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Deutschland Eier Farbschläge Fleisch gesperbert

Deutscher Sperber

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: gesperbert
  • Eigenschaften: lebhaft, zutraulich, aktiv, robust, frühreif
  • Gewicht Henne: 2,0-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5-3,0 kg
  • Legeleistung: 180 bis über 200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Deutsche Sperber sind für ihren angenehmen Charakter bekannt. Die Hühner sind zwar durchaus lebhaft und aktiv, zeichnen sich aber durch ein freundliches und friedliches Wesen aus. Da sie auch sehr zutraulich werden und gut mit ihnen gearbeitet werden kann, sind sie als „Familienhühner“ geeignet. Zudem erweist sich die Haltung dieser Rasse als relativ unkompliziert, da Deutsche Sperber keine allzu hohen Ansprüche an ihre Umgebung stellen.

Neben ihrem freundlichen Wesen erfreuen die frühreifen und robusten Tiere mit einer hohen Wirtschaftlichkeit: Halter*innen werden vor allem die gute Legeleistung schätzen, aber auch die Fleischqualität ist beachtlich. Obwohl Deutsche Sperber aber so gute Eigenschaften und ein friedliches Gemüt zeigen, sind sie leider mittlerweile sehr selten geworden und gelten als stark gefährdete Rasse.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Haltung von Deutschen Sperbern ist recht einfach möglich, da diese im Vergleich zu anderen Rassen wenige Anforderungen voraussetzen. Notwendig ist aber auf jeden Fall eine sehr große Fläche, auf der sich die Hühner bewegen können. Durch die aktive Art ist ein deutscher Sperber gerne unterwegs und scharrt eifrig nach Futter. Eine abwechslungsreiche Umgebung freut das Tier, sodass ein vielfältig gestalteter Auslauf zu empfehlen ist.

Falls die Hühner überhaupt nicht freilaufen können, ist nur eine niedrige Umzäunung notwendig: Bei Deutschen Sperbern ist eine gewisse Flugfähigkeit zwar durchaus vorhanden, tatsächlich fliegen sie aber sehr selten. Solange ihnen also auf der umzäunten Fläche alles Notwendige zur Verfügung gestellt wird und sie sich wohlfühlen, bleiben Deutsche Sperber fast immer freiwillig innerhalb der Umzäunung. Grundsätzlich sind Hühner dieser Rasse sehr robust und widerstandsfähig.

Futter

Prinzipiell ist bei der Fütterung Deutscher Sperber nicht viel mehr zu beachten als bei anderen Rassen. Sie gelten als sehr eifrige Futtersucher, die sich bei genügend Auslauf den Großteil ihrer Nahrung selbst suchen. Daher müssen Halter*innen nicht allzu viel zufüttern. Aufgrund der hohen Legeleistung und des daraus resultierenden hohen Nährstoffbedarfs empfiehlt es sich aber, zusätzlich gesundes Futter zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise bleiben Legeleistung und Bewegungsfreude aufrecht und die Tiere aktiv und aufgeweckt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Deutschen Sperbern um sehr wirtschaftliche Hühner mit vielen guten Eigenschaften. Zunächst beeindrucken sie mit einer sehr hohen Legeleistung: Der Bruttrieb ist zwar nicht so stark ausgeprägt, dafür sind die Hennen sehr legefreudig. Angefangen bei 180 Eiern pro Jahr können Hennen dieser Rasse bis zu 200 Eier oder mehr legen. Da sie frühreif sind, beginnen die jungen Tiere schon recht früh mit der Eierproduktion.

Gleichzeitig zeigt ein Deutscher Sperber auch gute Fleischleistung. Das Fleisch dieser Rasse soll besonders fein und hochqualitativ sein, sodass es vor allem früher durchaus gerne auf den Teller kam. Zudem sind Deutsche Sperber fleißige Futtersucher, bei denen nicht allzu viel zugefüttert werden muss. Dies freut Halter*innen, die darüber hinaus den schönen Anblick des gesperberten Gefieders genießen können. Bei so vielen positiven Eigenschaften stellt sich die Frage, wieso Hühner dieser Rasse so selten geworden sind.

Küken

Der Bruttrieb ist bei Deutschen Sperbern nicht sehr stark ausgeprägt. Die Hennen legen zwar viel, brüten aber meist nicht von selbst. Daher empfiehlt sich eher Kunstbrut als Alternative. Küken dieser Rasse sind schnell aktiv, frohwüchsig und bekommen bald ihr Gefieder. Die Hennen gelten als frühreif und fangen vergleichsweise schnell damit an, Eier zu legen.

Aussehen und Farbschläge

Vom Körperbau her entspricht ein Deutscher Sperber dem Landhuhntyp. Auffällig sind der lange Rumpf sowie der breite, lang gestreckte Rücken. Hennen zeichnen sich zudem durch einen gut nach vorne gewölbten Bauch aus, der auf ihre gute Legeleistung hinweist. Die Flügel werden sehr nah am Körper getragen und der Schwanz steht in einem stumpfen Winkel zum Rumpf. Außerdem besitzen Deutsche Sperber unbefiederte, fleischfarbige Läufe und einen Einfachkamm mit vier bis sechs Zacken. Geziert werden sie außerdem von runden roten Kehllappen und rein weißen Ohrscheiben. Das Gesicht der Hühner ist dunkelrot gefärbt, ebenso wie Augen und Kehllappen. Der mittellange Schnabel erscheint in Hornfarbe. Deutsche Sperber existieren, wie der Name schon vermuten lässt, in nur einem einzigen Farbschlag:

  • Gesperbert

Dabei ist das gesamte Gefieder schwarz-blau-weiß gesperbert, wobei die Henne oft etwas dunkler wirkt als der Hahn. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr Gefieder mehr dunkle Farbpartien aufweist, während der Hahn zu gleichen Teilen helle und dunkle Farbfelder zeigt.

Herkunft

Um 1900 begann Otto Trieloff, ein Geflügelzüchter aus Duisburg, diese Rasse zu züchten. Dafür zog er unter anderem Minorkas, Italiener, Plymouth Rocks und Bergische Schlotterkämme mit gesperbertem Farbschlag heran. Ausgangspunkt war das Ziel, eine sehr wirtschaftliche Rasse mit guter Legeleistung und einem ansprechenden Aussehen zu züchten. Der heute noch bestehende Sonderverein der Deutschen Sperber wurde schon im Jahr 1907 gegründet. Erst 1917 bekam die Rasse allerdings ihren heutigen Namen „Deutsche Sperber“ in Anlehnung an den Greifvogel. Dieser weist nämlich eine ähnliche Gefiederfärbung auf.

Heute gelten Hühner dieser Rasse als „stark gefährdet“ und zählen zu den gefährdeten Geflügelrassen. Die Zahlen waren lange Zeit sehr gering, wobei sich mittlerweile zum Glück wieder mehr Züchter*innen finden lassen. Dazu beigetragen hat möglicherweise auch die Ernennung der Deutschen Sperber zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2012“. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich um eine sehr attraktive Rasse mit optimalen Eigenschaften handelt. Bleibt zu hoffen, dass Deutsche Sperber wieder mehr Beachtung finden und sich der Bestand bald erholt.

Züchter*innen

Peter Schröer
An der Vogelwiese 11a
47139 Duisburg
Tel.: 020386128
Mobil: 01716567376

Christian Lammerding
chr.lammerding@googlemail.com
Tel.: 017684070700

Marcel Gegenwarth
Sachsen-Anhalt
marcelgegenwarth@googlemail.com

Alexandra Neudecker
Nutztierarche von den 7 Hügeln
Wiesenweg 1
91466 Gerhardshofen
Tel.: 09163/7901
www.nutztierarche-von-den-7-huegeln.de

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Deutschland Eier gold silber

Westfälischer Totleger

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: gold, silber
  • Eigenschaften: robust, frühreif, lebhaft, wetterhart
  • Gewicht Henne: 1,5-2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0-2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 65 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: nein

Haltung

Verhalten

Der Name des Westfälischen Totlegers kann im ersten Moment irritierend oder sogar abschreckend wirken. Aber keine Sorge: Die Hühner dieser Rasse legen weder Eier mit toten Küken noch legen sie sich selbst zu Tode. Ganz im Gegenteil: Westfälische Totleger beeindrucken mit einer sehr guten Legeleistung. Daher wurden sie als „Alltagsleger“ oder „Dauerleger“ bezeichnet. Im Niederdeutschen entstand den Name „Doutleijer“, der als „Totleger“ wieder zurück in die hochdeutschen Dialekte kam. Westfälische Totleger gelten als sehr robuste und aufgeweckte Tiere, die wenig Anforderungen an ihre Haltung stellen. Mit ihrem recht temperamentvollen Charakter sind die Hähne untereinander wenig verträglich. Insgesamt gestaltet sich die Haltung bei ausreichendem zur Verfügung gestelltem Platz recht unkompliziert.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Große Freiflächen und viel Auslauf gehören zu den Grundbedingungen für die Haltung dieser Rasse. Als widerstandsfähige Landhühner suchen sich die Westfälischen Totleger gerne selbst ihr Futter. Sie sind stets in Bewegung und sollten im Freilauf ausreichend Nahrungsquellen finden können. Geeignet ist diese Rasse daher nicht für eine Haltung in kleinen Gärten oder geschlossenen Gehegen. Auf abwechslungsreich gestalteten Flächen wie Wiesen mit Bäumen und Gebüsch fühlen sich die Tiere besonders wohl. Zu achten ist auf eine recht hohe Umzäunung oder Überspannung des Freilaufs. Westfälische Totleger gelten nämlich als recht gute Flieger. Sie sind zudem sehr widerstandsfähig und an raue, kühle Wetterverhältnisse angepasst. Der kleine Rosenkamm ist nicht anfällig für Erfrierungen und macht die Totleger unempfindlicher als andere Rassen. Gerne verbringen die Hühner somit auch in der kalten Jahreszeit ihren Tag im Freien.

Futter

Westfälische Totleger sind, wie bereits erwähnt, fleißige Nahrungssucher. Steht ihnen ein großer Freilauf mit vielen Futterquellen zur Verfügung, ist in den warmen Monaten kaum Zufütterung notwendig. Die Ansprüche der Rasse an das Futter unterscheiden sich nicht von denen anderer Hühner. Folglich gibt es nichts Spezifisches zu beachten.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Westfälische Totleger werden nicht nur wegen ihres hübschen Aussehens, sondern auch aufgrund ihrer hohen Legeleistung gehalten. Im ersten Legejahr können Halter*innen dieser Rasse mit etwa 180 bis 200 Eiern rechnen. Ab dem zweiten Legejahr nimmt diese Zahl ab. In einigen Fällen können sogar bis zu 220 Eier pro Jahr erreicht werden. Die Eier weisen eine weiße Schalenfarbe auf und erreichen ein Gewicht von etwa 65 Gramm. Zudem gelten junge Totleger als frühreif, weshalb sich Besitzer*innen schon bald über frische Eier freuen dürfen. Es handelt sich um gute Legehühner, die aber für die Fleischproduktion kaum eine Rolle spielen.

Küken

Die Hennen der Westfälischen Totleger weisen keinen starken Bruttrieb auf. Wer Nachwuchs züchten möchte, sollte daher auf einen Brutapparat zurückgreifen oder auf eine Leihhenne setzen. Westfälische Totleger gelten jedoch als überaus fürsorgliche Mütter, die sich gut um die Küken kümmern. Der Nachwuchs entwickelt sich äußerst schnell: Die Küken befiedern und wachsen rasch, sind aktiv und robust. Nach etwa sechs Wochen lässt sich dann das Geschlecht der Tiere bestimmen. Während die Junghennen nach ungefähr vier Monaten ausgewachsen sind, gelten die Hähne erst nach sechs Monaten als erwachsen. Geachtet werden sollte darauf, dass sich die männlichen Tiere untereinander meist nicht gut verstehen. Halter*innen sollten die jungen Hähne daher rechtzeitig trennen.

Aussehen und Farbschläge

Westfälische Totleger weisen einen kräftigen Körperbau auf, der dem Landhuhntyp entspricht. Charakteristisch ist zudem die üppige Befiederung. So findet sich am Hals ein voller Behang und auch der Schwanz des Hahnes ist stark ausgeprägt. Die Hähne zeichnen sich durch eine volle Brust aus, während die Hennen einen fülligen Legebauch aufweisen. Der Kopf der Totleger ist eher schmal und mittelgroß. Typisch ist außerdem der unscheinbare Rosenkamm sowie die intensive rote Färbung der Kehllappen. Im Kontrast dazu stehen die zarten bläulich bis weiß gefärbten Ohrscheiben. Ebenfalls bläulich erscheint der Schnabel der Rasse. Die Augen der Totleger hingegen weisen eine dunkelbraune Färbung auf.

Folgende beiden Farbschläge gelten als anerkannt:

  • silber
  • gold

Bei dem silbernen Farbschlag sind die Schultern, der Rücken, Hals- und Sattelbehänge grau bis silbern gefärbt, bei dem goldenen Farbschlag erscheinen sie in einem Goldton. Das restliche Gefieder der Tiere ist hingegen gesprenkelt. Zudem ist der Schwanz schwarz gefärbt und das Untergefieder weist eine dunkelgraue Farbe auf.

Herkunft

Die genaue Herkunft der Westfälischen Totleger lässt sich nicht eindeutig klären. Bereits um 1600 scheint es Vorfahren der Rasse gegeben zu haben, die als „Türkische Hühner“ bezeichnet wurden. Spätestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts waren Westfälische Totleger unter ihrem Namen bekannt. Verwandt sind sie mit Brakel-Hühnern und Ostfriesischen Möwen. Im östlichen Westfalen dürfte die Rasse ihren Ursprung haben, doch schon bald breitete sie sich im gesamten Nordseeraum aus. Aufgrund ihrer Legeleistung und Wirtschaftlichkeit waren diese Hühner sehr beliebt. Mit dem Import ausländischer und wirtschaftlicherer Rassen verloren die Westfälischen Totleger jedoch an Bedeutung. Seit dem 20. Jahrhundert bemühten sich zahlreiche Züchter*innen und Vereinigungen um den Erhalt der alten Rasse. Westfälische Totleger gelten als selten und stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Glücklicherweise interessieren sich heutzutage wieder mehr Hobbyhalter*innen und Züchter*innen für diese optisch ansprechende und legefreudige Rasse.

Züchter*innen

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

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birkenfarbig blau-gesäumt Gelb gelb-schwarzcolumbia gesperbert goldbraun-porzellanfarbig goldhalsig orangehalsig perlgrau rotgesattelt schwarz schwarz-weiß-gescheckt silberhalsig unklar weiß weiß-schwarzcolumbia wildfarben Zierhuhn zitron-porzellanfarbig

Bantam

Steckbrief

  • Herkunftsland: unklar, eventuell Japan oder Indonesien
  • Farbschläge: schwarz, weiß, gelb, blau-gesäumt, perlgrau, gesperbert, wildfarbig, goldhalsig, blau-goldhalsig, silberhalsig, orangehalsig, rotgesattelt, weiß-schwarzcolumbia, gelb-schwarzcolumbia, birkenfarbig, schwarz-weißgescheckt, gold-porzellanfarbig, zitron-porzellanfarbig, gelb mit weißen Tupfen
  • Eigenschaften: ruhig, brutfreudig, aktiv, friedlich, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: 0,5 kg
  • Gewicht Hahn: 0,6 kg
  • Legeleistung: 90 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 25 g
  • Eierschalenfarbe: weiß bis cremefarben
  • Zwergform vorhanden: es handelt sich um eine reine Zwergrasse

Haltung

Verhalten

Bantam-Hennen gelten als eher ruhige und untereinander sehr friedliche Tiere. Sie können aber durchaus sehr aktiv und neugierig sein. Vor allem Hähne dieser Zwergrasse sind auch für ihren temperamentvollen Charakter bekannt. Mit lautem und häufigem Krähen machen sie auf sich aufmerksam und sollten daher in schallisolierten Ställen gehalten werden. Andernfalls könnte es schnell zu Beschwerden von Nachbar*innen kommen, die sich von den Rufen der aufgeweckten Tiere gestört fühlen.

Zudem sind Bantam-Hähne teilweise leicht reizbar und schnell in kleinere Kämpfe verwickelt. Diese sind meist nicht weiter problematisch, sodass sich Halter*innen keine ernsthaften Sorgen machen müssen. Nur wer seine Hühner gerne auf Ausstellungen zeigen möchte, sollte bedenken: Bei Rangeleien unter den Hähnen kann es zu Verletzungen der reinweißen Ohrscheiben kommen. Dadurch werden diese rot und verlieren ihren vorherigen Farbton. Daher sollten Besitzer*innen Hähne dieser Rasse besser allein halten.

Wenn sich Halter*innen viel Zeit für ihre Bantam-Hühner nehmen, werden diese schnell zutraulich und stark auf die Besitzer*innen bezogen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Bantam-Henne im Freilauf

Bantam-Hühner gelten aufgrund ihres hübschen Aussehens als beliebte Zierrasse. Durch ihre geringe Größe werden sie auch gerne auf kleineren Flächen gehalten, unter anderem in der Stadt. Dennoch sollten Halter*innen bedenken, dass Bantams durchaus aktiv sind und sich sehr gerne bewegen. Dies macht einen entsprechend großen Auslauf notwendig. Gerade unter den Hähnen kann es, wie bereits erwähnt, immer wieder zu Streitereien kommen. Eine ausreichend große Freifläche ermöglicht es, sich in solchen Fällen aus dem Weg zu gehen, falls Hähne gemeinsam gehalten werden.

Auch auf gute Rückzugsmöglichkeiten sollten Halter*innen bei dieser Rasse viel Wert legen. Ansonsten gestaltet sich die Haltung von Bantam-Hühnern relativ unkompliziert. Neben Grundvoraussetzungen, wie einem gut abgesicherten Stall und entsprechenden Einrichtungen, sollten Besitzer*innen noch an einen ausreichend hohen Zaun denken. Bantams können nämlich aufgrund ihres geringen Gewichts sehr gut fliegen und flattern nicht selten auf Bäume. Außerdem langweilen sich die kecken Tiere schnell und möchten stets beschäftigt werden.

Futter

Grundsätzlich stellen Bantam-Hühner keine hohen Anforderungen an ihr Futter. Wie bei anderen Rassen sollten Halter*innen jedoch auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit ausreichend Nährstoffen und Vitaminen achten. Für den Aufbau des besonders dichten Gefieders und der vor allem bei Hähnen breiten Federn sind zudem viele Proteine notwendig. Daher sollten die Tiere schon zu Beginn eiweißreiches Aufzuchtfutter zu sich nehmen. Später können Besitzer*innen ihre Hühner mit tierischem Eiweiß versorgen, beispielsweise durch Mehlwürmer.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bei Bantams handelt es sich um reine Zierhühner. Eine wirtschaftliche Bedeutung hat diese Rasse kaum, obwohl sich Hobbyhalter*innen durchaus über einige Eier freuen können. Mit 90 Eiern pro Jahr zeigen die Hennen nämlich eine für Zierhühner beachtliche Legeleistung. Die gelegten Eier sind allerdings mit ihren rund 25 Gramm recht klein.

Auch für eine Schlachtung und Fleischproduktion eignen sich die kleinen Hühner nicht wirklich. Stattdessen haben sie weite Verbreitung und große Beliebtheit aufgrund ihres schönen Aussehens gefunden. Mit ihrer eleganten Haltung, dem dichten glänzenden Gefieder und den vielfältigen Farbschlägen beeindrucken diese Zwerghühner ihre Betrachter*innen.

Küken

Bantam-Hennen werden als brutfreudige Tiere beschrieben, die häufig schon in jungem Alter von selbst zu brüten beginnen. Sind die Küken dann geschlüpft, erweisen sie sich als gute und zuverlässige Mütter, die ihren Nachwuchs liebevoll großziehen. Junge Bantam-Hühner wachsen gut heran und auch das außergewöhnliche Gefieder entwickelt sich schnell. Achten sollten Züchter*innen auf hochqualitatives Kükenfutter mit ausreichend Proteinen. Zudem sollten sie die von Anfang an neugierigen und aktiven Tiere beschäftigen, damit keine Langeweile aufkommt.

Aussehen und Farbschläge

Schwarze Bantam-Henne

Bantams gelten als sehr elegante und anmutige Hühner, was vor allem auf ihre aufrechte Haltung zurückzuführen ist. Die kleinen, zierlichen Tiere weisen einen kleinen Kopf auf, der mit einem strahlend roten Rosenkamm geschmückt ist. Dieser ist zudem mit perlförmigen Warzen besetzt und läuft in einem langen Dorn zu. Das Gesicht der Hühner ist ebenfalls rot, daher sind die rein weißen Ohrscheiben besonders auffällig. Die Augenfarbe der Tiere variiert je nach Farbschlag. Meist gilt: Je dunkler die Färbung des Gefieders, desto dunkler die Farbe der Augen. Bantams zeichnen sich zudem durch eine gewölbte Brust und einen kurzen gebogenen Rücken aus. Bekannt sind sie auch für ihr dichtes Gefieder, das aus breiten abgerundeten Federn besteht. Die Hähne werden außerdem von einem langen, breiten und hoch getragenen Schwanz geziert.

Bantams existieren in zahlreichen verschiedenen Farbschlägen. Gerade die Vielfalt an Farben macht eine Faszination an dieser Zierrasse aus:

  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau-gesäumt
  • perlgrau
  • gesperbert
  • wildfarbig
  • goldhalsig
  • blau-goldhalsig
  • silberhalsig
  • orangehalsig
  • rotgesattelt
  • weiß-schwarzcolumbia
  • gelb-schwarzcolumbia
  • birkenfarbig
  • schwarz-weißgescheckt
  • gold-porzellanfarbig
  • zitron-porzellanfarbig
  • gelb mit weißen Tupfen

Besonders häufig ist der schwarze Farbschlag.

Herkunft

Der Ursprung der Bantam-Hühner ist nicht vollständig geklärt. Die Meinungen gehen auseinander, ob es aus Indonesien, genauer aus Java, oder doch aus Japan nach Europa importiert wurde. Unabhängig von der ursprünglichen Herkunft kann jedoch festgehalten werden, dass diese Rasse schon im 19. Jahrhundert in England bekannt war. Die „rose-combs“, wie sie dort einfach genannt werden, wurden bald nach Deutschland importiert, wo weiter mit ihnen gezüchtet wurde.

Sehr schnell fanden die eleganten Zwerghühner dann große Beliebtheit und schon im Jahr 1909 wurde ein eigener Sonderzüchterverein gegründet. Bis heute sind Bantams sehr beliebte Zierhühner, die vor allem bei Ausstellungen gerne gezeigt werden. Aber auch von Hobbyzüchter*innen werden sie gerne gehalten, da sie doch recht zutraulich werden und mit ihrer geringen Größe überzeugen. Interessant ist auch: Bei Bantams handelt es sich nicht um die Zwergform einer Großrasse, wie dies sonst häufig der Fall ist. Stattdessen sind diese Hühner eine wirkliche Zwergrasse im eigentlichen Sinn.

Züchter*innen

Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836

Kategorien
Eier Gelb Spanien weiß

Empordanesa

Steckbrief

  • Herkunftsland: Spanien
  • Farbschläge: gelb mit schwarzem/blauem/weißem Schwanz, weiß
  • Eigenschaften: robust, lebhaft, hitzeempfindlich, kältebeständig
  • Gewicht Henne: ca. 1,7-2,3 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 2,4-3 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: rotbraun

Haltung

Verhalten

Bei Empordanesa-Hühnern handelt es sich um eine im deutschen Sprachraum eher seltene Rasse. Die Tiere dieser alten katalanischen Landrasse sind lebhaft und robust. Sie beeindrucken mit ihrem eleganten und stolzen Auftreten und erfreuen Halter*innen mit einer guten Legeleistung. Empordanesa-Hühner schätzen ausreichend Platz und Freiraum. Die unabhängigen Tiere bauen zu Menschen meist keine enge Beziehung auf und bleiben distanziert. Es handelt sich daher nicht um Schoßhühner oder Tiere für Familien mit kleinen Kindern. Bei vielen Züchter*innen und Hobbyhalter*innen sind diese Hühner jedoch sehr beliebt. Das ansprechende Aussehen der Hühner macht sie zu idealen Ausstellungstieren. Mit ihrer aktiven und aufgeweckten Art sind Empordanesas zudem faszinierend zu beobachten.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Grundsätzlich stellen Empordanesa-Hühner keine allzu hohen Ansprüche an ihre Umgebung. Zu beachten ist jedoch, dass die agilen Tiere viel Platz benötigen. So sollte ihnen ein möglichst großer Freilauf zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund ihres relativ geringen Gewichts zeichnen sich Hühner dieser Rasse durch eine hohe Flugfähigkeit aus. Wichtig ist daher, das Gehege gut abzusichern und eine ausreichend hohe Umzäunung zu errichten. Sonst würden die Tiere davonfliegen.

Empordanesas können außerdem als robuste Hühner beschrieben werden. Auch bei tiefen Temperaturen halten sie sich gerne im Freien auf, weshalb die Tiere auch in der kalten Jahreszeit ihren Auslauf bekommen sollten. Nicht vergessen werden sollte allerdings, dass Empordanesas trotz ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Kälte sehr hohe Temperaturen nicht gut vertragen. Zu starke Sonneneinstrahlung sollte daher vermieden werden. Aus diesem Grund sollten Halter*innen stets ausreichend schattige Plätze im Freilauf errichten. Bei großer Hitze ziehen sich die Hühner gerne unter Bäume oder Büsche zurück.

Futter

Empordanesa-Hühner gelten als fleißige Futtersucher. Die Tiere sind ständig in Bewegung und scharren eifrig nach Futter. Werden ihnen ausreichend Freiflächen sowie Nahrungsquellen zur Verfügung gestellt, ist daher nur wenig Zufütterung notwendig. Bei der Fütterung der Empordanesas gibt es nichts Spezielles zu beachten. Die Ansprüche der Tiere unterscheiden sich nämlich nicht von denen anderer Rassen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Hühner dieser Rasse werden wegen ihres hübschen Aussehens, aber auch wegen ihrer guten Legeleistung gehalten. Im ersten Legejahr können Halter*innen mit 180 oder mehr Eiern rechnen. Die Eier wiegen etwa 60 Gramm und sind recht groß. Besonders die Färbung zeichnet die Eier der Empordanesa-Hennen aus: Die Schalen erscheinen in einem sehr dunklen Rotbraun. Häufig findet sich zudem ein bläulicher Schimmer auf der Oberfläche.

Küken

Empordanesa-Hennen gelten als fürsorgliche und bemühte Mütter, die sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern. Der Bruttrieb ist bei den Hühnern dieser Rasse jedoch nicht sehr stark ausgeprägt. Am häufigsten wird daher in der Zucht auf künstliche Brut gesetzt. In der Regel funktioniert das Brüten mit einer Brutmaschine problemlos. Bei einem Verhältnis von einem Hahn zu zehn Hennen ist in der warmen Jahreszeit mit einer Fruchtbarkeitsrate der Eier von etwa 90% zu rechnen. Ungefähr 70% der befruchteten Eier bringen schließlich durchschnittlich gesunde Küken hervor. Der Nachwuchs ist robust und sehr aktiv. Zudem wachsen die Küken schnell. Im Alter von etwa vier bis fünf Monaten erreichen die jungen Hühner die Geschlechtsreife. Somit können sich die Halter*innen schon nach weniger als einem halben Jahr über frische Eier freuen.

Aussehen und Farbschläge

Empordanesa-Hühner zeichnen sich durch eine selbstbewusste und elegante Haltung aus. Der walzenförmige Rumpf und der breite Rücken entsprechen der robusten Landhuhnform. Den mittellangen Schwanz trägt der Hahn offen. Männliche und weibliche Tiere weisen eine breite und tief liegende Brust auf. Der Bauch dagegen ist bei den Hennen fülliger und deutlicher ausgeprägt als bei den Hähnen.

Auf dem rundlichen Kopf der Empordanesa-Hühner findet sich der charakteristische Kamm der Rasse: Am Kammende wachsen aus der Kammfahne ein oder zwei Zacken heraus. Wird der Kopf von hinten betrachtet, erscheint der Kamm kreuzartig abgeschlossen. Dieser Kreuzabschluss wird im Spanischen „Clavel“ genannt. Bei den Hennen kann der Stehkamm am Ende etwas zur Seite geneigt sein. Das Gesicht weist ebenso wie die Kehllappen eine intensive rote Färbung auf. Der eher kurze Schnabel ist gelb- bis hornfarben und zeigt eine nur leichte Biegung. Die Augen der Empordanesa-Hühner sollten in einem Orangerot erscheinen.

Bei allen drei Formen des gelben Farbschlags zeigen Hahn und Henne annähernd die gleiche Färbung. Während der Großteil des Körpers in einem reinen Gelb gehalten ist, weist der Schwanz je nach Typ eine schwarze, blaue oder weiße Färbung auf. In Deutschland sind folgende Farbschläge zugelassen:

  • gelb mit
    • schwarzem Schwanz
    • blauem Schwanz
    • weißem Schwanz
  • weiß

Herkunft

Empordanesa-Hühner stammen ursprünglich aus Spanien. Um das Jahr 1920 wurde diese alte Landrasse in der katalanischen Region Empordà entdeckt. An der Landwirtschaftsschule in Barcelona züchteten Professoren wie etwa Pere Màrtir Rossell i Vilar diese Rasse weiter. In der Nachkriegszeit ging die Zahl der Empordanesa-Hühner stark zurück. Die Rasse wurde für vom Aussterben bedroht erklärt. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts bemühten sich zahlreiche Züchter*innen und Vereine um die Erhaltung der Rasse. Seit 1999 sind Empordanesa-Hühner in Deutschland zugelassen. Heute gilt diese Rasse als selten und ist im deutschsprachigen Raum recht wenig bekannt.

Züchter*innen

Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836

Kategorien
Deutschland Zierhuhn Zweinutzung

Vorwerkhuhn

Steckbrief

Vorwerk-Junghenne auf der Futtersuche
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Eigenschaften: robust, zutraulich, friedlich
  • Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5 – 3,0 kg
  • Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 58 g
  • Eierschalenfarbe: cremefarbig
  • Zwergform vorhanden: Ja

Haltung

Verhalten

Das Vorwerkhuhn ist sehr friedlich und harmonisch in der Gruppe, weshalb es selten zu Zankereien kommt. Diese Tiere werden auch als zahm und zutraulich beschrieben. Da die Vögel als frühreif gelten, kann es bereits nach 5-6 Monaten zum ersten Ei kommen, über das sich der/die Züchter*in freut. Außerdem sind diese Hühner aufgrund ihres Gefieders wetterbeständig und auch robust gegen Krankheiten. Sie sind eine stattliche Erscheinung und schön anzusehen, jedoch sind sie selten brütig. Vorwerkhühner eignen sich somit für Familien und Anfänger*innen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Das dichte Bauchgefieder vom Vorwerkhuhn ermöglicht es ihnen, auch bei weniger idealen Witterungsbedingungen ein gutes Durchhaltevermögen zu zeigen. Da die Tiere sehr agil und aktiv sind, suchen sie fleißig nach Futter im Auslauf, weshalb sie in warmen Monaten weniger davon brauchen. Sie ernähren sich im Freiland von Würmern und Insekten und sind damit für den/die Züchter*in kostengünstig. Bei ihrer Haltung sollte man auf genügend bis viel Platz für den Freilauf der Hühner achten, denn den brauchen sie.

Ihre Flugfähigkeit ist ziemlich eingeschränkt, wobei Jungtiere gerne kleinere Ziele anfliegen und ältere Vögel mehr auf festem Boden bleiben. Es empfiehlt sich daher ein Zaun von mind. 1,5 m Höhe. Dieser sollte engmaschig sein, da diese neugierigen Tiere nach Löchern suchen und gerne das Unbekannte erkunden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt ist das Vorwerkhuhn frühreif und schnellwüchsig, weshalb es nach 5-6 Monaten beginnt Eier zu legen. Die Größe der Eier kann anfangs noch besonders klein ausfallen, jedoch nach einigen Wochen auf Normalzustand sein. Die cremefarbigen Eier wiegen dann etwa 55g und die Anzahl beläuft sich auf 150 – 170 Eier jährlich und diese haben einen höheren Dotteranteil als bei anderen Rassen. Bei wenig Nahrung kann die Legeleistung nachlassen.

Doch auch für sein Fleisch ist das Vorwerkhuhn bekannt, vor allem als Brathuhn. Zwar gibt es Rassen, die mehr Fleisch oder mehr Eier bieten, jedoch sind Vorwerkhühner mehr als ausreichend für den kleinen Haushalt.

Küken

Vorwerk-Hennen glucken leider sehr selten auf natürliche Weise, dies ist aber für die Erhaltung des Stammes ausreichend. Daher lassen Halter*innen oft die Bruteier von anderen Hennen in Form einer Ammenbrut oder im Brutschrank ausbrüten.

Brütet die Vorwerk-Henne doch, führt sie den Nachwuchs zuverlässig. Küken sind schnellwüchsig und robust, jedoch sollten sie mit hochwertigem Futter ernährt werden und keinen herausfordernden Witterungsumständen ausgesetzt sein. Auch die Farbe des Gefieders unterscheidet sich von erwachsenen Hühnern, ändert sich jedoch im Alter.

Aussehen und Farbschläge

Eine Besonderheit dieser Rasse ist die gleiche Farbgebung bei Hahn und Henne. Sie unterscheiden sich lediglich bei der Intensität, die bei Hennen weniger stark ist als bei Hähnen, besonders von Halsbehang bis Sattel/Brust. Hals, Kopf und Halsbehang sind glänzend schwarz, während der Rumpf goldgelb leuchtet. Das Gesicht, der Kamm und die Kehllappen bilden einen Kontrast in Rot. Speziell sind außerdem die weißen Ohrenscheiben, die blauen Läufe und orangerote Augen. Aufgrund der bunten Farben sind Vorwerk Hühner besonders spannend anzusehen.

Beide Geschlechter erscheinen tief gestellt, schlank, muskulös und kräftig. Der Kamm steht beim Hahn aufrecht, während er bei der Henne seitlich liegt.

Herkunft

Diese deutsche Haushuhnrasse wurde um 1900 in Hamburg von Oskar Vorwerk erzüchtet und ist in ganz Europa als Zweinutzungshuhn verbreitet. Der Zweite Weltkrieg führte zu einer massiven Bestandsverminderung, die bis heute andauert, weshalb diese Hühnerrasse als gefährdete Nutztierrasse gilt.

Die 1965 anerkannte Zwergform ist ebenfalls weit verbreitet und legt durchschnittlich 140 Eier jährlich. Beide Formen sind bei der Suche nach einem/einer Züchter*in keine leichte Aufgabe, weshalb es sich oft um Kreuzungen handelt.

Züchter*innen

Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Kategorien
blau-gesäumt Gelb gelb-schwarzcolumbia schwarz schwarz-weiß silberfarbig-gebändert USA weiß weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Plymouth Rock

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: u. a. schwarz, weiß, gelb, blau gesäumt (weitere unten)
  • Eigenschaften: Winterleger, robust, zutraulich, ruhig, zahm
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 190 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 55 g
  • Eierschalenfarbe: gelbbraun
  • Zwergform vorhanden: Ja

Haltung

Verhalten

Das Wesen der Plymouth Rock-Hühner ist sehr friedlich und zahm. In der Gruppe verhalten sich die Hühner so harmonisch, dass bei genügend Platz und Bestand sogar mehrere Hähne gehalten werden können. Sie sind robust, eignen sich für Anfänger*innen, aber auch Familien. Außerdem sind die Tiere lebhaft, robust und neugierig. Des Weiteren handelt es sich um unkomplizierte und leichtfuttrige Hühner, die genau deshalb so beliebt sind. Diese zutraulichen Winterleger sind nicht nur witterungsbeständig, sondern auch robust gegen Krankheiten. Aufgrund ihres Gewichtes werden sie als große und kräftige Hühner bezeichnet.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Plymouth Rocks stellen wenige Ansprüche an ihre Umgebung, jedoch schätzen sie den Freilauf an der frischen Luft. Sie brauchen nicht besonders viel Platz, solange nur ein Hahn führt. Wenn man sich entscheidet, dass man mehrere Hähne miteinander halten möchte, sollte man für ausreichend Fläche sorgen. Da die Hühner gerne und viel fressen, neigen sie zur Verfettung und sollten den Platz nutzen, um sich zu bewegen. Außerdem gelten diese Tiere als äußerst flugfaul, weshalb eine niedrige Umzäunung ausreicht.

Futter

Auch beim Futter sind Plymouth Rocks anspruchslos und ernähren sich hauptsächlich von Würmern und Insekten, die sie im Freilauf finden. Dennoch ist es ratsam, auch zusätzlich Futter zu verteilen, denn die Hühner brauchen genug, um ihrem schnellen Wachstum nachzukommen. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da diese Rasse stark zur Verfettung neigt. Um dem vorzubeugen, ist eine Installation eines Futterautomaten ratsam oder eine Portionierung der Futtermenge. Ebenso ist es klug, das Futter großflächig zu verteilen und so die Hühner zur Bewegung zu motivieren, denn sie sind fleißige Futtersucher.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Plymouth Rocks werden für ihr zartes mageres Fleisch geschätzt, aber auch ihre Legleistung. Durch ihre guten Legeeigenschaften erfreut sich der/die Züchter*in jährlich an 190 großen Eiern und das sogar im Winter. Die gelbbraunen Eier wiegen durchschnittlich 55 Gramm, weshalb Plymouth Rocks als gute Legerasse gelten. Die Legeleistung kann je nach Farbschlag oder Zuchtlinie variieren.

Küken

Plymouth Rock-Hennen legen und brüten zuverlässig und gerne. Küken sind schnellwüchsig und robust, weshalb es wenig Ausfälle gibt. Hennen sind tolle Glucken und führen den Nachwuchs mit Bedacht. Diese Küken brauchen viel Futter, um schnell zu wachsen und reifen. Auch Jungtiere sind gesundheitlich robust und lernfähig sowie zahm.

Aussehen und Farbschläge

Plymouth Rock-Hühner haben eine breite, tiefe Brust, jedoch eine aufrechte Haltung und einen stolzierenden Gang. Je nach Farbschlag unterscheidet sich das Gefieder dieser Rasse, woran man unter anderem das Geschlecht erkennen kann. Das Gefieder sitzt straff am Körper, wobei beim Hahn ein kurzer, voller, runder Schwanz erkennbar ist. Der Körperbau der Henne hingegen ist deutlich runder, was ihre Legeleistung deutlich macht. Allgemein haben Plymouth Rocks einen langen, breiten und rechteckigen Körperbau.

Da die Großform der Plymouth Rocks viel Platz und Futter braucht, ist in manchen Regionen die Zwergform beliebter. Tatsächlich gibt es für die Zwergrasse auch zusätzliche Farbschläge, jedoch schauen sich beide Formen ähnlich.

Folgende Farbschläge der Plymouth Rocks werden gezüchtet:

  • weiß-schwarz gestreift
  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau gesäumt
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • weiß-schwarzcolumbia
  • silberfarbig-gebändert
  • gelb schwarz columbia

Herkunft

Der Name der Plymouth Rocks ist auf eine Stadt in Amerika zurückzuführen, wo sie um 1860 herum anerkannt und schnell populär wurden. Grund für die Beliebtheit ist die Legeleistung, das wohlschmeckende Fleisch, aber auch der Charakter dieser Hühnerrasse. Diese Haushuhnrasse entstammt einer Mischung aus den Rassen Javahühnern, Dominikanern, Brahma und Cochin.

Der erste amerikanische Plymouth Rock Club wurde bereits 1886 gegründet.

Kategorien
blau England Gelb goldschwarz-gesäumt kennfarbig orangefarbig rot schwarz weiß Zierhuhn Zweinutzung

Orpington

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: u. a schwarz,weiß, gelb, rot, porzellanfarbig blau gesäumt (weitere unten)
  • Eigenschaften: Winterleger, robust, zutraulich, ruhig, neugierig, anhänglich
  • Gewicht Henne: 3,5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,5 kg
  • Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 53 g
  • Eierschalenfarbe: gelbbraun
  • Zwergform vorhanden: Ja

Haltung

Verhalten

Orpington-Hühner haben ein sehr ruhiges, zahmes und freundliches Wesen, weshalb sie sehr beliebt sind. Sie sind außerdem anhänglich und verfolgen ihre Züchter*innen gerne im Stall. Diese Hühnerrasse kommt leicht in Brutstimmung, was ein klarer Vorteil zu vielen anderen Rassen ist. Orpingtons eignen sich für Personen, die in der Hühnerhaltung schon Erfahrungen gesammelt haben.

Da die Hühner ein friedsames und zutrauliches Wesen haben, eignen sie sich auch für Familien. Des Weiteren vertragen sie sich sehr gut in der Gruppe und auch mit anderen Rassen. Außerdem zählen sie als schnellwüchsig und frühreif, weshalb man nicht lange auf das erste Ei warten muss.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Orpington-Hühner schätzen besonders den Freilauf, wenngleich die Fläche nicht groß gebaut sein muss. Zwar sind sie nicht anspruchsvoll, jedoch müssen hierbei einige Dinge beachtet werden. Da die Hühner dichte Bauchfedern haben, jedoch nur kurze Beine, empfiehlt man einen trockenen, sauberen Schlafstall. Eine Überdachung ist bei Regenwetter sicherlich von Vorteil, denn das schöne Gefieder soll vor Matsch und Schlamm geschützt bleiben. Außerdem sind Orpingtons sehr neugierig, weshalb man auf ein ausbruchssicheres Gehege achten soll. Durch ihr dichtes und üppiges Gefieder sind sie kälteunempfindlich. Aufgrund ihres stattlichen Gewichts fliegen diese Tiere kaum oder gar nicht, daher reicht ein niedriger Zaun in jedem Fall.

Futter

Orpingtons sind fleißige Futtersucher, die sich in der warmen Jahreszeit hauptsächlich von Grünfutter und Insekten, die sie selbst im Freiland finden, ernähren. Außerdem mögen sie Hafer und Legehennenalleinfutter, jedoch muss man hier mit der Menge vorsichtig sein. Da diese Rasse sich wenig bewegt und gemütlich ist, neigt sie umso mehr zur Verfettung. Auch hier berichten Züchter*innen von Einschränkungen der Legeleistung, wenn das Gewicht zu hoch ist. Besonders das Alter kann zu Verfettung führen und in weiterer Folge zu Herz- und Kreislaufproblemen. Die richtige Portionierung oder ein Futterautomat kann hier Abhilfe schaffen. Weniger ist mehr!

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Orpington-Hühner beeindrucken in erster Linie mit großen, ausgezeichneten Fleischmengen, die sie unter ihrer Befiederung verstecken. Ihre tiefe Brust und der fleischige Bauchteil verraten die ausgezeichneten Lege- und Masteigenschaften der Hühner. Die Legeleistung der Orpingtons beläuft sich in den ersten zwei Jahren auf je 160 Eier, die auch in Wintermonaten gelegt werden.

Küken

Orpington-Hennen sind besonders brutfreudig und eignen sich ideal für Nachwuchs, den sie sehr gut führen. Ihre Küken sind schnellwüchsig und robust, weshalb sie meist gesund und fröhlich heranwachsen. Sie gelten als zahm und zutraulich, außerdem sind sie anhänglich, was die Züchter*innen anbelangt.

Aussehen und Farbschläge

Orpington-Hühner haben ein auffällig dichtes und flauschiges Gefieder, was ihr Aussehen einzigartig macht und ein Merkmal ist, an dem man sie schnell erkennt. Diese Tiere sind von breiter Form, wobei die Höhe und Breite ihres Körpers nahezu gleich sind.

Ihre Augenfarbe gibt es in verschieden Ausführungen – von schwarz bis rot-orange. Ihr niedriger Einfachkamm sowie ihre Ohrlappen sind hellrot bis dunkelrot, je nach Farbschlag. Der Körperbau von Hahn und Henne ist annähernd gleich und auch das Gewicht zeigt ähnliche Werte. Der Hahn hat im Gegensatz zur Henne einen breiten, kurzen, vollen Schwanz, aber auch die Kehlklappen und der Kamm unterscheiden sich.

Anerkannte Farbschläge sind:

  • blau
  • rot
  • rebhuhnfarbig
  • gelb-Schwarzgesäumt
  • birkenfarbige
  • rosenkämmig (gelb und schwarz)
  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • porzellan
  • schwarz-Weißgescheckt
  • gestreift

Momentan befindet sich der kennfarbige Farbschlag noch in einem Zulassungsverfahren und könnte schon bald hinzugefügt werden.

Herkunft

Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Hühnerrasse von William Cook in der englischen Grafschaft Kent aus Orpington gezüchtet. Die Hühner sind eine Mischung aus Plymouth Rocks, Croad-Langschans und Minorkas aus Spanien. Bei seiner Vorstellung der Orpington Hühnerrasse 1886 stieß Cook nicht sofort auf Entzücken aufgrund der speziellen Optik der Tiere. Jedoch wurden die Hühner schnell populär, als ihre Eigenschaften bekannt wurden.

Züchter*innen

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
blau Frankreich geflockt schwarz weiß Zweinutzung

Bressehuhn / Bresse-Gauloise

Steckbrief

  • Herkunftsland: Frankreich
  • Farbschläge: weiß; schwarz; blau; geflockt
  • Eigenschaften: ruhig, zäh, neugierig, zahm, pflegeleicht, lebhaft, anpassungsfähig, robust, frohwüchsig
  • Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5 – 3,0 kg
  • Legeleistung: 240 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 60 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: nein

Ursprung

Bressehuhn bzw. Bresse-Gauloise ist eine französische Hühnerrasse benannt nach der Region Bresse im Osten Frankreichs. Das Außergewöhnliche an der Rasse ist ihr Namensschutz. Bereits im Jahr 1601 wurde unter dem französischen König Heinrich IV. erlassen, dass „das Huhn der Bresse“ (frz. Poule de Bresse) unter diesem Namen in keiner anderen Regionen gehalten werden darf. Außerhalb dieses Gebiets erhalten die Hühner demnach den Zusatz „Gauloise“.

Traditionell waren in der Bresse drei Farbschläge verbreitet: die Schwarzen von Louhans, die Grauen von Bourg und die Weißen von Bény. Durch Einfluss von Händlern und einer gezielten Zucht entwickelten sich die Weißen von Bény zu den eigentlichen Bressehühnern. Das Bressehuhn ist bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Im Jahr 1864 konnte es sich haushoch gewinnend bei einem nationalen Schlachttierwettbewerb durchsetzen. 1904 folgte die Gründung des ersten Bresse Clubs, der sich für genaue Rassestandards einsetzte und die Zucht förderte. 1957 erhielt das Huhn schließlich seinen Namensschutz, der die angemessene Nutzung des Rassennamens regelt.

Aussehen

Bressehühner sind einfachkämmige Landhühner mit blauen Läufen und weißen Ohrscheiben. Der weiße Farbschlag ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, vor allem aber sind die Farben der französischen Flagge kennzeichnend (weißes Gefieder, roter Kamm und Kehllappen, blaue Läufe). Bei der Henne wird der abstehende Kamm umgelegt. Die Hühner haben außerdem einen langen, gut gerundeten Rumpf und einen breiten Rücken, der leicht abfällt. Die Brust ist breit und voll und die Flügel liegen eng an.

Haltung

Aufgrund des Namensschutzes kann die Rasse nicht überall einheitlich „Bressehuhn“ genannt werden. Das erfordert nämlich die Einhaltung gewisser Haltungs-, Mast- und Vermarktungsvorschriften. Außerdem muss die entsprechende Zuchtrichtung und die regionale Zugehörigkeit erfüllt sein. Es gibt rund 250 Züchter*innen in der französischen Region, die dadurch einheitliche Prinzipien verfolgen, was Haltung, Fütterung und Schlachtung betrifft. Das umfasst unter anderem geregelte Bedingungen für die Aufzucht der Küken sowie älterer Hühner und Vorgaben zum Futter. Dadurch bleibt das Rassekennzeichen erhalten, das die Authentizität des Bressehuhns bestätigt. Außerhalb all dieser Bedingungen ist die Rasse als Bresse-Gauloise zu bezeichnen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die ruhigen, neugierigen und zähen Hühner haben keine speziellen Anforderungen an die Haltung, jedoch haben sie einen durchaus hohen Bewegungsdrang. Eine Freilandhaltung ist daher empfehlenswert. Beim Platzbedarf sollten 10 m² pro Huhn einberechnet werden. Da die Hühner jedoch nicht gern fliegen, reicht eine niedrige Umzäunung aus.

Futter

Durch die Freilandhaltung nehmen die Hühner bereits den Großteil ihres Futters auf, allerdings kann mit regionalem Futter wie Mais und Buchweizen zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bressehühner bzw. Bresse-Gauloise werden hauptsächlich als Wirtschaftshühner gezüchtet und gehalten. Besonders wegen ihres schmackhaften Fleisches, das durch sorgfältige Haltung hohe Qualität aufweist, sind sie eine begehrte Rasse. Bereits nach 20 Wochen erreichen sie ein Schlachtgewicht von 2,3 kg bei Hennen und 2,9 kg bei Hähnen. Doch auch die Legeleistung von bis zu 240 Eiern im Jahr ist bemerkenswert und macht Bressehühner somit zu einem wertvollen Zweinutzungshuhn.

Küken

Bressehühner brüten kaum, weshalb eine Leihhenne oder eine Kunstbrut empfehlenswert ist. Die Küken sind jedoch robust und wachsen schnell heran. Die Hennen beginnen bereits ab einem Alter von 18 Wochen, Eier zu legen.

Farbschläge

Beim originalen Bressehuhn gibt es nur den weißen Farbschlag mit weißem Gefieder, roten Kopfmerkmalen, blauen Läufen sowie dunkelbraunen Augen.

Bei den Bresse-Gauloise hingegen gibt es mehrere Farbschläge:

  • blau
  • schwarz
  • geflockt

Auch sie haben rote Kopfmerkmale sowie blaue Läufe, nur die Farbe des Gefieders variiert entsprechend. Ebenso kann die Augenfarbe je nach Farbschlag verschiedene Brauntöne annehmen.

Züchter*innen
(Bresse-Gauloise)

Deutschland:
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Kategorien
Deutschland weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Sundheimer

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: weiß-schwarzcolumbia
  • Eigenschaften: pflegeleicht, robust, friedlich, zutraulich, frohwüchsig, für Anfänger geeignet
  • Gewicht Henne: 2,0-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: 200-220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: Hell- bis dunkelbraun, auch punktiert
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Sundheimer gelten als pflegeleichte und robuste Tiere. Die Hühner dieser Rasse überzeugen mit ihrem friedlichen Charakter, sodass es unter den Tieren in der Herde keine Streitereien gibt. Ein Vorteil bei dieser Rasse besteht zudem darin, dass die Hähne leise und relativ selten krähen. Außerdem fassen die Tiere schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und gelten als überaus zutraulich. Mit ihrem sanften Gemüt werden sie nicht selten als ideale Familienhühner bezeichnet. Wer mit Kindern oder Jugendlichen und Tieren arbeiten möchte, wird gerne auf diese Rasse zurückgreifen. Da Sundheimer wenig Ansprüche an ihre Haltung stellen, gestaltet sich diese recht einfach. Daher sind diese Hühner auch bei Anfänger*innen, Selbstversorger*innen und Hobbyhalter*innen überaus beliebt.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Haltung von Sundheimer-Hühnern ist in der Regel recht unkompliziert. Zwar reicht den Hühnern auch ein mittelgroßer Auslauf, jedoch freuen sie sich dennoch über eine größere Freifläche. Die Fläche sollte begrünt und abwechslungsreich gestaltet werden. So sind die Tiere beschäftigt und scharren fleißig selbst nach Futter.

Sundheimer sind robuste Hühner und auch bei tieferen Temperaturen gerne im Freien. Allerdings ist bei dieser Rasse verstärkt auf Hygiene zu achten. An den Federfüßen der Sundheimer bleibt leicht Schlamm kleben. Nasses oder dreckiges Gefieder bietet jedoch Parasiten ideale Bedingungen. Um daher die Ausbreitung von Ungeziefer oder das Entstehen von Krankheiten zu verhindern, sollten Sundheimer nicht auf feuchten oder matschigen Böden stehen müssen.

An Regentagen bleiben die Tiere daher besser im Stall, der bei dieser Rasse noch intensiver sauber gehalten werden muss. Die Hühner sollten sich allgemein stets in ihre zugluftfreie Unterkunft zurückziehen können. Einen weiteren Vorteil bietet das Sundheimer-Huhn: Aufgrund des relativ hohen Körpergewichts und des ruhigen Charakters fliegen die Tiere nicht. Eine niedrige Umzäunung ist daher ausreichend, um dieses Huhn in seinem Gehege zu behalten.

Futter

Bei der Ernährung der Sundheimer gibt es wenig Spezifisches zu beachten. An ihr Futter stellen Sundheimer nämlich wenig besondere Ansprüche. Wie bereits erwähnt, scharren die Tiere in einem ausreichend großen Auslauf gerne selbst nach Futter. Können sich die Hühner nicht auf einer Grünfläche bewegen, kann ihnen Grünfutter in das Gehege gegeben werden. Aufgrund ihres hohen Gewichts haben Sundheimer einen hohen Energiebedarf. Eine Zufütterung kann also auch bei der Haltung auf Freiflächen notwendig sein.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Sundheimer gelten als überaus wirtschaftliche Zweinutzungshühner. Die Legeleistung von 200 bis 220 Eiern pro Jahr ist überdurchschnittlich. Mit 60 Gramm sind die Eier recht schwer und weisen eine braune Schalenfarbe auf. Als Winterleger erfreuen Sundheimer ihre Besitzer*innen auch in der kalten Jahreszeit mit Eiern. Doch auch die Fleischqualität gilt als sehr hoch. Das weiße, zarte Fleisch wird als besonders wohlschmeckend bezeichnet. Zahlreiche Restaurants bieten es als Delikatesse an. Zudem legen Sundheimer schnell an Gewicht zu und gelten als leicht mästbar. Mit ihrem massigen Körper bringen sie eine große Fleischmenge.

Küken

Sundheimer-Hennen zeigen keinen besonders ausgeprägten Bruttrieb. Vielversprechender als die Naturbrut ist also die Zucht mittels Brutapparat oder Leihmutter. Nach dem Schlupf sind die Küken rasch robust und lebhaft. Sie gelten als frohwüchsig und entwickeln bald ihr Gefieder. Erste Eier sind bereits nach etwa 6 Monaten zu erwarten.

Aussehen und Farbschläge

Anders als viele andere Rassen treten Sundheimer nur in einem einzigen Farbschlag auf: weiß-schwarzcolumbia. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere weisen einen weißen Körper mit einigen schwarzen Stellen auf. So finden sich schwarze Federn an Schwanz, Hals und den Spitzen der Flügel. Auffällig ist der Halsbehang, der durch die schwarzen Federn mit hellen Säumungen wie gesprenkelt aussieht.

Der volle Rumpf und die breite Brust deuten auf den guten Fleischansatz der Rasse hin. Der breite Rücken der Sundheimer führt zu dem recht kurzen Schwanz, der sichelförmig getragen wird. Wie bereits angesprochen, zieht sich die recht dichte Befiederung bis hinunter zu den Läufen. Charakteristisch ist zudem die tiefrote Färbung von Kamm, Ohr- und Kehllappen. Auf dem breiten Kopf der Tiere findet sich ein kleiner, einfacher Stehkamm, über den auch die Weibchen verfügen. Auch die orange- bis rot erscheinenden Augen sind auffällig. Die Läufe und Schnäbel der Sundheimer hingegen zeigen eine hornfarbige Färbung.

Herkunft

Gezüchtet wurde das Sundheimer-Huhn ursprünglich in der Nähe von Sundheim im heutigen Baden-Württemberg. Vermutlich wurde bereits im 18. Jahrhundert dieses überaus wirtschaftliche Huhn nach dem Vorbild französischer Fleischrassen präsentiert. Im Lauf der Zeit wurden zahlreiche verschiedene Hühnerrassen eingekreuzt. So scheinen zu den verwendeten Rassen unter anderem Brahma– und Dorkinghühner zu gehören.

Während zunächst der Fokus auf die Fleischproduktion gelegt wurde, bemühten sich Züchter*innen nach dem Ersten Weltkrieg um die Schaffung eines Zweinutzungshuhns. So erzüchteten sie das mastfähige und doch gut legende Sundheimer-Huhn, wie es noch heute für seine Wirtschaftlichkeit geschätzt wird. Die Rasse wird von Züchter*innen mit Interesse an hochwertigem Fleisch und Eiern ebenso wie von Hobbyhalter*innen mit Gärten gehalten. Dennoch gelten Sundheimer heutzutage als selten und stehen auf der Liste der gefährdeten Haustierrassen.

Züchter*innen

Huhn & Mensch GbR
Mühlehof St. Nikolaus
Gebenstr. 1a
79112 Freiburg
Tel.: 01714941582
www.sundheimerzucht.de

Lars Degen
Alter Damm 1
49179  Ostercappeln
Tel.: 0170/8471686
L.Degen@t-online.de
www.arche-hof-broxten.de

Sissi Nehrig
36460 Kieselbach
gefluegelzucht-muehlwiese.jimdofree.com

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

Sundheimer Allgäu
Altusried
Tel: 08374230191
sundheimer-allgaeu@gmx.de
www.sundheimer-allgaeu.jimdoo.com

Landgut an der Lauter
Familie Heckel-Löflad
Wüstenrot
Tel.: 07194 9542121
landgut-lauter@gmx.de
www.landgut-lauter.de

Kategorien
Deutschland weiß weiß-rotgezeichnet Zierhuhn

Yokohama

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland (aus japanischen Rassen)
  • Farbschläge: weiß-rotgezeichnet, weiß
  • Eigenschaften: ruhig, neugierig, zutraulich, brutfreudig, robust
  • Gewicht Henne: 1,3-1,8 kg
  • Gewicht Hahn: 2-2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 80 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 40 g
  • Eierschalenfarbe: rotgelb bis gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Yokohama gelten als charaktervolle, agile Tiere, deren Haltung einigermaßen anspruchsvoll ist. Vor allem Hähne können sich teilweise ein wenig „aufspielen“ und gegenüber Menschen eher aggressiv reagieren. Untereinander sind die Tiere aber meist sehr friedlich und leben gut zusammen. Bei liebevoller Pflege können Yokohamas relativ zutraulich werden und sich stark an ihre Halter*innen gewöhnen.

Von der Art her sind sie neugierig und vital, aber nicht nervös oder quirlig. Das Ziel bei dieser Rasse sind stets Tiere mit ruhigem Gemüt. Daher sollten sehr aggressive Hühner nicht weiter zur Zucht verwendet werden. Yokohamas können nicht als Schoßhühner bezeichnet werden und sind auch nicht geeignet für Betriebe mit hohem Eierbedarf. Wer sich jedoch elegante und zierliche Hühner mit einem wunderschönen Erscheinungsbild wünscht, wird seine Freude mit dieser Rasse haben.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Bei der Haltung von Yokohamas gibt es einige Aspekte zu beachten. Zunächst einmal kann gesagt werden, dass diese Hühner Bewegungsfreiheit und das Laufen auf weiten Wiesen genießen. Sie benötigen also viel Platz, auch aufgrund ihrer langen Federn. Daher sind sie nur geeignet für Halter*innen, die einen großen Auslauf bieten können.

Die sehr langen Schwanzfedern der Hähne erfordern zudem einiges an Pflege, wenn sie schön bleiben sollen. So sollten Halter*innen Sitzstangen eher höher über dem Boden anbringen, mind. 1 m. Dadurch wird verhindert, dass die Federn abbrechen oder verschmutzen. Yokohamas sind zwar gerne draußen, aber bei Nässe sollten sie nicht ins Freie gelassen werden. Noch stärker als andere Rassen brauchen Hühner dieser Rasse einen trockenen Untergrund und ihr sensibles Federkleid verträgt schlammigen Boden nicht sehr gut. Weiters muss die Umgebung der Hühner stets sauber sein: Regelmäßige Reinigung des Stalls und Wechseln der Einstreu sind stärker notwendig als bei anderen Rassen.

Trotz allem sind Yokohamas sehr robuste Tiere, die tiefe Temperaturen gut aushalten und schnell zufrieden sind. So können sie auch im Winter draußen sein und der Stall muss nicht extra beheizt werden.

Futter

Yokohama Hühner suchen sich ihr Futter nicht wirklich selbst und stellen einige Ansprüche an ihre Nahrung. Daher müssen Halter*innen auf eine ausgewogene Ernährung achten. Besonders Proteine sind wichtig für die Bildung der langen prächtigen Federn. So können zum Beispiel Mehlwürmer als Eiweißquelle dienen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Von der wirtschaftlichen Seite betrachtet spielen Yokohamas eher weniger eine Rolle. Die Hennen legen ca. 80 eher kleine Eier pro Jahr. Das reicht vielleicht für kleine Familien, die sich nicht viele Eier erwarten. Im Vergleich zu anderen Rassen ist das allerdings eine sehr geringe Legeleistung. Durch den eher zierlichen Körper sind Yokohamas auch nicht unbedingt als Fleischlieferanten geeignet. Allerdings gilt das Fleisch dieser Rasse als sehr fein und wird gerne als Delikatesse serviert.

Wer Yokohamas hält, tut dies aber meist aufgrund des faszinierenden Erscheinungsbilds. Die langen Federn und die hübsche Färbung machen sie beliebt bei Ausstellungen. Grundsätzlich gewinnen sie als Zierhühner zunehmend an Bedeutung und werden manchmal sogar als schönste Hühner der Welt bezeichnet.

Küken

Yokohama-Hennen gelten als sehr brutfreudige Tiere, die leicht in Brutstimmung geraten. Sie sind zudem gute Mütter und kümmern sich verantwortungsbewusst um ihren Nachwuchs. Die Küken werden eher langsam größer, die Glucke zieht sie aber liebevoll groß.

Aussehen und Farbschläge

Yokohama Hahn und Henne

Yokohamas präsentieren sich mit einem eleganten, langgestreckten und zierlichen Körper. Auch die Köpfe sind länglich und zeichnen sich bei den Hähnen durch einen kleinen Wulstkamm und kleine Kehllappen aus. Auffällig ist vor allem der lange Schwanz: Die männlichen Tiere tragen diesen aufrecht, wobei die langen Federn in sanftem Bogen nach hinten fallen und wie eine Schleppe wirken. Auch die weiblichen Yokohamas zeichnen sich durch lange Schwänze aus. Diese sind bei den Hähnen jedoch deutlich länger und auch der prächtige Sattelbehang ist deutlicher ausgeprägt und kann bis zum Boden fallen. Von ihrer Körperform her wirken Yokohamas eher wie Fasane. Außerdem erinnert der athletische Körperbau an Kampfhuhnrassen.

Je nach Land sind unterschiedliche Farbschläge offiziell anerkannt. In Deutschland beispielsweise sind es nur zwei:

  • weiß-rotgezeichnet
  • weiß

Früher hieß der erstgenannte Farbschlag auch „rotgesattelt“. Dies wurde aber geändert, da der Name irreführend war: Hierbei sind eigentlich gerade Hals- und Sattelgefieder weiß. Zudem erscheinen Kopf und Schwanz in einem rahmweißen Farbton. Flügeldecken, Brust und Schenkel dagegen sind in Brauntönen gehalten und weiß getupft. Neben diesem häufigsten Farbschlag treten auch weiße Tiere auf. Es sollte sich allerdings nicht um einen reinweißen Farbton des Gefieders handeln, sondern eher um einen rahmweißen. Schnäbel und Läufe fallen bei beiden Farbschlägen durch die gelbe Färbung auf. Das Gesicht und die kleinen Kehllappen sind meist blassrot gefärbt.

Herkunft

Yokohama-Hühner zählen zu den Langschwanzhühnerrassen. Über ihren genauen Ursprung ist leider nicht viel bekannt. Bekannt ist nur, dass die Ahnen dieser Hühner aus Japan kamen und im 19. Jahrhundert von französischen Missionaren nach Europa gebracht wurden. Über Paris gelangten diese dann nach Deutschland. So wie wir sie heute kennen, sind die Yokohamas trotz ihres Namens erst in Deutschland erzüchtet worden. Mittlerweile sind sie weltweit bekannt und beliebt als Zierhühner. Deshalb ist ihre Verbreitung zunehmend und oftmals wird von ihnen als schönste Hühner der Welt gesprochen.