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: ca. 2-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 2,5-3 kg
  • Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 58 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Beim Andalusier handelt es sich um eine besonders seltene, aber optisch sehr ansprechende und elegante Hühnerrasse. Die Hühner lassen sich als temperamentvolle und energiegeladene Tiere beschreiben. Dennoch vertragen sie sich untereinander recht gut und es kommt auch zwischen Hähnen kaum zu Streitereien. Hierfür müssen die Halter*innen allerdings immer auf ausreichend Platz und Freiraum achten. Zu Menschen bauen die aktiven Hühner grundsätzlich keine enge Beziehung auf und bleiben lieber auf Distanz. Daher eignen sie sich nicht als Schoßhühner, sind aber aufgrund ihrer agilen Art faszinierend zu beobachten.

Die Legeleistung dieser Rasse ist im Vergleich zu anderen nicht besonders hoch, weshalb die Andalusier in großen Betrieben wirtschaftlich kaum eine Rolle spielen. Gerade für Hobbyhalter*innen kann die Haltung dieser Hühner jedoch wegen ihres schönen Aussehens und der für die private Nutzung ausreichenden Legeleistung interessant sein. Auch eine Haltung in einem großen Garten ist bei dieser Rasse durchaus möglich. Nur sollte bedacht werden, dass die Andalusier mit ihrer lebhaften Art unter Umständen auch relativ laut werden können.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Andalusier stellen keine allzu hohen Ansprüche an ihre Umgebung. So sind sie auch gut für eine Haltung im Garten geeignet. Einige Aspekte gilt es allerdings zu bedenken: Die aktiven Hühner sind ständig in Bewegung und zeichnen sich durch eine hohe Flugfähigkeit aus. Wichtig ist es also, das Gehege oder den Freilauf ausreichend zu sichern, da die Tiere sonst davonfliegen würden. Allgemein benötigen Andalusier eine relativ große Auslauffläche. Wird es zu eng, sind die Hühner gar nicht begeistert und fangen im schlimmsten Fall sogar mit Kämpfen an.

Wichtig ist zudem, ihnen genügend Freiräume zu lassen und teilweise auch Abstand zu halten. Beschrieben werden Andalusier außerdem als durchaus robuste Hühner, die auch bei tieferen Temperaturen gerne Zeit draußen verbringen. Achtung ist aber bei ihren großen Kämmen und Kinnlappen geboten, die bei Frost schnell einmal Erfrierungen davontragen können. Auch zu starke Sonneneinstrahlung tut den Tieren nicht gut. Daher sollten genügend schattige Plätze im Freilauf zu finden sein. Dann fühlen sich Andalusier richtig wohl.

Futter

Zu den Hauptbeschäftigungen der lebhaften und unabhängigen Hühner gehört neben dem Fliegen auch die eigenständige Futtersuche. Andalusier sind ständig in Bewegung und scharren im Freilauf nach Futter, sodass kaum zugefüttert werden muss. Dies macht sie vor allem für kleine Betriebe und Hobbyhalter*innen relativ wirtschaftlich, da fast keine zusätzliche Nahrung erworben werden muss.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Hühner dieser Rasse waren früher auch in Großbetrieben sehr beliebt, da sie als höchst wirtschaftlich galten. Dazu führten geringer Futterbedarf, gute Legeleistung, ein zum Schlachten geeigneter Körper und nebenbei ein schönes Aussehen. Jedoch wurden mit der Zeit immer mehr Hybridhühner gezüchtet, die eine viel höhere Legeleistung aufwiesen. Mit ca. 160 Eiern pro Jahr galten Andalusier nicht mehr als wirtschaftlich, weshalb sie sehr selten geworden sind. Mittlerweile gehören sie zu den gefährdeten Haustierrassen und werden mit dem höchsten Gefährdungsstatus „extrem gefährdet“ bedacht. Vielleicht könnte aber der Bestand wieder wachsen: Gerade für Hobbyhalter*innen können diese Hühner doch sehr ansprechend sein. Sie punkten mit einem schönen Erscheinungsbild und für kleinere Betriebe oder Familien reichen wohl auch die Eier pro Jahr gut aus.

Küken

Bei Andalusier-Hennen ist kaum ein Bruttrieb festzustellen, was natürliche Brut selten macht. Auch Kunstbrut stellt sich als vergleichsweise kompliziert heraus, vor allem dann, wenn der anerkannte Farbschlag gezüchtet werden soll. Diese Hühnerrasse weist nämlich einen intermediären Erbgang auf. So zeichnet sich rein statistisch gesehen nur die Hälfte des Nachwuchses tatsächlich durch einen blau-gesäumten Farbschlag aus. Die restlichen Jungtiere besitzen schwarzes oder weißes Gefieder.

Insofern nimmt es viel Zeit und Aufwand in Anspruch, durch die gezielte Paarung von schwarzen und weißen Tieren die anerkannte Färbung zu züchten. Gelingt die Brut, schlüpfen recht robuste und schnell reifende Küken, die zu prächtigen Tieren heranwachsen. In Anbetracht des schönen Aussehens der Andalusier zahlt sich die Mühe bei der Zucht auf jeden Fall aus. Schon mit ca. 5 Monaten beginnen die Hennen erste Eier zu legen.

Aussehen und Farbschläge

Andalusier zeichnen sich durch einen kräftigen Körperbau und eine aufrechte Haltung aus. Durch den langen, leicht nach hinten gelegten Hals, den langen Rücken und die breiten Schultern wirken die Hühner imposant und stolz. Der Hahn weist einen großen Stehkamm auf, der regelmäßig gezackt ist. Die Hennen besitzen ebenfalls einen Kamm, der aber nicht ganz aufrecht stehen muss, sondern im hinteren Teil etwas geneigt sein kann. Zudem sind dunkle, seltener auch rote Augen und weiße Ohrscheiben zu erkennen. Kehllappen und Kamm sind bei dieser Rasse relativ groß und bestehen aus feinem Gewebe. Daher müssen, wie schon vorhin erwähnt, diese Stellen besonders gut vor Frost geschützt werden.

Vom Gefieder her lassen sich bei männlichen und weiblichen Tieren kaum Unterschiede ausmachen. Bei dem anerkannten Farbschlag „blau-gesäumt“ besitzen sie gleichermaßen eine blaue Grundtönung und die einzelnen Federn sind schwarz gesäumt. Der Hahn ist an seinem dunklen Hals- und Sattelbehang zu erkennen, wobei die Henne ebenfalls dunklere Partien im Bereich des Halses aufweist. Die Schwanzfedern sollten bei männlichen und weiblichen Tieren den dunklen Grundton des Gefieders zeigen.

Herkunft

Ursprünglich stammen die anmutigen Andalusier aus Spanien. Von dort wurden sie Mitte des 19. Jahrhunderts nach England mitgenommen. Ausgehend von diesem Land verbreiteten sie sich schnell in ganz Europa. 1972 fanden sie Einzug in Deutschland und sind dort sogar stärker verbreitet als in Spanien selbst. Damals wurde das Andalusier-Huhn als besonders wirtschaftliches Tier gerne gehalten und war sehr beliebt. Enge Verwandtschaft weisen die Andalusier übrigens zu Spaniern, Minorka-Hühnern und Kastilianern auf.

Wie schon vorhin angeführt, wurden die Andalusier leider von leistungsfähigeren Rassen, vor allem Hybriden, verdrängt, sodass sie heute sehr selten geworden sind. Sie werden auch als extrem gefährdet eingestuft und zählen zu den bedrohten Haustierrassen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Bestand dieser außergewöhnlichen Hühner wieder erholt.

Kategorien
blau-weiß-gescheckt Eier Italien schwarz-weiß-gescheckt

Ancona

Steckbrief

  • Herkunftsland: Italien
  • Farbschläge: schwarz-weiß-gescheckt, blau-weiß-gescheckt
  • Eigenschaften: zutraulich, gute Flugfähigkeit, robust, quirlig
  • Gewicht Henne: ca. 2 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 3 kg
  • Legeleistung: ca. 220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: cremefarben
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Die italienischen Ancona-Hühner sind aktive und sehr lebhafte Tiere. Mit ihrer quirligen Art sind sie den ganzen Tag unterwegs und scharren nach Futter. Die aufgeweckten Anconas können aber auch sehr zutraulich werden, wenn ihnen die Besitzer*innen genügend Zeit und Freiraum lassen. Vor allem, wenn Jungtiere schon früh an Menschen gewöhnt werden, kann sich eine enge Beziehung zwischen Hühnern und Halter*innen ausbilden. Ganz handzahm werden Anconas jedoch meist nicht, weshalb sie sich nicht unbedingt als „Schoßhühner“ eignen. Die Hühner sind sehr neugierig und aufgeweckt, manchmal auch ziemlich eigenwillig. Für Anfänger*innen wird diese Rasse daher eher weniger empfohlen. Halter*innen mit Erfahrung werden jedoch ihre Freude haben mit diesen lebhaften und überaus wirtschaftlichen Hühnern.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Ancona-Hühner sind ganztägig aktiv und fast immer in Bewegung. Grundsätzlich stellen sie an ihre Umgebung keine hohen Ansprüche, solange ihr hoher Platzbedarf gedeckt wird. Besonders wohl fühlen sich Anconas im Freien mit ausreichend Raum für Bewegung. Da Hühner dieser Rasse relativ gut fliegen können, muss auf eine sichere Umzäunung geachtet werden. Noch besser wäre es allerdings, wenn die Hühner überhaupt freilaufen können. Deshalb sind Anconas für eine Haltung in der Stadt meist nicht so gut geeignet.

Die Hühner werden als sehr robust beschrieben, zu tiefe Temperaturen und feuchtes Wetter mögen sie aber nicht so gern. Daher stellt sich ein ständiger Zugang zu einem warmen und geschützten Stall bei Anconas als besonders wichtig heraus. Auch zu beachten ist, dass Hühner dieser Rasse eine abwechslungsreiche Umgebung sehr schätzen. Egal ob Gehege oder Freilauf – Anconas erkunden mit ihrer neugierigen und aufgeweckten Art gerne den Raum um sich herum und sind gerne beschäftigt.

Futter

Anconas haben mit ihrer relativ kleinen Körpergröße und ihrer eher zierlichen Figur keinen allzu hohen Futterbedarf. Als aktive Futtersucher sind sie in der warmen Jahreszeit im Freilauf unterwegs und scharren selbstständig nach Würmern, Insekten und Pflanzenresten. So müssen die Halter*innen kaum zufüttern, solange die Hühner Zugang zu einer ausreichend großen Freifläche haben. Insofern wird dem Ancona-Huhn eine hohe Wirtschaftlichkeit zugeschrieben.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Anconas gelten als optimale Legerasse mit ausgesprochen hoher Legeleistung: Bis zu 220 Eier pro Jahr legen die Hennen bei guter Pflege. Grundsätzlich kann auch das Fleisch verzehrt werden, aber Anconas können nicht als typische Fleischrasse bezeichnet werden. Stattdessen gehören sie zu den beliebtesten Legerassen in Europa, die auch aufgrund ihrer hohen Wirtschaftlichkeit geschätzt werden. So entstehen relativ wenig Kosten für Futter, da bei Haltung im Freien kaum zugefüttert werden muss. Außerdem können Anconas bei geeigneten Haltungsbedingungen 8 Jahre oder sogar älter werden und die Legeleistung nimmt nur langsam ab.

Küken

Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass der Bruttrieb bei Anconas eher schwach ausgebildet ist, deshalb wird zur Kunstbrut geraten. Oft wird auch gemeint, dass die Hennen im Vergleich zu anderen Rassen nicht gut brüten. Allerdings zeigt sich meist, dass sie, sobald die Küken geschlüpft sind, durchaus gute Mütter sind. Die kleinen Anconas wachsen recht schnell und sind von Anfang an lebhaft und aktiv. Bei guter Pflege und viel Halterkontakt werden die Küken schnell zutraulich, aber, wie schon oben erwähnt, nicht komplett handzahm. Nehmen sie sich überhaupt nicht sehr viel Zeit für die Küken, gewöhnen sich die Tiere zwar an die Halter*innen, bleiben aber eher distanziert.

Aussehen und Farbschläge

Anconas zeichnen sich durch ihr schwarz-weißes Gefieder und ihre auffallenden unbefiederten, gelben Läufe aus. Wie andere Legehühner weisen sie einen länglichen, eher schlanken Körper auf. Die Hähne präsentieren sich mit langen dunklen Schwanzfedern. Männliche und weibliche Anconas zeigen die typischen weißen Ohrlappen und einen strahlend roten Kamm, der bei legenden Hennen leicht auf die Seite geneigt ist. Neben der häufigeren Variante eines Einzelkamms tritt seltener auch ein Rosenkamm auf.

Der schwarz-weiß-gescheckte Farbschlag der Anconas gilt als ursprünglicher. Interessant hierbei ist, dass die jungen Tiere ein fast vollständig schwarzes Gefieder aufweisen. Mit jeder Mauser werden aber die weißen Flecken größer, bis das Gefieder der älteren Tiere deutlich heller gefärbt ist. Neben dem schwarz-weiß-gescheckten Farbschlag gibt es mittlerweile auch Züchtungen mit blau-weiß-gescheckter Färbung. So ergeben sich folgende verbreitete Farbschläge:

  • schwarz-weiß-gescheckt
  • blau-weiß-gescheckt

Der zweitgenannte Farbschlag wird allerdings nicht in allen Zuchtverbänden als Rassestandard anerkannt.

Herkunft

Wie der Name schon sagt, stammen Anconas aus der gleichnamigen italienischen Provinz an der Adria. Sie gelten als sehr alte Landhuhn-Rasse, die vor allem enge Beziehungen zum Leghorn aufweist. Oftmals wird das Ancona-Huhn aus diesem Grund auch „Schwarzes Leghorn“ genannt. Als sehr produktive und legefreudige Rasse wurden die Anconas im 19. Jahrhundert von Briten mit in ihre Heimat genommen. Von dort aus begann der Siegeszug dieser Hühner. Von England ausgehend wurden die Anconas in verschiedenste europäische Länder und auch in die USA exportiert. Bis heute gehört das Ancona-Huhn aufgrund seiner großen Legeleistung von bis zu 220 Eiern pro Jahr mitunter zu den beliebtesten Legerassen, auch über seine ursprüngliche Heimat Italien hinaus.