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Belgien Eier gold silber

Brakel

Steckbrief

  • Herkunftsland: Belgien
  • Farbschläge: silber, gold
  • Eigenschaften: robust, geeignet für Anfänger, scheu, lebhaft, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,20-2,75 kg
  • Legeleistung: 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Brakel gelten als aktive und temperamentvolle Hühner. Sie sind auch gerne beschäftigt und freuen sich daher über eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung. Außerdem sind Tiere dieser alten Haushuhnrasse robust und relativ genügsam. Aufgrund der geringen Ansprüche an ihre Haltung sind diese Hühner für Anfänger*innen geeignet. Bei guter Pflege fassen Brakel auch schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und werden teilweise zutraulich. Schoßhühner sind die Tiere dieser Rasse jedoch keine: Sie bleiben scheu und werden nicht gerne angefasst oder gestreichelt. Für Familien mit kleinen Kindern oder Haushalte mit quirligen Hunden ist diese Rasse daher nicht ideal.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Brakel-Huhn im Stall

Da Brakel-Hühner sehr vital und neugierig sind, sollten Halter*innen ihnen einen umfangreichen Freilauf gönnen. Ideal wären ein großes Gehege oder Freilaufhaltung. Zudem sollten die Freiflächen viele Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hühner bieten. Bei ausreichend Auslauf werden Brakel auch zu fleißigen Futtersuchern. Deshalb kann die Zufütterung in der warmen Jahreszeit verringert werden.

Zu bedenken ist, dass die Hühner dieser Rasse als gute Flieger gelten. Hühnerhalter*innen sollten daher eine ausreichend hohe Umzäunung planen oder die Überspannung des Geheges mit einem Netz in Erwägung ziehen. Brakel werden in Belgien gerne freilaufend in Gärten gehalten und als Kompostaufbereiter eingesetzt. Die Hühner scharren selbst nach Futter, fressen und verwerten Küchenabfälle. Daher ist es wichtig, Beete zu umzäunen, damit die aktiven Tiere diese nicht gleich umgraben. Brakel sind gut an raue Wetterverhältnisse angepasst. Deshalb halten sie sich auch in den Herbst- und Wintermonaten gerne im Freien auf.

Futter

Wie bereits angesprochen, gelten Brakel als aktive Futtersucher. Bei ausreichend großen Freiflächen ist keine starke Zufütterung notwendig. Wichtig ist, stets das Gewicht der Hühner im Blick zu behalten. So kann die Ernährung optimal gestaltet werden. Bei zahlreichen Nahrungsquellen im Auslauf sollten Besitzer*innen die Menge an Zusatzfutter anpassen. Brakel-Hühner legen nämlich schnell an Masse zu und eine Verfettung kann zu einer Einschränkung der Legeleistung führen. Umgekehrt sollten Halter*innen dieser Rasse in den Wintermonaten genügend kräftigendes Futter anbieten, um die Legeleistung der eigentlich nicht typischen Winterleger anzuregen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Brakel-Hühner gelten in erster Linie als Legerasse. Die ausgesprochen gute Legeleistung mit 180 bis 200 Eiern pro Jahr macht diese Rasse wirtschaftlich attraktiv. Die Eier weisen eine weiße Schalenfarbe auf und sind mit 55 g relativ groß und schwer. Zudem sind Brakel-Hennen frühreif und erfreuen die Halter*innen bereits nach 4 bis 5 Monaten mit den ersten Eiern. Auch wenn das Brakel-Huhn nicht als Zweinutzungsrasse beschrieben wird, zeichnet es sich durch eine besondere Fleischqualität aus. Das Fleisch der schnell an Gewicht zulegenden Tiere ist sehr hell und zart. Vor allem in Belgien gilt es als Delikatesse.

Küken

Nur äußerst selten werden Brakel-Hennen brütig. Wer sich also Nachwuchs wünscht, sollte auf Brutapparate oder Leihhennen zurückgreifen. Die Eier sind für die Kunstbrut optimal geeignet, weshalb die natürliche Nachzucht meist problemlos gelingt. Die Küken sind nach dem Schlupf schnell vital und robust. Zudem wachsen die Kleinen schnell und bilden bald ihr Gefieder aus.

Aussehen und Farbschläge

Brakel-Hahn

Am weitesten verbreitet sind heutzutage immer noch Brakel-Hühner der Farbschläge silber und gold. Diese ursprünglichsten Typen werden in fast allen Ländern, in denen diese Rasse gehalten wird, anerkannt. Mittlerweile gibt es jedoch auch weitere Farben, die in unterschiedlichen Ländern gezüchtet werden. Folgende Farbschläge sind somit bekannt:

  • gold
  • silber
  • chamois (gelb-weiß-gebändert)
  • blau
  • weiß
  • schwarz
  • weißgeblümt

Brakel-Hühner verfügen über einen charakteristischen Landhuhn-Körper. Sie sind schlank und weisen eine breite Brust sowie ausladende Bauchpartien und einen vollen Hinterleib auf. Schon an diesen körperlichen Merkmalen lässt sich auf die gute Legeleistung der Rasse schließen. Auffällig ist zudem die dunkle Pigmentierung der Hühner im Bereich des Kopfes. Die Iris dieser Rasse weist eine dunkelbraune bis schwarze Färbung auf. Auch die Bereiche um die Augen sowie der Kamm der Hennen ist mit einer purpurnen Färbung besonders dunkel. Die Ohrlappen der Brakel-Hühner sind reinweiß. Außerdem ist auf dem mittelgroßen Kopf dieser Rasse ein Einfachkamm mit 5 bis 6 Zacken zu finden. Charakteristisch für Brakel-Hühner ist zudem der lange Schwanz, der eine üppige Befiederung aufweist und meist aufrecht getragen wird.

Herkunft

Brakel werden zu den ältesten Haushuhnrassen überhaupt gezählt. Die genaue Herkunft dieser Tiere ist jedoch nicht vollständig geklärt. Eventuell wurden ihre Vorfahren bereits im 16. Jahrhundert über die Türkei aus dem Osten nach Westeuropa gebracht. Fest steht, dass die Rasse in Westeuropa aus Landhühnern erzüchtet wurde. Vermutet wird auch eine Verwandtschaft mit dem französischen Bressehuhn. In der namensgebenden belgischen Stadt Niederbrakel wurde im Jahr 1989 der erste Züchterverein für diese Rasse gegründet. Auch zahlreiche Varianten wurden vor allem in Belgien erzüchtet. So etwa die Schwarzkopf-Brakel-Hühner, die auch als Zottegemer-Hühner bekannt sind. Heute sind Brakel-Hühner allerdings selten geworden und stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen.

Züchter*innen

Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

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blau-gesäumt Eier Fleisch Spanien Zierhuhn

Andalusier

Steckbrief

  • Herkunftsland: Spanien
  • Farbschläge: blau-gesäumt
  • Eigenschaften: lebhaft, temperamentvoll, distanziert, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: ca. 2-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 2,5-3 kg
  • Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 58 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Beim Andalusier handelt es sich um eine besonders seltene, aber optisch sehr ansprechende und elegante Hühnerrasse. Die Hühner lassen sich als temperamentvolle und energiegeladene Tiere beschreiben. Dennoch vertragen sie sich untereinander recht gut und es kommt auch zwischen Hähnen kaum zu Streitereien. Hierfür müssen die Halter*innen allerdings immer auf ausreichend Platz und Freiraum achten. Zu Menschen bauen die aktiven Hühner grundsätzlich keine enge Beziehung auf und bleiben lieber auf Distanz. Daher eignen sie sich nicht als Schoßhühner, sind aber aufgrund ihrer agilen Art faszinierend zu beobachten.

Die Legeleistung dieser Rasse ist im Vergleich zu anderen nicht besonders hoch, weshalb die Andalusier in großen Betrieben wirtschaftlich kaum eine Rolle spielen. Gerade für Hobbyhalter*innen kann die Haltung dieser Hühner jedoch wegen ihres schönen Aussehens und der für die private Nutzung ausreichenden Legeleistung interessant sein. Auch eine Haltung in einem großen Garten ist bei dieser Rasse durchaus möglich. Nur sollte bedacht werden, dass die Andalusier mit ihrer lebhaften Art unter Umständen auch relativ laut werden können.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Andalusier stellen keine allzu hohen Ansprüche an ihre Umgebung. So sind sie auch gut für eine Haltung im Garten geeignet. Einige Aspekte gilt es allerdings zu bedenken: Die aktiven Hühner sind ständig in Bewegung und zeichnen sich durch eine hohe Flugfähigkeit aus. Wichtig ist es also, das Gehege oder den Freilauf ausreichend zu sichern, da die Tiere sonst davonfliegen würden. Allgemein benötigen Andalusier eine relativ große Auslauffläche. Wird es zu eng, sind die Hühner gar nicht begeistert und fangen im schlimmsten Fall sogar mit Kämpfen an.

Wichtig ist zudem, ihnen genügend Freiräume zu lassen und teilweise auch Abstand zu halten. Beschrieben werden Andalusier außerdem als durchaus robuste Hühner, die auch bei tieferen Temperaturen gerne Zeit draußen verbringen. Achtung ist aber bei ihren großen Kämmen und Kinnlappen geboten, die bei Frost schnell einmal Erfrierungen davontragen können. Auch zu starke Sonneneinstrahlung tut den Tieren nicht gut. Daher sollten genügend schattige Plätze im Freilauf zu finden sein. Dann fühlen sich Andalusier richtig wohl.

Futter

Zu den Hauptbeschäftigungen der lebhaften und unabhängigen Hühner gehört neben dem Fliegen auch die eigenständige Futtersuche. Andalusier sind ständig in Bewegung und scharren im Freilauf nach Futter, sodass kaum zugefüttert werden muss. Dies macht sie vor allem für kleine Betriebe und Hobbyhalter*innen relativ wirtschaftlich, da fast keine zusätzliche Nahrung erworben werden muss.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Hühner dieser Rasse waren früher auch in Großbetrieben sehr beliebt, da sie als höchst wirtschaftlich galten. Dazu führten geringer Futterbedarf, gute Legeleistung, ein zum Schlachten geeigneter Körper und nebenbei ein schönes Aussehen. Jedoch wurden mit der Zeit immer mehr Hybridhühner gezüchtet, die eine viel höhere Legeleistung aufwiesen. Mit ca. 160 Eiern pro Jahr galten Andalusier nicht mehr als wirtschaftlich, weshalb sie sehr selten geworden sind. Mittlerweile gehören sie zu den gefährdeten Haustierrassen und werden mit dem höchsten Gefährdungsstatus „extrem gefährdet“ bedacht. Vielleicht könnte aber der Bestand wieder wachsen: Gerade für Hobbyhalter*innen können diese Hühner doch sehr ansprechend sein. Sie punkten mit einem schönen Erscheinungsbild und für kleinere Betriebe oder Familien reichen wohl auch die Eier pro Jahr gut aus.

Küken

Bei Andalusier-Hennen ist kaum ein Bruttrieb festzustellen, was natürliche Brut selten macht. Auch Kunstbrut stellt sich als vergleichsweise kompliziert heraus, vor allem dann, wenn der anerkannte Farbschlag gezüchtet werden soll. Diese Hühnerrasse weist nämlich einen intermediären Erbgang auf. So zeichnet sich rein statistisch gesehen nur die Hälfte des Nachwuchses tatsächlich durch einen blau-gesäumten Farbschlag aus. Die restlichen Jungtiere besitzen schwarzes oder weißes Gefieder.

Insofern nimmt es viel Zeit und Aufwand in Anspruch, durch die gezielte Paarung von schwarzen und weißen Tieren die anerkannte Färbung zu züchten. Gelingt die Brut, schlüpfen recht robuste und schnell reifende Küken, die zu prächtigen Tieren heranwachsen. In Anbetracht des schönen Aussehens der Andalusier zahlt sich die Mühe bei der Zucht auf jeden Fall aus. Schon mit ca. 5 Monaten beginnen die Hennen erste Eier zu legen.

Aussehen und Farbschläge

Andalusier zeichnen sich durch einen kräftigen Körperbau und eine aufrechte Haltung aus. Durch den langen, leicht nach hinten gelegten Hals, den langen Rücken und die breiten Schultern wirken die Hühner imposant und stolz. Der Hahn weist einen großen Stehkamm auf, der regelmäßig gezackt ist. Die Hennen besitzen ebenfalls einen Kamm, der aber nicht ganz aufrecht stehen muss, sondern im hinteren Teil etwas geneigt sein kann. Zudem sind dunkle, seltener auch rote Augen und weiße Ohrscheiben zu erkennen. Kehllappen und Kamm sind bei dieser Rasse relativ groß und bestehen aus feinem Gewebe. Daher müssen, wie schon vorhin erwähnt, diese Stellen besonders gut vor Frost geschützt werden.

Vom Gefieder her lassen sich bei männlichen und weiblichen Tieren kaum Unterschiede ausmachen. Bei dem anerkannten Farbschlag „blau-gesäumt“ besitzen sie gleichermaßen eine blaue Grundtönung und die einzelnen Federn sind schwarz gesäumt. Der Hahn ist an seinem dunklen Hals- und Sattelbehang zu erkennen, wobei die Henne ebenfalls dunklere Partien im Bereich des Halses aufweist. Die Schwanzfedern sollten bei männlichen und weiblichen Tieren den dunklen Grundton des Gefieders zeigen.

Herkunft

Ursprünglich stammen die anmutigen Andalusier aus Spanien. Von dort wurden sie Mitte des 19. Jahrhunderts nach England mitgenommen. Ausgehend von diesem Land verbreiteten sie sich schnell in ganz Europa. 1972 fanden sie Einzug in Deutschland und sind dort sogar stärker verbreitet als in Spanien selbst. Damals wurde das Andalusier-Huhn als besonders wirtschaftliches Tier gerne gehalten und war sehr beliebt. Enge Verwandtschaft weisen die Andalusier übrigens zu Spaniern, Minorka-Hühnern und Kastilianern auf.

Wie schon vorhin angeführt, wurden die Andalusier leider von leistungsfähigeren Rassen, vor allem Hybriden, verdrängt, sodass sie heute sehr selten geworden sind. Sie werden auch als extrem gefährdet eingestuft und zählen zu den bedrohten Haustierrassen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Bestand dieser außergewöhnlichen Hühner wieder erholt.

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blau blau-gesäumt Eier Farbschläge Fleisch Gelb gesperbert schwarz schwarz-weiß-gescheckt Vietnam weiß Zweinutzung

Cochin

Cochin Huhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Vietnam
  • Farbschläge: schwarz, blau, weiß, gelb gesperbt
  • Eigenschaften: harmonisch, robust, brutfreudig, Federfüße
  • Gewicht Henne: 3.5 – 4.5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,0 – 5,5 kg
  • Legeleistung: ca. 120 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun – gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das harmonische und friedsame Wesen der Cochin-Hühner ist der Grund für die Beliebtheit dieser Hühnerrasse. Ein weiterer Vorteil ist die Robustheit der Hühner sowie ihre Anspruchslosigkeit und Einheit in der Gruppe. Sie sind von Natur aus zahm und zutraulich, weshalb sie sich für Anfänger*innen und Familien eignen. Diese Hühnerrasse zeichnet sich durch ein niedriges Aggressionspotenzial aus, weswegen sie sich schnell an ihre Halter*innen binden und gelehrig sind. Aufgrund ihres Gewichts fliegen sie kaum und bewegen sich weniger als andere Hühnerrassen. Cochin-Hühner wachsen vergleichsweise langsam heran und können bis zu anderthalb Jahre brauchen, bis sie völlig entwickelt sind, jedoch können sie bei guter Pflege bis zu zehn Jahre alt werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Cochin-Hühner stellen nur wenige Anforderungen an ihren Hühnerstall und freuen sich über Freilauf, denn ihr dichtes Federkleid schützt sie auch in kälteren Bedingungen vor dem Erfrieren. Da sie jedoch über Federfüße verfügen, ist darauf zu achten, dass sie nicht auf schlammigem oder matschigem Untergrund weilen. Um dem Problem vorzubeugen, wird eine einfache Überdachung empfohlen. Weiches Gras oder Sandboden eignen sich besonders für die Gestaltung des Auslaufs und auch für die Umzäunung reicht eine 60cm hohe Grenze, denn die Hühner gelten als flugfaul. Diese Rasse benötigt nur eine kleine Auslauffläche und ist daher für Hühnerhalter*innen sehr unkompliziert. Außerdem kann Berichten zufolge bei viel Freilauf die Legeleistung darunter leiden.

Futter

Da diese Rasse wenig Bewegung sucht, neigt sie sehr stark zur Verfettung, was auch eine Ursache für eingeschränkte Legeleistung sein kann. Daher wird eine portionierte oder automatische Futtervergabe empfohlen, jedoch ist die Art des Futters nicht von Bedeutung. Leider neigen Cochin-Hühner oft zu Stoffwechsel- und Herzproblemen, die durch Überfütterung und wenig Auslauf verursacht werden. Auch wenn es sich um Zwiehühner handelt, werden Cochins vorrangig für ihr zartes Fleisch geschätzt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt liegt der Fokus der Haltung auf der Gewinnung von Fleisch, jedoch sollte man auch die Legeleistung von 120 Eiern im Jahr nicht vergessen. Die gelb-braunen Eier von mittlerer Größe wiegen rund 55 Gramm, wobei das Alter der Henne darauf Einfluss haben kann. Wer also vorrangig die Wirtschaftlichkeit im Ei sieht, sollte entweder darauf achten, dass immer wieder junge Hennen dazukommen oder sich nach einer geeigneteren Rasse umsehen. Nicht zu vergessen ist das bemerkenswerte Aussehen der Cochin-Hühner, welches sich auch zum Ausstellen eignet.

Küken

Wie auch erwachsene Hühner sind Küken sehr robust und nicht anfällig für Krankheiten, weshalb der Nachwuchs meist überlebt. Cochin-Hennen brüten nicht nur mehrmals im Jahr, sondern haben meist noch Platz für fremde Eier und übernehmen manchmal noch Küken fremder Hennen. Ihre Küken gelten als schnellwüchsig und benötigen daher ausreichend Futter. Da Cochin-Hühner jedoch langsam heranreifen, kann es sein, dass man bis zu 18 Monate geduldig sein muss, bis das Eierlegen beginnt. Auch wenn diese Hühnerrasse sich ruhig verhält, sind Küken meist eher agil und nutzen den Auslauf, der im Alter abnimmt. Der Nachwuchs kann bei richtigem Umgang schnell handzahm gemacht werden und gilt als unkompliziert in der Haltung.

Aussehen und Farbschläge

Eine Besonderheit der Cochin-Hühner ist die üppige Befiederung an den Läufen, die je nach Farbschlag gelb-grün ausfällt und bei der Gestaltung des Auslaufs beachtet werden soll. Die auffällig roten Kehlklappen sind bei beiden Geschlechtern zu beobachten, sind jedoch beim Hahn deutlich länger als bei der Henne. Deutlich stärker ist auch der Einfachkamm bei den Hähnen der Rasse ausgeprägt und der Schnabel ist bei allen Hühnern gelb oder hornfarbig. Allgemein sind Cochin-Hühner sehr dicht und üppig befiedert, weshalb manchmal die Augen der Tiere kaum sichtbar sind.

Früher wurde das Gefieder oft für die Füllung von Decken verwendet, während es heutzutage hier kaum noch Verwendung findet. Je nach Farbschlag können mit dem Alter Veränderungen sichtbar sein, wobei Hähne und Jungtiere meist schwarz erscheinen. Der gelbe Farbschlag bleicht bei Sonne und Regen häufig aus, weshalb Aussteller diese meist in geschlossenen Räumen halten. Allgemein ist ihr Erscheinungsbild harmonisch und rund. Anerkannte Farbschläge sind:

  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • gesperbert
  • schwarz-weiß gescheckt

Herkunft

Die Haushuhnrasse Cochin stammt urspünglich aus Vietnam und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmalig nach Europa gebracht, wo sie wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Friedsamkeit schnell bekannt wurde. Zum Erfolg der Verbreitung dieser Hühnerrasse soll die britische Königin Victoria als erste Züchterin beigetragen haben. Das ruhige Temperament und das außergewöhnliche Aussehen unterschied sich damals von den bis dahin bekannten Rassen. Zwar gibt es auch eine Zwergrasse der Cochin-Hühner, diese hat aber eine gänzlich andere Herkunft als die Großform und besitzt starke visuelle Ähnlichkeit mit dieser. Cochin-Hühner sind heute weltweit beliebt und vielseitig.

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blau Chile Eier gesperbert weizenfarbig wildbraun

Araucana

Araucana Huhn im Freiland

Steckbrief

  • Herkunftsland: Chile
  • Farbschläge: wildfarbig, weizenfarbig, schwarz-blau variierend
  • Eigenschaften: resistent, zahm, folgsam, harmonisch, Grüneierleger
  • Gewicht Henne: 1,6 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 170 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: grün-blau
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Araucana-Hühner werden oft wegen ihrer friedlichen und zurückhaltenden Art geschätzt und sind in Gruppen unproblematisch. Sie gelten als aufmerksam und fleißig unter den Hühnerrassen. Sie zeichnen sich durch eine schnelle und geschickte Vorgehensweise beim Suchen der Nahrung im Freien aus. Des Weiteren werden Araucana-Hühner als zutraulich bezeichnet und eignen sich so auch als Haustiere in der Haltung. Gerne werden sie Anfängern der Hühnerhaltung empfohlen und enttäuschen mit ihrer treuen, friedsamen Art nicht.

Auch ihr Krähen wird im Allgemeinen nicht als störend empfunden, denn sie sind dafür bekannt, morgens gelegentlich laut, aber selten zu krähen und Hennen meist nur dann, wenn sie ein Ei gelegt haben. Warnen, Verteidigen, Locken und Suchen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen im Alltag. Beim Beobachten der Araucana-Hühner wird Einem durch ihre agile, neugierige und clevere Art nie langweilig.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Araucana-Hühner sind besonders pflegeleicht und schätzen den freien Auslauf tagsüber, um nach Futter zu suchen und sind ziemlich schnell in ihrer Fortbewegung. Ist eine Einzäunung nötig, sollte diese die Flughöhe der Hühner von 2,5 m überschreiten, um deren Verschwinden zu verhindern. Durch das Geschick der Tiere sind dichte Zäune zu empfehlen, denn so manches Huhn findet eine Lücke und nutzt diese.

Futter

Bei der Fütterung sollte darauf geachtet werden, dass es sich nicht um eine klebrige oder breiige Konsistenz handelt. Eine solche Ernährung kann zum Verkleben des dicht gefiederten Kopfschmucks der Hühner führen. Dies kann das unerwünschte „Federpicken“ verursachen und ist dringend zu vermeiden. In warmen Monaten finden Araucana-Hühner selbständig Nahrung im Freiland, jedoch wird Zusatznahrung empfohlen. Im Winter sind sie selbstverständlich auf externe Nahrungszufuhr angewiesen.

Flugfähigkeit

Oft wird behauptet, dass Araucana-Hühner aufgrund ihres fehlenden Schwanzes Steuerprobleme in der Höhe haben. Jedoch lässt sich sagen, dass besonders Junghühner außerordentlich hoch und weit fliegen können. Erwachsene Araucanas fliegen bis zu 4 m hohe Tannen oder andere Hindernisse an und beherrschen das problemlose Wenden in der Luft. Dennoch sollte man ihre flinke Fortbewegung auch am Boden nicht unterschätzen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Araucana-Hühner zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie die einzigen Grünleger sind. Das bedeutet, ihre Eier sind grün, wobei diese Besonderheit häufig bei der folgenden Generation verblasst. Interessant ist, dass die Farbe der Eier mit der dominanten Verebung zu tun hat: Wenn das andere Elterntier ein Weißleger ist, so erscheinen die Eier der nächsten Generation bläulich. Wenn es sich bei dem anderen Elterntier jedoch um Braunleger handelt, so ändert sich die Eifarbe der Nachkommen zu olivgrün oder olivbraun. Die außergewöhnliche Farbe der Eier wird auf Gallensäure zurückgeführt und zieht sich bis zum Inneren durch.

Araucana-Hennen legen jährlich durchschnittlich 170-180 Eier, die ca 50 Gramm wiegen. Wintermonate bedeuten für Hennen eine Legepause, wobei es bei günstigen Bedingungen im Hühnerstall vorkommen kann, dass hin und wieder ein Ei gelegt wird.

Küken

Empfehlenswert ist das Stutzen der Federn um die Kloake, um so den Befruchtungserfolg zu begünstigen. Zwar brüten Araucana-Hennen eher selten, doch werden umso weniger Ausfälle verzeichnet. So kann man sich über robusten und pflegeleichten Nachwuchs freuen. Bei Verwendung einer Brutmaschine sollte man auf eine geeignete Wärmelampe achten. Auch der Stall soll möglichst gut auf Küken ausgelegt sein und das Futter besonders feinkörnig sein.

Es gibt jedoch ein Kriterium, das sich negativ auf Araucana-Küken auswirkt: Wenn beide Elterntiere buschige Bommeln um die Ohren aufweisen, ist eine gesunde Nachkommenschaft höchst unwahrscheinlich und kann zu genetischen Missbildungen sowie frühzeitigem Sterben führen, daher züchtet man keine reinerbigen Bommelträger.

Aussehen

Reinrassige Araucana-Hühner besitzen keine Bürzeldrüse, keine Schwanzfedern oder -wirbel, doch sie fallen durch ihren roten Erbsenkamm auf. Mischformen können jedoch über einen andersfarbigen Kamm verfügen und bilden häufig einen gewöhnlichen Hühnerschwanz aus. Als „Kaulhühner“ bezeichnet man Araucana-Hühner ohne Schwanz.

Farbschläge

Araucana-Hähne zeichnen sich durch einen vollen Sattelbehang sowie einen mittellangen Halsbehang aus und unterscheiden sich von Hennen vor allem durch geschlechtsspezifische Merkmale, aber auch eine senkrechtere Haltung. Die Zwergform der Araucana-Hühner ähnelt der Großform in besonderem Maße. Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • Blau-Rot (nur Großform)
  • Blau-Wildfarbig (nur Großform)
  • Blau-Goldhalsig (nur Großform)
  • Wildfarbig
  • Goldhalsig
  • Gold-Weizenfarbig
  • Blau-Weizenfarbig
  • Silberhalsig
  • Blau
  • Schwarz
  • Schwarz-Rot
  • Gesperbert
  • Weiß

Herkunft

Die Herkunft der Araucana-Hühner kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden, vermutet wird aber die Abstammung in Südamerika. Ihre Bezeichnung leitet sich von den Araukanern (Indianerstamm) ab, die sie um 1890 für sich entdeckten. Das Gebiet der damaligen Verbreitung erstreckte sich von Chile bis nach Brasilien. Interessanterweise haben Araucna-Hühner eine auffällige Ähnlichkeit mit Hühnern aus Polynesien. Für die Zucht wurden sie erst ab den 1960er Jahren populär.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Marina Längle
Hittisau
nurse_83@gmx.at
Tel.: 0664/1069725

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
Eier USA weiß

Leghorn

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: weiß (amerikanischer Typ, in Deutschland anerkannt), weitere Farbschläge je nach Typ
  • Eigenschaften: robust, frühreif, zutraulich
  • Gewicht Henne: 1,7-2,2 kg
  • Gewicht Hahn: 2-2,7 kg
  • Legeleistung: ca. 200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Leghorn-Hühner weisen meist ein aktives und lebhaftes Gemüt auf. Die vitalen Hühner stellen relativ wenig Ansprüche an ihre Umgebung und können trotz ihres temperamentvollen Charakters nach einiger Zeit und Geduld recht zutraulich werden. Handzahm werden sie allerdings nicht und bleiben auch bei guter Pflege eher auf Distanz. Daher sind Leghorns nicht für Kinder oder als Haustiere für Familien geeignet. Vor allem bei Selbstversorger*innen sind Hühner dieser Rasse aber aufgrund ihres angenehmen Charakters und der hohen Wirtschaftlichkeit (siehe unten) beliebt.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Grundsätzlich können Leghorns freilaufend oder in Gehegen gehalten werden. Wichtig ist für die bewegungsfreudigen und aktiven Tiere ausreichend Auslauf. Hier ist allerdings Folgendes zu beachten: Leghorns können im Vergleich zu anderen Rassen relativ gut fliegen, weshalb sie sich nicht selten auch auf Bäumen wiederfinden lassen. Daher ist auf jeden Fall auf eine Umzäunung zu achten. Eine Höhe von mindestens 2 Metern ist hierbei zu empfehlen. Natürlich eignet sich auch eine Überspannung des Geheges mit einem Netz.
Leghorns befinden sich am liebsten in einer abwechslungsreichen Umgebung und können aufgrund ihrer Robustheit auch im Winter draußen bleiben. In Bezug auf die Pflege der Tiere muss bei Frost aber auf eines geachtet werden: Leghorns zeichnen sich durch besonders große Kinnlappen und Kämme aus. Diese müssen im Winter unbedingt vor Kälte geschützt werden. Am besten sollten diese Körperteile bei Frost daher mit säurefreier Vaseline eingeschmiert werden, um die Hühner vor Erfrierungen zu bewahren.

Futter

Leghorns benötigen als Legehühner relativ viel Futter. Im Allgemeinen stellen sie wenig Ansprüche an ihre Nahrung. Auch wenn sie im Auslauf selbst Futter finden, sollte aber bei dieser Rasse gut zugefüttert werden. Dies ist zur Aufrechterhaltung der Legeleistung sehr wichtig. Geachtet werden muss auf eine abwechslungsreiche und nährstoffreiche Nahrung. So sollte durch selbstgefundenes und zugefüttertes Futter der Bedarf an Kalk, Proteinen und Kohlenhydraten gedeckt werden. Auf diese Weise kann die hohe Legeleistung beibehalten werden. Grundsätzlich sind Leghorns sehr gute Futterverwerter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Gezüchtet wurden Leghorns als optimale Legehühner mit einer sehr hohen Legeleistung. Die Hennen legen ungefähr 200 Eier pro Jahr und die Zahl an gelegten Eiern nimmt nur langsam ab. Nicht selten werden auch im Winter einige Eier gelegt. Aufgrund ihrer optimalen Eigenschaften wurden Leghorns auch gerne als Zuchtgrundlage für viele weitere Rassen verwendet. Für Fleischnutzung sind Leghorns nicht so gut geeignet, da die Körper relativ klein sind. Am ehesten wird noch der Hahn als Tafelhuhn verzehrt. Mittlerweile sind Leghorns aufgrund ihres ansprechenden Aussehens auch als Ausstellungstiere sehr beliebt. Dennoch sind Tiere dieser Rasse nach wie vor für ihre hohe Legeleistung bekannt und eignen sich auch für Selbstversorger*innen und Kleinbetriebe, die sich auf Eierproduktion konzentrieren möchten.

Küken

Leghorn-Küken

Leghorns gelten als nicht sehr brutfreudige Rasse. Von sich aus fangen die Hennen eigentlich nicht zu brüten an. Daher ist ein Brutkasten erforderlich oder auch Hennen anderer Rassen, die die Eier ausbrüten. Sind die Leghorn-Küken einmal geschlüpft, wachsen sie sehr schnell und sind von Anfang an aktiv und sehr robust. Sie lassen sich also leicht großziehen. Hühner dieser Rasse gelten als frühreif: Schon nach ca. 6 Monaten beginnen die Hennen mit dem Legen von Eiern.

Aussehen und Farbschläge

Aufgrund der komplizierten Geschichte des Leghorns gibt es heutzutage unterschiedliche Typen dieser Rasse und eine bunte Vielfalt an Farbschlägen. In verschiedenen Ländern sind andere Farbschläge und Aussehen anerkannt. Gemeinsam haben alle Typen allerdings den länglichen und schlanken Körper des Landhuhntyps. Vor allem die Formen des Schwanzes unterscheiden sich aber deutlich: Während der amerikanische Typ den Schwanz hoch und gespreizt trägt, sitzt dieser beim englischen und niederländisch-deutschen tiefer. Zusätzlich ist er bei letzterem stark befiedert.

In Deutschland wird, wie in vielen weiteren Ländern, zum Beispiel nur ein einziger Farbschlag anerkannt, nämlich der weiße. Daher hier eine kurze Beschreibung dieses Typs: Weiße Leghorns zeichnen sich durch ihr silber-weißes Gefieder und die gelben Läufe aus. Zudem weisen sie einen gelben Schnabel und ein rotes Gesicht auf. Der Kamm leuchtet ebenfalls rot und zeigt 5 Zacken. Bei den weiblichen Leghorns ist dieser zudem ein wenig auf die Seite geneigt. Trotz der Unterschiedlichkeit des Aussehens werden alle Farbschläge und Zuchttypen als „Leghorn“ bezeichnet. Hinzugefügt wird dem Namen dann jeweils noch eine Typenbezeichnung.

Herkunft

Entstanden sind die heutigen Leghorn-Hühner aus weißen Landhühnern im italienischen Livorno. Aufgrund ihres guten Rufs und ihrer optimalen Eigenschaften als Legehühner wurden diese schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in verschiedenste Länder exportiert, unter anderem nach Amerika. Dort wurden die heutigen Leghorns des amerikanischen Typs gezüchtet. Auch in anderen europäischen Ländern wurde aber weiter gezüchtet, was die heutige Vielfalt an Farbschlägen und Typen erklärt.

Zu unterscheiden ist die Rasse der Leghorns von den Italienern. Optisch ist zumindest für Laien kaum ein Unterschied zu erkennen und auch auf internationaler Ebene werden diese beiden Begriffe meist synonym verwendet. In Deutschland beispielsweise gelten sie aber als zwei unterschiedliche und anerkannte Rassen. Die Bezeichnung „Italiener“ bezieht sich also auf das von den Landhühnern in Italien abstammende Huhn, mit dem in Europa weitergezüchtet wurde. Die eigentlichen Leghorns sind in Amerika weitergezüchtete Hühner, die dann wieder in Europa eingeführt wurden.

Züchter*innen

Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836

Kategorien
blau-weiß-gescheckt Eier Italien schwarz-weiß-gescheckt

Ancona

Steckbrief

  • Herkunftsland: Italien
  • Farbschläge: schwarz-weiß-gescheckt, blau-weiß-gescheckt
  • Eigenschaften: zutraulich, gute Flugfähigkeit, robust, quirlig
  • Gewicht Henne: ca. 2 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 3 kg
  • Legeleistung: ca. 220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: cremefarben
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Die italienischen Ancona-Hühner sind aktive und sehr lebhafte Tiere. Mit ihrer quirligen Art sind sie den ganzen Tag unterwegs und scharren nach Futter. Die aufgeweckten Anconas können aber auch sehr zutraulich werden, wenn ihnen die Besitzer*innen genügend Zeit und Freiraum lassen. Vor allem, wenn Jungtiere schon früh an Menschen gewöhnt werden, kann sich eine enge Beziehung zwischen Hühnern und Halter*innen ausbilden. Ganz handzahm werden Anconas jedoch meist nicht, weshalb sie sich nicht unbedingt als „Schoßhühner“ eignen. Die Hühner sind sehr neugierig und aufgeweckt, manchmal auch ziemlich eigenwillig. Für Anfänger*innen wird diese Rasse daher eher weniger empfohlen. Halter*innen mit Erfahrung werden jedoch ihre Freude haben mit diesen lebhaften und überaus wirtschaftlichen Hühnern.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Ancona-Hühner sind ganztägig aktiv und fast immer in Bewegung. Grundsätzlich stellen sie an ihre Umgebung keine hohen Ansprüche, solange ihr hoher Platzbedarf gedeckt wird. Besonders wohl fühlen sich Anconas im Freien mit ausreichend Raum für Bewegung. Da Hühner dieser Rasse relativ gut fliegen können, muss auf eine sichere Umzäunung geachtet werden. Noch besser wäre es allerdings, wenn die Hühner überhaupt freilaufen können. Deshalb sind Anconas für eine Haltung in der Stadt meist nicht so gut geeignet.

Die Hühner werden als sehr robust beschrieben, zu tiefe Temperaturen und feuchtes Wetter mögen sie aber nicht so gern. Daher stellt sich ein ständiger Zugang zu einem warmen und geschützten Stall bei Anconas als besonders wichtig heraus. Auch zu beachten ist, dass Hühner dieser Rasse eine abwechslungsreiche Umgebung sehr schätzen. Egal ob Gehege oder Freilauf – Anconas erkunden mit ihrer neugierigen und aufgeweckten Art gerne den Raum um sich herum und sind gerne beschäftigt.

Futter

Anconas haben mit ihrer relativ kleinen Körpergröße und ihrer eher zierlichen Figur keinen allzu hohen Futterbedarf. Als aktive Futtersucher sind sie in der warmen Jahreszeit im Freilauf unterwegs und scharren selbstständig nach Würmern, Insekten und Pflanzenresten. So müssen die Halter*innen kaum zufüttern, solange die Hühner Zugang zu einer ausreichend großen Freifläche haben. Insofern wird dem Ancona-Huhn eine hohe Wirtschaftlichkeit zugeschrieben.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Anconas gelten als optimale Legerasse mit ausgesprochen hoher Legeleistung: Bis zu 220 Eier pro Jahr legen die Hennen bei guter Pflege. Grundsätzlich kann auch das Fleisch verzehrt werden, aber Anconas können nicht als typische Fleischrasse bezeichnet werden. Stattdessen gehören sie zu den beliebtesten Legerassen in Europa, die auch aufgrund ihrer hohen Wirtschaftlichkeit geschätzt werden. So entstehen relativ wenig Kosten für Futter, da bei Haltung im Freien kaum zugefüttert werden muss. Außerdem können Anconas bei geeigneten Haltungsbedingungen 8 Jahre oder sogar älter werden und die Legeleistung nimmt nur langsam ab.

Küken

Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass der Bruttrieb bei Anconas eher schwach ausgebildet ist, deshalb wird zur Kunstbrut geraten. Oft wird auch gemeint, dass die Hennen im Vergleich zu anderen Rassen nicht gut brüten. Allerdings zeigt sich meist, dass sie, sobald die Küken geschlüpft sind, durchaus gute Mütter sind. Die kleinen Anconas wachsen recht schnell und sind von Anfang an lebhaft und aktiv. Bei guter Pflege und viel Halterkontakt werden die Küken schnell zutraulich, aber, wie schon oben erwähnt, nicht komplett handzahm. Nehmen sie sich überhaupt nicht sehr viel Zeit für die Küken, gewöhnen sich die Tiere zwar an die Halter*innen, bleiben aber eher distanziert.

Aussehen und Farbschläge

Anconas zeichnen sich durch ihr schwarz-weißes Gefieder und ihre auffallenden unbefiederten, gelben Läufe aus. Wie andere Legehühner weisen sie einen länglichen, eher schlanken Körper auf. Die Hähne präsentieren sich mit langen dunklen Schwanzfedern. Männliche und weibliche Anconas zeigen die typischen weißen Ohrlappen und einen strahlend roten Kamm, der bei legenden Hennen leicht auf die Seite geneigt ist. Neben der häufigeren Variante eines Einzelkamms tritt seltener auch ein Rosenkamm auf.

Der schwarz-weiß-gescheckte Farbschlag der Anconas gilt als ursprünglicher. Interessant hierbei ist, dass die jungen Tiere ein fast vollständig schwarzes Gefieder aufweisen. Mit jeder Mauser werden aber die weißen Flecken größer, bis das Gefieder der älteren Tiere deutlich heller gefärbt ist. Neben dem schwarz-weiß-gescheckten Farbschlag gibt es mittlerweile auch Züchtungen mit blau-weiß-gescheckter Färbung. So ergeben sich folgende verbreitete Farbschläge:

  • schwarz-weiß-gescheckt
  • blau-weiß-gescheckt

Der zweitgenannte Farbschlag wird allerdings nicht in allen Zuchtverbänden als Rassestandard anerkannt.

Herkunft

Wie der Name schon sagt, stammen Anconas aus der gleichnamigen italienischen Provinz an der Adria. Sie gelten als sehr alte Landhuhn-Rasse, die vor allem enge Beziehungen zum Leghorn aufweist. Oftmals wird das Ancona-Huhn aus diesem Grund auch „Schwarzes Leghorn“ genannt. Als sehr produktive und legefreudige Rasse wurden die Anconas im 19. Jahrhundert von Briten mit in ihre Heimat genommen. Von dort aus begann der Siegeszug dieser Hühner. Von England ausgehend wurden die Anconas in verschiedenste europäische Länder und auch in die USA exportiert. Bis heute gehört das Ancona-Huhn aufgrund seiner großen Legeleistung von bis zu 220 Eiern pro Jahr mitunter zu den beliebtesten Legerassen, auch über seine ursprüngliche Heimat Italien hinaus.