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Deutschland Niederlande schwarz-weiß Zweinutzung

Lakenfelder

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland, Niederlande
  • Farbschläge: schwarz-weiß
  • Eigenschaften: temperamentvoll, lebhaft, robust, scheu, kälteunempfindlich
  • Gewicht Henne: 1,5-2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 1,75-2,25 kg
  • Legeleistung: 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Lakenfelder-Hühner gelten als sehr temperamentvolle und aktive Tiere. Sie sind typische Vertreter der deutschen Landhühner. Als solche haben sie viel von ihren Ahnen bewahrt: Lakenfelder lassen sich als robust und wetterunempfindlich beschreiben. Daher sind sie für Halter*innen gut geeignet, die große Freiflächen zur Verfügung stellen können und die Tiere in Ruhe lassen. „Schoßhühner“ sind Lakenfelder nämlich keine. Am liebsten beschäftigen sie sich selbst und scharren im Auslauf nach Futter. Zudem regen sich die lebhaften Tiere schnell auf und sind scheu. Anfassen oder sogar hochheben lassen sich diese Hühner nicht. Zu empfehlen sind sie daher nicht für Familien mit kleinen Kindern oder Anfänger*innen. Wer allerdings eine „ursprüngliche“, natürliche Haltung anbieten kann, wird sich über die Hühner mit der besonderen Gefieder-Zeichnung und einer hohen Wirtschaftlichkeit freuen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Eine reine Stallhaltung wäre bei diesen bewegungsfreudigen Hühnern keinesfalls artgerecht. Abgesehen von ausreichend Auslauffläche stellen Lakenfelder-Hühner aber relativ wenig Ansprüche an ihre Haltung. Sie bewegen sich gerne frei im Gelände oder in einem ausreichend großen Gehege. Steht Lakenfeldern genügend Fläche zur Verfügung, werden sie rasch zu fleißigen Futtersuchern. Am liebsten bleiben die Hühner ungestört und beschäftigen sich selbst.

Beachten sollten Halter*innen, dass diese Rasse über eine gute Flugfähigkeit verfügt. Aufgrund ihres geringen Gewichtes gelangen sie leicht auf Bäume oder sogar auf Hausdächer. Auf eine ausreichend hohe Umzäunung oder eine Überspannung des Auslaufs mit einem Netz sollte daher nicht vergessen werden.

Noch stärker als andere Rassen sollten die Besitzer*innen bei Lakenfeldern auf den Schutz vor Beutegreifern achten: Ihre auffällige Zeichnung macht sie nämlich für Räuber auch bei Dunkelheit gut sichtbar. Lakenfelder-Hühner besitzen eine sehr dichte und widerstandsfähige Befiederung. So sind sie auch bei rauen Wetterverhältnissen robust und verbringen gerne auch in den kalten Monaten Zeit im Freien.

Futter

Die Ernährung der Lakenfelder stellt sich als sehr unkompliziert heraus. Wenn der Freilauf ausreichend groß ist und genügend Nahrungsquellen zur Verfügung stehen, sind sie fleißige Futtersucher. In der warmen Jahreszeit ist daher nur wenig Zufütterung notwendig, was sie für die Halter*innen zu recht wirtschaftlichen Hühnern macht. An das Futter stellen die Lakenfelder sonst keine großen Ansprüche. Die Anforderungen unterscheiden sich hier also nicht von denen anderer Rassen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Lakenfelder-Huhn wird als Zweinutzungsrasse beschrieben. Als solche bringt es sowohl eine beachtliche Menge an Eiern, aber auch die hohe Fleischqualität wird geschätzt. Mit ungefähr 160 oder sogar mehr gelegten Eiern erfreuen die Hennen mit einer guten Legeleistung. Die Eier besitzen eine weiße Schalenfarbe und wiegen um die 50 Gramm. Lakenfelder legen nicht schnell an Gewicht zu und bringen daher im Vergleich zu anderen Rassen keine enormen Mengen an Fleisch. Dennoch wird das Fleisch als sehr fein und schmackhaft beschrieben. Immer häufiger wird das Lakenfelder-Huhn jedoch aufgrund seines außergewöhnlichen Aussehens und nicht mehr als reines Nutzhuhn gehalten.

Küken

Lakenfelder-Hennen haben ihren Bruttrieb heute fast vollständig verloren. Höchst selten werden die Tiere also brütig, weshalb eine Naturbrut nicht vielversprechend ist. Dafür verläuft eine Kunstbrut meist problemlos, da die Eier sehr gut dafür geeignet sind. Bald nach dem Schlupf sind die Küken aktiv und aufgeweckt. Zudem sind sie frohwüchsig und robust. Beachtet werden sollte allerdings, dass der Nachwuchs anders als die ausgewachsenen Lakenfelder Kälte und Feuchtigkeit noch nicht gut verträgt. Aus diesem Grund sollten die Küken zunächst im warmen und trockenen Stall bleiben und erst bei ausreichender Befiederung und Größe in den Freilauf dürfen. Die typische Gefieder-Färbung bildet sich bei den jungen Lakenfeldern erst nach der dritten Mauser aus. Ab dem sechsten Monat sind die ersten gelegten Eier zu erwarten.

Aussehen und Farbschläge

Bei den Lakenfelder-Hühnern ist in allen Ländern, in denen diese Rasse gezüchtet wird, nur eine einzige Färbung anerkannt: Die typische Lakenfelder-Zeichnung setzt sich aus tiefschwarzen und manchmal blaugrauen Elementen zusammen. Der Kopf der Tiere ist ebenso wie der Rumpf weiß befiedert, während Halsbehang und Schwanz eine schwarze Färbung aufweisen. Diese Farbzeichnung findet sich genau wie die Bezeichnung „Lakenfelder“ übrigens auch bei anderen Haus- und Nutztieren. Auch beispielsweise Kühe, Ziegen oder Mäuse kommen mit diesem Muster vor.

Die kräftigen Lakenfelder verfügen über einen langgestreckten und leichten Körperbau. Bei den Hennen sollte ein fülliger Legebauch erkennbar sein. Den üppigen Schwanz tragen die Hähne etwas höher als die weiblichen Tiere. Auch die Flügel sind dicht befiedert und werden nah am Körper gehalten. Eines der wenigen Unterscheidungsmerkmale zwischen männlichen und weiblichen Lakenfeldern ist zudem der mittelgroße Einzelkamm: Er ist bei den Hennen ein wenig kleiner und darf bei den Hähnen etwas geneigt sein. Gemeinsam haben die Geschlechter die intensiv orange- bis rotbraune Iris und die reinweißen Ohrlappen. Gesicht, Kamm und Kehllappen stehen mit ihrem satten Rot-Ton im Kontrast zu der schwarz-weißen Befiederung.

Herkunft

Die Herkunft dieser Rasse konnte nicht eindeutig geklärt werden. So existieren zwei verschiedene Vermutungen über die Geschichte der Lakenfelder. Einer Theorie zufolge wurden die Lakenfelder zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der niederländischen Stadt Lakerveld erzüchtet. Eine andere mögliche Herkunft ist das deutsche Westfalen. Dort soll sich der Theorie nach gleichzeitig wie in den Niederlanden die besondere Färbung bei unterschiedlichen Nutztierrassen herausgebildet haben. Entstanden ist das Lakenfelder-Huhn vermutlich unter Einflüssen der Totleger-, Zottegem- und Campiner-Hühner. Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm die Popularität dieser Rasse immer mehr ab. Andere wirtschaftlichere und vor allem Rassen aus anderen Ländern erlebten einen Aufschwung. Heute ist das Lakenfelder-Huhn selten geworden und wurde auf die Liste der gefährdeten Nutztierrassen aufgenommen.

Züchter*innen

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

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blau Eier geflockt gesperbert Niederlande schwarz schwarz-weiß-gescheckt weiß

Friesenhuhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: geflockt, blau, weiß, schwarz, gesperbert, schwarz-weiß-gescheckt
  • Eigenschaften: aktiv, robust, lebhaft, temperamentvoll, widerstandsfähig gegen Krankheiten
  • Gewicht Henne: 1,2-1,3 kg
  • Gewicht Hahn: 1,5-1,6 kg
  • Legeleistung: 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 52 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das Friesenhuhn lässt sich als überaus aktives und temperamentvolles Tier beschreiben. Es ist sehr robust und freiheitsliebend. Als typische Landhühner haben die Tiere viel von ihren Vorfahren bewahrt. Daher ist eine „ursprüngliche“, natürliche Haltung optimal. Ideal ist dafür eine Haltung auf großen Freiflächen, auf denen die schreckhaften Hühner in Ruhe gelassen werden. Zudem ist das Friesenhuhn widerstandsfähig gegen Krankheiten und an raue Wetterbedingungen angepasst. Wer also keine Schoßhühner, sondern aufgeweckte und wirtschaftliche Tiere sucht, die außerdem schön anzuschauen sind, wird mit dieser Rasse sicherlich glücklich sein.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Solange Friesenhühnern ausreichend Auslauf und eine abwechslungsreich gestaltete Freifläche zur Verfügung gestellt werden, ist die Haltung dieser Rasse relativ unkompliziert. Die Tiere scharren gerne aktiv nach Futter und sind ständig in Bewegung. Ratsam ist es, Flächen anzulegen, auf denen die Hühner buddeln können. Gemüsebeete sollten dagegen abgezäunt werden, sonst sind sie schnell umgegraben. Das Friesenhuhn kann zudem gut fliegen. So findet es sich nicht selten auf Bäumen oder Dächern wieder. Eine ausreichend hohe Umzäunung des Auslaufs ist daher unerlässlich.

Ein Merkmal dieser Rasse ist ihre Schreckhaftigkeit. Am liebsten beschäftigen sich die Tiere selbst und freuen sich, wenn sie ungestört bleiben. Bei lauten Geräuschen oder drohender Gefahr flüchten sie rasch unter Gebüsche oder auf Bäume. Auf genügend Versteckmöglichkeiten sollten Halter*innen daher bei der Gestaltung des Auslaufs nicht vergessen. Friesenhühner sind sehr wetterhart und verbringen gerne auch bei tiefen Temperaturen die Nacht im Freien, besonders auf Bäumen. Bedenken sollten Besitzer*innen auch, dass Friesenhühner bei der Kommunikation untereinander im Vergleich zu anderen Rassen recht laut werden.

Futter

Wie auch bei der Haltung der Friesenhühner gibt es bei der Ernährung der Tiere wenig Spezifisches zu beachten. Sie sind fleißige Futtersucher und sorgen bei ausreichend Nahrungsquellen gut für sich selbst. Zufütterung ist in der warmen Jahreszeit kaum notwendig. Aufgrund ihrer relativ geringen Größe benötigen sie allgemein eher wenig Futter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Friesenhühner gelten als sehr wirtschaftliche Tiere. Als typische Legerasse erfreuen sie ihre Halter*innen mit ungefähr 160 Eiern pro Jahr und legen auch im Winter. Im Verhältnis zu der eher kleinen Körpergröße der Hühner sind die Eier sehr groß und wiegen um die 50 Gramm. Doch auch die Fleischqualität der Friesenhühner gilt als ausgezeichnet. So wird das feste Fleisch als sehr schmackhaft beschrieben.

Küken

Friesenhühner sind fruchtbare und brutfreudige Tiere. So erweist sich die Naturbrut meist als unproblematisch. Die Hennen gelten als zuverlässige Mütter, die sich gut um den Nachwuchs kümmern und ihre Küken stets verteidigen. Nach dem Schlupf sind die Küken bald robust und lebhaft.

Aussehen und Farbschläge

Friesenhühner treten in einer Vielfalt an verschiedenen Farben auf. Am weitesten verbreitet sind die Farbschläge silber-, golden- und gelb-weiß geflockt. Während die Hähne nahezu einfärbig sind, ziehen sich die feinen, flockenähnlichen Zeichnungen über den Großteil der Hennen-Körper. Auf jeder Feder finden sich links und rechts des Federkiels mehrere weizenkornförmige Flocken. In Deutschland gelten derzeit folgende Farbschläge als anerkannt:

  • gelb-weißgeflockt
  • zitron-schwarzgeflockt
  • gold-schwarzgeflockt
  • silber-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt mit weißen Federenden
  • schwarz-weißgescheckt
  • gesperbert
  • schwarz
  • blau
  • weiß

Wie bereits erwähnt, zählen Friesenhühner zu den eher kleineren Vertretern der Landhühner. Die Schultern der Tiere sind recht breit, während der Rücken Richtung Schwanz immer dünner wird. Charakteristisch ist der füllige Schwanz, der stets hoch getragen wird. Auf dem Kopf der Friesenhühner ist außerdem ein aufrecht stehender roter Einzelkamm zu finden. Bei allen Farbschlägen sind die Läufe der Tiere schieferblau. Auffällig sind zudem die weißen Ohrlappen und die orangerot gefärbten Augen.

Herkunft

Gesicherte Informationen über den Ursprung der Rasse lassen sich nicht finden. Fest steht jedoch, dass Friesenhühner bereits seit mehreren Jahrhunderten in den Niederlanden gezüchtet wurden. Vermutet wird, dass die Rasse aus europäischen Wildhühnern hervorgegangen ist. In dieser Zeit wurde das Friesenhuhn kaum mit anderen Rassen gekreuzt. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Friesenhühner als eigenständige Rasse beschrieben. Eng verwandt scheint diese Rasse mit dem ebenfalls aus Holland stammenden Drenther-Huhn zu sein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging die Zahl der Friesenhühner stark zurück. Neu aufkommende Wirtschaftsrassen galten als vielversprechender. Seit den 1920er-Jahren entstanden jedoch Züchtervereinigungen, die sich um die Rückkehr der Rasse bemühten. In Deutschland entstand hierzu der Sonderverein der Friesenhühner und Zwerg-Friesenhühner. Heute gelten Friesenhühner wieder als weiter verbreitet und sind unter Züchter*innen und Hobbyhalter*innen beliebt.

Züchter*innen

Peter Schröer
An der Vogelwiese 11a
47139 Duisburg
Tel.: 020386128
Mobil: 01716567376

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blau-gesäumt Deutschland Eier England gold gesprenkelt goldlack Niederlande schwarz silber gesprenkelt silberlack weiß

Hamburger

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland, England, Niederlande
  • Farbschläge: schwarz, weiß, silberlack, goldlack, silber gesprenkelt, gold gesprenkelt, blaugesäumt
  • Eigenschaften: aktiv, lebhaft, robust, gute Flugfähigkeit, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,5-2 kg
  • Gewicht Hahn: 2-2,5 kg
  • Legeleistung: 160-180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Bei Hamburger-Hühnern handelt es sich um eine Rasse, die für ihre lebhafte und aktive Art bekannt ist. Die Tiere sind am liebsten in Bewegung und brauchen viel Platz und Beschäftigung. Ansonsten langweilen sie sich und vertragen sich untereinander nicht so gut. Streitereien und Kämpfe können bei dieser Rasse relativ heftig auftreten. Wer den Hühnern jedoch genügend Platz bietet, kann sie recht gut zufriedenstellen.

Zutraulich werden Hamburger nicht gerade. Sie können zwar mit viel Geduld und Zeit Vertrauen zu ihren Halter*innen fassen, dennoch bleiben sie meist eher zurückhaltend und sind schnell verschreckt. Als Haustiere sind sie also nicht geeignet. Umso schöner sind sie jedoch anzuschauen mit ihrem außergewöhnlich gefärbten Gefieder. Zudem legen sie eine passable Menge an Eiern und sind mit ihrer aktiven Art interessant zu beobachten. Hobbyhalter*innen mit etwas Erfahrung und viel Platz werden also sicherlich ihre Freude haben an dieser Rasse.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Hamburger sind eine sehr robuste Rasse, die auch tiefe Temperaturen und schwierige Witterungsverhältnisse gut aushält. Trotzdem stellen sie einige Anforderungen an ihre Umgebung. So benötigen sie, wie bereits erwähnt, aufgrund ihres hohen Bewegungsdrangs eine große Fläche. Empfohlen wird eine Haltung, bei der die Hühner freilaufen können oder in einem sehr großen Gehege leben.

Neben ihrem hohen Platzbedarf, der gedeckt werden muss, stellen sie einige Ansprüche an die Gestaltung ihres Auslaufs: Zu empfehlen ist die Einrichtung einer sehr abwechslungsreichen Umgebung. Auf diese Weise sind die Hühner ausreichend beschäftigt und verhalten sich untereinander weitgehend friedlich. Einen weiteren Aspekt sollten Halter*innen bedenken: Die bewegungsfreudigen Hamburger können aufgrund des geringen Körpergewichts gut fliegen. Nicht selten schlafen sie sogar auf Bäumen. Wichtig ist es daher, die Fläche stets gut abzusichern. Hier empfiehlt sich entweder ein ausreichend hoher Zaun oder die Option des Flügelstutzens.

Futter

Hamburger-Hühner sind frühreif und entwickeln sich schnell. Fühlen sie sich wohl, legen sie auch eine beachtliche Menge an Eiern. Dafür sind aber gute Pflege und Futter wichtig, sodass eine Zufütterung sinnvoll sein kann. Achten sollten Halter*innen auf ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, sodass die Legeleistung unterstützt wird. Grundsätzlich muss aber in Bezug auf die Fütterung im Vergleich zu anderen Rassen nichts Besonderes beachtet werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Schon der schlanke Körper der Hamburger-Hühner zeigt, dass sie nicht zu den Fleischrassen zählen. Gezüchtet wurden sie vielmehr als optimale Legerasse. Wegen ihrer hohen Legeleistung galten sie lange Zeit als Nutztiere mit hoher Wirtschaftlichkeit. Mittlerweile liegen sie im Vergleich zu anderen Rassen in Bezug auf die Anzahl der gelegten Eier aber im Durchschnitt. Für größere Betriebe eignet sich die Haltung von Hamburgern also eher weniger.

Gerade für Hobbyhalter*innen und kleinere Familien reicht die Anzahl an gelegten Eiern aber sicher aus. Ein frisches Sonntagsei ist also auf jeden Fall drinnen und zusätzlich erfreuen die Hamburger auch noch mit einem hübschen Aussehen. Heute lassen sich diese Hühner überhaupt eher als Zierhühner bezeichnen. Beliebt sind sie nämlich vor allem bei Ausstellungen, da sie mit ihrem ansprechenden Erscheinungsbild und ihren vielfältigen Farbschlägen beeindrucken.

Küken

Hamburger wurden als Legehennen gezüchtet und zeigen deshalb keinen stark ausgeprägten Bruttrieb. Von selbst werden die Hennen also kaum brütig. Wer trotzdem Nachwuchs wünscht, sollte eine künstliche Brut durchführen. Benötigt werden dafür Bruteier von einem Züchter, ein Brutkasten oder eine Leihhenne einer anderen Rasse. Grundsätzlich wachsen Hamburger-Küken schnell und sind sofort aktiv. Zudem sind die Hennen frühreif.

Aussehen und Farbschläge

Hamburger: Kamm und Dorn

Hamburger-Hühner zeichnen sich durch einen schlanken, mittelgroßen Körper aus. Mit ihrer eleganten Haltung und dem langgestreckten Körperbau erinnern sie eher an Fasane als an so manch andere Hühnerrasse. Die prächtigen Tiere sind reich befiedert und die Hähne werden von üppigen Schwanzfedern in Sichelform geziert. Männliche und weibliche Tiere tragen einen aufrechten Rosenkamm mit einem abgerundeten Dorn. Hamburger existieren in verschiedensten Farbschlägen, doch teilen sich alle die rote Farbe von Gesicht, Kehllappen und Kamm. Auch die auffälligen weißen Ohrlappen zeigen Tiere unterschiedlichster Färbungen. Die Vielfalt an Gefiederfarben zeigen die verschiedenen Varianten:

  • schwarz
  • weiß
  • silberlack
  • goldlack
  • silber gesprenkelt
  • gold gesprenkelt
  • blaugesäumt

Besonders beliebt und häufig ist der Farbschlag silberlack, der ein wenig an die Färbung von Dalmatinern erinnert. Die Tiere erscheinen hier weiß mit schwarzen Tupfen. Tiere mit dem Farbschlag goldlack weisen ebenfalls schwarze Tupfen auf, die Grundfarbe erscheint rötlich-braun. Eine weitere „Farbgruppe“ stellen die gesprenkelten Farbschläge dar: Silber gesprenkelte Tiere zeichnen sich durch weißes Gefieder mit schwarzen Sprenkeln in den Regionen unterhalb des Halses aus, gold gesprenkelte durch goldbraunes Gefieder mit ebenfalls schwarzen Sprenkeln. Auch rein schwarze oder weiße Tiere sind möglich, ebenso wie blaugesäumte, die in einem blauen Ton erscheinen.

Interessant an Hamburger-Hühnern ist, dass sie sich im Vergleich zu anderen Rassen je nach Farbschlag deutlich im Charakter unterscheiden können. Hühner in Silberlack werden oftmals als ruhig beschrieben, während goldlacke Tiere eine lebhaftere Art zeigen, die sich bei den gesprenkelten Tieren noch einmal steigert.

Herkunft

Die Geschichte des Hamburger-Huhns ist recht kompliziert bzw. unklar. Deutschland, England und Niederlande werden abwechselnd als Heimatland dieser Rasse bezeichnet. Tatsächlich ist der genaue Ursprung aber ungeklärt. Vorfahren der Hamburger waren offensichtlich bereits im 18. Jahrhundert in Deutschland und England bekannt. In unterschiedlichen Ländern wurde mit diesen gezüchtet, sodass die verschiedenen Farbschläge entstanden. Dies könnte auch erklären, weshalb sich die Tiere in ihrem Charakter doch deutlich unterscheiden. Die Lackhühner scheinen vor allem mit dem englischen Raum in Zusammenhang zu stehen. Die gesprenkelten Tiere weisen wohl eine Verwandtschaft mit Rassen aus Deutschland auf. Hamburger-Hühner erfreuten sich vor allem aufgrund ihrer Legeleistung großer Beliebtheit als Wirtschaftstiere. Später stand dann in erster Linie das Aussehen im Mittelpunkt. Heute werden Hühner dieser Rasse gerne auf Ausstellungen gezeigt.

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Belgien Eier gold silber

Brakel

Steckbrief

  • Herkunftsland: Belgien
  • Farbschläge: silber, gold
  • Eigenschaften: robust, geeignet für Anfänger, scheu, lebhaft, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,20-2,75 kg
  • Legeleistung: 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Brakel gelten als aktive und temperamentvolle Hühner. Sie sind auch gerne beschäftigt und freuen sich daher über eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung. Außerdem sind Tiere dieser alten Haushuhnrasse robust und relativ genügsam. Aufgrund der geringen Ansprüche an ihre Haltung sind diese Hühner für Anfänger*innen geeignet. Bei guter Pflege fassen Brakel auch schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und werden teilweise zutraulich. Schoßhühner sind die Tiere dieser Rasse jedoch keine: Sie bleiben scheu und werden nicht gerne angefasst oder gestreichelt. Für Familien mit kleinen Kindern oder Haushalte mit quirligen Hunden ist diese Rasse daher nicht ideal.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Brakel-Huhn im Stall

Da Brakel-Hühner sehr vital und neugierig sind, sollten Halter*innen ihnen einen umfangreichen Freilauf gönnen. Ideal wären ein großes Gehege oder Freilaufhaltung. Zudem sollten die Freiflächen viele Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hühner bieten. Bei ausreichend Auslauf werden Brakel auch zu fleißigen Futtersuchern. Deshalb kann die Zufütterung in der warmen Jahreszeit verringert werden.

Zu bedenken ist, dass die Hühner dieser Rasse als gute Flieger gelten. Hühnerhalter*innen sollten daher eine ausreichend hohe Umzäunung planen oder die Überspannung des Geheges mit einem Netz in Erwägung ziehen. Brakel werden in Belgien gerne freilaufend in Gärten gehalten und als Kompostaufbereiter eingesetzt. Die Hühner scharren selbst nach Futter, fressen und verwerten Küchenabfälle. Daher ist es wichtig, Beete zu umzäunen, damit die aktiven Tiere diese nicht gleich umgraben. Brakel sind gut an raue Wetterverhältnisse angepasst. Deshalb halten sie sich auch in den Herbst- und Wintermonaten gerne im Freien auf.

Futter

Wie bereits angesprochen, gelten Brakel als aktive Futtersucher. Bei ausreichend großen Freiflächen ist keine starke Zufütterung notwendig. Wichtig ist, stets das Gewicht der Hühner im Blick zu behalten. So kann die Ernährung optimal gestaltet werden. Bei zahlreichen Nahrungsquellen im Auslauf sollten Besitzer*innen die Menge an Zusatzfutter anpassen. Brakel-Hühner legen nämlich schnell an Masse zu und eine Verfettung kann zu einer Einschränkung der Legeleistung führen. Umgekehrt sollten Halter*innen dieser Rasse in den Wintermonaten genügend kräftigendes Futter anbieten, um die Legeleistung der eigentlich nicht typischen Winterleger anzuregen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Brakel-Hühner gelten in erster Linie als Legerasse. Die ausgesprochen gute Legeleistung mit 180 bis 200 Eiern pro Jahr macht diese Rasse wirtschaftlich attraktiv. Die Eier weisen eine weiße Schalenfarbe auf und sind mit 55 g relativ groß und schwer. Zudem sind Brakel-Hennen frühreif und erfreuen die Halter*innen bereits nach 4 bis 5 Monaten mit den ersten Eiern. Auch wenn das Brakel-Huhn nicht als Zweinutzungsrasse beschrieben wird, zeichnet es sich durch eine besondere Fleischqualität aus. Das Fleisch der schnell an Gewicht zulegenden Tiere ist sehr hell und zart. Vor allem in Belgien gilt es als Delikatesse.

Küken

Nur äußerst selten werden Brakel-Hennen brütig. Wer sich also Nachwuchs wünscht, sollte auf Brutapparate oder Leihhennen zurückgreifen. Die Eier sind für die Kunstbrut optimal geeignet, weshalb die natürliche Nachzucht meist problemlos gelingt. Die Küken sind nach dem Schlupf schnell vital und robust. Zudem wachsen die Kleinen schnell und bilden bald ihr Gefieder aus.

Aussehen und Farbschläge

Brakel-Hahn

Am weitesten verbreitet sind heutzutage immer noch Brakel-Hühner der Farbschläge silber und gold. Diese ursprünglichsten Typen werden in fast allen Ländern, in denen diese Rasse gehalten wird, anerkannt. Mittlerweile gibt es jedoch auch weitere Farben, die in unterschiedlichen Ländern gezüchtet werden. Folgende Farbschläge sind somit bekannt:

  • gold
  • silber
  • chamois (gelb-weiß-gebändert)
  • blau
  • weiß
  • schwarz
  • weißgeblümt

Brakel-Hühner verfügen über einen charakteristischen Landhuhn-Körper. Sie sind schlank und weisen eine breite Brust sowie ausladende Bauchpartien und einen vollen Hinterleib auf. Schon an diesen körperlichen Merkmalen lässt sich auf die gute Legeleistung der Rasse schließen. Auffällig ist zudem die dunkle Pigmentierung der Hühner im Bereich des Kopfes. Die Iris dieser Rasse weist eine dunkelbraune bis schwarze Färbung auf. Auch die Bereiche um die Augen sowie der Kamm der Hennen ist mit einer purpurnen Färbung besonders dunkel. Die Ohrlappen der Brakel-Hühner sind reinweiß. Außerdem ist auf dem mittelgroßen Kopf dieser Rasse ein Einfachkamm mit 5 bis 6 Zacken zu finden. Charakteristisch für Brakel-Hühner ist zudem der lange Schwanz, der eine üppige Befiederung aufweist und meist aufrecht getragen wird.

Herkunft

Brakel werden zu den ältesten Haushuhnrassen überhaupt gezählt. Die genaue Herkunft dieser Tiere ist jedoch nicht vollständig geklärt. Eventuell wurden ihre Vorfahren bereits im 16. Jahrhundert über die Türkei aus dem Osten nach Westeuropa gebracht. Fest steht, dass die Rasse in Westeuropa aus Landhühnern erzüchtet wurde. Vermutet wird auch eine Verwandtschaft mit dem französischen Bressehuhn. In der namensgebenden belgischen Stadt Niederbrakel wurde im Jahr 1989 der erste Züchterverein für diese Rasse gegründet. Auch zahlreiche Varianten wurden vor allem in Belgien erzüchtet. So etwa die Schwarzkopf-Brakel-Hühner, die auch als Zottegemer-Hühner bekannt sind. Heute sind Brakel-Hühner allerdings selten geworden und stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen.

Züchter*innen

Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

Kategorien
blau-gesäumt Eier Fleisch Spanien Zierhuhn

Andalusier

Steckbrief

  • Herkunftsland: Spanien
  • Farbschläge: blau-gesäumt
  • Eigenschaften: lebhaft, temperamentvoll, distanziert, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: ca. 2-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 2,5-3 kg
  • Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 58 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Beim Andalusier handelt es sich um eine besonders seltene, aber optisch sehr ansprechende und elegante Hühnerrasse. Die Hühner lassen sich als temperamentvolle und energiegeladene Tiere beschreiben. Dennoch vertragen sie sich untereinander recht gut und es kommt auch zwischen Hähnen kaum zu Streitereien. Hierfür müssen die Halter*innen allerdings immer auf ausreichend Platz und Freiraum achten. Zu Menschen bauen die aktiven Hühner grundsätzlich keine enge Beziehung auf und bleiben lieber auf Distanz. Daher eignen sie sich nicht als Schoßhühner, sind aber aufgrund ihrer agilen Art faszinierend zu beobachten.

Die Legeleistung dieser Rasse ist im Vergleich zu anderen nicht besonders hoch, weshalb die Andalusier in großen Betrieben wirtschaftlich kaum eine Rolle spielen. Gerade für Hobbyhalter*innen kann die Haltung dieser Hühner jedoch wegen ihres schönen Aussehens und der für die private Nutzung ausreichenden Legeleistung interessant sein. Auch eine Haltung in einem großen Garten ist bei dieser Rasse durchaus möglich. Nur sollte bedacht werden, dass die Andalusier mit ihrer lebhaften Art unter Umständen auch relativ laut werden können.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Andalusier stellen keine allzu hohen Ansprüche an ihre Umgebung. So sind sie auch gut für eine Haltung im Garten geeignet. Einige Aspekte gilt es allerdings zu bedenken: Die aktiven Hühner sind ständig in Bewegung und zeichnen sich durch eine hohe Flugfähigkeit aus. Wichtig ist es also, das Gehege oder den Freilauf ausreichend zu sichern, da die Tiere sonst davonfliegen würden. Allgemein benötigen Andalusier eine relativ große Auslauffläche. Wird es zu eng, sind die Hühner gar nicht begeistert und fangen im schlimmsten Fall sogar mit Kämpfen an.

Wichtig ist zudem, ihnen genügend Freiräume zu lassen und teilweise auch Abstand zu halten. Beschrieben werden Andalusier außerdem als durchaus robuste Hühner, die auch bei tieferen Temperaturen gerne Zeit draußen verbringen. Achtung ist aber bei ihren großen Kämmen und Kinnlappen geboten, die bei Frost schnell einmal Erfrierungen davontragen können. Auch zu starke Sonneneinstrahlung tut den Tieren nicht gut. Daher sollten genügend schattige Plätze im Freilauf zu finden sein. Dann fühlen sich Andalusier richtig wohl.

Futter

Zu den Hauptbeschäftigungen der lebhaften und unabhängigen Hühner gehört neben dem Fliegen auch die eigenständige Futtersuche. Andalusier sind ständig in Bewegung und scharren im Freilauf nach Futter, sodass kaum zugefüttert werden muss. Dies macht sie vor allem für kleine Betriebe und Hobbyhalter*innen relativ wirtschaftlich, da fast keine zusätzliche Nahrung erworben werden muss.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Hühner dieser Rasse waren früher auch in Großbetrieben sehr beliebt, da sie als höchst wirtschaftlich galten. Dazu führten geringer Futterbedarf, gute Legeleistung, ein zum Schlachten geeigneter Körper und nebenbei ein schönes Aussehen. Jedoch wurden mit der Zeit immer mehr Hybridhühner gezüchtet, die eine viel höhere Legeleistung aufwiesen. Mit ca. 160 Eiern pro Jahr galten Andalusier nicht mehr als wirtschaftlich, weshalb sie sehr selten geworden sind. Mittlerweile gehören sie zu den gefährdeten Haustierrassen und werden mit dem höchsten Gefährdungsstatus „extrem gefährdet“ bedacht. Vielleicht könnte aber der Bestand wieder wachsen: Gerade für Hobbyhalter*innen können diese Hühner doch sehr ansprechend sein. Sie punkten mit einem schönen Erscheinungsbild und für kleinere Betriebe oder Familien reichen wohl auch die Eier pro Jahr gut aus.

Küken

Bei Andalusier-Hennen ist kaum ein Bruttrieb festzustellen, was natürliche Brut selten macht. Auch Kunstbrut stellt sich als vergleichsweise kompliziert heraus, vor allem dann, wenn der anerkannte Farbschlag gezüchtet werden soll. Diese Hühnerrasse weist nämlich einen intermediären Erbgang auf. So zeichnet sich rein statistisch gesehen nur die Hälfte des Nachwuchses tatsächlich durch einen blau-gesäumten Farbschlag aus. Die restlichen Jungtiere besitzen schwarzes oder weißes Gefieder.

Insofern nimmt es viel Zeit und Aufwand in Anspruch, durch die gezielte Paarung von schwarzen und weißen Tieren die anerkannte Färbung zu züchten. Gelingt die Brut, schlüpfen recht robuste und schnell reifende Küken, die zu prächtigen Tieren heranwachsen. In Anbetracht des schönen Aussehens der Andalusier zahlt sich die Mühe bei der Zucht auf jeden Fall aus. Schon mit ca. 5 Monaten beginnen die Hennen erste Eier zu legen.

Aussehen und Farbschläge

Andalusier zeichnen sich durch einen kräftigen Körperbau und eine aufrechte Haltung aus. Durch den langen, leicht nach hinten gelegten Hals, den langen Rücken und die breiten Schultern wirken die Hühner imposant und stolz. Der Hahn weist einen großen Stehkamm auf, der regelmäßig gezackt ist. Die Hennen besitzen ebenfalls einen Kamm, der aber nicht ganz aufrecht stehen muss, sondern im hinteren Teil etwas geneigt sein kann. Zudem sind dunkle, seltener auch rote Augen und weiße Ohrscheiben zu erkennen. Kehllappen und Kamm sind bei dieser Rasse relativ groß und bestehen aus feinem Gewebe. Daher müssen, wie schon vorhin erwähnt, diese Stellen besonders gut vor Frost geschützt werden.

Vom Gefieder her lassen sich bei männlichen und weiblichen Tieren kaum Unterschiede ausmachen. Bei dem anerkannten Farbschlag „blau-gesäumt“ besitzen sie gleichermaßen eine blaue Grundtönung und die einzelnen Federn sind schwarz gesäumt. Der Hahn ist an seinem dunklen Hals- und Sattelbehang zu erkennen, wobei die Henne ebenfalls dunklere Partien im Bereich des Halses aufweist. Die Schwanzfedern sollten bei männlichen und weiblichen Tieren den dunklen Grundton des Gefieders zeigen.

Herkunft

Ursprünglich stammen die anmutigen Andalusier aus Spanien. Von dort wurden sie Mitte des 19. Jahrhunderts nach England mitgenommen. Ausgehend von diesem Land verbreiteten sie sich schnell in ganz Europa. 1972 fanden sie Einzug in Deutschland und sind dort sogar stärker verbreitet als in Spanien selbst. Damals wurde das Andalusier-Huhn als besonders wirtschaftliches Tier gerne gehalten und war sehr beliebt. Enge Verwandtschaft weisen die Andalusier übrigens zu Spaniern, Minorka-Hühnern und Kastilianern auf.

Wie schon vorhin angeführt, wurden die Andalusier leider von leistungsfähigeren Rassen, vor allem Hybriden, verdrängt, sodass sie heute sehr selten geworden sind. Sie werden auch als extrem gefährdet eingestuft und zählen zu den bedrohten Haustierrassen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Bestand dieser außergewöhnlichen Hühner wieder erholt.

Kategorien
Frankreich gesperbert schwarz weiß Zweinutzung

Marans

Steckbrief

  • Herkunftsland: Frankreich
  • Farbschläge: kupfer-schwarz, schwarz, golden-gesperbert, silbern-gesperbert, weiß, columbia, gesperbert
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, robust, friedlich, lebhaft, quirlig
  • Gewicht Henne: 2,5-3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,5-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 65 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Marans werden als lebendige, aber sehr ruhige Tiere beschrieben. Bei ihnen geht es in einer Haltung in Gruppen meist friedlich zu. Die Hühner dieser Rasse sind neugierig und werden teilweise auch zutraulich. So lässt sich eine Vertrauensbeziehung zu den Tieren aufbauen. Als scheue Rasse lassen sie sich aber nicht gerne berühren, weshalb sie für Familien mit Kindern nicht ideal sind. Geeignet sind sie für Halter*innen, die den Hühnern einen Garten oder größeren Freiraum zur Verfügung stellen können. Dort sollten sich die Tiere ungestört bewegen können und von Menschen in Ruhe gelassen werden. Ihr sanftmütiger Charakter und ihre Robustheit machen die Marans-Hühner zu einer passenden Rasse für Anfänger*innen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Marans Junghennen im Freilauf

Marans sind in Bezug auf ihre Haltung relativ anspruchslos. Die robuste und wetterharte Rasse fühlt sich bei ausreichend Auslauf beinahe überall wohl. Auch raue und feuchte Wetterverhältnisse machen den Hühnern nichts aus. Geeignet sind Marans also für eine Haltung in einem Gehege oder auf einer großen Freifläche. Auch die Unterbringung in einem großflächigen Garten ist möglich. Im Verhältnis zu anderen Rassen sind Marans recht gute Flieger, weshalb eine eher hohe Umzäunung des Freigeheges notwendig ist. Marans-Hühner sind fleißige Futtersucher. Daher sollte ihnen ein Auslauf mit genügend Nahrungsquellen zur Verfügung gestellt werden.

Futter

Ähnlich wie bei der Haltung der Marans unterscheiden sich auch die Ernährungsanforderungen kaum von anderen Rassen. Wie bereits erwähnt, gehen Marans selbst gerne in ihrem Freilauf auf Nahrungssuche. Trotzdem sollte den Hühnern in den Sommermonaten selbst bei einer Freilaufhaltung etwas Futter angeboten werden. Hier reichen aber handelsübliches Hühnerfutter oder Speisereste aus der Küche aus.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Marans-Eier

Das Marans-Huhn gilt als sehr wirtschaftliche Zweinutzungsrasse, die sowohl geschmackvolles Fleisch als auch eine große Menge an Eiern bringt. Das relativ hohe Gewicht der ausgewachsenen Hühner macht sie zu überzeugenden Fleischlieferanten. Als Besonderheit dieser Rasse kann jedoch vor allem die dunkelbraune Färbung der gelegten Eier angeführt werden, wobei die Schalenfarbe im Lauf des Jahres und mit zunehmendem Alter der Tiere immer heller wird. Auch dunkelbraune Flecken können auf den Eiern zu finden sein. Marans-Hühner legen ungefähr 180 Eier pro Jahr, die ca. 65 Gramm wiegen und eine dicke Schale aufweisen. Daher sind die Eier dieser Rasse sehr widerstandsfähig und ein Gelangen von Bakterien oder Keimen in das Ei ist deutlich schwieriger als bei den Eiern anderer Rassen. Zudem sind die Eier sehr lange haltbar. Sogar nach Monaten sollen Marans-Eier noch verzehrbar und für das Ausbrüten geeignet sein.

Küken

Marans-Küken

Marans gelten als brutfaule Tiere, sie haben im Lauf der Zeit ihren Bruttrieb weitgehend verloren. Wenn die Hennen jedoch trotzdem brütig werden, sind sie dafür ausgezeichnete Mütter und kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs. Die Küken sind frohwüchsig und werden bald kräftig und lebhaft. Nach dem Schlüpfen sollten die Küken in einem gewärmten separaten Stall aufgezogen werden. Nach etwa 5 Wochen hat sich das Gefieder ausgebildet und der Nachwuchs kann in einen unbeheizten Stall mit einem Auslauf gesetzt werden. Bei dieser Hühnerrasse ist das Geschlecht ab der sechsten Woche erkennbar.

Aussehen und Farbschläge

Der ursprüngliche Farbschlag der Marans-Hühner zu Beginn ihrer Züchtung in Frankreich war die schwarz-kupferne Färbung. Im Lauf der Entwicklungsgeschichte dieser Rasse sind jedoch immer mehr Farben erzüchtet worden, sodass die Marans heute in zahlreichen Farbschlägen zu finden sind. Folgende Farben gelten als anerkannt in vielen, aber nicht in allen Ländern, in denen Marans gezüchtet werden:

  • schwarz-kupfer
  • golden-gesperbert
  • silbern-gesperbert
  • weiß
  • columbia
  • gesperbert
  • schwarz

In Frankreich ist außerdem der sogenannte „fauve“-Farbschlag anerkannt, eine weizenfarbige Färbung mit rötlichem Stich.

Marans gelten als kräftige Rasse, die über einen relativ langgestreckten Körperbau verfügt. Ihr Körper ist kräftig und Schultern und Rumpf sind breit gebaut. Die Hühner haben grau bis weiß gefärbte Läufe, wobei die Beine außen eine Befiederung aufweisen. Von einer vollständigen Befiederung der Füße lässt sich jedoch nicht sprechen. Den Schwanz tragen Marans mittelhoch und gespreizt. Marans-Hühner aller Farbschläge tragen einen tiefroten Einfachkamm auf dem Kopf, der bei den Hennen kleiner ist und ein wenig zur Seite geneigt sein kann. Auch die Ohr- und Kehllappen der Marans sind rot gefärbt, die Augen haben eine orangerote Iris.

Herkunft

Schon aus dem 19. Jahrhundert ist ein Aufkommen der Marans-Hühner in Frankreich bekannt. Belegbar ist die Züchtung dieser Hühnerrasse um das Jahr 1900 in dem französischen Fischerdorf Maran. Zwar sind die Vorfahren dieser Rasse nicht bekannt, vermutet werden kann aber ein Einfluss der Faverolles- und Croad Langschan-Hühner. Ursprünglich war das Ziel bei der Züchtung die Schaffung einer wirtschaftlichen Legerasse, wobei besonders die außergewöhnliche dunkelbraue Färbung im Mittelpunkt stand. Heute gilt das Marans-Huhn jedoch als beliebte und leistungsstarke Zweinutzungsrasse. In Deutschland wurde diese Rasse erst in den 1970er-Jahren anerkannt.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Leon Bachinger
Emming 22
4892 Fornach
leonbac3u@gmail.com
Facebook: Geflügelzucht Bachinger

Lukas Böhler
lb-elektrotechnik@web.de

Franz Hafner
Söllnergasse 6
7152 Pamhagen
Tel.: 0680/2074567
franzhafner@gmx.at

Alexandra Neudecker
Nutztierarche von den 7 Hügeln
Wiesenweg 1
91466 Gerhardshofen
Tel.: 09163/7901
www.nutztierarche-von-den-7-huegeln.de

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
blau braun-blau-doppeltgesäumt braun-schwarz-doppeltgesäumt dunkelbraun Niederlande schwarz weiß Zweinutzung

Barnevelder

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: schwarz, weiß, blau, dunkelbraun, braun-blau-doppelgesäumt, braun-schwarz-doppeltgesäumt
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, zutraulich, robust, friedlich, lebhaft, mastfähig
  • Gewicht Henne: 2,5-2,7 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 65 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Barnevelder gelten als lebhafte, aber sehr sanftmütige Tiere, die untereinander sehr gut verträglich sind. So können sie ohne Zankereien gut in Gruppen zusammen gehalten werden, auch mit anderen Hühnerrassen. Dabei ist darauf zu achten, dass diese ebenfalls einen friedlichen und ruhigen Charakter besitzen. Die Barnevelder-Hühner fassen schnell Vertrauen zu Menschen und werden handzahm. Aus diesem Grund eignen sie sich gut für eine Haltung als Haustiere. Zudem sind sie für Familien mit Kindern zu empfehlen sowie für Personen, die viel Zeit mit ihren Hühnern verbringen und ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen möchten. Zwar scharren diese Hühner selbst gerne nach Futter, über Leckerlies, die ihnen aus der Hand gegeben werden, freuen sie sich aber besonders.

Barnevelder werden als sehr robust und leicht zu halten beschrieben, weshalb sie für Anfänger*innen empfohlen sind. Als Nachteil dieser Rasse lässt sich jedoch ihre Anfälligkeit für die Mareksche Lähme anführen. Gegen diese höchst ansteckende Krankheit sollten bereits die Eintagsküken vorsorglich geimpft werden!

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Barnevelder im Freilauf (Foto: Stefan Wanzel)

Barnevelder stellen wenig Ansprüche an ihre Haltung. Es handelt sich um eine sehr robuste Rasse, die sich beinahe überall wohlfühlt. Geeignet sind Barnevelder daher sowohl für eine Haltung in einem Gehege als auch im Freiland. Bei ausreichend Auslauf suchen sich die eifrigen Futtersucher ihre Nahrung selbst, weshalb in der warmen Jahreszeit nur wenig Zufütterung notwendig ist. Die Hühner sind sehr robust und wetterhart. Daher ist auch in der kalten Jahreszeit bei dem Vorhandensein eines trockenen Stalles eine Haltung im Freien möglich. Die Barnevelder-Hühner sind schlechte Flieger, dafür aber gute Springer. Eine mittelhohe Umzäunung ist ausreichend, um die Hühner in ihrem Gehege zu halten.

Futter

Wie auch bei der Haltung der Barnevelder gibt es bei der Ernährung dieser Rasse wenig Spezifisches zu beachten. Barnevelder gehen, wie bereits angesprochen, gerne auf Nahrungssuche in ihrem Freilauf. Daher benötigen sie in den Sommermonaten weniger zusätzliches Futter, sie bringen aber dennoch ausgesprochen viele Eier und eine Menge Fleisch. Insgesamt gelten Barnevelder daher als sehr gute Futterverwerter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Barnevelder-Huhn ist eine Zweinutzungsrasse, die mit einer guten Legeleistung und einer hohen Fleischqualität überzeugt. Es lässt sich als überaus wirtschaftliches Huhn bezeichnen, das nach 24 bis 26 Wochen mit dem Legen beginnt. Die Eier der Barnevelder sind groß, besitzen eine relativ dicke Schale, und wiegen zwischen 60 bis 70 Gramm. Auffällig ist besonders die schokoladenbraune Färbung der Eierschalen, wobei diese nach einigen Wochen deutlich heller werden. Die Hühner dieser Rasse bringen bis zu 180 Eier pro Jahr und legen teilweise auch im Winter. Barnevelder lassen sich leicht mästen und ihr Fleisch gilt als sehr schmackhaft.

Küken

Barnevelder Küken (Foto: Stefan Wanzel)

Barnevelder haben fast vollständig ihren Bruttrieb verloren, die Hennen werden also äußerst selten brütig. Wer Küken aufziehen möchte, sollte jedenfalls einen Brutkasten einsetzen. Der Nachwuchs wächst nach dem Schlüpfen sehr schnell und ist bald robust und kräftig. Jedoch sind bereits die Küken anfällig für die Mareksche Lähme. Daher ist eine Impfung in den ersten Tagen empfehlenswert.
Schon nach einigen Wochen lässt sich das Geschlecht der Küken bestimmen: Während die weiblichen Küken eine weiß-gefärbte Brust haben, ist die der Hähne grau. Zudem bildet sich das Gefieder bei den Männchen etwas langsamer aus.

Aussehen und Farbschläge

Weiße Barnevelder (Foto: Stefan Wanzel)

Die Barnevelder sind in zahlreichen Farbschlägen anzutreffen, was sich auf die große Anzahl verschiedener Rassen als Ahnen zurückführen lässt. Im Zuge verschiedenster und teilweise unkontrollierter Züchtungen fanden Vermischungen statt. Heute sind jedoch in verschiedenen Ländern bestimmte Farbschläge anerkannt. In relativ vielen Regionen erkennen Züchter*innen folgende Farben an:

  • weiß
  • schwarz
  • braun-blau-doppelgesäumt
  • braun-schwarz-doppeltgesäumt

Während beispielsweise in England auch der rebhuhnfarbige Schlag gezüchtet wird, sind in Deutschland zusätzlich zu den bereits genannten folgende Farben anerkannt:

  • blau
  • dunkelbraun

Barnevelder verfügen über einen mäßig langen Rücken mit einem fließenden Übergang zum Schwanz. Die Form, die Hals, Rücken und Schwanz gemeinsam bilden, lässt sich als V beschreiben. Die Hennen besitzen einen fülligen Legebauch und an der breiten Körperform lässt sich die gute Fleischqualität erkennen. Außerdem fällt an dieser Hühnerrasse das schöne und glänzende Gefieder auf, das sowohl Henne als auch Hahn ziert. Auf dem Kopf der Barnevelder ist ein Einzelkamm zu finden, der aus vier breiten Zacken bestehen soll. Die Ohr- und Kehllappen der Barnevelder sind im Idealfall wie das Gesicht und der Kamm tiefrot, während die Iris eine orange Färbung aufweisen soll. Die Läufe dieser Rasse sollten dunkelgelb sein.

Herkunft

Das Barnevelder-Huhn stammt aus der Umgebung des niederländischen Ortes Barneveld. Hier wurden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts örtliche Legehühner mit asiatischen Hühnerrassen wie Cochins oder Brahmas gekreuzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand erstmals ein Export der Tiere in andere europäische Länder statt.
Während zuvor zahlreiche Farbschläge bekannt waren und unkontrollierte Züchtungen und Kreuzungen zu Vermischungen führten, bemühten sich um 1920 Züchtervereine um eine Standardisierung. So wurden die anerkannten Farbschläge begrenzt. Da die Barnevelder heute selten geworden sind, stehen sie auf der Liste der gefährdeten Haustierrassen.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Zwerg-Barnevelder:
Jonas Masling
Lüdinghausen
jonasmasling@web.de

Sonderverein:
www.sv-barnevelder.de

Kategorien
Indonesien schwarz Zweinutzung

Ayam Cemani

Ayam Cemani Henne

Steckbrief

  • Herkunftsland: Indonesien
  • Farbschläge: schwarz
  • Eigenschaften: muskulös, scheu, kämpferisch, lebhaft, schwer zähmbar, wetterfest
  • Gewicht Henne: 1,5 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: 80 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 45 g
  • Eierschalenfarbe: weiß

Ursprung

Die Rasse stammt aus Java Tengah, Indonesien, und ist eine von insgesamt vier Varianten des Kedu-Huhns. Ayam Cemani Hühner (indon. Ayam = „Huhn“; Cemani = „schwarz“) gelten in Indonesien aufgrund ihrer tiefschwarzen Farbe als magische und mystische Tiere, die wahrscheinlich schon seit dem 12. Jahrhundert auch rituell eingesetzt wurden. Nach Europa kamen die Tiere erstmals im Jahr 1998 durch Jan Steverink, der die reinrassige Linie weiterzüchtete, wobei auch mit Kreuzungstieren gezüchtet wurde. Seit 2006 ist die Rasse in Deutschland anerkannt.

Aussehen

Die Hühner haben ein außergewöhnliches Aussehen durch ihre pechschwarze Farbe an Federn, Augen, Haut, Kamm, Kehllappen, Zunge, Knochen, Krallen, Fleisch und Innereien. Das ist auf eine Hyperpigmentierung (Fibromelanosis) zurückzuführen.

Ayam Cemani Hahn

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Haltung von Ayam Cemani Hühnern ist anspruchsvoller, sodass sie für Anfänger*innen eher ungeeignet sind. Neben ihres robusten, aber temperamentvollen Charakters sind sie auch gute Flieger. Sie benötigen daher einen großen und sicher umzäunten Auslauf. Der Zaun sollte mindestens eine Höhe von 2,0 m aufweisen und mit einem Netz überspannt sein, sonst könnten die Tiere flüchten. Innerhalb ihres Auslaufs sollten sich genügend Versteckmöglichkeiten (z.B. Gebüsch) befinden. Außerdem hocken sie gerne in Bäumen.

Futter

Wenn der Auslauf groß genug ist, können sich Ayam Cemani Hühner hervorragend selbst versorgen und es muss nur mehr zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit sind andere Hühnerrassen unter Selbstversorger*innen begehrter. Obwohl reinrassige Ayam Cemani Hühner nur 80 Eier im Jahr legen, haben die in Europa gezüchteten Kreuzungstiere oft eine Legeleistung von 120 bis 140 Eiern pro Jahr. Ihre Legezeit beschränkt sich in Europa jedoch auf den Winter. Nach 15 bis 20 Eiern legen die Hühner eine Legepause von einigen Tagen bis zu einigen Wochen ein.

Ayam Cemani Hühner sind nicht nur äußerlich komplett schwarz, auch ihr Fleisch ist genauso dunkel. Es soll jedoch gute Eigenschaften haben, das geschmacklich dem von Wild ähnelt.

Küken

Aufgrund der Seltenheit der Rasse ist die Weiterzucht von Ayam Cemani Hühnern sehr schwierig. Vor allem in der europäischen Linie gibt es eine hohe Inzuchtrate, das wirkt sich deutlich auf die Schlupfrate der Küken aus.

Das Geschlecht der Küken ist erst frühestens nach vier Monaten erkennbar. Zu sehen ist das bei den Hähnen anhand der langen Schwanzfedern.

Farbschläge

Durch die seltene genetische Besonderheit der schwarzen Pigmentierung gibt es Ayam Cemani Hennen und Hähne nur in dieser Farbe.

Züchter*innen

Deutschland:
Rassegeflügelzucht & Bruteier Averhaus
Inh. Hendrik Averhaus
Saerbecker Weg 31
48282 Emsdetten-Hembergen
info@brutei.eu
www.brutei.eu

Österreich:
Petra Hutterer
3484 Seebarn am Wagram
Tel.: 0699/13448658
hutterer.petra@aon.at

Schweiz:
Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com