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Deutsches Lachshuhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: lachsfarbig, weiß, weiß-schwarzcolumbia
  • Eigenschaften: robust, ruhig, zutraulich, friedlich, geeignet für Anfänger, frühreif, Winterleger
  • Gewicht Henne: 2,5-3,25 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 150-160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55-60 g
  • Eierschalenfarbe: gelb bis braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Ein Deutsches Lachshuhn lässt sich als ruhiges und gutmütiges Tier beschreiben. Die Rasse ist robust und aufgrund der geringen Ansprüche an ihre Haltung gut für Anfänger*innen und Hobbyzüchter*innen geeignet. Die Tiere dieser Rasse sind außerdem überaus friedlich und leben harmonisch in größeren Gruppen zusammen. Außerdem fassen sie mit ihrer liebenswerten Art bei guter Pflege schnell Vertrauen zu Menschen. Deutsche Lachshühner gelten so als perfekte Tiere für Familien: Sie werden schnell zahm, bleiben auch in der Gegenwart von Kindern gelassen und lassen sich sogar streicheln. Besonders freuen sich die Tiere über Leckerbissen aus der Hand, was die Beziehung zwischen Huhn und Halter*in stärken kann.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Lachshahn (Foto: Melani Marfeld)

Wie bereits angesprochen, gestaltet sich die Haltung der Lachshühner sehr unkompliziert. Der Platzbedarf dieser Hühner ist im Vergleich zu anderen Rassen eher gering. Ein Stall und ein relativ kleiner Auslauf reichen häufig aus, um die Tiere zufriedenzustellen. Hier sollten Halter*innen allerdings bedenken, dass Deutsche Lachshühner schnell zu Übergewicht neigen. Ein ausreichend großes Gehege und damit genügend Bewegungsfreiheit und Auslauf ist hier hilfreich. Da die Hühner dieser Rasse als schlechte Flieger gelten, muss die Umzäunung des Freilaufs nicht sehr hoch geplant werden. Meist ist ein Zaun von 1 Meter Höhe vollkommen ausreichend. Die Hühner vertragen sich untereinander sehr gut und Streitereien treten kaum auf. Auch die Haltung mehrerer Hähne in einer Herde funktioniert bei ausreichend Auslauf bei Lachshühnern problemlos. Werden die Hühner mit Tieren anderer Rassen zusammengehalten, so sind sie schnell unterwürfig.

Futter

Wie bei den allgemeinen Haltungsbedingungen gibt es auch bei der Fütterung der Lachshühner wenig zu beachten. Die Ernährungsanforderungen dieser Rasse unterscheiden sich nämlich kaum von denen anderer Rassen. Leckerbissen können den Tieren, wie bereits angemerkt, auch aus der Hand gegeben werden. Geeignet sind hier beispielsweise Apfelstücke oder Getreidekörner. Den einzigen zu bedenkenden Aspekt bildet die Neigung der Lachshühner zu Übergewicht und Verfettung. Halter*innen dieser Rasse sollten stets die Gewichtszunahme ihrer Hühner im Blick behalten, um die Ernährung eventuell anpassen zu können und eine Überfütterung zu vermeiden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Lachshühner zeichnen sich sowohl durch eine gute Legeleistung als auch ihre hohe Fleischqualität aus. Somit gelten Deutsche Lachshühner als Zweinutzungsrasse. Besonders attraktiv für viele Hühnerhalter*innen ist, dass diese Rasse als Winterleger bis in die kalte Jahreszeit hinein und sehr verlässlich Eier legt. Im ersten Jahr bringen Deutsche Lachshühner 150 bis 160 Eier pro Jahr, die eine hellgelbe bis braune Färbung aufweisen. Auch des Fleisches wegen wird diese Rasse gerne gezüchtet. Lachshühner gelten als leicht zu mästen und ihr Fleisch gilt als überaus schmackhaft. Zudem lassen sich die Tiere leicht rupfen.

Küken

Bei der Nachzucht der Lachshühner gibt es einige Punkte zu beachten. Zunächst lässt sich sagen, dass Lachshuhn-Hennen nicht brütig werden. Daher müssen Halter*innen auf einen Brutkasten zurückgreifen oder die Eier von anderen Hennen ausbrüten lassen. Besonders die Unempfindlichkeit der Eier gegen zu hohe Temperaturen muss bedacht werden. So sollte am Brutkasten die übliche Temperatur um 0,2 °C verringert werden. Aus diesem Grund muss außerdem damit gerechnet werden, dass die Küken erst am 22. Tag schlüpfen. Ist der Nachwuchs dann auf der Welt, wachsen die Kleinen rasch, sind aufgeweckt und lebhaft. Sehr bald, meist schon nach ca. 2 Wochen, ist das Geschlecht der Junghühner ermittelbar: Der gelbe Gefiederflaum wird bei den Hennen an den Flügeln bald braun bis grau, während der der Männchen eine schwarze Färbung aufweist.

Aussehen und Farbschläge

Lachshenne (Foto: Melani Marfeld)

Am weitesten verbreitet ist heutzutage der lachsfarbige Farbschlag, der auch als der ursprünglichste Typ zu beschreiben ist. Dabei weisen die Hennen eine lachsfarbige Färbung des Gefieders an Rücken und Hals auf. Die Hähne dagegen verfügen über einen hellen Kopf und Hals, während sich an Rücken und Teilen der Flügel rotbraune Einfärbungen der Federn finden. Brust, Schwanz und Bart sind bei den männlichen Tieren tiefschwarz. Durch diese starken Unterschiede zwischen Hahn und Henne sind sie vielleicht auf den ersten Blick nicht als gleicher Typ zu erkennen. Zusätzlich zu dieser Ursprungsform wurden weitere Farbschläge erzüchtet, sodass in Deutschland heute folgende Typen anerkannt sind:

  • lachsfarbig
  • weiß
  • weiß-schwarz-columbia

Als charakteristisch für Lachshühner können neben den deutlichen Unterschieden zwischen Männchen und Weibchen die Befiederung der Läufe und die fünf Fußzehen angeführt werden. Die meisten Rassen verfügen nämlich nur über vier Zehen. Besonders sind zudem der Bart und die befiederte Halskrause. Die Kehl- und Ohrlappen sollten von der Bartbefiederung verdeckt werden. Ebenfalls auffällig ist die orangerote Färbung der Augen dieser Rasse. Allgemein lässt sich der Körper des Deutschen Lachshuhns als rundlich und breit beschreiben. Der recht kurze Schwanz wird von den Tieren fast waagrecht getragen.

Herkunft

Die Geschichte dieser Hühnerrasse reicht bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. In der französischen Stadt Faverolles wurden aufgrund des hohen Bedarfs an Hühnerfleisch einheimische mit „exotischen“ Rassen gekreuzt. Vor allem Brahmas und Dorkings sollten dem heimischen Huhn zu einer besseren Fleischqualität verhelfen. Das entstandene Faverolles-Huhn verbreitete sich in den folgenden Jahrzehnten in Europa. Neben dem ursprünglichen französischen Typ entstanden ein englischer und eben der deutsche. In England stand das Aussehen der Rasse im Mittelpunkt, während in Deutschland das Ziel die Schaffung einer attraktiven Zweinutzungsrasse war. Dieses Unterfangen gelang und so etablierte sich aufgrund dieser Leistung die Bezeichnung „Deutsches Lachshuhn“, die häufig nicht nur für den deutschen Typ, sondern für die gesamte Rasse der Faverolles verwendet wird.

Züchter*innen

Melani Marfeld
Wiesenstr. 9
44653 Herne
0157-85645184
www.lachshuhnzucht-herne.com

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl