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Deutschland Niederlande schwarz-weiß Zweinutzung

Lakenfelder

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland, Niederlande
  • Farbschläge: schwarz-weiß
  • Eigenschaften: temperamentvoll, lebhaft, robust, scheu, kälteunempfindlich
  • Gewicht Henne: 1,5-2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 1,75-2,25 kg
  • Legeleistung: 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Lakenfelder-Hühner gelten als sehr temperamentvolle und aktive Tiere. Sie sind typische Vertreter der deutschen Landhühner. Als solche haben sie viel von ihren Ahnen bewahrt: Lakenfelder lassen sich als robust und wetterunempfindlich beschreiben. Daher sind sie für Halter*innen gut geeignet, die große Freiflächen zur Verfügung stellen können und die Tiere in Ruhe lassen. „Schoßhühner“ sind Lakenfelder nämlich keine. Am liebsten beschäftigen sie sich selbst und scharren im Auslauf nach Futter. Zudem regen sich die lebhaften Tiere schnell auf und sind scheu. Anfassen oder sogar hochheben lassen sich diese Hühner nicht. Zu empfehlen sind sie daher nicht für Familien mit kleinen Kindern oder Anfänger*innen. Wer allerdings eine „ursprüngliche“, natürliche Haltung anbieten kann, wird sich über die Hühner mit der besonderen Gefieder-Zeichnung und einer hohen Wirtschaftlichkeit freuen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Eine reine Stallhaltung wäre bei diesen bewegungsfreudigen Hühnern keinesfalls artgerecht. Abgesehen von ausreichend Auslauffläche stellen Lakenfelder-Hühner aber relativ wenig Ansprüche an ihre Haltung. Sie bewegen sich gerne frei im Gelände oder in einem ausreichend großen Gehege. Steht Lakenfeldern genügend Fläche zur Verfügung, werden sie rasch zu fleißigen Futtersuchern. Am liebsten bleiben die Hühner ungestört und beschäftigen sich selbst.

Beachten sollten Halter*innen, dass diese Rasse über eine gute Flugfähigkeit verfügt. Aufgrund ihres geringen Gewichtes gelangen sie leicht auf Bäume oder sogar auf Hausdächer. Auf eine ausreichend hohe Umzäunung oder eine Überspannung des Auslaufs mit einem Netz sollte daher nicht vergessen werden.

Noch stärker als andere Rassen sollten die Besitzer*innen bei Lakenfeldern auf den Schutz vor Beutegreifern achten: Ihre auffällige Zeichnung macht sie nämlich für Räuber auch bei Dunkelheit gut sichtbar. Lakenfelder-Hühner besitzen eine sehr dichte und widerstandsfähige Befiederung. So sind sie auch bei rauen Wetterverhältnissen robust und verbringen gerne auch in den kalten Monaten Zeit im Freien.

Futter

Die Ernährung der Lakenfelder stellt sich als sehr unkompliziert heraus. Wenn der Freilauf ausreichend groß ist und genügend Nahrungsquellen zur Verfügung stehen, sind sie fleißige Futtersucher. In der warmen Jahreszeit ist daher nur wenig Zufütterung notwendig, was sie für die Halter*innen zu recht wirtschaftlichen Hühnern macht. An das Futter stellen die Lakenfelder sonst keine großen Ansprüche. Die Anforderungen unterscheiden sich hier also nicht von denen anderer Rassen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Lakenfelder-Huhn wird als Zweinutzungsrasse beschrieben. Als solche bringt es sowohl eine beachtliche Menge an Eiern, aber auch die hohe Fleischqualität wird geschätzt. Mit ungefähr 160 oder sogar mehr gelegten Eiern erfreuen die Hennen mit einer guten Legeleistung. Die Eier besitzen eine weiße Schalenfarbe und wiegen um die 50 Gramm. Lakenfelder legen nicht schnell an Gewicht zu und bringen daher im Vergleich zu anderen Rassen keine enormen Mengen an Fleisch. Dennoch wird das Fleisch als sehr fein und schmackhaft beschrieben. Immer häufiger wird das Lakenfelder-Huhn jedoch aufgrund seines außergewöhnlichen Aussehens und nicht mehr als reines Nutzhuhn gehalten.

Küken

Lakenfelder-Hennen haben ihren Bruttrieb heute fast vollständig verloren. Höchst selten werden die Tiere also brütig, weshalb eine Naturbrut nicht vielversprechend ist. Dafür verläuft eine Kunstbrut meist problemlos, da die Eier sehr gut dafür geeignet sind. Bald nach dem Schlupf sind die Küken aktiv und aufgeweckt. Zudem sind sie frohwüchsig und robust. Beachtet werden sollte allerdings, dass der Nachwuchs anders als die ausgewachsenen Lakenfelder Kälte und Feuchtigkeit noch nicht gut verträgt. Aus diesem Grund sollten die Küken zunächst im warmen und trockenen Stall bleiben und erst bei ausreichender Befiederung und Größe in den Freilauf dürfen. Die typische Gefieder-Färbung bildet sich bei den jungen Lakenfeldern erst nach der dritten Mauser aus. Ab dem sechsten Monat sind die ersten gelegten Eier zu erwarten.

Aussehen und Farbschläge

Bei den Lakenfelder-Hühnern ist in allen Ländern, in denen diese Rasse gezüchtet wird, nur eine einzige Färbung anerkannt: Die typische Lakenfelder-Zeichnung setzt sich aus tiefschwarzen und manchmal blaugrauen Elementen zusammen. Der Kopf der Tiere ist ebenso wie der Rumpf weiß befiedert, während Halsbehang und Schwanz eine schwarze Färbung aufweisen. Diese Farbzeichnung findet sich genau wie die Bezeichnung „Lakenfelder“ übrigens auch bei anderen Haus- und Nutztieren. Auch beispielsweise Kühe, Ziegen oder Mäuse kommen mit diesem Muster vor.

Die kräftigen Lakenfelder verfügen über einen langgestreckten und leichten Körperbau. Bei den Hennen sollte ein fülliger Legebauch erkennbar sein. Den üppigen Schwanz tragen die Hähne etwas höher als die weiblichen Tiere. Auch die Flügel sind dicht befiedert und werden nah am Körper gehalten. Eines der wenigen Unterscheidungsmerkmale zwischen männlichen und weiblichen Lakenfeldern ist zudem der mittelgroße Einzelkamm: Er ist bei den Hennen ein wenig kleiner und darf bei den Hähnen etwas geneigt sein. Gemeinsam haben die Geschlechter die intensiv orange- bis rotbraune Iris und die reinweißen Ohrlappen. Gesicht, Kamm und Kehllappen stehen mit ihrem satten Rot-Ton im Kontrast zu der schwarz-weißen Befiederung.

Herkunft

Die Herkunft dieser Rasse konnte nicht eindeutig geklärt werden. So existieren zwei verschiedene Vermutungen über die Geschichte der Lakenfelder. Einer Theorie zufolge wurden die Lakenfelder zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der niederländischen Stadt Lakerveld erzüchtet. Eine andere mögliche Herkunft ist das deutsche Westfalen. Dort soll sich der Theorie nach gleichzeitig wie in den Niederlanden die besondere Färbung bei unterschiedlichen Nutztierrassen herausgebildet haben. Entstanden ist das Lakenfelder-Huhn vermutlich unter Einflüssen der Totleger-, Zottegem- und Campiner-Hühner. Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm die Popularität dieser Rasse immer mehr ab. Andere wirtschaftlichere und vor allem Rassen aus anderen Ländern erlebten einen Aufschwung. Heute ist das Lakenfelder-Huhn selten geworden und wurde auf die Liste der gefährdeten Nutztierrassen aufgenommen.

Züchter*innen

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

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blau-gesäumt chamois-weißgesäumt gesperbert goldschwarz-gesäumt Italien perlgrau schwarz silber-schwarzgesäumt tollbunt weiß Zierhuhn

Paduaner

Chamois-weißgesäumte Paduaner-Henne

Steckbrief

  • Herkunftsland: Italien
  • Farbschläge: silber-schwarzgesäumt; gold-schwarzgesäumt; chamois-weißgesäumt; blau-gesäumt; schwarz; weiß; perlgrau; tollbunt; gesperbert
  • Eigenschaften: zutraulich, ruhig, robust, neugierig, kälteempfindlich, pflegeaufwändig
  • Gewicht Henne: 1,5 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: 120 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 50 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Paduaner gehören zu den Vollhaubenhühnern und ihre Geschichte reicht bereits mehrere Jahrhunderte zurück. Der Name der Rasse verweist auf die italienische Stadt Padua, jedoch ist die tatsächliche Herkunft bzw. der Ursprung der Paduaner nicht ganz klar. Die Rasse besteht mindestens seit 1600 und wurde aus dem halbhaubigen europäischen Landhuhn herausgezüchtet. Frühere Formen der Paduaner wiesen jedoch ein höheres Gewicht sowie eine höhere Legeleistung auf. Haube, Bart sowie das Fehlen von Kehllappen und Kamm stellen dabei eine natürliche Anpassung an kaltes Klima dar. Neben Italien waren sie ab dem 18. Jahrhundert auch in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland verbreitet.

Aussehen

Paduaner sind mittelgroße, leichtgebaute Hühner mit großer Vollhaube und dichtem Bart. Sie haben eine aufrechte Haltung und ein gut entwickeltes, glatt anliegendes Gefieder.

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Paduaner heben sich durch ihr beeindruckendes Aussehen sowie ihren ruhigen und zutraulichen Charakter positiv hervor. Dennoch sind ein paar Punkte bei der Haltung zu beachten. Wesentlich für die Tiere ist genügend Bewegung beim täglichen Auslauf und ausreichend Platz. Weiters ist ein trockener und windgeschützter Stall wichtig, für den Freilauf ist zudem ein wetterfester Unterstand ratsam.

Die Haube der Paduaner ist zwar praktisch bei Kälte, jedoch sollte diese nicht nass werden, um sie gepflegt und hygienisch zu halten. Weiters sollte auch darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht bei Morgentau oder nach Regen durch die Wiese laufen, da bei der Futtersuche Kinn- und Backenbart nass werden.

Da die Paduaner durch ihre Haube nur eingeschränkte Sicht haben, fliegen sie nicht und scharren auch weniger. Jedoch ist Vorsicht geboten, wenn Greifvögel in der Nähe sind. Paduaner können die Gefahr durch ihre Haube übersehen und leichter Angriffen zum Opfer fallen. Wird die Haube bei den Hühnern zu lang, können Halter*innen den Tieren die Federn vor und neben den Augen etwas zurückschneiden.

Futter

Paduaner fressen gerne weiche Kost, dazu zählen eingeweichte Haferflocken, Reis, Nudeln, gekochte Eier oder mit Milch und Quark vermischte Mehlreste. Als Frischfutter eignen sich Kräuter, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, Gemüsereste oder frischer Rasenschnitt. Um die Verdauung zu fördern und das Immunsystem zu stärken, kann ins Trinkwasser ein Schuss Obstessig beigefügt werden. Hochwertiges Futter ist aufgrund der mangelnden genetischen Vielfalt wichtig für die Gesundheit der Tiere.

Wichtig ist zudem, dass bei Wasser- und Futternäpfen keine Rückstände im Gefieder bleiben. Etwaige Futterreste können nämlich das Federpicken begünstigen. Auch Ektoparasiten können sich dadurch einnisten, weshalb eine regelmäßige Kontrolle des Gefieders wichtig ist. Für die Haltung von Haubenhühnern gibt es jedoch spezielle Tränke und Näpfe, die diese Wasser- und Futterreste im Gefieder verhindern.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Die Legeleistung der Paduaner beträgt 120 Eier im ersten Legejahr, es gibt aber auch optimierte Linien, die auf 150 Eier kommen. In der Regel wiegen diese im Schnitt 50 g. Im Hochsommer legen die Tiere wesentlich weniger und im Winter ist Legepause. Da der Haltungsaufwand im Gewicht zur Wirtschaftlichkeit jedoch zu hoch ist, werden Paduaner heute weitgehend als Zierhühner gehalten.

Küken

Der Bruttrieb der Paduaner-Hennen ist kaum vorhanden. Züchter*innen können die Bruteier jedoch anderen Hennen unterschieben oder eine Brutmaschine nutzen. In den ersten Wochen sollen die Küken in einem geschützten Raum bleiben. Nach ein paar Tagen beginnt bereits die Haube zu wachsen. Zudem haben Züchter*innen beobachtet, dass sich Paduaner Küken verschiedener Größen untereinander besser verstehen als Küken anderer Rassen.

Farbschläge

Folgende Farbschläge der Paduaner sind anerkannt:

  • silber-schwarzgesäumt
  • gold-schwarzgesäumt
  • chamois-weißgesäumt
  • schwarz
  • weiß
  • blau-gesäumt
  • gesperbert
  • perlgrau
  • tollbunt

Züchter*innen

Österreich:
Leon Bachinger
Emming 22
4892 Fornach
leonbac3u@gmail.com
Facebook: Geflügelzucht Bachinger

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blau Eier geflockt gesperbert Niederlande schwarz schwarz-weiß-gescheckt weiß

Friesenhuhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: geflockt, blau, weiß, schwarz, gesperbert, schwarz-weiß-gescheckt
  • Eigenschaften: aktiv, robust, lebhaft, temperamentvoll, widerstandsfähig gegen Krankheiten
  • Gewicht Henne: 1,2-1,3 kg
  • Gewicht Hahn: 1,5-1,6 kg
  • Legeleistung: 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 52 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das Friesenhuhn lässt sich als überaus aktives und temperamentvolles Tier beschreiben. Es ist sehr robust und freiheitsliebend. Als typische Landhühner haben die Tiere viel von ihren Vorfahren bewahrt. Daher ist eine „ursprüngliche“, natürliche Haltung optimal. Ideal ist dafür eine Haltung auf großen Freiflächen, auf denen die schreckhaften Hühner in Ruhe gelassen werden. Zudem ist das Friesenhuhn widerstandsfähig gegen Krankheiten und an raue Wetterbedingungen angepasst. Wer also keine Schoßhühner, sondern aufgeweckte und wirtschaftliche Tiere sucht, die außerdem schön anzuschauen sind, wird mit dieser Rasse sicherlich glücklich sein.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Solange Friesenhühnern ausreichend Auslauf und eine abwechslungsreich gestaltete Freifläche zur Verfügung gestellt werden, ist die Haltung dieser Rasse relativ unkompliziert. Die Tiere scharren gerne aktiv nach Futter und sind ständig in Bewegung. Ratsam ist es, Flächen anzulegen, auf denen die Hühner buddeln können. Gemüsebeete sollten dagegen abgezäunt werden, sonst sind sie schnell umgegraben. Das Friesenhuhn kann zudem gut fliegen. So findet es sich nicht selten auf Bäumen oder Dächern wieder. Eine ausreichend hohe Umzäunung des Auslaufs ist daher unerlässlich.

Ein Merkmal dieser Rasse ist ihre Schreckhaftigkeit. Am liebsten beschäftigen sich die Tiere selbst und freuen sich, wenn sie ungestört bleiben. Bei lauten Geräuschen oder drohender Gefahr flüchten sie rasch unter Gebüsche oder auf Bäume. Auf genügend Versteckmöglichkeiten sollten Halter*innen daher bei der Gestaltung des Auslaufs nicht vergessen. Friesenhühner sind sehr wetterhart und verbringen gerne auch bei tiefen Temperaturen die Nacht im Freien, besonders auf Bäumen. Bedenken sollten Besitzer*innen auch, dass Friesenhühner bei der Kommunikation untereinander im Vergleich zu anderen Rassen recht laut werden.

Futter

Wie auch bei der Haltung der Friesenhühner gibt es bei der Ernährung der Tiere wenig Spezifisches zu beachten. Sie sind fleißige Futtersucher und sorgen bei ausreichend Nahrungsquellen gut für sich selbst. Zufütterung ist in der warmen Jahreszeit kaum notwendig. Aufgrund ihrer relativ geringen Größe benötigen sie allgemein eher wenig Futter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Friesenhühner gelten als sehr wirtschaftliche Tiere. Als typische Legerasse erfreuen sie ihre Halter*innen mit ungefähr 160 Eiern pro Jahr und legen auch im Winter. Im Verhältnis zu der eher kleinen Körpergröße der Hühner sind die Eier sehr groß und wiegen um die 50 Gramm. Doch auch die Fleischqualität der Friesenhühner gilt als ausgezeichnet. So wird das feste Fleisch als sehr schmackhaft beschrieben.

Küken

Friesenhühner sind fruchtbare und brutfreudige Tiere. So erweist sich die Naturbrut meist als unproblematisch. Die Hennen gelten als zuverlässige Mütter, die sich gut um den Nachwuchs kümmern und ihre Küken stets verteidigen. Nach dem Schlupf sind die Küken bald robust und lebhaft.

Aussehen und Farbschläge

Friesenhühner treten in einer Vielfalt an verschiedenen Farben auf. Am weitesten verbreitet sind die Farbschläge silber-, golden- und gelb-weiß geflockt. Während die Hähne nahezu einfärbig sind, ziehen sich die feinen, flockenähnlichen Zeichnungen über den Großteil der Hennen-Körper. Auf jeder Feder finden sich links und rechts des Federkiels mehrere weizenkornförmige Flocken. In Deutschland gelten derzeit folgende Farbschläge als anerkannt:

  • gelb-weißgeflockt
  • zitron-schwarzgeflockt
  • gold-schwarzgeflockt
  • silber-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt mit weißen Federenden
  • schwarz-weißgescheckt
  • gesperbert
  • schwarz
  • blau
  • weiß

Wie bereits erwähnt, zählen Friesenhühner zu den eher kleineren Vertretern der Landhühner. Die Schultern der Tiere sind recht breit, während der Rücken Richtung Schwanz immer dünner wird. Charakteristisch ist der füllige Schwanz, der stets hoch getragen wird. Auf dem Kopf der Friesenhühner ist außerdem ein aufrecht stehender roter Einzelkamm zu finden. Bei allen Farbschlägen sind die Läufe der Tiere schieferblau. Auffällig sind zudem die weißen Ohrlappen und die orangerot gefärbten Augen.

Herkunft

Gesicherte Informationen über den Ursprung der Rasse lassen sich nicht finden. Fest steht jedoch, dass Friesenhühner bereits seit mehreren Jahrhunderten in den Niederlanden gezüchtet wurden. Vermutet wird, dass die Rasse aus europäischen Wildhühnern hervorgegangen ist. In dieser Zeit wurde das Friesenhuhn kaum mit anderen Rassen gekreuzt. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Friesenhühner als eigenständige Rasse beschrieben. Eng verwandt scheint diese Rasse mit dem ebenfalls aus Holland stammenden Drenther-Huhn zu sein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging die Zahl der Friesenhühner stark zurück. Neu aufkommende Wirtschaftsrassen galten als vielversprechender. Seit den 1920er-Jahren entstanden jedoch Züchtervereinigungen, die sich um die Rückkehr der Rasse bemühten. In Deutschland entstand hierzu der Sonderverein der Friesenhühner und Zwerg-Friesenhühner. Heute gelten Friesenhühner wieder als weiter verbreitet und sind unter Züchter*innen und Hobbyhalter*innen beliebt.

Züchter*innen

Peter Schröer
An der Vogelwiese 11a
47139 Duisburg
Tel.: 020386128
Mobil: 01716567376

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chamois-weißgesäumt citron-schwarzgesäumt England goldschwarz-gesäumt rahmweiß-braungesäumt rahmweiß-graugesäumt silber-schwarzgesäumt Zierhuhn

Sebright

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: silber-schwarzgesäumt; gold-schwarzgesäumt; chamois-weißgesäumt; citron-schwarzgesäumt; rahmweiß-graugesäumt; rahmweiß-braungesäumt
  • Eigenschaften: keck, neugierig, mutig, dominant, robust, flugfreudig, zahm, pflegeaufwändig, zutraulich
  • Gewicht Henne: 0,5 kg
  • Gewicht Hahn: 0,6 kg
  • Legeleistung: 80 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 25 – 30 g
  • Eierschalenfarbe: weiß

Ursprung

Das Sebright Huhn ist eine um 1800 gezüchtete Zwerghuhnrasse. Dabei handelt es sich um Zwerghühner in der Ursprungsform, die, im Gegensatz zu vielen anderen Zwergrassen, nicht aus einer großen Rasse gezüchtet wurden. Erzüchtet wurden sie ca. 1810 vom Adeligen Sir John Sebright, der in Folge zum Namensgeber der Rasse wurde. Auf eigenen Landgütern widmete er sich gezielt der Zucht von Schafen und Geflügel. Sir John Sebright bewunderte die gesäumte Zeichnung goldener und silberner Paduaner und nahm sich vor, diese Eigenschaft auf eine eigene Zwerghuhnrasse zu übertragen. Für die Kreuzung verwendete er verschiedene Hühner, deren Rassen jedoch unbekannt sind. Laut Beschreibungen waren eine gelbe Zwerghenne, eine goldene Henne sowie ein rötlicher Hahn beteiligt. Es lässt sich nur vermuten, dass es sich bei den Hennen um seltene Nankin-Zwerghühner handelte. Durch Einsatz dieser Tiere gelang Sir John Sebright letztlich innerhalb von 30 Jahren die Erzüchtung der neuartigen Zwerghuhnrasse, nun bekannt als „Sebrights“.

1926 entstand der deutsche Erhaltungszuchtverein „Deutscher Sebright-Club„.

Haltung

Sebright Hühner sind zwar klein und haben ein bewundernswertes Aussehen, allerdings kommen sie im Umgang mit anderen Hühnerrassen nur schwer klar. Sie mit Hühnern außerhalb ihrer Rasse zu vergemeinschaften ist deshalb nicht empfehlenswert. In dieser Hinsicht haben sie einen zu dominanten und hartnäckigen Charakter. Trotz ihrer Lebhaftigkeit werden sie bei sorgsamer Haltung schnell zahm und zutraulich. Sebrights mögen Kälte nicht besonders, jedoch halten sie die Temperaturen gut aus und nur selten kommt es zu Erfrierungen. In den Wintermonaten zeigen sie sich dennoch träger als sonst.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Obwohl Sebrights zu den Zwerghühnern gehören, sind sie sehr bewegungsfreudig und benötigen einen großflächigen Auslauf. Dieser sollte am besten abwechslungsreich gestaltet sein, sonst wird ihnen schnell langweilig. Sie sind außerdem flugfreudig und sitzen gerne in Bäumen, was bei der Auslaufgestaltung berücksichtigt werden kann. Bei der Umzäunung sollte jedoch zusätzlich ein Netz überspannt werden, sonst könnten die Tiere den Zaun überfliegen.

Futter

Sebrights sind hervorragend bei der Futtersuche und versorgen sich weitgehend selbst. Nur in den Wintermonaten muss darauf geachtet werden, die Hühner ausreichend und nährstoffreich zu füttern.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Sebright Hühner sind als Wirtschaftshühner ungeeignet. Durch ihre kleine Größe sind sie kaum als Fleischhühner geeignet, aber auch ihre deutlich geringe Legeleistung mit einem Eigewicht von maximal 30 g hat nur schlechten wirtschaftlichen Nutzen. Sebright Hühner werden daher größtenteils als Zierhühner gehalten.

Küken

Der Bruttrieb ist von Henne zu Henne verschieden ausgeprägt. Manche Hennen scheinen ständig zu glucken, während andere kaum in Brutstimmung kommen. Eine Naturbrut kann dennoch gelingen, allerdings sollte damit bis zum späten Frühjahr gewartet werden. Wenn es zu kühl ist, treten die Hähne nämlich nicht. Ist die Brut erfolgreich, sind Sebright Hennen jedoch fürsorgliche Mütter, die auf ihre Küken achten.

Farbschläge

Am häufigsten sind Sebrights in folgenden beiden Farbschlägen anzutreffen:

  • silber-schwarzgesäumt
  • gold-schwarzgesäumt

Die goldenen Sebrights haben eine gleichmäßig goldbraune Grundfarbe mit einem deutlich abgegrenzten schwarzen Saum auf jeder Feder und dem dunklen Untergefieder. Die silbernen Tiere haben eine silberweiße Grundfarbe mit demselben schwarzen Saum.

Seltener anzutreffen sind folgende Farbschläge:

  • chamois-weißgesäumt
  • citron-schwarzgesäumt
  • rahmweiß-graugesäumt
  • rahmweiß-braungesäumt

Ein typisches Merkmal der Rasse ist hierbei die Hennenfiedrigkeit. Das bedeutet, dass Hähne und Hennen kaum bzw. nur wenige Unterschiede in Körperbau und Gefieder aufweisen.

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blau-gesäumt Fleisch schwarz USA weiß

Jersey Giant

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA (New Jersey)
  • Farbschläge: schwarz, weiß, blau-gesäumt
  • Eigenschaften: ruhig, friedlich, robust, kälteunempfindlich
  • Gewicht Henne: 3,6-4,5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,5-5,5 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja (in den USA)

Haltung

Verhalten

Jersey Giant-Hühner gehören, wie der Name „Riesen“ schon erahnen lässt, zu den größten Hühnerrassen der Welt. Sie zeichnen sich durch einen angenehmen Charakter aus: Von Natur aus sind diese Tiere ruhig, friedlich und vertragen sich untereinander meist problemlos. Auch mit anderen Rassen und Nutztieren gemeinsam lassen sich diese Hühner gut halten. Zudem können Jersey Giant-Hühner schnell zahm werden und sind nicht schreckhaft. Mit etwas Geduld lassen sie sich auch gerne anfassen. Grundsätzlich eignen sie sich daher auch für Familien. Allerdings sind sie für kleine Kinder aufgrund der enormen Größe eher nicht optimal.

Ihr sanftmütiges Wesen macht die Riesenhühner zu beliebten Hobbyhühnern auch bei Anfänger*innen. Sie stellen nämlich relativ wenig Ansprüche an ihre Umgebung. So gestaltet sich die Haltung sehr unkompliziert. Eine Voraussetzung gibt es aber: Jersey Giants brauchen nicht nur einen größeren Stall als andere Rassen, sondern auch jede Menge Auslauf!

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Wie bereits erwähnt, ist die Haltung eines Jersey Giant-Huhns nicht sehr kompliziert. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass diese Hühner trotz ihrer gemütlichen Art sehr viel Platz benötigen. So ist ein ausreichend großer Freilauf notwendig und auch Hühnerklappen und Legenester sollten an die großen Tiere angepasst werden. Ihr enormes Gewicht macht es den Tieren fast unmöglich zu fliegen. Insofern können Halter*innen ohne Bedenken eine niedrige Begrenzung der Freifläche planen und die Hühner durchaus auch freilaufen lassen. Im Stall sollten sie Sitzstangen eher niedrig anbringen, damit die „Riesen“ auch wirklich darauf gelangen können.

Der Jersey Giant ist eine sehr robuste und wetterunempfindliche Rasse. Das dichte Gefieder und die große Körpermasse macht sie beständig gegen Witterungsverhältnisse und Niederschlag. Daher sind die Tiere auch bei Schlechtwetter gerne draußen, was kein Problem darstellt, solange Zugang zum trockenen Stall gewährleistet bleibt.

Futter

Jersey Giants beim Fressen im Freilauf (Foto: Hühnerhof Juesven)

Jersey Giants sind trotz ihrer Größe sehr aktiv und suchen im Freilauf fleißig nach Futter, wenn auch nicht so viel wie andere Rassen. Mit ihrem hohen Gewicht geht allerdings auch ein großer Bedarf an Nahrung einher. Deshalb sollten Halter*innen bei diesen Hühnern ganzjährig zufüttern und für ein optimales Wachstum auf Vitamine und Mineralstoffe achten. Im Sommer, wenn die Tiere mehr Zeit draußen verbringen, kann die Menge an zugefütterter Nahrung jedoch verringert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Schon der riesige und massige Körper der Jersey Giants spricht für eine typische Fleischrasse. Tatsächlich wurden diese Hühner im 19. Jahrhundert in den USA gezüchtet, um den Truthahn als Hauptquelle für Fleisch abzulösen. Für große Betriebe stellte sich die Rasse dann als nicht so wirtschaftlich heraus wie zuerst gedacht. Aber bis heute gelten Jersey Giants als sehr beliebte Fleischrasse.

Zudem ist auch die Legeleistung gar nicht schlecht, zumal die Eier sehr groß werden. Heutzutage werden Hühner dieser Rasse vor allem auch wegen ihres gemütlichen Charakters von Hobbyhalter*innen geschätzt. Auch auf Ausstellungen sind sie mit ihrem imposanten Körperbau und den hübschen Farbschlägen sehr beliebt.

Küken

Jersey Giant-Küken

Jersey Giant-Hennen zeigen einen gut ausgeprägten Bruttrieb. Außerdem werden sie als gute Mütter beschrieben, die sich liebevoll um ihre Küken kümmern. Die Jungtiere sind zwar von Anfang an sehr robust und wachsen relativ schnell heran. Da die erwachsenen Tiere jedoch ein sehr hohes Gewicht aufweisen, dauert es bis zu 6 Monate, bis die Küken vollständig ausgewachsen sind. Dies war mitunter ein Grund, weshalb sich Jersey Giants im Vergleich zu schnell wachsenden Hybridhühnern nicht durchsetzen konnten. Züchter*innen kümmern sich oft darum, dass die Küken im Winter schlüpfen, um bis zur Ausstellungssaison Tiere mit dem entsprechenden Gewicht zeigen zu können.

Aussehen und Farbschläge

Schwarzer Jersey Giant-Hahn (Foto: Hühnerhof Juesven)

An Jersey Giants fällt zunächst der große, massig gebaute Körper mit dem breiten Rumpf auf. Die Hühner besitzen einen flachen Rücken und einen breiten Kopf. Sowohl weibliche als auch männliche Tiere zeichnen sich durch ein rotes Gesicht, einen roten aufrechten Kamm sowie rote Kehl- und Ohrlappen aus. In den Blick fallen auch die sehr dunklen Augen und die kräftigen unbefiederten Läufe in einem grauen Farbton.

Hühner dieser Rasse gibt es in drei verschiedenen Farbschlägen:

  • schwarz
  • weiß
  • blau-gesäumt

Anfänglich existierte nur der schwarze Farbschlag, dann wurden auch weiße Hühner gezüchtet und zuletzt kam der blau-gesäumte Farbschlag hinzu. Schwarze Jersey Giants beeindrucken mit einem sehr dunklen Gefieder, das bei Lichteinfall grünlich schimmert. Auch der Schnabel des schwarzen Huhns weist einen dunklen Farbton auf, kann im vorderen Bereich jedoch auch gelblich gefärbt sein. Männliche und weibliche Tiere unterscheiden sich bei diesem Farbschlag vom Gefieder her nicht. Dies ist auch bei den weißen Jersey Giants der Fall: Hier ist das gesamte Gefieder in einen milchig weißen Farbton getaucht. Bei dem jüngsten Farbschlag, dem blau-gesäumten, handelt es sich um den seltensten. Hier erscheinen die Tiere in einem blauen Grundton mit gesäumten Federn.

Herkunft

Die ersten Jersey Giants wurden Ende des 19. Jahrhunderts von John und Thomas Black im US-Bundesstaat New Jersey gezüchtet. Dies geschah mit verschiedenen anderen Rassen wie Brahmas, Javas und Croad Langschan. Die Idee dahinter war, eine wirtschaftlichere Alternative zum damaligen Hauptlieferanten für Fleisch, nämlich der Pute, zu finden. Deshalb wurden die Riesenhühner mit einem extra großen Fleischansatz gezüchtet. Jersey Giants waren und sind eine sehr beliebte Fleischrasse.

Vor allem gegen schnell wachsende Hybridhühner konnten sie sich dann aber nicht wirklich durchsetzen. Dennoch spielen New Jersey-Hühner bis heute eine entscheidende Rolle unter den Fleischrassen und werden auch aufgrund ihres beeindruckenden Erscheinungsbildes als Ausstellungshühner gezüchtet. Gerade für Hobbyhalter*innen stellen sie mit ihrer ruhigen Art, ihrem großen Schlachtkörper und der passablen Menge an Eiern eine interessante Rasse dar.

Züchter*innen

Hühnerhof Juesven
www.huehnerhof-juesven.de

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blau-gesäumt Deutschland Eier England gold gesprenkelt goldlack Niederlande schwarz silber gesprenkelt silberlack weiß

Hamburger

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland, England, Niederlande
  • Farbschläge: schwarz, weiß, silberlack, goldlack, silber gesprenkelt, gold gesprenkelt, blaugesäumt
  • Eigenschaften: aktiv, lebhaft, robust, gute Flugfähigkeit, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,5-2 kg
  • Gewicht Hahn: 2-2,5 kg
  • Legeleistung: 160-180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Bei Hamburger-Hühnern handelt es sich um eine Rasse, die für ihre lebhafte und aktive Art bekannt ist. Die Tiere sind am liebsten in Bewegung und brauchen viel Platz und Beschäftigung. Ansonsten langweilen sie sich und vertragen sich untereinander nicht so gut. Streitereien und Kämpfe können bei dieser Rasse relativ heftig auftreten. Wer den Hühnern jedoch genügend Platz bietet, kann sie recht gut zufriedenstellen.

Zutraulich werden Hamburger nicht gerade. Sie können zwar mit viel Geduld und Zeit Vertrauen zu ihren Halter*innen fassen, dennoch bleiben sie meist eher zurückhaltend und sind schnell verschreckt. Als Haustiere sind sie also nicht geeignet. Umso schöner sind sie jedoch anzuschauen mit ihrem außergewöhnlich gefärbten Gefieder. Zudem legen sie eine passable Menge an Eiern und sind mit ihrer aktiven Art interessant zu beobachten. Hobbyhalter*innen mit etwas Erfahrung und viel Platz werden also sicherlich ihre Freude haben an dieser Rasse.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Hamburger sind eine sehr robuste Rasse, die auch tiefe Temperaturen und schwierige Witterungsverhältnisse gut aushält. Trotzdem stellen sie einige Anforderungen an ihre Umgebung. So benötigen sie, wie bereits erwähnt, aufgrund ihres hohen Bewegungsdrangs eine große Fläche. Empfohlen wird eine Haltung, bei der die Hühner freilaufen können oder in einem sehr großen Gehege leben.

Neben ihrem hohen Platzbedarf, der gedeckt werden muss, stellen sie einige Ansprüche an die Gestaltung ihres Auslaufs: Zu empfehlen ist die Einrichtung einer sehr abwechslungsreichen Umgebung. Auf diese Weise sind die Hühner ausreichend beschäftigt und verhalten sich untereinander weitgehend friedlich. Einen weiteren Aspekt sollten Halter*innen bedenken: Die bewegungsfreudigen Hamburger können aufgrund des geringen Körpergewichts gut fliegen. Nicht selten schlafen sie sogar auf Bäumen. Wichtig ist es daher, die Fläche stets gut abzusichern. Hier empfiehlt sich entweder ein ausreichend hoher Zaun oder die Option des Flügelstutzens.

Futter

Hamburger-Hühner sind frühreif und entwickeln sich schnell. Fühlen sie sich wohl, legen sie auch eine beachtliche Menge an Eiern. Dafür sind aber gute Pflege und Futter wichtig, sodass eine Zufütterung sinnvoll sein kann. Achten sollten Halter*innen auf ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, sodass die Legeleistung unterstützt wird. Grundsätzlich muss aber in Bezug auf die Fütterung im Vergleich zu anderen Rassen nichts Besonderes beachtet werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Schon der schlanke Körper der Hamburger-Hühner zeigt, dass sie nicht zu den Fleischrassen zählen. Gezüchtet wurden sie vielmehr als optimale Legerasse. Wegen ihrer hohen Legeleistung galten sie lange Zeit als Nutztiere mit hoher Wirtschaftlichkeit. Mittlerweile liegen sie im Vergleich zu anderen Rassen in Bezug auf die Anzahl der gelegten Eier aber im Durchschnitt. Für größere Betriebe eignet sich die Haltung von Hamburgern also eher weniger.

Gerade für Hobbyhalter*innen und kleinere Familien reicht die Anzahl an gelegten Eiern aber sicher aus. Ein frisches Sonntagsei ist also auf jeden Fall drinnen und zusätzlich erfreuen die Hamburger auch noch mit einem hübschen Aussehen. Heute lassen sich diese Hühner überhaupt eher als Zierhühner bezeichnen. Beliebt sind sie nämlich vor allem bei Ausstellungen, da sie mit ihrem ansprechenden Erscheinungsbild und ihren vielfältigen Farbschlägen beeindrucken.

Küken

Hamburger wurden als Legehennen gezüchtet und zeigen deshalb keinen stark ausgeprägten Bruttrieb. Von selbst werden die Hennen also kaum brütig. Wer trotzdem Nachwuchs wünscht, sollte eine künstliche Brut durchführen. Benötigt werden dafür Bruteier von einem Züchter, ein Brutkasten oder eine Leihhenne einer anderen Rasse. Grundsätzlich wachsen Hamburger-Küken schnell und sind sofort aktiv. Zudem sind die Hennen frühreif.

Aussehen und Farbschläge

Hamburger: Kamm und Dorn

Hamburger-Hühner zeichnen sich durch einen schlanken, mittelgroßen Körper aus. Mit ihrer eleganten Haltung und dem langgestreckten Körperbau erinnern sie eher an Fasane als an so manch andere Hühnerrasse. Die prächtigen Tiere sind reich befiedert und die Hähne werden von üppigen Schwanzfedern in Sichelform geziert. Männliche und weibliche Tiere tragen einen aufrechten Rosenkamm mit einem abgerundeten Dorn. Hamburger existieren in verschiedensten Farbschlägen, doch teilen sich alle die rote Farbe von Gesicht, Kehllappen und Kamm. Auch die auffälligen weißen Ohrlappen zeigen Tiere unterschiedlichster Färbungen. Die Vielfalt an Gefiederfarben zeigen die verschiedenen Varianten:

  • schwarz
  • weiß
  • silberlack
  • goldlack
  • silber gesprenkelt
  • gold gesprenkelt
  • blaugesäumt

Besonders beliebt und häufig ist der Farbschlag silberlack, der ein wenig an die Färbung von Dalmatinern erinnert. Die Tiere erscheinen hier weiß mit schwarzen Tupfen. Tiere mit dem Farbschlag goldlack weisen ebenfalls schwarze Tupfen auf, die Grundfarbe erscheint rötlich-braun. Eine weitere „Farbgruppe“ stellen die gesprenkelten Farbschläge dar: Silber gesprenkelte Tiere zeichnen sich durch weißes Gefieder mit schwarzen Sprenkeln in den Regionen unterhalb des Halses aus, gold gesprenkelte durch goldbraunes Gefieder mit ebenfalls schwarzen Sprenkeln. Auch rein schwarze oder weiße Tiere sind möglich, ebenso wie blaugesäumte, die in einem blauen Ton erscheinen.

Interessant an Hamburger-Hühnern ist, dass sie sich im Vergleich zu anderen Rassen je nach Farbschlag deutlich im Charakter unterscheiden können. Hühner in Silberlack werden oftmals als ruhig beschrieben, während goldlacke Tiere eine lebhaftere Art zeigen, die sich bei den gesprenkelten Tieren noch einmal steigert.

Herkunft

Die Geschichte des Hamburger-Huhns ist recht kompliziert bzw. unklar. Deutschland, England und Niederlande werden abwechselnd als Heimatland dieser Rasse bezeichnet. Tatsächlich ist der genaue Ursprung aber ungeklärt. Vorfahren der Hamburger waren offensichtlich bereits im 18. Jahrhundert in Deutschland und England bekannt. In unterschiedlichen Ländern wurde mit diesen gezüchtet, sodass die verschiedenen Farbschläge entstanden. Dies könnte auch erklären, weshalb sich die Tiere in ihrem Charakter doch deutlich unterscheiden. Die Lackhühner scheinen vor allem mit dem englischen Raum in Zusammenhang zu stehen. Die gesprenkelten Tiere weisen wohl eine Verwandtschaft mit Rassen aus Deutschland auf. Hamburger-Hühner erfreuten sich vor allem aufgrund ihrer Legeleistung großer Beliebtheit als Wirtschaftstiere. Später stand dann in erster Linie das Aussehen im Mittelpunkt. Heute werden Hühner dieser Rasse gerne auf Ausstellungen gezeigt.

Kategorien
Holland orangefarbig perlgrau-orangefarbig rost-rebhuhnfarbig Zweinutzung

Welsumer

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: rost-rebhuhnfarbig; orangefarbig; perlgrau-orangefarbig
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, zutraulich, friedlich, robust, zahm, wetterfest, brutfaul
  • Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 3,5 kg
  • Legeleistung: 160 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 70 g
  • Eierschalenfarbe: dunkelbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Das Welsumer Huhn ist eine relativ junge Rasse, deren Ursprung noch nicht ganz geklärt ist. Die Erzüchtung erfolgte Ende des 19. Jahrhunderts, wo rasselose Hühner des Landhuhntyps mit Rassehühnern verpaart wurden. Um welche Rassen es sich hierbei tatsächlich handelte, kann nur vermutet werden. Mögliche Ahnen könnten Orpingtons, Malaien sowie Brahmas sein. Der Name der Rasse ist auf den niederländischen Herkunftsort Welsum zurückzuführen. In den Niederlanden wurde die Rasse in Folge im Jahr 1919 anerkannt. Nach Deutschland kamen die ersten Tiere im Jahr 1924, wo sie weitergezüchtet wurden. Durch Einkreuzungen mit rebhuhnartigen Italienern, Dorkings, Rhodeländern und verschiedenen Kämpferrassen entstand der orangefarbige Farbschlag. Die Rasse wurde in Deutschland 1986 anerkannt.

Haltung

Welsumer sind sehr robuste und wetterharte Hühner, die keine hohen Anforderungen an die Haltung stellen. Durch ihr friedliches Auftreten sind sie außerdem ideale Familienhühner. Bei guter Versorgung werden sie schnell zahm und lassen sich dann auch anfassen und streicheln.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Welsumer fühlen sich in der Freilandhaltung sehr wohl, doch auch eine eingezäunte Haltung ist möglich. Für die Nacht und die Winterzeit genügt bereits ein leichte Behausung, da Welsumer durchaus wetterfest sind. Über kurze Strecken können die Tiere jedoch fliegen, deshalb sollte der Zaun mit einem Netz überspannt sein.

Futter

Haben Welsumer genügend Auslauf im Freien, suchen sie den Großteil ihres Futter selbst. Lediglich im Winter müssen die Hühner ausgewogen gefüttert werden, da sie in der Zeit nicht viel natürliches Futter auffinden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Welsumer Huhn vereint ausgezeichnete Lege- sowie Fleischeigenschaften, weshalb es ein ideales Zweinutzungshuhn ist. Vor allem das beeindruckende Eigewicht von 70 g sticht hervor, obwohl Hahn und Henne selbst nur Durchschnittsgröße und -gewicht aufweisen. Im Winter legen die Hennen zwar deutlich weniger, dennoch können sie bis zu 160 Eier im Jahr erreichen.

Küken

Der Bruttrieb der Welsumer Hennen ist gering. Wenn sie jedoch in Brutstimmung kommen, dann passiert dies im Spätfrühjahr. Dabei beträgt das Mindestgewicht bei Bruteiern bei 65 g. Zum Ausbrüten bieten sich eine Kunstbrut oder eine Leihhenne an. Welsumer Hennen sind allerdings keine besonders fürsorglichen Mütter, weshalb auf die gewissenhafte Aufzucht der Küken selbst geachtet werden muss. Praktischer ist es zudem, gleich professionelle Züchter*innen zu kontaktieren und die Küken so zu erstehen und großzuziehen.

Farbschläge

Folgende Farbschläge der Welsumer sind anerkannt:

  • rost-rebhuhnartig
  • orangefarbig
  • perlgrau-orangefarbig

Beim rost-rebhuhnartigen Farbschlag haben die Hähne einen rostroten Behang, der in einem dunklen Übergang in den Sattel mündet. Die schwarzen Schwanzfedern schimmern käfergrün. Untere Federpartien sind schwarz mit rostroten Federn zwischendurch. Die Hennen sind von Hals bis Schwanz heller und dunkler gefiedert, die farblich von gelb bis dunkelbraun reichen. Halsbehang und Brust sind heller, Rücken und Hinterleib sind einfarbig und dunkler und münden in den schwarzen Schwanzfedern.

Der orangefarbige Farbschlag ist beim Hahn wie der rost-rebhuhnartige oben und unten farblich geteilt. Halsbehang und Sattel sind jedoch deutlich heller. Die Hennen haben nur eine hellere Halspartie.

Beim perlgrau-orangefarbigen Farbschlag hat der Hahn einen noch helleren Halsbehang und Sattel als beim orangefarbigen. Alle anderen Partien sind silberfarben, nur der Schwanz ist schwarz. Die Hennen dagegen sind vollständig weiß.

Züchter*innen

Deutschland:
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Österreich:
Hans-Albert Riedmann
Riedlhofstr. 2
4760 Raab
Tel.: 0043 664 526 8184
hansalbi@aon.at

Kategorien
Deutschland Eier Kennsperber Silber-Kennsperber

Bielefelder Kennhuhn

Silber-kennfarbiger Bielefelder Kennhuhn Hennen

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: Kennsperber; Silber-Kennsperber
  • Eigenschaften: robust, wetterfest, ruhig, geeignet für Anfänger, pflegeleicht, kennfarbig
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,25 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 60 g
  • Eierschalenfarbe: braun

Ursprung

Das Bielefelder Kennhuhn wurde in den 1970er-Jahren von Gerd Roth aus Amrocks, Mechelnern, New Hampshire und Rhodeländern gezüchtet. Die Rasse wurde erstmals 1976 unter dem Namen „Deutsches Kennhuhn“ in Hannover vorgestellt. Wegen Einspruchs der Sondervereine folgte die Umbenennung in „Bielefelder Kennhuhn“. „Bielefelder“ verweist dabei auf den Heimatort von Gerd Roth. „Kennhuhn“ bezieht sich darauf, dass Hahnen- und Hennenküken der Rasse deutliche Unterschiede im Gefieder aufweisen. Im Jahr 1980 folgte schließlich die Anerkennung der Rasse durch den Band deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG).

Haltung

Beim Bielefelder Kennhuhn handelt es sich um eine ruhige und gutmütige Hühnerrasse, die auch für Hühner-Neulinge geeignet sind. An Haltung und Futter stellt das Huhn keine hohen Ansprüche. Es wächst schnell heran, ist wetterhart und kann auch gemästet werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Bielefelder Kennhühner schätzen Auslauf, jedoch fühlen sie sich auch im Gehege wohl. Allerdings können die Tiere ohne genügend Bewegung schnell verfetten, was sich auf die Legetätigkeit auswirkt. Um die Hühner vital zu halten, ist deshalb ein angemessener Freilauf ratsam. Dabei suchen sich die Tiere ihr Futter gern selbst und erhalten dabei eine abwechslungsreiche Ernährung, wobei nur mehr ergänzend zugefüttert werden muss. In Stall und Freilauf sollte es jedoch auch ruhige Ecken als Rückzugsmöglichkeit geben, da die Hühner nicht gut Stress vertragen. Die Hühner fliegen außerdem nicht gern, weshalb ein niedrige Umzäunung von 1,0 bis 1,4 Metern ausreicht.

Silber-kennfarbiger Bielefelder Kennhuhn Hahn

Futter

Wenn die Hühner genügend Freilauf bekommen, suchen sich die Tiere ihr Futter auch gern selbst. Dadurch erhalten sie eine abwechslungsreiche Ernährung und es muss nur mehr ergänzend zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bielefelder Kennhühner beginnen ab einem Alter von 7 bis 8 Monaten mit der Legetätigkeit. Im ersten Jahr legen die Hennen bis zu 220 Eier, im zweiten knapp 200. Bei Junghennen wiegen die Eier 55 g, während sie bei Althennen dann 65 g wiegen. Bei Bielefelder Kennhühnern ist jedoch auffällig, dass sie im Gegensatz zu anderen Rassen eine deutlich höhere Legeaktivität im Winter haben. Dafür benötigen die Hühner jedoch genügend Tageslicht. Um als winterlegende Rasse bezeichnet zu werden, reicht die Legetätigkeit jedoch nicht aus.

Küken

Bielefelder Kennhühner brüten kaum. Wer keine Brutmaschine hat, kann hierfür eine Leihhenne verwenden. Das Aufziehen der Küken erfolgt in einem geschützten Raum samt Wärmelampe und entsprechendem Kükenfutter. Erst wenn sie genug Gefieder haben, dürfen sie ins Freie, was in der Regel in der achten Lebenswoche ist. Ab diesem Alter sollten Hennen und Hähne getrennt werden, um eine ungleiche Futterverteilung und somit einen Nährstoffmangel zu vermeiden.

Bielefelder Kennhühner sind, wie der schon Name verrät, kennfarbig. Das bedeutet, dass sich Hahnen- und Hennenküken gleich nach dem Schlüpfen unterscheiden lassen: Hahnenküken haben ockergelbes Flaumgefieder, einen hellen Rückenstreifen sowie einen hellen Sperberfleck am Kopf. Hennenküken dagegen haben hellbraunes Flaumgefieder, einen dunklen Rückenstreifen sowie einen dunkleren Sperberfleck am Kopf.

Silber-kennfarbige Bielefelder Kennhuhn Küken

Farbschläge

Zwei Farbschläge der Bielefelder Kennhühner sind anerkannt:

  • Kennsperber (gesperbert-rot-wildfarbig)
  • Silber-Kennsperber

Der ursprüngliche Farbschlag der Rasse ist dabei der Kennsperber. Dieser Farbschlag weist ein rötliches bis gelbes Mantelgefieder auf mit hellgrauen Sperberstreifen. Der Silber-Kennsperber hat dagegen silberweißes Mantelgefieder mit einer eingelagerten grauen Sperberzeichnung in der Feder.

Züchter*innen

Deutschland:
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Rassegeflügelzucht & Bruteier Averhaus
Inh. Hendrik Averhaus
Saerbecker Weg 31
48282 Emsdetten-Hembergen
info@brutei.eu
www.brutei.eu

Österreich:
Johannes Janus
Großgrabenstraße 36
3052 Innermanzing
Tel.: +43 (0) 676 347 980 9
kontakt@huehnernest.at
www.huehnernest.at

Kategorien
Belgien Eier gold silber

Brakel

Steckbrief

  • Herkunftsland: Belgien
  • Farbschläge: silber, gold
  • Eigenschaften: robust, geeignet für Anfänger, scheu, lebhaft, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,20-2,75 kg
  • Legeleistung: 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Brakel gelten als aktive und temperamentvolle Hühner. Sie sind auch gerne beschäftigt und freuen sich daher über eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung. Außerdem sind Tiere dieser alten Haushuhnrasse robust und relativ genügsam. Aufgrund der geringen Ansprüche an ihre Haltung sind diese Hühner für Anfänger*innen geeignet. Bei guter Pflege fassen Brakel auch schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und werden teilweise zutraulich. Schoßhühner sind die Tiere dieser Rasse jedoch keine: Sie bleiben scheu und werden nicht gerne angefasst oder gestreichelt. Für Familien mit kleinen Kindern oder Haushalte mit quirligen Hunden ist diese Rasse daher nicht ideal.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Brakel-Huhn im Stall

Da Brakel-Hühner sehr vital und neugierig sind, sollten Halter*innen ihnen einen umfangreichen Freilauf gönnen. Ideal wären ein großes Gehege oder Freilaufhaltung. Zudem sollten die Freiflächen viele Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hühner bieten. Bei ausreichend Auslauf werden Brakel auch zu fleißigen Futtersuchern. Deshalb kann die Zufütterung in der warmen Jahreszeit verringert werden.

Zu bedenken ist, dass die Hühner dieser Rasse als gute Flieger gelten. Hühnerhalter*innen sollten daher eine ausreichend hohe Umzäunung planen oder die Überspannung des Geheges mit einem Netz in Erwägung ziehen. Brakel werden in Belgien gerne freilaufend in Gärten gehalten und als Kompostaufbereiter eingesetzt. Die Hühner scharren selbst nach Futter, fressen und verwerten Küchenabfälle. Daher ist es wichtig, Beete zu umzäunen, damit die aktiven Tiere diese nicht gleich umgraben. Brakel sind gut an raue Wetterverhältnisse angepasst. Deshalb halten sie sich auch in den Herbst- und Wintermonaten gerne im Freien auf.

Futter

Wie bereits angesprochen, gelten Brakel als aktive Futtersucher. Bei ausreichend großen Freiflächen ist keine starke Zufütterung notwendig. Wichtig ist, stets das Gewicht der Hühner im Blick zu behalten. So kann die Ernährung optimal gestaltet werden. Bei zahlreichen Nahrungsquellen im Auslauf sollten Besitzer*innen die Menge an Zusatzfutter anpassen. Brakel-Hühner legen nämlich schnell an Masse zu und eine Verfettung kann zu einer Einschränkung der Legeleistung führen. Umgekehrt sollten Halter*innen dieser Rasse in den Wintermonaten genügend kräftigendes Futter anbieten, um die Legeleistung der eigentlich nicht typischen Winterleger anzuregen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Brakel-Hühner gelten in erster Linie als Legerasse. Die ausgesprochen gute Legeleistung mit 180 bis 200 Eiern pro Jahr macht diese Rasse wirtschaftlich attraktiv. Die Eier weisen eine weiße Schalenfarbe auf und sind mit 55 g relativ groß und schwer. Zudem sind Brakel-Hennen frühreif und erfreuen die Halter*innen bereits nach 4 bis 5 Monaten mit den ersten Eiern. Auch wenn das Brakel-Huhn nicht als Zweinutzungsrasse beschrieben wird, zeichnet es sich durch eine besondere Fleischqualität aus. Das Fleisch der schnell an Gewicht zulegenden Tiere ist sehr hell und zart. Vor allem in Belgien gilt es als Delikatesse.

Küken

Nur äußerst selten werden Brakel-Hennen brütig. Wer sich also Nachwuchs wünscht, sollte auf Brutapparate oder Leihhennen zurückgreifen. Die Eier sind für die Kunstbrut optimal geeignet, weshalb die natürliche Nachzucht meist problemlos gelingt. Die Küken sind nach dem Schlupf schnell vital und robust. Zudem wachsen die Kleinen schnell und bilden bald ihr Gefieder aus.

Aussehen und Farbschläge

Brakel-Hahn

Am weitesten verbreitet sind heutzutage immer noch Brakel-Hühner der Farbschläge silber und gold. Diese ursprünglichsten Typen werden in fast allen Ländern, in denen diese Rasse gehalten wird, anerkannt. Mittlerweile gibt es jedoch auch weitere Farben, die in unterschiedlichen Ländern gezüchtet werden. Folgende Farbschläge sind somit bekannt:

  • gold
  • silber
  • chamois (gelb-weiß-gebändert)
  • blau
  • weiß
  • schwarz
  • weißgeblümt

Brakel-Hühner verfügen über einen charakteristischen Landhuhn-Körper. Sie sind schlank und weisen eine breite Brust sowie ausladende Bauchpartien und einen vollen Hinterleib auf. Schon an diesen körperlichen Merkmalen lässt sich auf die gute Legeleistung der Rasse schließen. Auffällig ist zudem die dunkle Pigmentierung der Hühner im Bereich des Kopfes. Die Iris dieser Rasse weist eine dunkelbraune bis schwarze Färbung auf. Auch die Bereiche um die Augen sowie der Kamm der Hennen ist mit einer purpurnen Färbung besonders dunkel. Die Ohrlappen der Brakel-Hühner sind reinweiß. Außerdem ist auf dem mittelgroßen Kopf dieser Rasse ein Einfachkamm mit 5 bis 6 Zacken zu finden. Charakteristisch für Brakel-Hühner ist zudem der lange Schwanz, der eine üppige Befiederung aufweist und meist aufrecht getragen wird.

Herkunft

Brakel werden zu den ältesten Haushuhnrassen überhaupt gezählt. Die genaue Herkunft dieser Tiere ist jedoch nicht vollständig geklärt. Eventuell wurden ihre Vorfahren bereits im 16. Jahrhundert über die Türkei aus dem Osten nach Westeuropa gebracht. Fest steht, dass die Rasse in Westeuropa aus Landhühnern erzüchtet wurde. Vermutet wird auch eine Verwandtschaft mit dem französischen Bressehuhn. In der namensgebenden belgischen Stadt Niederbrakel wurde im Jahr 1989 der erste Züchterverein für diese Rasse gegründet. Auch zahlreiche Varianten wurden vor allem in Belgien erzüchtet. So etwa die Schwarzkopf-Brakel-Hühner, die auch als Zottegemer-Hühner bekannt sind. Heute sind Brakel-Hühner allerdings selten geworden und stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen.

Züchter*innen

Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

Kategorien
England Fleisch gesperbert gold-wildfarben goldhalsig silberhalsig silbern-wildfarben weiß

Dorking

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: silbern-wildfarben, gold-wildfarben, silberhalsig, goldhalsig, gesperbert, weiß
  • Eigenschaften: ruhig, friedlich, robust, geeignet für Anfänger, mastfähig
  • Gewicht Henne: ca. 2,5-3,5 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 3,5-4,5 kg
  • Legeleistung: ca. 140 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Der Dorking gehört zu den ältesten Haushuhnrassen. Die großen und schweren Tiere zeichnen sich durch eine gemütliche Art und keine allzu hohe Bewegungsfreude aus. Dennoch sind sie durchaus aktiv und zufrieden, wenn sie im Auslauf nach Futter scharren können. Ihr recht ruhiges und friedliches Gemüt macht sie zu angenehmen Zeitgenossen für Mensch und Tier. So vertragen sich die Hühner untereinander meist recht gut und es kommt kaum zu Streitereien oder Kämpfen.

Die großen Hühner haben zwar grundsätzlich keine hohen Ansprüche an ihre Umgebung, genügend Platz muss aber auf jeden Fall gegeben sein: Zu kleine Räume beengen Tiere dieser Rasse besonders und können sehr stressig für sie sein. Ist aber ausreichend Auslauffläche vorhanden, sind Dorkings sehr genügsam und fassen recht schnell Vertrauen zu Menschen. Wer genügend Zeit und Geduld aufwendet, kann die Hühner sogar handzahm machen. Durch ihren gemütlichen Charakter, ihre Robustheit und ihre zufriedene Art eignet sich diese Rasse auch für Anfänger*innen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Im Allgemeinen hat ein Dorking keine allzu hohen Ansprüche an seine Umgebung. Das macht die Haltung relativ unkompliziert. Vor allem die Größe der Hühner sollte aber bei der Planung des Freilaufs beachtet werden. Dorkings sind zwar, wie bereits erwähnt, gemütliche Tiere, sie sind aber froh, wenn sie sich ausreichend bewegen und nach Futter scharren können. Eine Besonderheit der Dorkings ist auch ihre hohe Mastfähigkeit und schnelle Gewichtszunahme. Dies geht mit der Gefahr einer Verfettung einher. Eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung sowie ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten stellen sich als geeignete Maßnahmen heraus, um dem entgegenzuwirken.

Dorking-Hühner können aufgrund ihres hohen Gewichts nicht fliegen. Und wenn sie ausreichend Platz und Freiraum haben, entwickeln sie auch keine hohen Ambitionen, ihr Revier zu verlassen. Insofern müssen Halter*innen keinen allzu hohen Zaun planen. Als ein aus dem oft nassen und stürmischen England stammendes Tier ist der Dorking sehr robust. Auch gegen schwierige Wetterverhältnisse sind die Tiere gut gerüstet und können meist draußen bleiben. Wie bei jeder Hühnerrasse sollte dabei immer freier Zugang zum Stall gewährleistet sein.

Futter

Wie schon erwähnt, genießen Dorkings ihre Zeit im Auslauf und gehen dort am liebsten selbst auf Futtersuche. Ihr hohes Körpergewicht und damit der relativ hohe Nahrungsbedarf machen allerdings die Zufütterung in allen Jahreszeiten notwendig. So sollte zumindest ein wenig zugefüttert werden, um die Hühner bei ihrem Wachstum zu unterstützen. Hochwertiges Futter kann dazu beitragen, dass Tiere dieser Fleischrasse schnell an Gewicht zulegen und gutes Fleisch entwickeln. Hierfür sollten Halter*innen auf ausreichend Nährstoffe, vor allem auch Proteine, achten. Da Dorkings zu Verfettung neigen, sollten sie auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung bedacht sein. Auch ausreichend Bewegung und Auslauf können Abhilfe schaffen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Der Körperbau der Dorkings macht schon deutlich: Diese Rasse wird vor allem als Fleischrasse geschätzt. Die Hühner zeichnen sich durch eine hohe Mastfähigkeit aus und bilden einen ansehnlichen Schlachtkörper. Zudem wird die Qualität des feinen weißen Fleisches dieser Tiere gelobt. Auch die Legeleistung ist mit 140 relativ großen Eiern pro Jahr recht gut, im Vergleich zu Legerassen allerdings nicht so hoch. Deshalb gelten Dorkings nicht als Zweinutzungsrasse, sondern werden vor allem des Fleisches wegen gehalten. Auch auf Ausstellungen werden die optisch ansprechenden Tiere gerne gezeigt. Ihr angenehmer Charakter macht sie zudem zu beliebten Haustieren und Hobbyhühnern. Von der Zahl her ist diese Rasse aber im Lauf der letzten Jahrzehnte immer seltener geworden.

Küken

Bei Dorking-Hennen ist ein gut ausgeprägter Bruttrieb zu erkennen. Sie brüten von selbst und zeigen sich als zuverlässige Mütter. Liebevoll kümmern sie sich um ihren Nachwuchs. Die Küken dieser Rasse sind zwar noch etwas sensibler als die älteren Tiere, wachsen aber schnell zu robusten Hühnern heran. Wie viele Fleischrassen sind auch die Jungtiere der Dorkings von Anfang an recht mastfähig, auch wenn sie etwas Zeit brauchen, bis sie vollständig ausgewachsen sind und die endgültige Größe erreichen.

Aussehen und Farbschläge

Beim Dorking handelt es sich um ein recht großes und schweres Huhn mit einem breiten Körper. Die Form des Körpers wird oft mit einem Rechteck verglichen. Auffällig sind der lange Rücken, die hohe Brust und der relativ große Kopf. Die Tiere sind mit einem roten Einzelkamm, seltener auch mit einem Rosenkamm, ausgestattet. Vor allem die Hähne dieser Rasse beeindrucken mit einer langen Befiederung an Schwanz und Sattelbehang. Es existieren verschiedenste Farbschläge, doch alle Dorking-Hühner teilen den roten Kinnlappen, Kamm und Gesichtsbereich.

Eine weitere Besonderheit ist festzustellen: Ähnlich wie die Deutschen Lachshühner zeichnen sich Dorkings durch 5 Zehen aus, anders als viele Rassen mit ihren 4 Zehen. Die unbefiederten Läufe der Dorkings sind fleischfarben, ähnlich wie die Schnäbel.

Heutzutage gibt es viele verschiedene Farbschläge der Dorkings:

  • silbern-wildfarben
  • gold-wildfarben
  • silberhalsig
  • goldhalsig
  • weiß
  • gesperbert

Besonders beliebt ist der silbern-wildfarbene Farbschlag. Die Hähne weisen hier einen weißen Hals- und Sattelbehang auf. Auch das Gefieder der Flügel erscheint in weißer Farbe. Bauch- und Brustbereich sind dagegen dunkel bis schwarz gefärbt. Die Hennen besitzen bei diesem Farbschlag graue Federn im Bereich von Schultern, Flügeln und Rücken. Bauch und Schenkel sind dunkelgrau, die Halsfedern dunkel mit weißer Säumung.

Herkunft

Dorkings gehören zu den ältesten bestehenden Haushuhnrassen. Einigkeit herrscht darüber, dass sie aus England stammen und dass die Ursprünge bis in das erste Jahrhundert v. Chr., also in die Römerzeit zurückreichen. Wie genau Dorkings gezüchtet wurden, ist nicht ganz klar. Manchmal wird dem kräftigen Huhn eine Verwandtschaft mit Riesenrassen aus Asien attestiert. Tatsächlich konnte dies aber nicht bestätigt werden.

Fest steht, dass Dorkings erst relativ spät in anderen Ländern eingeführt wurden, in Deutschland erst 1860. Dann wurden sie aber als optimale und mastfähige Fleischrasse schnell beliebt. Mittlerweile sind Dorkings recht selten geworden und werden nur noch wenig gezüchtet. Sondervereine bemühen sich, den Bestand dieser sehr alten, aber bedrohten Art wieder zu vergrößern.