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blau-gesäumt Frankreich gesperbert perlgrau schwarz weiß Zweinutzung

La Flèche

Steckbrief

  • Herkunftsland: Frankreich
  • Farbschläge: schwarz; weiß; blau-gesäumt; gesperbert; perlgrau
  • Eigenschaften: scheu, wachsam, neugierig, misstrauisch, schwer zähmbar, robust, lebhaft
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: 180 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 70 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Das La Flèche Huhn ist ein seltenes Rassehaushuhn aus Frankreich, das aus Haubenhühnern gezüchtet wurde. Der Name verweist auf den Herkunftsort, und zwar die Gemeine La Flèche im nordwestlichen Frankreich. Die Rasse geht vermutlich auf schwarze Spanier und Crève-Coeur Hühner zurück. La Flèche Hühner waren damals vor allem wegen ihrer hohen Fleischqualität sowie der weißen Haut ansehnlich. Um 1860 kam die Rasse nach Deutschland, allerdings ist sie heute selten außerhalb Frankreichs verbreitet.

Aussehen

Eine außergewöhnliche Eigenschaft der La Flèche Hühner ist der V-förmige Kamm, auch „Hörnerkamm“ genannt.

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

La Flèche Hühner sind robuste und lebhafte Tiere, doch zahm und zutraulich sind sie nicht, da sie zur Vorsicht neigen. Sie sind sehr wachsam, misstrauisch, aber dennoch neugierig. Die Hühner haben einen hohen Bewegungsdrang , den sie in einem weiten, abwechslungsreichen Freilauf gut ausleben können. Allerdings fliegen die Tiere auch gern. Wenn die Hühner nicht daran gewöhnt werden, bei Tagesende für die Nacht in den Stall zu gehen, dann kann es sein, dass sie sich stattdessen auf Bäume zurückziehen. Die Umzäunung muss daher aber auch mindestens zwei Meter hoch sein.

Futter

Wird den La Flèche Hühnern genügend Freilauf gewährt, suchen sie den Großteil ihres Futters selbst und sie sind gut versorgt. Am Abend können die Tiere noch mit etwas Futter in den Stall gelockt werden, sonst übernachten die Hühner auch gern auf Bäumen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Ursprünglich wurde das La Flèche Huhn aufgrund seines kräftigen Körpers, des raschen Wachstums und der guten Fleischeigenschaften gezüchtet. Allerdings ist auch die hohe Legeleistung von 180 Eiern im Jahr bemerkenswert. Die Hennen legen außerdem jahrelang, noch dazu auch im Winter. Es handelt sich hierbei also um ein ideales Zweinutzungshuhn.

Küken

La Flèche Hennen sind selten in Brutstimmung, weshalb eine Leihhenne oder ein Brutkasten notwendig ist. Ist die Brut erfolgreich, sind die Hennen jedoch hervorragende Glucken.

Wer Küken aufzieht, kann sie durchaus zähmen, doch Streichelhühner werden keine aus ihnen. Wichtig ist dennoch die Vermittlung von Sicherheit, damit die Küken an Zutrauen gewinnen. Durch wenig Beachtung werden die Küken jedoch später misstrauisch und distanziert.

Abhängig vom Entwicklungsstand wachsen die Küken schneller oder langsamer. Innerhalb der ersten drei Wochen werden aus den Küken kleine Geier. Bis zur 23. Woche reifen sie jedoch zu edlen Jungtieren heran.

Farbschläge

Folgende Farbschläge sind bei La Flèche anerkannt:

  • schwarz
  • weiß
  • gesperbert
  • blau-gesäumt
  • perlgrau

Beim schwarzen Farbschlag liegt auf den dunklen Federn ein grüner Glanz. Der grauschwarze Schnabel hat eine helle Spitze und die vorerst dunkel-schiefernfarbigen Läufe werden im zunehmenden Alter bleigrau.

Durch den weißen Farbschlag sind alle Hühner rein weiß. Im Gefieder des Hahns zeigt sich zusätzlich ein leichter Gelbstich. Schnabel und Läufe sind entweder hellbraun oder bleigrau.

Beim gesperberten Farbschlag ist auf jeder Feder ein quergebänderter Übergang von Schwarz zu Blaugrau zu sehen. Beim Hahn sind diese Streifen alle gleich breit, bei der Henne sind die dunklen Streifen breiter als die hellen, womit diese dunkler erscheinen. Schnabel und Läufe sind hellbraun und manchmal leicht gefleckt.

Der blau-gesäumte Farbschlag weist dunkelhornfarbene Schnäbel und schieferblaue Läufe auf. Dabei wirken die Hähne etwas dunkler als die Hennen.

Hühner des perlgrauen Farbschlags haben sowohl bei Hahn als auch Henne ein gleichmäßig hellgraues Gefieder. Der Hahn erscheint dabei etwas dunkler als die Hennen.

Züchter*innen

Österreich:
Johannes Janus
Großgrabenstraße 36
3052 Innermanzing
Tel.: +43 (0) 676 347 980 9
kontakt@huehnernest.at
www.huehnernest.at

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Deutschland Niederlande schwarz-weiß Zweinutzung

Lakenfelder

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland, Niederlande
  • Farbschläge: schwarz-weiß
  • Eigenschaften: temperamentvoll, lebhaft, robust, scheu, kälteunempfindlich
  • Gewicht Henne: 1,5-2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 1,75-2,25 kg
  • Legeleistung: 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Lakenfelder-Hühner gelten als sehr temperamentvolle und aktive Tiere. Sie sind typische Vertreter der deutschen Landhühner. Als solche haben sie viel von ihren Ahnen bewahrt: Lakenfelder lassen sich als robust und wetterunempfindlich beschreiben. Daher sind sie für Halter*innen gut geeignet, die große Freiflächen zur Verfügung stellen können und die Tiere in Ruhe lassen. „Schoßhühner“ sind Lakenfelder nämlich keine. Am liebsten beschäftigen sie sich selbst und scharren im Auslauf nach Futter. Zudem regen sich die lebhaften Tiere schnell auf und sind scheu. Anfassen oder sogar hochheben lassen sich diese Hühner nicht. Zu empfehlen sind sie daher nicht für Familien mit kleinen Kindern oder Anfänger*innen. Wer allerdings eine „ursprüngliche“, natürliche Haltung anbieten kann, wird sich über die Hühner mit der besonderen Gefieder-Zeichnung und einer hohen Wirtschaftlichkeit freuen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Eine reine Stallhaltung wäre bei diesen bewegungsfreudigen Hühnern keinesfalls artgerecht. Abgesehen von ausreichend Auslauffläche stellen Lakenfelder-Hühner aber relativ wenig Ansprüche an ihre Haltung. Sie bewegen sich gerne frei im Gelände oder in einem ausreichend großen Gehege. Steht Lakenfeldern genügend Fläche zur Verfügung, werden sie rasch zu fleißigen Futtersuchern. Am liebsten bleiben die Hühner ungestört und beschäftigen sich selbst.

Beachten sollten Halter*innen, dass diese Rasse über eine gute Flugfähigkeit verfügt. Aufgrund ihres geringen Gewichtes gelangen sie leicht auf Bäume oder sogar auf Hausdächer. Auf eine ausreichend hohe Umzäunung oder eine Überspannung des Auslaufs mit einem Netz sollte daher nicht vergessen werden.

Noch stärker als andere Rassen sollten die Besitzer*innen bei Lakenfeldern auf den Schutz vor Beutegreifern achten: Ihre auffällige Zeichnung macht sie nämlich für Räuber auch bei Dunkelheit gut sichtbar. Lakenfelder-Hühner besitzen eine sehr dichte und widerstandsfähige Befiederung. So sind sie auch bei rauen Wetterverhältnissen robust und verbringen gerne auch in den kalten Monaten Zeit im Freien.

Futter

Die Ernährung der Lakenfelder stellt sich als sehr unkompliziert heraus. Wenn der Freilauf ausreichend groß ist und genügend Nahrungsquellen zur Verfügung stehen, sind sie fleißige Futtersucher. In der warmen Jahreszeit ist daher nur wenig Zufütterung notwendig, was sie für die Halter*innen zu recht wirtschaftlichen Hühnern macht. An das Futter stellen die Lakenfelder sonst keine großen Ansprüche. Die Anforderungen unterscheiden sich hier also nicht von denen anderer Rassen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Lakenfelder-Huhn wird als Zweinutzungsrasse beschrieben. Als solche bringt es sowohl eine beachtliche Menge an Eiern, aber auch die hohe Fleischqualität wird geschätzt. Mit ungefähr 160 oder sogar mehr gelegten Eiern erfreuen die Hennen mit einer guten Legeleistung. Die Eier besitzen eine weiße Schalenfarbe und wiegen um die 50 Gramm. Lakenfelder legen nicht schnell an Gewicht zu und bringen daher im Vergleich zu anderen Rassen keine enormen Mengen an Fleisch. Dennoch wird das Fleisch als sehr fein und schmackhaft beschrieben. Immer häufiger wird das Lakenfelder-Huhn jedoch aufgrund seines außergewöhnlichen Aussehens und nicht mehr als reines Nutzhuhn gehalten.

Küken

Lakenfelder-Hennen haben ihren Bruttrieb heute fast vollständig verloren. Höchst selten werden die Tiere also brütig, weshalb eine Naturbrut nicht vielversprechend ist. Dafür verläuft eine Kunstbrut meist problemlos, da die Eier sehr gut dafür geeignet sind. Bald nach dem Schlupf sind die Küken aktiv und aufgeweckt. Zudem sind sie frohwüchsig und robust. Beachtet werden sollte allerdings, dass der Nachwuchs anders als die ausgewachsenen Lakenfelder Kälte und Feuchtigkeit noch nicht gut verträgt. Aus diesem Grund sollten die Küken zunächst im warmen und trockenen Stall bleiben und erst bei ausreichender Befiederung und Größe in den Freilauf dürfen. Die typische Gefieder-Färbung bildet sich bei den jungen Lakenfeldern erst nach der dritten Mauser aus. Ab dem sechsten Monat sind die ersten gelegten Eier zu erwarten.

Aussehen und Farbschläge

Bei den Lakenfelder-Hühnern ist in allen Ländern, in denen diese Rasse gezüchtet wird, nur eine einzige Färbung anerkannt: Die typische Lakenfelder-Zeichnung setzt sich aus tiefschwarzen und manchmal blaugrauen Elementen zusammen. Der Kopf der Tiere ist ebenso wie der Rumpf weiß befiedert, während Halsbehang und Schwanz eine schwarze Färbung aufweisen. Diese Farbzeichnung findet sich genau wie die Bezeichnung „Lakenfelder“ übrigens auch bei anderen Haus- und Nutztieren. Auch beispielsweise Kühe, Ziegen oder Mäuse kommen mit diesem Muster vor.

Die kräftigen Lakenfelder verfügen über einen langgestreckten und leichten Körperbau. Bei den Hennen sollte ein fülliger Legebauch erkennbar sein. Den üppigen Schwanz tragen die Hähne etwas höher als die weiblichen Tiere. Auch die Flügel sind dicht befiedert und werden nah am Körper gehalten. Eines der wenigen Unterscheidungsmerkmale zwischen männlichen und weiblichen Lakenfeldern ist zudem der mittelgroße Einzelkamm: Er ist bei den Hennen ein wenig kleiner und darf bei den Hähnen etwas geneigt sein. Gemeinsam haben die Geschlechter die intensiv orange- bis rotbraune Iris und die reinweißen Ohrlappen. Gesicht, Kamm und Kehllappen stehen mit ihrem satten Rot-Ton im Kontrast zu der schwarz-weißen Befiederung.

Herkunft

Die Herkunft dieser Rasse konnte nicht eindeutig geklärt werden. So existieren zwei verschiedene Vermutungen über die Geschichte der Lakenfelder. Einer Theorie zufolge wurden die Lakenfelder zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der niederländischen Stadt Lakerveld erzüchtet. Eine andere mögliche Herkunft ist das deutsche Westfalen. Dort soll sich der Theorie nach gleichzeitig wie in den Niederlanden die besondere Färbung bei unterschiedlichen Nutztierrassen herausgebildet haben. Entstanden ist das Lakenfelder-Huhn vermutlich unter Einflüssen der Totleger-, Zottegem- und Campiner-Hühner. Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm die Popularität dieser Rasse immer mehr ab. Andere wirtschaftlichere und vor allem Rassen aus anderen Ländern erlebten einen Aufschwung. Heute ist das Lakenfelder-Huhn selten geworden und wurde auf die Liste der gefährdeten Nutztierrassen aufgenommen.

Züchter*innen

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

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Holland orangefarbig perlgrau-orangefarbig rost-rebhuhnfarbig Zweinutzung

Welsumer

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: rost-rebhuhnfarbig; orangefarbig; perlgrau-orangefarbig
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, zutraulich, friedlich, robust, zahm, wetterfest, brutfaul
  • Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 3,5 kg
  • Legeleistung: 160 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 70 g
  • Eierschalenfarbe: dunkelbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Das Welsumer Huhn ist eine relativ junge Rasse, deren Ursprung noch nicht ganz geklärt ist. Die Erzüchtung erfolgte Ende des 19. Jahrhunderts, wo rasselose Hühner des Landhuhntyps mit Rassehühnern verpaart wurden. Um welche Rassen es sich hierbei tatsächlich handelte, kann nur vermutet werden. Mögliche Ahnen könnten Orpingtons, Malaien sowie Brahmas sein. Der Name der Rasse ist auf den niederländischen Herkunftsort Welsum zurückzuführen. In den Niederlanden wurde die Rasse in Folge im Jahr 1919 anerkannt. Nach Deutschland kamen die ersten Tiere im Jahr 1924, wo sie weitergezüchtet wurden. Durch Einkreuzungen mit rebhuhnartigen Italienern, Dorkings, Rhodeländern und verschiedenen Kämpferrassen entstand der orangefarbige Farbschlag. Die Rasse wurde in Deutschland 1986 anerkannt.

Haltung

Welsumer sind sehr robuste und wetterharte Hühner, die keine hohen Anforderungen an die Haltung stellen. Durch ihr friedliches Auftreten sind sie außerdem ideale Familienhühner. Bei guter Versorgung werden sie schnell zahm und lassen sich dann auch anfassen und streicheln.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Welsumer fühlen sich in der Freilandhaltung sehr wohl, doch auch eine eingezäunte Haltung ist möglich. Für die Nacht und die Winterzeit genügt bereits ein leichte Behausung, da Welsumer durchaus wetterfest sind. Über kurze Strecken können die Tiere jedoch fliegen, deshalb sollte der Zaun mit einem Netz überspannt sein.

Futter

Haben Welsumer genügend Auslauf im Freien, suchen sie den Großteil ihres Futter selbst. Lediglich im Winter müssen die Hühner ausgewogen gefüttert werden, da sie in der Zeit nicht viel natürliches Futter auffinden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Welsumer Huhn vereint ausgezeichnete Lege- sowie Fleischeigenschaften, weshalb es ein ideales Zweinutzungshuhn ist. Vor allem das beeindruckende Eigewicht von 70 g sticht hervor, obwohl Hahn und Henne selbst nur Durchschnittsgröße und -gewicht aufweisen. Im Winter legen die Hennen zwar deutlich weniger, dennoch können sie bis zu 160 Eier im Jahr erreichen.

Küken

Der Bruttrieb der Welsumer Hennen ist gering. Wenn sie jedoch in Brutstimmung kommen, dann passiert dies im Spätfrühjahr. Dabei beträgt das Mindestgewicht bei Bruteiern bei 65 g. Zum Ausbrüten bieten sich eine Kunstbrut oder eine Leihhenne an. Welsumer Hennen sind allerdings keine besonders fürsorglichen Mütter, weshalb auf die gewissenhafte Aufzucht der Küken selbst geachtet werden muss. Praktischer ist es zudem, gleich professionelle Züchter*innen zu kontaktieren und die Küken so zu erstehen und großzuziehen.

Farbschläge

Folgende Farbschläge der Welsumer sind anerkannt:

  • rost-rebhuhnartig
  • orangefarbig
  • perlgrau-orangefarbig

Beim rost-rebhuhnartigen Farbschlag haben die Hähne einen rostroten Behang, der in einem dunklen Übergang in den Sattel mündet. Die schwarzen Schwanzfedern schimmern käfergrün. Untere Federpartien sind schwarz mit rostroten Federn zwischendurch. Die Hennen sind von Hals bis Schwanz heller und dunkler gefiedert, die farblich von gelb bis dunkelbraun reichen. Halsbehang und Brust sind heller, Rücken und Hinterleib sind einfarbig und dunkler und münden in den schwarzen Schwanzfedern.

Der orangefarbige Farbschlag ist beim Hahn wie der rost-rebhuhnartige oben und unten farblich geteilt. Halsbehang und Sattel sind jedoch deutlich heller. Die Hennen haben nur eine hellere Halspartie.

Beim perlgrau-orangefarbigen Farbschlag hat der Hahn einen noch helleren Halsbehang und Sattel als beim orangefarbigen. Alle anderen Partien sind silberfarben, nur der Schwanz ist schwarz. Die Hennen dagegen sind vollständig weiß.

Züchter*innen

Deutschland:
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Österreich:
Hans-Albert Riedmann
Riedlhofstr. 2
4760 Raab
Tel.: 0043 664 526 8184
hansalbi@aon.at

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blau braun-porzellanfarbig dunkel Gelb gelb-schwarzcolumbia gestreift goldblau-gesäumt goldhalsig goldschwarz-gesäumt goldweiß-gesäumt rebuhuhnfarbig-gebändert rot schwarz schwarz-weiß-gescheckt silber-schwarzgesäumt silberhalsig USA weiß weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Wyandotte

Drei goldblau-gesäumte Wyandotten-Hennen

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: schwarz, blau, weiß, weiß-schwarz-columbia, rebhuhnfarbig-gebändert, gelb, silberhalsig, goldhalsig, rot, schwarz-weiß-gescheckt, braun-porzellanfarbig, dunkel, gelb-schwarz-columbia, gestreift, goldblau-gesäumt, goldschwarz-gesäumt, goldweiß-gesäumt, silber-schwarzgesäumt
  • Eigenschaften: robust, freundlich, geeignet für Anfänger, wetterfest, zutraulich, zahm, brütet gerne
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,4 – 3,8 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 55 g
  • Eierschalenfarbe: je nach Farbschlag gelb bis dunkelbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Die Wyandotte stammt aus den USA, wobei sich der Name der Rasse vom Huronen-Indianerstamm ableitet, der sich selbst als Wyandot bezeichnet, das übersetzt „Inselbewohner“ bedeutet.
Die ersten Tiere wurden bereits ab dem Jahr 1865 gezüchtet, wobei mehrere Züchter beteiligt waren. Der Durchbruch gelang dann dem Züchter L. Whittaker in den 1870er-Jahren. Gekreuzt wurden hierfür Silber-Sebrights, Silber-Paduaner, Hamburg Silberlack Hühner sowie Brahmas und Cochins. Daraus entstand der erste silber-schwarz-gesäumte Farbschlag, welchem noch etwa 30 weitere folgten.
Zunächst hieß die Rasse „Amerikanischer Sebright“ bzw. „Sebright-Cochin“, jedoch folgte auf den Vorschlag des Züchters Frederick A. Houdlette die Umbenennung in „Wyandotte“. Die Rasse wurde schließlich 1883 anerkannt.

Haltung

Die Wyandotte ist eine sehr robuste und vitale Hühnerrasse, die sowohl schlechten Wetterbedingungen als auch Frost trotzt und selten erkrankt. Die Tiere sind zudem zutraulich, lebensfroh und stellen keine speziellen Ansprüche an ihre Haltung.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Wyandotte fliegt nicht gern, deshalb reicht eine niedrige Umzäunung für den Auslauf aus. Sie fühlt sich sowohl im Gehege als auch im unbegrenzten Freilauf wohl, vor allem wenn dieser abwechslungsreich mit Bäumen und Büschen gestaltet ist. In warmen Jahreszeiten bietet es sich jedoch an, den Tieren weiten Freilauf zu gewähren, da sie sich dann gut selbst versorgen können.

Futter

Es ist wichtig, dass Wyandotten nicht überfüttert werden. Sie können ansonsten schnell verfetten, wodurch ihre Wirtschaftsleistung beeinträchtigt wird. Durch ausreichend Freilauf in warmen Monaten etwa suchen sie ihr Futter auch gern selbst, erhalten so wichtige Nährstoffe und die Zufütterung kann eingeschränkt werden.

Goldblau-gesäumter Wyandotten-Hahn

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wyandotten sind ideale Zweinutzungshühner. Sie können für die Mast, aber auch als Legehühner gehalten werden. Bei den Eiern gibt es deutliche Schwankungen was Eigewicht und -farbe angeht, da dies je nach Farbschlag variiert. Durchschnittlich wiegen die Eier rund 55 g bei einer Legeleistung von etwa 180 Eiern im Jahr, wobei im Winter Legepause ist.

Küken

Wyandotten haben einen stark ausgeprägten Bruttrieb. Bei der Haltung muss deshalb darauf geachtet werden, dass die Hennen genug fressen und keine Gesundheitsschäden aufweisen. Die Bruteier eignen sich jedoch sowohl für den Brutkasten als auch für die Naturbrut. Die Hennen sind jedenfalls fürsorgliche Mütter, die sich um ihre Küken zuverlässig kümmern.

Farbschläge

Es gibt eine breite Vielfalt an Farbschlägen der Wyandotten. Der ursprüngliche Farbschlag ist der silber-schwarzgesäumte. Mittlerweile existieren über 30 verschiedene Varianten, darunter:

  • weiß
  • weiß-schwarz-columbia
  • silberhalsig
  • silber-schwarzgesäumt
  • schwarz
  • schwarz-weiß-gescheckt
  • rot
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • goldhalsig
  • goldweiß-gesäumt
  • goldschwarz-gesäumt
  • goldblau-gesäumt
  • gestreift
  • gelb
  • gelb-schwarz-columbia
  • dunkel
  • braun-porzellanfarbig
  • blau

Auch die Eierschalenfarbe variiert von gelb bis dunkelbraun.

Hahn und Henne unterscheiden sich durch Farbgebungen bei Kopf- und Halszeichnungen. Während die Mantelzeichnung bei der Henne bestehen bleibt, weist der Hahn in Kopf- und Halsbereich deutliche Unterschiede zum Mantelbehang auf. Was bei allen Farbschlägen einheitlich ist, sind die orangerote Augen und die gelben Läufe.

Züchter*innen

Zwerg-Wyandotte:
Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

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England gelb-schwarzcolumbia gestreift rot schwarz weiß wildbraun Zweinutzung

Sussex

Sussex Huhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: wildbraun, grausilber u. a
  • Eigenschaften: lebhaft, temperamentvoll, kälteunempfindlich, Winterleger
  • Gewicht Henne: ca. 2,5-3 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 3-4 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: gelb-braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Sussex-Hühner sind vom Wesen sehr neugierig und aufgeschlossen. Sie sind robust, aktiv und legen sogar im Winter Eier. Diese Tiere sind kälteunempfindlich und werden mit Geduld zahm, weshalb sie sich für Anfänger*innen und Familien eignen. Diese Hühner gelten als Zwiehühner, die besonders leckeres Fleisch haben, aber auch optisch schön anzusehen sind. Außerdem sind sie sowohl körperlich als auch gesundheitlich robust und nicht schreckhaft, wenn es laut wird.

Sussex-Hühner sind für Anfänger*innen, Hobbyhaltende, aber auch Aussteller*innen interessant und werden als „Allround-Hühner“ bezeichnet. Mit anderen Hühnern der Gruppe kommen sie gut zurecht und geben aufeinander Acht. Wenn man Sussex mit einer anderen Rasse mischt, sollte diese vom Verhalten ruhig sein, um Probleme zu vermeiden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Sussex-Hühner sind sehr pflegeleicht und freuen sich über Freilauf, um nach Futter zu suchen. Interessant ist, dass sie trotz ihrer agilen Aktivität wenig Fläche brauchen. Durch das schwere Gewicht der Hühner gelten diese als flugfaul, weshalb der Zaun entsprechend niedrig sein darf. Am Boden bewegen sich die Hühner tagsüber im Freilauf ausgesprochen schnell, in der Nacht freuen sie sich über einen Unterstall.

Futter

Ein weiterer Vorteil von Sussex-Hühnern ist, dass sie auch bei Futter nicht anspruchsvoll sind und gerne auch Haushaltsreste verwerten. Jedoch sollte man spitze Knochen und salzige sowie würzige Speisen vermeiden. Sie schätzen eine ausgewogene Mischung von Getreide, Proteinen und Fetten. Wie auch andere Hühnerrassen suchen Sussex-Hühner tagsüber nach Futter im Freilauf besonders an warmen Tagen, in der Winterzeit brauchen sie mehr Futter von Außen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt sind Sussex Zwiehühner, die vor allem viel Fleisch bieten. Jedoch ist ihre Legeleistung mit 180 Eiern im ersten Legejahr und 170 Eiern im zweiten Jahr nicht zu vergessen. Außerdem zählen sie zu den wenigen Winterlegern, weshalb sie ganzjährig interessant sind für die Eierproduktion. Die Eier sind hell gelb-braun, manchmal gesprenkelt und wiegen mind. 60g. Sie eignen sich ebenso für die Kunstbrut.

Küken

Zwar legen Sussex-Hennen viele Eier, sie sind jedoch nur selten brütig und es dauert lange bis es soweit ist. Da es sich um eine robuste Hühnerrasse handelt, ist die Brut meist erfolgreich und die Ausfälle sind gering. Solange man keine anderen Hennen hält, muss man regelmäßig auf Kunstbrut setzen. Nach dem Schlüpfen überleben die Küken in den meisten Fällen.

Aussehen

Sussex-Hühner haben eng anliegende Flügel, einen kurzen Hals und einen kastenförmigen Körperbau. Es gibt diese Rasse in drei Größen: Großform, Mittelform und Zwergform. Die zwei Hauptrassen sind Weiß und Rot.

Am häufigsten kommen die Farbschläge weiß-schwarzcolumbia und rot-schwarzcolumbia vor. Sie haben ihre Grundfarbe, einen schwarzen Schwanz und grün-schwarz schimmernde Federn am Hals und im Behang.

Bei rot-schwarzcolumbia Sussex ist der Rücken jedoch dünkler und mit schwarzen Federn besetzt. Der braun-porzellanfarbige Farbschlag hingegen hat einen kastanienbraunen Grundton und schwarze Federn mit weißen Punkten.

Farbschläge

Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • weiß-schwarzcolumbia
  • gelb-schwarzcolumbia
  • rot-schwarzcolumbia
  • wildbraun
  • braun-porzellanfarbig
  • grausilber

Herkunft

Die Namensgebung kommt von der Grafschaft Sussex aus London, die um 1930 einen großen Teil des englischen Hühnerfleischbedarfs damals mit der Zucht der Hühner deckte. Die heute bekannten Sussex-Hühner sind eine Kreuzung aus den damals englischen gemeinsam mit asiatischen Hühnern (Cochin, Brahma) und entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts. Diese waren damals besonders in großen Hafenstädten zuhause.

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Deutschland lachsfarbig weiß weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Deutsches Lachshuhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: lachsfarbig, weiß, weiß-schwarzcolumbia
  • Eigenschaften: robust, ruhig, zutraulich, friedlich, geeignet für Anfänger, frühreif, Winterleger
  • Gewicht Henne: 2,5-3,25 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 150-160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55-60 g
  • Eierschalenfarbe: gelb bis braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Ein Deutsches Lachshuhn lässt sich als ruhiges und gutmütiges Tier beschreiben. Die Rasse ist robust und aufgrund der geringen Ansprüche an ihre Haltung gut für Anfänger*innen und Hobbyzüchter*innen geeignet. Die Tiere dieser Rasse sind außerdem überaus friedlich und leben harmonisch in größeren Gruppen zusammen. Außerdem fassen sie mit ihrer liebenswerten Art bei guter Pflege schnell Vertrauen zu Menschen. Deutsche Lachshühner gelten so als perfekte Tiere für Familien: Sie werden schnell zahm, bleiben auch in der Gegenwart von Kindern gelassen und lassen sich sogar streicheln. Besonders freuen sich die Tiere über Leckerbissen aus der Hand, was die Beziehung zwischen Huhn und Halter*in stärken kann.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Lachshahn (Foto: Melani Marfeld)

Wie bereits angesprochen, gestaltet sich die Haltung der Lachshühner sehr unkompliziert. Der Platzbedarf dieser Hühner ist im Vergleich zu anderen Rassen eher gering. Ein Stall und ein relativ kleiner Auslauf reichen häufig aus, um die Tiere zufriedenzustellen. Hier sollten Halter*innen allerdings bedenken, dass Deutsche Lachshühner schnell zu Übergewicht neigen. Ein ausreichend großes Gehege und damit genügend Bewegungsfreiheit und Auslauf ist hier hilfreich. Da die Hühner dieser Rasse als schlechte Flieger gelten, muss die Umzäunung des Freilaufs nicht sehr hoch geplant werden. Meist ist ein Zaun von 1 Meter Höhe vollkommen ausreichend. Die Hühner vertragen sich untereinander sehr gut und Streitereien treten kaum auf. Auch die Haltung mehrerer Hähne in einer Herde funktioniert bei ausreichend Auslauf bei Lachshühnern problemlos. Werden die Hühner mit Tieren anderer Rassen zusammengehalten, so sind sie schnell unterwürfig.

Futter

Wie bei den allgemeinen Haltungsbedingungen gibt es auch bei der Fütterung der Lachshühner wenig zu beachten. Die Ernährungsanforderungen dieser Rasse unterscheiden sich nämlich kaum von denen anderer Rassen. Leckerbissen können den Tieren, wie bereits angemerkt, auch aus der Hand gegeben werden. Geeignet sind hier beispielsweise Apfelstücke oder Getreidekörner. Den einzigen zu bedenkenden Aspekt bildet die Neigung der Lachshühner zu Übergewicht und Verfettung. Halter*innen dieser Rasse sollten stets die Gewichtszunahme ihrer Hühner im Blick behalten, um die Ernährung eventuell anpassen zu können und eine Überfütterung zu vermeiden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Lachshühner zeichnen sich sowohl durch eine gute Legeleistung als auch ihre hohe Fleischqualität aus. Somit gelten Deutsche Lachshühner als Zweinutzungsrasse. Besonders attraktiv für viele Hühnerhalter*innen ist, dass diese Rasse als Winterleger bis in die kalte Jahreszeit hinein und sehr verlässlich Eier legt. Im ersten Jahr bringen Deutsche Lachshühner 150 bis 160 Eier pro Jahr, die eine hellgelbe bis braune Färbung aufweisen. Auch des Fleisches wegen wird diese Rasse gerne gezüchtet. Lachshühner gelten als leicht zu mästen und ihr Fleisch gilt als überaus schmackhaft. Zudem lassen sich die Tiere leicht rupfen.

Küken

Bei der Nachzucht der Lachshühner gibt es einige Punkte zu beachten. Zunächst lässt sich sagen, dass Lachshuhn-Hennen nicht brütig werden. Daher müssen Halter*innen auf einen Brutkasten zurückgreifen oder die Eier von anderen Hennen ausbrüten lassen. Besonders die Unempfindlichkeit der Eier gegen zu hohe Temperaturen muss bedacht werden. So sollte am Brutkasten die übliche Temperatur um 0,2 °C verringert werden. Aus diesem Grund muss außerdem damit gerechnet werden, dass die Küken erst am 22. Tag schlüpfen. Ist der Nachwuchs dann auf der Welt, wachsen die Kleinen rasch, sind aufgeweckt und lebhaft. Sehr bald, meist schon nach ca. 2 Wochen, ist das Geschlecht der Junghühner ermittelbar: Der gelbe Gefiederflaum wird bei den Hennen an den Flügeln bald braun bis grau, während der der Männchen eine schwarze Färbung aufweist.

Aussehen und Farbschläge

Lachshenne (Foto: Melani Marfeld)

Am weitesten verbreitet ist heutzutage der lachsfarbige Farbschlag, der auch als der ursprünglichste Typ zu beschreiben ist. Dabei weisen die Hennen eine lachsfarbige Färbung des Gefieders an Rücken und Hals auf. Die Hähne dagegen verfügen über einen hellen Kopf und Hals, während sich an Rücken und Teilen der Flügel rotbraune Einfärbungen der Federn finden. Brust, Schwanz und Bart sind bei den männlichen Tieren tiefschwarz. Durch diese starken Unterschiede zwischen Hahn und Henne sind sie vielleicht auf den ersten Blick nicht als gleicher Typ zu erkennen. Zusätzlich zu dieser Ursprungsform wurden weitere Farbschläge erzüchtet, sodass in Deutschland heute folgende Typen anerkannt sind:

  • lachsfarbig
  • weiß
  • weiß-schwarz-columbia

Als charakteristisch für Lachshühner können neben den deutlichen Unterschieden zwischen Männchen und Weibchen die Befiederung der Läufe und die fünf Fußzehen angeführt werden. Die meisten Rassen verfügen nämlich nur über vier Zehen. Besonders sind zudem der Bart und die befiederte Halskrause. Die Kehl- und Ohrlappen sollten von der Bartbefiederung verdeckt werden. Ebenfalls auffällig ist die orangerote Färbung der Augen dieser Rasse. Allgemein lässt sich der Körper des Deutschen Lachshuhns als rundlich und breit beschreiben. Der recht kurze Schwanz wird von den Tieren fast waagrecht getragen.

Herkunft

Die Geschichte dieser Hühnerrasse reicht bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. In der französischen Stadt Faverolles wurden aufgrund des hohen Bedarfs an Hühnerfleisch einheimische mit „exotischen“ Rassen gekreuzt. Vor allem Brahmas und Dorkings sollten dem heimischen Huhn zu einer besseren Fleischqualität verhelfen. Das entstandene Faverolles-Huhn verbreitete sich in den folgenden Jahrzehnten in Europa. Neben dem ursprünglichen französischen Typ entstanden ein englischer und eben der deutsche. In England stand das Aussehen der Rasse im Mittelpunkt, während in Deutschland das Ziel die Schaffung einer attraktiven Zweinutzungsrasse war. Dieses Unterfangen gelang und so etablierte sich aufgrund dieser Leistung die Bezeichnung „Deutsches Lachshuhn“, die häufig nicht nur für den deutschen Typ, sondern für die gesamte Rasse der Faverolles verwendet wird.

Züchter*innen

Melani Marfeld
Wiesenstr. 9
44653 Herne
0157-85645184
www.lachshuhnzucht-herne.com

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl


Kategorien
blau Fleisch gelb-blaucolumbia gelb-schwarzcolumbia rebuhuhnfarbig-gebändert schwarz silberfarbig-gebändert USA weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Brahma

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: weiß-schwarzcolumbia, gelb-schwarzcolumbia, gelb-blaucolumbia, blau, schwarz, silberfarbig-gebändert, blau-rebhuhnfarbig-gebändert, rebhuhnfarbig-gebändert, blau-silberfarbig-gebändert mit Orangerücken
  • Eigenschaften: wetterhart, robust, geeignet für Anfänger, zutraulich, ruhig, nicht stressresistent
  • Gewicht Henne: 3,0-4,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,5-5,0 kg
  • Legeleistung: ca. 140 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 53 g
  • Eierschalenfarbe: gelbbraun bis gelbrot
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Brahma-Hühner gelten als ruhige und zurückhaltende Tiere. Trotzdem sind sie aktiv und lebhaft, vor allem, wenn ihnen eine große Freifläche zur Verfügung gestellt wird. Allgemein stellen Brahma-Hühner jedoch wenig Ansprüche an ihre Haltung und können auch auf kleineren Flächen gehalten werden. Geeignet ist diese robuste und wetterharte Rasse jedenfalls auch für Anfänger*innen. Eine Besonderheit dieser Tiere ist dennoch zu beachten: Brahma-Hühner sind nicht stressresistent und geraten schnell in Aufregung. Eine Haltung in einem Haushalt mit kleinen Kindern oder Hunden sollte daher gut durchdacht werden. Unter ruhigen Bedingungen können Brahma-Hühner schnell Vertrauen zu Menschen fassen, werden sogar handzahm und lassen sich streicheln.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Wie bereits erwähnt, stellt sich die Haltung von Brahmas als relativ einfach heraus. Die robuste Rasse fühlt sich sowohl auf im Verhältnis zu ihrer Größe kleinen Flächen als auch bei größerem Auslauf wohl. Selbstverständlich gilt auch hier: Je mehr Platz, desto besser. Bei ausreichend Freifläche sind die Brahma-Hühner fleißige Futtersucher. Zwar vertragen sich die Hühner untereinander recht gut, damit es unter Hähnen friedlich bleibt, sollten sie sich aber auch aus dem Weg gehen können.

Bei der Gestaltung des Freilaufs sollte auf genügend Versteckmöglichkeiten geachtet werden, in die sich die schreckhaften Tiere zurückziehen können. Um Stress zu vermeiden, sollten Halter*innen Stall und Auslauf an einer ruhigen Stelle platzieren und laufende Kinder davon fernhalten. Umzäunungen müssen bei Brahmas nicht sehr hoch geplant werden. Aufgrund ihres hohen Gewichtes gehören sie zu den eher flugunfähigen Rassen.

Brahmas werden als sehr wetterhart beschrieben und vertragen auch raue Wetterbedingungen gut. Zu achten ist jedoch darauf, dass die Hühner nicht zu lange auf matschigen und feuchten Böden stehen müssen. An ihren Federfüßen setzt sich nämlich rasch Schmutz wie Matsch oder Exkremente fest. Hygiene und regelmäßige Säuberungen von Stall und Auslauf sind bei dieser Rasse ganz besonders wichtig.

Futter

Bei großen Freiflächen und ausreichend Nahrungsquellen suchen sich Brahma-Hühner gerne selbst ihr Futter. Da die Rasse jedoch durch ihre besondere Größe ausgezeichnet ist, haben Brahma-Hühner einen hohen Nahrungsbedarf. Eine Zufütterung ist deshalb fast immer unerlässlich. Hier sollten die Halter*innen auf kräftiges Futter mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zurückgreifen. Besonders wichtig sind auch Proteine und Kalk, um die Funktion der großen Knochen zu unterstützen. Es sollte aber auch bedacht werden, dass Brahma-Hühner zu Verfettung neigen. Auslauf und damit Bewegungsmöglichkeiten können dem in Kombination mit einer richtigen Futterdosierung entgegenwirken.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Brahma-Huhn gilt zwar als Zweinutzungsrasse, besonders häufig wird es jedoch aufgrund des hochwertigen Fleisches gehalten. Brahma-Hühner wachsen zwar recht langsam, bringen mit ihrer enormen Größe und ihrem hohen Gewicht aber rasch eine große Fleischmenge. Die Legeleistung der Brahma-Hühner gilt im Vergleich zu anderen Rassen als mittelmäßig. Im ersten Jahr bringen Brahma-Hennen bis zu 140 Eier, wobei diese Zahl im nächsten Jahr ungefähr 100 beträgt. Die Eier sind mit ca. 53 Gramm in Anbetracht der Körpermasse der Riesenhühner eher klein. Ein Vergleich mit den Eiern anderer Rassen zeigt jedoch, dass diese Größe dem Durchschnitt entspricht. Die Eierschalen weisen eine gelbrote bis gelbbraune Färbung auf.

Küken

Brahma Küken

Brahma-Hennen verfügen über einen außerordentlichen Bruttrieb, womit eine Naturbrut möglich ist. Sie werden als verantwortungsvolle Mütter beschrieben, die sich zuverlässig um ihren Nachwuchs kümmern. Eine Nachzucht ist somit problemlos möglich. Zu achten ist darauf, dass die Küken nur langsam an Größe gewinnen und sich auch ihr Gefieder erst relativ spät ausbildet. Als Zeitpunkt für das Züchten des Nachwuchses sollte also das Frühjahr gewählt werden, damit die ersten Monate der spätreifen Küken in die warme Jahreszeit fallen. Die jungen Hennen dieser Rasse legen mit etwa 8 Monaten ihre ersten Eier. Wichtig ist sicherlich der Hinweis, dass in den letzten Jahren vermehrt eine Anfälligkeit der Brahma-Küken für die Mareksche Lähme bekannt wurde. Eine Impfung der Eintagsküken ist daher empfehlenswert.

Aussehen und Farbschläge

Brahma Hahn und Henne (Foto: Rudolf Haas)

Die ersten Brahma-Hühner, die aus Amerika nach Europa gebracht wurden, wiesen die Farben weiß-schwarzcolumbia und silberfarbig-gebändert auf. Damals wurden diese Farbschläge auch einfach als „hell“ und „dunkel“ bezeichnet. Seit den ersten Importen der Rasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Farbpalette erweitert, sodass heute folgende Farbschläge in Deutschland als anerkannt gelten:

  • weiß-schwarzcolumbia
  • gelb-schwarzcolumbia
  • gelb-blaucolumbia
  • blau
  • schwarz
  • silberfarbig-gebändert
  • blau-rebhuhnfarbig-gebändert
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • blau-silberfarbig-gebändert mit Orangerücken

Charakteristisch für das Brahma-Huhn ist der große und massige Körper. Der breite und füllige Eindruck wird durch das prächtige Federkleid der Rasse verstärkt. Der kurze Rücken der Hühner führt direkt zu dem kurzen Schwanz. Die Flügel trägt das Brahma-Huhn nah am Körper. Besonders auffällig bei dieser Rasse sind außerdem die befiederten gelben Läufe, wobei sich die Befiederung bis hinunter zu den Zehen zieht. An diesem Merkmal können auch reinrassige Brahma-Hühner von Mischlingen unterschieden werden: Nur reinrassige Tiere weisen eine Befiederung der Mittelfußzehe und nicht nur der äußeren auf. Im Vergleich zu dem massig gebauten Körper der Rasse wirkt der Kopf recht klein. Der dreiteilige Erbsenkamm der Brahma-Hühner ist wie Ohr- und Kehllappen tiefrot gefärbt. Die Augen dagegen sind von orangeroter Farbe. Auffällig sind zudem die kräftigen Augenbrauen der Rasse.

Herkunft

Die Herkunft des Brahma-Huhns ist nicht eindeutig geklärt. Fest steht, dass diese Tiere in Nordamerika gezüchtet und um 1850 erstmals nach Europa exportiert wurden. Frühe Bezeichnungen für die Rasse waren „Shanghai“ und „Chittagong“. Ob die Hühner zunächst in Asien erzüchtet wurden oder erst in Amerika durch die Kreuzung von Chochin- und Malaien-Hühnern entstanden, ist unsicher. In der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts galten Brahma-Hühner als Hauptfleischrasse in den USA. Die Beliebtheit der Rasse wurde an Europa weitergegeben: Besonders in England und Deutschland waren die Brahma-Hühner nach ihrem Import in Mode und weit verbreitet. Nach den beiden Weltkriegen verlor die Rasse etwas an Bedeutung. Heute gilt das Brahma-Huhn als größte Rasse Europas und erfreut sich bei Hühnerhalter*innen wieder größerer Beliebtheit.

Züchter*innen

Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836

Marina Längle
Hittisau
nurse_83@gmx.at
Tel.: 0664/1069725

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
blau blau-gesäumt Eier Farbschläge Fleisch Gelb gesperbert schwarz schwarz-weiß-gescheckt Vietnam weiß Zweinutzung

Cochin

Cochin Huhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Vietnam
  • Farbschläge: schwarz, blau, weiß, gelb gesperbt
  • Eigenschaften: harmonisch, robust, brutfreudig, Federfüße
  • Gewicht Henne: 3.5 – 4.5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,0 – 5,5 kg
  • Legeleistung: ca. 120 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun – gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das harmonische und friedsame Wesen der Cochin-Hühner ist der Grund für die Beliebtheit dieser Hühnerrasse. Ein weiterer Vorteil ist die Robustheit der Hühner sowie ihre Anspruchslosigkeit und Einheit in der Gruppe. Sie sind von Natur aus zahm und zutraulich, weshalb sie sich für Anfänger*innen und Familien eignen. Diese Hühnerrasse zeichnet sich durch ein niedriges Aggressionspotenzial aus, weswegen sie sich schnell an ihre Halter*innen binden und gelehrig sind. Aufgrund ihres Gewichts fliegen sie kaum und bewegen sich weniger als andere Hühnerrassen. Cochin-Hühner wachsen vergleichsweise langsam heran und können bis zu anderthalb Jahre brauchen, bis sie völlig entwickelt sind, jedoch können sie bei guter Pflege bis zu zehn Jahre alt werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Cochin-Hühner stellen nur wenige Anforderungen an ihren Hühnerstall und freuen sich über Freilauf, denn ihr dichtes Federkleid schützt sie auch in kälteren Bedingungen vor dem Erfrieren. Da sie jedoch über Federfüße verfügen, ist darauf zu achten, dass sie nicht auf schlammigem oder matschigem Untergrund weilen. Um dem Problem vorzubeugen, wird eine einfache Überdachung empfohlen. Weiches Gras oder Sandboden eignen sich besonders für die Gestaltung des Auslaufs und auch für die Umzäunung reicht eine 60cm hohe Grenze, denn die Hühner gelten als flugfaul. Diese Rasse benötigt nur eine kleine Auslauffläche und ist daher für Hühnerhalter*innen sehr unkompliziert. Außerdem kann Berichten zufolge bei viel Freilauf die Legeleistung darunter leiden.

Futter

Da diese Rasse wenig Bewegung sucht, neigt sie sehr stark zur Verfettung, was auch eine Ursache für eingeschränkte Legeleistung sein kann. Daher wird eine portionierte oder automatische Futtervergabe empfohlen, jedoch ist die Art des Futters nicht von Bedeutung. Leider neigen Cochin-Hühner oft zu Stoffwechsel- und Herzproblemen, die durch Überfütterung und wenig Auslauf verursacht werden. Auch wenn es sich um Zwiehühner handelt, werden Cochins vorrangig für ihr zartes Fleisch geschätzt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt liegt der Fokus der Haltung auf der Gewinnung von Fleisch, jedoch sollte man auch die Legeleistung von 120 Eiern im Jahr nicht vergessen. Die gelb-braunen Eier von mittlerer Größe wiegen rund 55 Gramm, wobei das Alter der Henne darauf Einfluss haben kann. Wer also vorrangig die Wirtschaftlichkeit im Ei sieht, sollte entweder darauf achten, dass immer wieder junge Hennen dazukommen oder sich nach einer geeigneteren Rasse umsehen. Nicht zu vergessen ist das bemerkenswerte Aussehen der Cochin-Hühner, welches sich auch zum Ausstellen eignet.

Küken

Wie auch erwachsene Hühner sind Küken sehr robust und nicht anfällig für Krankheiten, weshalb der Nachwuchs meist überlebt. Cochin-Hennen brüten nicht nur mehrmals im Jahr, sondern haben meist noch Platz für fremde Eier und übernehmen manchmal noch Küken fremder Hennen. Ihre Küken gelten als schnellwüchsig und benötigen daher ausreichend Futter. Da Cochin-Hühner jedoch langsam heranreifen, kann es sein, dass man bis zu 18 Monate geduldig sein muss, bis das Eierlegen beginnt. Auch wenn diese Hühnerrasse sich ruhig verhält, sind Küken meist eher agil und nutzen den Auslauf, der im Alter abnimmt. Der Nachwuchs kann bei richtigem Umgang schnell handzahm gemacht werden und gilt als unkompliziert in der Haltung.

Aussehen und Farbschläge

Eine Besonderheit der Cochin-Hühner ist die üppige Befiederung an den Läufen, die je nach Farbschlag gelb-grün ausfällt und bei der Gestaltung des Auslaufs beachtet werden soll. Die auffällig roten Kehlklappen sind bei beiden Geschlechtern zu beobachten, sind jedoch beim Hahn deutlich länger als bei der Henne. Deutlich stärker ist auch der Einfachkamm bei den Hähnen der Rasse ausgeprägt und der Schnabel ist bei allen Hühnern gelb oder hornfarbig. Allgemein sind Cochin-Hühner sehr dicht und üppig befiedert, weshalb manchmal die Augen der Tiere kaum sichtbar sind.

Früher wurde das Gefieder oft für die Füllung von Decken verwendet, während es heutzutage hier kaum noch Verwendung findet. Je nach Farbschlag können mit dem Alter Veränderungen sichtbar sein, wobei Hähne und Jungtiere meist schwarz erscheinen. Der gelbe Farbschlag bleicht bei Sonne und Regen häufig aus, weshalb Aussteller diese meist in geschlossenen Räumen halten. Allgemein ist ihr Erscheinungsbild harmonisch und rund. Anerkannte Farbschläge sind:

  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • gesperbert
  • schwarz-weiß gescheckt

Herkunft

Die Haushuhnrasse Cochin stammt urspünglich aus Vietnam und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmalig nach Europa gebracht, wo sie wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Friedsamkeit schnell bekannt wurde. Zum Erfolg der Verbreitung dieser Hühnerrasse soll die britische Königin Victoria als erste Züchterin beigetragen haben. Das ruhige Temperament und das außergewöhnliche Aussehen unterschied sich damals von den bis dahin bekannten Rassen. Zwar gibt es auch eine Zwergrasse der Cochin-Hühner, diese hat aber eine gänzlich andere Herkunft als die Großform und besitzt starke visuelle Ähnlichkeit mit dieser. Cochin-Hühner sind heute weltweit beliebt und vielseitig.

Kategorien
blau-gesäumt Fleisch USA weiß wildbraun Zweinutzung

New Hampshire

New Hampshire Küken im Freiland

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA (New Hampshire)
  • Farbschläge: rot-goldbraun, rot-goldbraun blau gezeichnet, weiß
  • Eigenschaften: gesundheitlich robust, ruhig, anspruchslos
  • Gewicht Henne: 2,5 – 2,7 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 240 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

New Hampshire-Hühner sind pflegeleichte, ruhige Tiere, die untereinander gut verträglich sind. Sie sind Krankheiten gegenüber sehr robust und haben sich seit ihrer Entdeckung kaum in ihrer Natur verändert. Aufgrund ihres Gewichtes werden die Hühner als flugfaul bezeichnet und bewegen sich überwiegend auf festem Boden. Sie besitzen ein zutrauliches Wesen und können daher handzahm gemacht werden. Ein klarer Vorteil von New Hampshire-Hühnern ist ihre Legefreudigkeit, während ihre Brutfreude zu wünschen übrig lässt. Diese Rasse ist sowohl familienfreundlich als auch friedlich und hat niedrige Ansprüche an ihre Umgebung, weshalb sie als Haustierrasse weit verbreitet ist.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

New Hampshire-Hühner sind wie erwähnt ruhige Tiere und bewegen sich wenig, dennoch genießen sie die Bewegung im Freilauf. Da sie wenig bis kaum fliegen können, reicht eine Umzäunung lediglich in der Höhe von 1.5 m. Auch Hindernisse werden umgangen. Außerdem wird empfohlen den Hühnerstall großzügig zu gestalten, um gegenseitiges Federpicken zu verhinden. Zu beachten ist, dass diese Hühner sehr kälteempfindlich sind und es zu Erfrierungen beim großen Kamm kommen kann. Tipp: Bei Frostgefahr mit säurefreier Vaseline einreiben.

Futter

Da New Hampshire-Hühner sich nur wenig bewegen, benötigen sie Hühnerfutter, dennoch sind sie gute Futterverwerter. Ab dem zweiten Jahr wird empfohlen, das Futter mit Bedacht zu portionieren, denn diese Hühnerrasse neigt stark zum Verfetten. Eine Möglichkeit, das zu verhindern, ist einen Teil des Kornfutters großflächig zu verteilen und die Hühner so zur Bewegung zu motivieren. Auch ein Futterautomat kann in diesem Fall hilfreich sein, denn die Legeleistung kann durch Übergewicht negativ beeinflusst werden. Anspruchsvoll ist diese Rasse bei der Futterart nicht.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Dieses Thema wird bei New Hampshire-Hühnern großgeschrieben, denn sie sind dafür bekannt, besonders wirtschaftlich zu sein. Auch wenn sie wegen ihres Fleisches zur Gruppe der Zwiehühner gehören, zeichnen sie sich durch ihre hohe Legefähigkeit aus. Mit 240 Eiern im ersten Jahr und 180 Legeeiern im zweiten Jahr befinden sie sich über dem Durchschnitt. Wegen der festen braunen Schale eignen sich die Eier auch besonders für die Kunstbrut. Das Gewicht der Eier beläuft sich auf mindestens 55 Gramm, obwohl sie bei optimalen Bedingungen fast doppelt so schwer sein können. Gelegentlich werden diese Hühner auch als Ausstellungstiere verwendet.

Küken

Wie bereits erwähnt, werden diese Hühner nur selten brütig, jedoch ist die Sterberate des Nachwuchses gering. Die Küken sind schnellwüchsig und werden schnell als Legehennen oder Tafelhühner verwendet. Wie die Elterntiere sind auch Junghühner robust und gesundheitlich besonders stabil. Sie brauchen besonders anfangs viel Futter, um dem schnellen Wachstum nachzukommen. Jungtiere sind im Gegensatz zu erwachsenen Hühnern sehr agil und bewegungsfreudig, können jedoch mit Geduld handzahm gemacht werden. New Hampshire-Hühner gelten als frühreif.

Aussehen und Farbschläge

Mit Ausnahme des weißen Farbschlags spricht man von einer Dreifarbigkeit: Hähne haben einen rot-goldbraunen Hals, einen dunklen Sattel und eine dunkelrote Befiederung an der Brust und den Flügeln. Das Gefieder ist beim Hahn besonders glänzend und es sind schwarze Sicheln und Schwungfedern sichtbar. Der zusätzlich blaugezeichnete Farbschlag erscheint im Licht graublau.

Bei Hennen sind die Farbabstufungen weniger intensiv ausgeprägt und sie besitzen einen schwarzen oder blauen Saum um den Hals herum. Das Gefieder legender Hennen zeigt im Freiland nach zwei Monaten ausbleichende, fleckige Veränderungen. Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • rein weiß
  • rot-goldbraun
  • rot-goldbraun blaugezeichnet

Herkunft

Ursprünglich stammen New Hampshire-Hühner aus Neuengland (1935) und sind ein Produkt der Züchtung von Rhodeländer-Hühnern, die bis 1980 besonders populär waren. Erst ab dem Aufkommen der Zwerg-New-Hampshire-Rasse verbreiteten sich diese bis nach Amerika, wo sie aufgrund ihrer Legefreudigkeit bekannt wurden. New Hampshire-Hühner sind eine nahezu unverfälschte Hühnerrasse und wurden auf Leistung gezüchtet, nicht zur Ausstellung.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
Frankreich gesperbert schwarz weiß Zweinutzung

Marans

Steckbrief

  • Herkunftsland: Frankreich
  • Farbschläge: kupfer-schwarz, schwarz, golden-gesperbert, silbern-gesperbert, weiß, columbia, gesperbert
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, robust, friedlich, lebhaft, quirlig
  • Gewicht Henne: 2,5-3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,5-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 65 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Marans werden als lebendige, aber sehr ruhige Tiere beschrieben. Bei ihnen geht es in einer Haltung in Gruppen meist friedlich zu. Die Hühner dieser Rasse sind neugierig und werden teilweise auch zutraulich. So lässt sich eine Vertrauensbeziehung zu den Tieren aufbauen. Als scheue Rasse lassen sie sich aber nicht gerne berühren, weshalb sie für Familien mit Kindern nicht ideal sind. Geeignet sind sie für Halter*innen, die den Hühnern einen Garten oder größeren Freiraum zur Verfügung stellen können. Dort sollten sich die Tiere ungestört bewegen können und von Menschen in Ruhe gelassen werden. Ihr sanftmütiger Charakter und ihre Robustheit machen die Marans-Hühner zu einer passenden Rasse für Anfänger*innen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Marans Junghennen im Freilauf

Marans sind in Bezug auf ihre Haltung relativ anspruchslos. Die robuste und wetterharte Rasse fühlt sich bei ausreichend Auslauf beinahe überall wohl. Auch raue und feuchte Wetterverhältnisse machen den Hühnern nichts aus. Geeignet sind Marans also für eine Haltung in einem Gehege oder auf einer großen Freifläche. Auch die Unterbringung in einem großflächigen Garten ist möglich. Im Verhältnis zu anderen Rassen sind Marans recht gute Flieger, weshalb eine eher hohe Umzäunung des Freigeheges notwendig ist. Marans-Hühner sind fleißige Futtersucher. Daher sollte ihnen ein Auslauf mit genügend Nahrungsquellen zur Verfügung gestellt werden.

Futter

Ähnlich wie bei der Haltung der Marans unterscheiden sich auch die Ernährungsanforderungen kaum von anderen Rassen. Wie bereits erwähnt, gehen Marans selbst gerne in ihrem Freilauf auf Nahrungssuche. Trotzdem sollte den Hühnern in den Sommermonaten selbst bei einer Freilaufhaltung etwas Futter angeboten werden. Hier reichen aber handelsübliches Hühnerfutter oder Speisereste aus der Küche aus.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Marans-Eier

Das Marans-Huhn gilt als sehr wirtschaftliche Zweinutzungsrasse, die sowohl geschmackvolles Fleisch als auch eine große Menge an Eiern bringt. Das relativ hohe Gewicht der ausgewachsenen Hühner macht sie zu überzeugenden Fleischlieferanten. Als Besonderheit dieser Rasse kann jedoch vor allem die dunkelbraune Färbung der gelegten Eier angeführt werden, wobei die Schalenfarbe im Lauf des Jahres und mit zunehmendem Alter der Tiere immer heller wird. Auch dunkelbraune Flecken können auf den Eiern zu finden sein. Marans-Hühner legen ungefähr 180 Eier pro Jahr, die ca. 65 Gramm wiegen und eine dicke Schale aufweisen. Daher sind die Eier dieser Rasse sehr widerstandsfähig und ein Gelangen von Bakterien oder Keimen in das Ei ist deutlich schwieriger als bei den Eiern anderer Rassen. Zudem sind die Eier sehr lange haltbar. Sogar nach Monaten sollen Marans-Eier noch verzehrbar und für das Ausbrüten geeignet sein.

Küken

Marans-Küken

Marans gelten als brutfaule Tiere, sie haben im Lauf der Zeit ihren Bruttrieb weitgehend verloren. Wenn die Hennen jedoch trotzdem brütig werden, sind sie dafür ausgezeichnete Mütter und kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs. Die Küken sind frohwüchsig und werden bald kräftig und lebhaft. Nach dem Schlüpfen sollten die Küken in einem gewärmten separaten Stall aufgezogen werden. Nach etwa 5 Wochen hat sich das Gefieder ausgebildet und der Nachwuchs kann in einen unbeheizten Stall mit einem Auslauf gesetzt werden. Bei dieser Hühnerrasse ist das Geschlecht ab der sechsten Woche erkennbar.

Aussehen und Farbschläge

Der ursprüngliche Farbschlag der Marans-Hühner zu Beginn ihrer Züchtung in Frankreich war die schwarz-kupferne Färbung. Im Lauf der Entwicklungsgeschichte dieser Rasse sind jedoch immer mehr Farben erzüchtet worden, sodass die Marans heute in zahlreichen Farbschlägen zu finden sind. Folgende Farben gelten als anerkannt in vielen, aber nicht in allen Ländern, in denen Marans gezüchtet werden:

  • schwarz-kupfer
  • golden-gesperbert
  • silbern-gesperbert
  • weiß
  • columbia
  • gesperbert
  • schwarz

In Frankreich ist außerdem der sogenannte „fauve“-Farbschlag anerkannt, eine weizenfarbige Färbung mit rötlichem Stich.

Marans gelten als kräftige Rasse, die über einen relativ langgestreckten Körperbau verfügt. Ihr Körper ist kräftig und Schultern und Rumpf sind breit gebaut. Die Hühner haben grau bis weiß gefärbte Läufe, wobei die Beine außen eine Befiederung aufweisen. Von einer vollständigen Befiederung der Füße lässt sich jedoch nicht sprechen. Den Schwanz tragen Marans mittelhoch und gespreizt. Marans-Hühner aller Farbschläge tragen einen tiefroten Einfachkamm auf dem Kopf, der bei den Hennen kleiner ist und ein wenig zur Seite geneigt sein kann. Auch die Ohr- und Kehllappen der Marans sind rot gefärbt, die Augen haben eine orangerote Iris.

Herkunft

Schon aus dem 19. Jahrhundert ist ein Aufkommen der Marans-Hühner in Frankreich bekannt. Belegbar ist die Züchtung dieser Hühnerrasse um das Jahr 1900 in dem französischen Fischerdorf Maran. Zwar sind die Vorfahren dieser Rasse nicht bekannt, vermutet werden kann aber ein Einfluss der Faverolles- und Croad Langschan-Hühner. Ursprünglich war das Ziel bei der Züchtung die Schaffung einer wirtschaftlichen Legerasse, wobei besonders die außergewöhnliche dunkelbraue Färbung im Mittelpunkt stand. Heute gilt das Marans-Huhn jedoch als beliebte und leistungsstarke Zweinutzungsrasse. In Deutschland wurde diese Rasse erst in den 1970er-Jahren anerkannt.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Leon Bachinger
Emming 22
4892 Fornach
leonbac3u@gmail.com
Facebook: Geflügelzucht Bachinger

Lukas Böhler
lb-elektrotechnik@web.de

Franz Hafner
Söllnergasse 6
7152 Pamhagen
Tel.: 0680/2074567
franzhafner@gmx.at

Alexandra Neudecker
Nutztierarche von den 7 Hügeln
Wiesenweg 1
91466 Gerhardshofen
Tel.: 09163/7901
www.nutztierarche-von-den-7-huegeln.de

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com