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Deutschland Zierhuhn Zweinutzung

Vorwerkhuhn

Steckbrief

Vorwerk-Junghenne auf der Futtersuche
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Eigenschaften: robust, zutraulich, friedlich
  • Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5 – 3,0 kg
  • Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 58 g
  • Eierschalenfarbe: cremefarbig
  • Zwergform vorhanden: Ja

Haltung

Verhalten

Das Vorwerkhuhn ist sehr friedlich und harmonisch in der Gruppe, weshalb es selten zu Zankereien kommt. Diese Tiere werden auch als zahm und zutraulich beschrieben. Da die Vögel als frühreif gelten, kann es bereits nach 5-6 Monaten zum ersten Ei kommen, über das sich der/die Züchter*in freut. Außerdem sind diese Hühner aufgrund ihres Gefieders wetterbeständig und auch robust gegen Krankheiten. Sie sind eine stattliche Erscheinung und schön anzusehen, jedoch sind sie selten brütig. Vorwerkhühner eignen sich somit für Familien und Anfänger*innen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Das dichte Bauchgefieder vom Vorwerkhuhn ermöglicht es ihnen, auch bei weniger idealen Witterungsbedingungen ein gutes Durchhaltevermögen zu zeigen. Da die Tiere sehr agil und aktiv sind, suchen sie fleißig nach Futter im Auslauf, weshalb sie in warmen Monaten weniger davon brauchen. Sie ernähren sich im Freiland von Würmern und Insekten und sind damit für den/die Züchter*in kostengünstig. Bei ihrer Haltung sollte man auf genügend bis viel Platz für den Freilauf der Hühner achten, denn den brauchen sie.

Ihre Flugfähigkeit ist ziemlich eingeschränkt, wobei Jungtiere gerne kleinere Ziele anfliegen und ältere Vögel mehr auf festem Boden bleiben. Es empfiehlt sich daher ein Zaun von mind. 1,5 m Höhe. Dieser sollte engmaschig sein, da diese neugierigen Tiere nach Löchern suchen und gerne das Unbekannte erkunden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt ist das Vorwerkhuhn frühreif und schnellwüchsig, weshalb es nach 5-6 Monaten beginnt Eier zu legen. Die Größe der Eier kann anfangs noch besonders klein ausfallen, jedoch nach einigen Wochen auf Normalzustand sein. Die cremefarbigen Eier wiegen dann etwa 55g und die Anzahl beläuft sich auf 150 – 170 Eier jährlich und diese haben einen höheren Dotteranteil als bei anderen Rassen. Bei wenig Nahrung kann die Legeleistung nachlassen.

Doch auch für sein Fleisch ist das Vorwerkhuhn bekannt, vor allem als Brathuhn. Zwar gibt es Rassen, die mehr Fleisch oder mehr Eier bieten, jedoch sind Vorwerkhühner mehr als ausreichend für den kleinen Haushalt.

Küken

Vorwerk-Hennen glucken leider sehr selten auf natürliche Weise, dies ist aber für die Erhaltung des Stammes ausreichend. Daher lassen Halter*innen oft die Bruteier von anderen Hennen in Form einer Ammenbrut oder im Brutschrank ausbrüten.

Brütet die Vorwerk-Henne doch, führt sie den Nachwuchs zuverlässig. Küken sind schnellwüchsig und robust, jedoch sollten sie mit hochwertigem Futter ernährt werden und keinen herausfordernden Witterungsumständen ausgesetzt sein. Auch die Farbe des Gefieders unterscheidet sich von erwachsenen Hühnern, ändert sich jedoch im Alter.

Aussehen und Farbschläge

Eine Besonderheit dieser Rasse ist die gleiche Farbgebung bei Hahn und Henne. Sie unterscheiden sich lediglich bei der Intensität, die bei Hennen weniger stark ist als bei Hähnen, besonders von Halsbehang bis Sattel/Brust. Hals, Kopf und Halsbehang sind glänzend schwarz, während der Rumpf goldgelb leuchtet. Das Gesicht, der Kamm und die Kehllappen bilden einen Kontrast in Rot. Speziell sind außerdem die weißen Ohrenscheiben, die blauen Läufe und orangerote Augen. Aufgrund der bunten Farben sind Vorwerk Hühner besonders spannend anzusehen.

Beide Geschlechter erscheinen tief gestellt, schlank, muskulös und kräftig. Der Kamm steht beim Hahn aufrecht, während er bei der Henne seitlich liegt.

Herkunft

Diese deutsche Haushuhnrasse wurde um 1900 in Hamburg von Oskar Vorwerk erzüchtet und ist in ganz Europa als Zweinutzungshuhn verbreitet. Der Zweite Weltkrieg führte zu einer massiven Bestandsverminderung, die bis heute andauert, weshalb diese Hühnerrasse als gefährdete Nutztierrasse gilt.

Die 1965 anerkannte Zwergform ist ebenfalls weit verbreitet und legt durchschnittlich 140 Eier jährlich. Beide Formen sind bei der Suche nach einem/einer Züchter*in keine leichte Aufgabe, weshalb es sich oft um Kreuzungen handelt.

Züchter*innen

Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

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blau-gesäumt Gelb gelb-schwarzcolumbia schwarz schwarz-weiß silberfarbig-gebändert USA weiß weiß-schwarzcolumbia Zweinutzung

Plymouth Rock

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: u. a. schwarz, weiß, gelb, blau gesäumt (weitere unten)
  • Eigenschaften: Winterleger, robust, zutraulich, ruhig, zahm
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 190 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 55 g
  • Eierschalenfarbe: gelbbraun
  • Zwergform vorhanden: Ja

Haltung

Verhalten

Das Wesen der Plymouth Rock-Hühner ist sehr friedlich und zahm. In der Gruppe verhalten sich die Hühner so harmonisch, dass bei genügend Platz und Bestand sogar mehrere Hähne gehalten werden können. Sie sind robust, eignen sich für Anfänger*innen, aber auch Familien. Außerdem sind die Tiere lebhaft, robust und neugierig. Des Weiteren handelt es sich um unkomplizierte und leichtfuttrige Hühner, die genau deshalb so beliebt sind. Diese zutraulichen Winterleger sind nicht nur witterungsbeständig, sondern auch robust gegen Krankheiten. Aufgrund ihres Gewichtes werden sie als große und kräftige Hühner bezeichnet.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Plymouth Rocks stellen wenige Ansprüche an ihre Umgebung, jedoch schätzen sie den Freilauf an der frischen Luft. Sie brauchen nicht besonders viel Platz, solange nur ein Hahn führt. Wenn man sich entscheidet, dass man mehrere Hähne miteinander halten möchte, sollte man für ausreichend Fläche sorgen. Da die Hühner gerne und viel fressen, neigen sie zur Verfettung und sollten den Platz nutzen, um sich zu bewegen. Außerdem gelten diese Tiere als äußerst flugfaul, weshalb eine niedrige Umzäunung ausreicht.

Futter

Auch beim Futter sind Plymouth Rocks anspruchslos und ernähren sich hauptsächlich von Würmern und Insekten, die sie im Freilauf finden. Dennoch ist es ratsam, auch zusätzlich Futter zu verteilen, denn die Hühner brauchen genug, um ihrem schnellen Wachstum nachzukommen. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da diese Rasse stark zur Verfettung neigt. Um dem vorzubeugen, ist eine Installation eines Futterautomaten ratsam oder eine Portionierung der Futtermenge. Ebenso ist es klug, das Futter großflächig zu verteilen und so die Hühner zur Bewegung zu motivieren, denn sie sind fleißige Futtersucher.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Plymouth Rocks werden für ihr zartes mageres Fleisch geschätzt, aber auch ihre Legleistung. Durch ihre guten Legeeigenschaften erfreut sich der/die Züchter*in jährlich an 190 großen Eiern und das sogar im Winter. Die gelbbraunen Eier wiegen durchschnittlich 55 Gramm, weshalb Plymouth Rocks als gute Legerasse gelten. Die Legeleistung kann je nach Farbschlag oder Zuchtlinie variieren.

Küken

Plymouth Rock-Hennen legen und brüten zuverlässig und gerne. Küken sind schnellwüchsig und robust, weshalb es wenig Ausfälle gibt. Hennen sind tolle Glucken und führen den Nachwuchs mit Bedacht. Diese Küken brauchen viel Futter, um schnell zu wachsen und reifen. Auch Jungtiere sind gesundheitlich robust und lernfähig sowie zahm.

Aussehen und Farbschläge

Plymouth Rock-Hühner haben eine breite, tiefe Brust, jedoch eine aufrechte Haltung und einen stolzierenden Gang. Je nach Farbschlag unterscheidet sich das Gefieder dieser Rasse, woran man unter anderem das Geschlecht erkennen kann. Das Gefieder sitzt straff am Körper, wobei beim Hahn ein kurzer, voller, runder Schwanz erkennbar ist. Der Körperbau der Henne hingegen ist deutlich runder, was ihre Legeleistung deutlich macht. Allgemein haben Plymouth Rocks einen langen, breiten und rechteckigen Körperbau.

Da die Großform der Plymouth Rocks viel Platz und Futter braucht, ist in manchen Regionen die Zwergform beliebter. Tatsächlich gibt es für die Zwergrasse auch zusätzliche Farbschläge, jedoch schauen sich beide Formen ähnlich.

Folgende Farbschläge der Plymouth Rocks werden gezüchtet:

  • weiß-schwarz gestreift
  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau gesäumt
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • weiß-schwarzcolumbia
  • silberfarbig-gebändert
  • gelb schwarz columbia

Herkunft

Der Name der Plymouth Rocks ist auf eine Stadt in Amerika zurückzuführen, wo sie um 1860 herum anerkannt und schnell populär wurden. Grund für die Beliebtheit ist die Legeleistung, das wohlschmeckende Fleisch, aber auch der Charakter dieser Hühnerrasse. Diese Haushuhnrasse entstammt einer Mischung aus den Rassen Javahühnern, Dominikanern, Brahma und Cochin.

Der erste amerikanische Plymouth Rock Club wurde bereits 1886 gegründet.

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England gelb-schwarzcolumbia gestreift rot schwarz weiß wildbraun Zweinutzung

Sussex

Sussex Huhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: wildbraun, grausilber u. a
  • Eigenschaften: lebhaft, temperamentvoll, kälteunempfindlich, Winterleger
  • Gewicht Henne: ca. 2,5-3 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 3-4 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: gelb-braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Sussex-Hühner sind vom Wesen sehr neugierig und aufgeschlossen. Sie sind robust, aktiv und legen sogar im Winter Eier. Diese Tiere sind kälteunempfindlich und werden mit Geduld zahm, weshalb sie sich für Anfänger*innen und Familien eignen. Diese Hühner gelten als Zwiehühner, die besonders leckeres Fleisch haben, aber auch optisch schön anzusehen sind. Außerdem sind sie sowohl körperlich als auch gesundheitlich robust und nicht schreckhaft, wenn es laut wird.

Sussex-Hühner sind für Anfänger*innen, Hobbyhaltende, aber auch Aussteller*innen interessant und werden als „Allround-Hühner“ bezeichnet. Mit anderen Hühnern der Gruppe kommen sie gut zurecht und geben aufeinander Acht. Wenn man Sussex mit einer anderen Rasse mischt, sollte diese vom Verhalten ruhig sein, um Probleme zu vermeiden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Sussex-Hühner sind sehr pflegeleicht und freuen sich über Freilauf, um nach Futter zu suchen. Interessant ist, dass sie trotz ihrer agilen Aktivität wenig Fläche brauchen. Durch das schwere Gewicht der Hühner gelten diese als flugfaul, weshalb der Zaun entsprechend niedrig sein darf. Am Boden bewegen sich die Hühner tagsüber im Freilauf ausgesprochen schnell, in der Nacht freuen sie sich über einen Unterstall.

Futter

Ein weiterer Vorteil von Sussex-Hühnern ist, dass sie auch bei Futter nicht anspruchsvoll sind und gerne auch Haushaltsreste verwerten. Jedoch sollte man spitze Knochen und salzige sowie würzige Speisen vermeiden. Sie schätzen eine ausgewogene Mischung von Getreide, Proteinen und Fetten. Wie auch andere Hühnerrassen suchen Sussex-Hühner tagsüber nach Futter im Freilauf besonders an warmen Tagen, in der Winterzeit brauchen sie mehr Futter von Außen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt sind Sussex Zwiehühner, die vor allem viel Fleisch bieten. Jedoch ist ihre Legeleistung mit 180 Eiern im ersten Legejahr und 170 Eiern im zweiten Jahr nicht zu vergessen. Außerdem zählen sie zu den wenigen Winterlegern, weshalb sie ganzjährig interessant sind für die Eierproduktion. Die Eier sind hell gelb-braun, manchmal gesprenkelt und wiegen mind. 60g. Sie eignen sich ebenso für die Kunstbrut.

Küken

Zwar legen Sussex-Hennen viele Eier, sie sind jedoch nur selten brütig und es dauert lange bis es soweit ist. Da es sich um eine robuste Hühnerrasse handelt, ist die Brut meist erfolgreich und die Ausfälle sind gering. Solange man keine anderen Hennen hält, muss man regelmäßig auf Kunstbrut setzen. Nach dem Schlüpfen überleben die Küken in den meisten Fällen.

Aussehen

Sussex-Hühner haben eng anliegende Flügel, einen kurzen Hals und einen kastenförmigen Körperbau. Es gibt diese Rasse in drei Größen: Großform, Mittelform und Zwergform. Die zwei Hauptrassen sind Weiß und Rot.

Am häufigsten kommen die Farbschläge weiß-schwarzcolumbia und rot-schwarzcolumbia vor. Sie haben ihre Grundfarbe, einen schwarzen Schwanz und grün-schwarz schimmernde Federn am Hals und im Behang.

Bei rot-schwarzcolumbia Sussex ist der Rücken jedoch dünkler und mit schwarzen Federn besetzt. Der braun-porzellanfarbige Farbschlag hingegen hat einen kastanienbraunen Grundton und schwarze Federn mit weißen Punkten.

Farbschläge

Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • weiß-schwarzcolumbia
  • gelb-schwarzcolumbia
  • rot-schwarzcolumbia
  • wildbraun
  • braun-porzellanfarbig
  • grausilber

Herkunft

Die Namensgebung kommt von der Grafschaft Sussex aus London, die um 1930 einen großen Teil des englischen Hühnerfleischbedarfs damals mit der Zucht der Hühner deckte. Die heute bekannten Sussex-Hühner sind eine Kreuzung aus den damals englischen gemeinsam mit asiatischen Hühnern (Cochin, Brahma) und entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts. Diese waren damals besonders in großen Hafenstädten zuhause.

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blau blau-gesäumt Eier Farbschläge Fleisch Gelb gesperbert schwarz schwarz-weiß-gescheckt Vietnam weiß Zweinutzung

Cochin

Cochin Huhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Vietnam
  • Farbschläge: schwarz, blau, weiß, gelb gesperbt
  • Eigenschaften: harmonisch, robust, brutfreudig, Federfüße
  • Gewicht Henne: 3.5 – 4.5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,0 – 5,5 kg
  • Legeleistung: ca. 120 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun – gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das harmonische und friedsame Wesen der Cochin-Hühner ist der Grund für die Beliebtheit dieser Hühnerrasse. Ein weiterer Vorteil ist die Robustheit der Hühner sowie ihre Anspruchslosigkeit und Einheit in der Gruppe. Sie sind von Natur aus zahm und zutraulich, weshalb sie sich für Anfänger*innen und Familien eignen. Diese Hühnerrasse zeichnet sich durch ein niedriges Aggressionspotenzial aus, weswegen sie sich schnell an ihre Halter*innen binden und gelehrig sind. Aufgrund ihres Gewichts fliegen sie kaum und bewegen sich weniger als andere Hühnerrassen. Cochin-Hühner wachsen vergleichsweise langsam heran und können bis zu anderthalb Jahre brauchen, bis sie völlig entwickelt sind, jedoch können sie bei guter Pflege bis zu zehn Jahre alt werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Cochin-Hühner stellen nur wenige Anforderungen an ihren Hühnerstall und freuen sich über Freilauf, denn ihr dichtes Federkleid schützt sie auch in kälteren Bedingungen vor dem Erfrieren. Da sie jedoch über Federfüße verfügen, ist darauf zu achten, dass sie nicht auf schlammigem oder matschigem Untergrund weilen. Um dem Problem vorzubeugen, wird eine einfache Überdachung empfohlen. Weiches Gras oder Sandboden eignen sich besonders für die Gestaltung des Auslaufs und auch für die Umzäunung reicht eine 60cm hohe Grenze, denn die Hühner gelten als flugfaul. Diese Rasse benötigt nur eine kleine Auslauffläche und ist daher für Hühnerhalter*innen sehr unkompliziert. Außerdem kann Berichten zufolge bei viel Freilauf die Legeleistung darunter leiden.

Futter

Da diese Rasse wenig Bewegung sucht, neigt sie sehr stark zur Verfettung, was auch eine Ursache für eingeschränkte Legeleistung sein kann. Daher wird eine portionierte oder automatische Futtervergabe empfohlen, jedoch ist die Art des Futters nicht von Bedeutung. Leider neigen Cochin-Hühner oft zu Stoffwechsel- und Herzproblemen, die durch Überfütterung und wenig Auslauf verursacht werden. Auch wenn es sich um Zwiehühner handelt, werden Cochins vorrangig für ihr zartes Fleisch geschätzt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt liegt der Fokus der Haltung auf der Gewinnung von Fleisch, jedoch sollte man auch die Legeleistung von 120 Eiern im Jahr nicht vergessen. Die gelb-braunen Eier von mittlerer Größe wiegen rund 55 Gramm, wobei das Alter der Henne darauf Einfluss haben kann. Wer also vorrangig die Wirtschaftlichkeit im Ei sieht, sollte entweder darauf achten, dass immer wieder junge Hennen dazukommen oder sich nach einer geeigneteren Rasse umsehen. Nicht zu vergessen ist das bemerkenswerte Aussehen der Cochin-Hühner, welches sich auch zum Ausstellen eignet.

Küken

Wie auch erwachsene Hühner sind Küken sehr robust und nicht anfällig für Krankheiten, weshalb der Nachwuchs meist überlebt. Cochin-Hennen brüten nicht nur mehrmals im Jahr, sondern haben meist noch Platz für fremde Eier und übernehmen manchmal noch Küken fremder Hennen. Ihre Küken gelten als schnellwüchsig und benötigen daher ausreichend Futter. Da Cochin-Hühner jedoch langsam heranreifen, kann es sein, dass man bis zu 18 Monate geduldig sein muss, bis das Eierlegen beginnt. Auch wenn diese Hühnerrasse sich ruhig verhält, sind Küken meist eher agil und nutzen den Auslauf, der im Alter abnimmt. Der Nachwuchs kann bei richtigem Umgang schnell handzahm gemacht werden und gilt als unkompliziert in der Haltung.

Aussehen und Farbschläge

Eine Besonderheit der Cochin-Hühner ist die üppige Befiederung an den Läufen, die je nach Farbschlag gelb-grün ausfällt und bei der Gestaltung des Auslaufs beachtet werden soll. Die auffällig roten Kehlklappen sind bei beiden Geschlechtern zu beobachten, sind jedoch beim Hahn deutlich länger als bei der Henne. Deutlich stärker ist auch der Einfachkamm bei den Hähnen der Rasse ausgeprägt und der Schnabel ist bei allen Hühnern gelb oder hornfarbig. Allgemein sind Cochin-Hühner sehr dicht und üppig befiedert, weshalb manchmal die Augen der Tiere kaum sichtbar sind.

Früher wurde das Gefieder oft für die Füllung von Decken verwendet, während es heutzutage hier kaum noch Verwendung findet. Je nach Farbschlag können mit dem Alter Veränderungen sichtbar sein, wobei Hähne und Jungtiere meist schwarz erscheinen. Der gelbe Farbschlag bleicht bei Sonne und Regen häufig aus, weshalb Aussteller diese meist in geschlossenen Räumen halten. Allgemein ist ihr Erscheinungsbild harmonisch und rund. Anerkannte Farbschläge sind:

  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • gesperbert
  • schwarz-weiß gescheckt

Herkunft

Die Haushuhnrasse Cochin stammt urspünglich aus Vietnam und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmalig nach Europa gebracht, wo sie wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Friedsamkeit schnell bekannt wurde. Zum Erfolg der Verbreitung dieser Hühnerrasse soll die britische Königin Victoria als erste Züchterin beigetragen haben. Das ruhige Temperament und das außergewöhnliche Aussehen unterschied sich damals von den bis dahin bekannten Rassen. Zwar gibt es auch eine Zwergrasse der Cochin-Hühner, diese hat aber eine gänzlich andere Herkunft als die Großform und besitzt starke visuelle Ähnlichkeit mit dieser. Cochin-Hühner sind heute weltweit beliebt und vielseitig.

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blau-gesäumt Fleisch USA weiß wildbraun Zweinutzung

New Hampshire

New Hampshire Küken im Freiland

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA (New Hampshire)
  • Farbschläge: rot-goldbraun, rot-goldbraun blau gezeichnet, weiß
  • Eigenschaften: gesundheitlich robust, ruhig, anspruchslos
  • Gewicht Henne: 2,5 – 2,7 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 240 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

New Hampshire-Hühner sind pflegeleichte, ruhige Tiere, die untereinander gut verträglich sind. Sie sind Krankheiten gegenüber sehr robust und haben sich seit ihrer Entdeckung kaum in ihrer Natur verändert. Aufgrund ihres Gewichtes werden die Hühner als flugfaul bezeichnet und bewegen sich überwiegend auf festem Boden. Sie besitzen ein zutrauliches Wesen und können daher handzahm gemacht werden. Ein klarer Vorteil von New Hampshire-Hühnern ist ihre Legefreudigkeit, während ihre Brutfreude zu wünschen übrig lässt. Diese Rasse ist sowohl familienfreundlich als auch friedlich und hat niedrige Ansprüche an ihre Umgebung, weshalb sie als Haustierrasse weit verbreitet ist.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

New Hampshire-Hühner sind wie erwähnt ruhige Tiere und bewegen sich wenig, dennoch genießen sie die Bewegung im Freilauf. Da sie wenig bis kaum fliegen können, reicht eine Umzäunung lediglich in der Höhe von 1.5 m. Auch Hindernisse werden umgangen. Außerdem wird empfohlen den Hühnerstall großzügig zu gestalten, um gegenseitiges Federpicken zu verhinden. Zu beachten ist, dass diese Hühner sehr kälteempfindlich sind und es zu Erfrierungen beim großen Kamm kommen kann. Tipp: Bei Frostgefahr mit säurefreier Vaseline einreiben.

Futter

Da New Hampshire-Hühner sich nur wenig bewegen, benötigen sie Hühnerfutter, dennoch sind sie gute Futterverwerter. Ab dem zweiten Jahr wird empfohlen, das Futter mit Bedacht zu portionieren, denn diese Hühnerrasse neigt stark zum Verfetten. Eine Möglichkeit, das zu verhindern, ist einen Teil des Kornfutters großflächig zu verteilen und die Hühner so zur Bewegung zu motivieren. Auch ein Futterautomat kann in diesem Fall hilfreich sein, denn die Legeleistung kann durch Übergewicht negativ beeinflusst werden. Anspruchsvoll ist diese Rasse bei der Futterart nicht.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Dieses Thema wird bei New Hampshire-Hühnern großgeschrieben, denn sie sind dafür bekannt, besonders wirtschaftlich zu sein. Auch wenn sie wegen ihres Fleisches zur Gruppe der Zwiehühner gehören, zeichnen sie sich durch ihre hohe Legefähigkeit aus. Mit 240 Eiern im ersten Jahr und 180 Legeeiern im zweiten Jahr befinden sie sich über dem Durchschnitt. Wegen der festen braunen Schale eignen sich die Eier auch besonders für die Kunstbrut. Das Gewicht der Eier beläuft sich auf mindestens 55 Gramm, obwohl sie bei optimalen Bedingungen fast doppelt so schwer sein können. Gelegentlich werden diese Hühner auch als Ausstellungstiere verwendet.

Küken

Wie bereits erwähnt, werden diese Hühner nur selten brütig, jedoch ist die Sterberate des Nachwuchses gering. Die Küken sind schnellwüchsig und werden schnell als Legehennen oder Tafelhühner verwendet. Wie die Elterntiere sind auch Junghühner robust und gesundheitlich besonders stabil. Sie brauchen besonders anfangs viel Futter, um dem schnellen Wachstum nachzukommen. Jungtiere sind im Gegensatz zu erwachsenen Hühnern sehr agil und bewegungsfreudig, können jedoch mit Geduld handzahm gemacht werden. New Hampshire-Hühner gelten als frühreif.

Aussehen und Farbschläge

Mit Ausnahme des weißen Farbschlags spricht man von einer Dreifarbigkeit: Hähne haben einen rot-goldbraunen Hals, einen dunklen Sattel und eine dunkelrote Befiederung an der Brust und den Flügeln. Das Gefieder ist beim Hahn besonders glänzend und es sind schwarze Sicheln und Schwungfedern sichtbar. Der zusätzlich blaugezeichnete Farbschlag erscheint im Licht graublau.

Bei Hennen sind die Farbabstufungen weniger intensiv ausgeprägt und sie besitzen einen schwarzen oder blauen Saum um den Hals herum. Das Gefieder legender Hennen zeigt im Freiland nach zwei Monaten ausbleichende, fleckige Veränderungen. Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • rein weiß
  • rot-goldbraun
  • rot-goldbraun blaugezeichnet

Herkunft

Ursprünglich stammen New Hampshire-Hühner aus Neuengland (1935) und sind ein Produkt der Züchtung von Rhodeländer-Hühnern, die bis 1980 besonders populär waren. Erst ab dem Aufkommen der Zwerg-New-Hampshire-Rasse verbreiteten sich diese bis nach Amerika, wo sie aufgrund ihrer Legefreudigkeit bekannt wurden. New Hampshire-Hühner sind eine nahezu unverfälschte Hühnerrasse und wurden auf Leistung gezüchtet, nicht zur Ausstellung.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
blau Chile Eier gesperbert weizenfarbig wildbraun

Araucana

Araucana Huhn im Freiland

Steckbrief

  • Herkunftsland: Chile
  • Farbschläge: wildfarbig, weizenfarbig, schwarz-blau variierend
  • Eigenschaften: resistent, zahm, folgsam, harmonisch, Grüneierleger
  • Gewicht Henne: 1,6 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 170 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: grün-blau
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Araucana-Hühner werden oft wegen ihrer friedlichen und zurückhaltenden Art geschätzt und sind in Gruppen unproblematisch. Sie gelten als aufmerksam und fleißig unter den Hühnerrassen. Sie zeichnen sich durch eine schnelle und geschickte Vorgehensweise beim Suchen der Nahrung im Freien aus. Des Weiteren werden Araucana-Hühner als zutraulich bezeichnet und eignen sich so auch als Haustiere in der Haltung. Gerne werden sie Anfängern der Hühnerhaltung empfohlen und enttäuschen mit ihrer treuen, friedsamen Art nicht.

Auch ihr Krähen wird im Allgemeinen nicht als störend empfunden, denn sie sind dafür bekannt, morgens gelegentlich laut, aber selten zu krähen und Hennen meist nur dann, wenn sie ein Ei gelegt haben. Warnen, Verteidigen, Locken und Suchen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen im Alltag. Beim Beobachten der Araucana-Hühner wird Einem durch ihre agile, neugierige und clevere Art nie langweilig.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Araucana-Hühner sind besonders pflegeleicht und schätzen den freien Auslauf tagsüber, um nach Futter zu suchen und sind ziemlich schnell in ihrer Fortbewegung. Ist eine Einzäunung nötig, sollte diese die Flughöhe der Hühner von 2,5 m überschreiten, um deren Verschwinden zu verhindern. Durch das Geschick der Tiere sind dichte Zäune zu empfehlen, denn so manches Huhn findet eine Lücke und nutzt diese.

Futter

Bei der Fütterung sollte darauf geachtet werden, dass es sich nicht um eine klebrige oder breiige Konsistenz handelt. Eine solche Ernährung kann zum Verkleben des dicht gefiederten Kopfschmucks der Hühner führen. Dies kann das unerwünschte „Federpicken“ verursachen und ist dringend zu vermeiden. In warmen Monaten finden Araucana-Hühner selbständig Nahrung im Freiland, jedoch wird Zusatznahrung empfohlen. Im Winter sind sie selbstverständlich auf externe Nahrungszufuhr angewiesen.

Flugfähigkeit

Oft wird behauptet, dass Araucana-Hühner aufgrund ihres fehlenden Schwanzes Steuerprobleme in der Höhe haben. Jedoch lässt sich sagen, dass besonders Junghühner außerordentlich hoch und weit fliegen können. Erwachsene Araucanas fliegen bis zu 4 m hohe Tannen oder andere Hindernisse an und beherrschen das problemlose Wenden in der Luft. Dennoch sollte man ihre flinke Fortbewegung auch am Boden nicht unterschätzen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Araucana-Hühner zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie die einzigen Grünleger sind. Das bedeutet, ihre Eier sind grün, wobei diese Besonderheit häufig bei der folgenden Generation verblasst. Interessant ist, dass die Farbe der Eier mit der dominanten Verebung zu tun hat: Wenn das andere Elterntier ein Weißleger ist, so erscheinen die Eier der nächsten Generation bläulich. Wenn es sich bei dem anderen Elterntier jedoch um Braunleger handelt, so ändert sich die Eifarbe der Nachkommen zu olivgrün oder olivbraun. Die außergewöhnliche Farbe der Eier wird auf Gallensäure zurückgeführt und zieht sich bis zum Inneren durch.

Araucana-Hennen legen jährlich durchschnittlich 170-180 Eier, die ca 50 Gramm wiegen. Wintermonate bedeuten für Hennen eine Legepause, wobei es bei günstigen Bedingungen im Hühnerstall vorkommen kann, dass hin und wieder ein Ei gelegt wird.

Küken

Empfehlenswert ist das Stutzen der Federn um die Kloake, um so den Befruchtungserfolg zu begünstigen. Zwar brüten Araucana-Hennen eher selten, doch werden umso weniger Ausfälle verzeichnet. So kann man sich über robusten und pflegeleichten Nachwuchs freuen. Bei Verwendung einer Brutmaschine sollte man auf eine geeignete Wärmelampe achten. Auch der Stall soll möglichst gut auf Küken ausgelegt sein und das Futter besonders feinkörnig sein.

Es gibt jedoch ein Kriterium, das sich negativ auf Araucana-Küken auswirkt: Wenn beide Elterntiere buschige Bommeln um die Ohren aufweisen, ist eine gesunde Nachkommenschaft höchst unwahrscheinlich und kann zu genetischen Missbildungen sowie frühzeitigem Sterben führen, daher züchtet man keine reinerbigen Bommelträger.

Aussehen

Reinrassige Araucana-Hühner besitzen keine Bürzeldrüse, keine Schwanzfedern oder -wirbel, doch sie fallen durch ihren roten Erbsenkamm auf. Mischformen können jedoch über einen andersfarbigen Kamm verfügen und bilden häufig einen gewöhnlichen Hühnerschwanz aus. Als „Kaulhühner“ bezeichnet man Araucana-Hühner ohne Schwanz.

Farbschläge

Araucana-Hähne zeichnen sich durch einen vollen Sattelbehang sowie einen mittellangen Halsbehang aus und unterscheiden sich von Hennen vor allem durch geschlechtsspezifische Merkmale, aber auch eine senkrechtere Haltung. Die Zwergform der Araucana-Hühner ähnelt der Großform in besonderem Maße. Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • Blau-Rot (nur Großform)
  • Blau-Wildfarbig (nur Großform)
  • Blau-Goldhalsig (nur Großform)
  • Wildfarbig
  • Goldhalsig
  • Gold-Weizenfarbig
  • Blau-Weizenfarbig
  • Silberhalsig
  • Blau
  • Schwarz
  • Schwarz-Rot
  • Gesperbert
  • Weiß

Herkunft

Die Herkunft der Araucana-Hühner kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden, vermutet wird aber die Abstammung in Südamerika. Ihre Bezeichnung leitet sich von den Araukanern (Indianerstamm) ab, die sie um 1890 für sich entdeckten. Das Gebiet der damaligen Verbreitung erstreckte sich von Chile bis nach Brasilien. Interessanterweise haben Araucna-Hühner eine auffällige Ähnlichkeit mit Hühnern aus Polynesien. Für die Zucht wurden sie erst ab den 1960er Jahren populär.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Marina Längle
Hittisau
nurse_83@gmx.at
Tel.: 0664/1069725

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
rot USA weiß Zweinutzung

Rhodeländer

Rhodeländer Henne

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: rot, weiß
  • Eigenschaften: anfängerfreundlich, robust, friedlich, pflegeleicht, zahm
  • Gewicht Henne: 2,4 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: 200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 60 g
  • Eierschalenfarbe: braun

Ursprung

Das Rhodeländer-Huhn entstand etwa um 1860 aus einer Kreuzung von Cochins, Malaien und anderen Hühnerrassen. Der Name der Rasse ist auf den Entstehungsort dieser Kreuzung – Rhode Island (USA) – zurückzuführen. Erst 1904 in den USA als Rasse anerkannt, kamen die ersten Tiere bereits 1901 nach Deutschland. Bekannt ist die Rasse vor allem durch ihre hohe Legeleistung, weshalb sich Rhodeländer-Gene auch in Zuchtstämmen von Industriehühnern finden lassen.

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Rhodeländer sind pflegeleichte Hühner, die keine hohen Ansprüche an die Haltung stellen. Sie sind vital, robust und wetterhart. Sie brauchen auch nur so viel Platz, dass sie nicht dicht aufeinander leben. Die Hühner fliegen jedoch ungern, daher reicht für den Auslauf eine niedrige bis mittlere Umzäunung aus. Ansonsten zeichnet sich diese Hühnerrasse durch ein zutrauliches und munteres Gemüt aus. Vor allem für Anfänger*innen in der Hühnerhaltung sind sie ideal.

Rhodeländer Hahn

Futter

Rhodeländer sind durchaus aktive Hühner. Wenn ihnen ein großer Auslauf zur Verfügung steht, suchen sie ihr Futter gern selbst. Das wirkt sich auf die Qualität der Eier aus und der Dotter erhält einen kräftigeren Geschmack. Muss gefüttert werden, reicht eine Menge von etwa 123 g Futter pro Tag je Legehenne aus.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Junge Rhodeländer-Hennen beginnen bereits ab einem Alter von vier bis fünf Monaten Eier zu legen. In den ersten zwei Jahren beträgt die Legeleistung etwa 200 Eier pro Jahr. Ab dem dritten Jahr nimmt diese Zahl etwas ab, im Gegensatz zu Legehennen anderer Rassen ist diese Abnahme jedoch nur gering. Rhodeländer werden deshalb auch als Langzeitleger bezeichnet, im Winter ist jedoch Legepause. Die Hühner eignen sich vor allem durch ihr hohes Gewicht auch als hervorragende Fleischlieferanten.

Küken

Der Bruttrieb ist bei Rhodeländern nur wenig ausgeprägt. Wird erfolgreich gebrütet, sind Rhodeländer Küken aber meist robust und vital.

Farbschläge

Die bekannteste Variante der Rhodeländer ist ein sattes, dunkleres Rot mit schwarzen Stellen an Flügeln und Schwanz. Einen weißen Farbschlag gibt es auch, dieser ist jedoch nur in wenigen Ländern anerkannt.

Kategorien
gesperbert USA Zweinutzung

Amrock

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: gestreift
  • Eigenschaften: robust, frühreif, zahm, freundlich, geeignet für Anfänger, familienfreundlich
  • Gewicht Henne: 2,5-3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 58 g
  • Eierschalenfarbe: braun bis bräunlich gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Amrock-Hühner stammen ursprünglich aus der Stadt Plymouth (USA) und waren schon ab 1849 bekannt, allerdings noch unter dem Namen „Barred Rocks“, der auf die Zeichnung des Gefieders anspielt. Wie die Plymouth Rocks wurden auch Amrocks aus Dominikanern, Javahühnern und Cochins erzüchtet. Für lange Zeit wurden sie lediglich als Wirtschaftshühner gezüchtet.
Als sie im Jahr 1948 nach Deutschland kamen, wurde versucht, die wirtschaftlichen Eigenschaften zu erhalten und gleichzeitig die äußeren Eigenschaften zu optimieren. Durch diese Entwicklung kamen ab den 1950er-Jahren die Hybridhühner auf. Allerdings verlor die Wirtschaftsrasse innerhalb von Jahren ihre Wirtschaftlichkeit, weshalb Zuchtschwerpunkt entweder Rassetyp oder Ausstellungshuhn wurde.

Haltung

Amrocks sind ruhige und freundliche Hühner, die auch sehr gut mit anderen Tieren – ganz gleich welcher Art und Rasse – auskommen. Sie werden auch sehr schnell handzahm, womit sie sich auch für den größeren Hühnerhof, aber auch für Familien mit Kindern sehr gut eignen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Amrocks können im Garten gehalten werden, ohne auf allzu hohe Umzäunungen setzen zu müssen. Sie sind nämlich schlechte Flieger, womit ein Zaun mit einer Höhe von 1,40 m ausreichend ist. Der Auslauf sollte jedoch genug Versteckmöglichkeiten wie Hecken oder Büsche bieten, damit die Hühner vor Greifvögeln geschützt sind.

Es ist zudem wichtig, Amrocks nicht zu überfüttern, da sie vor allem im höheren Alter zur Verfettung neigen. Das wirkt sich schlecht auf die Legeleistung aus. Daher benötigen Amrocks auf jeden Fall genügend Auslauf. Wenn sie diesen bekommen, suchen sie sich in warmen Jahreszeiten den Großteil ihrer Nahrung selbst. So erhalten sie genügend Nährstoffe und Vitamine, was die Ei-Qualität verbessert. Dann muss auch nur mehr ergänzend zugefüttert werden. Eine reine Haltung im Stall ist jedoch nicht zu empfehlen.

Futter

Haben die Hühner im Freien nur wenig Erfolg bei der Futtersuche, können sie mit passenden Gemüse- bzw. Essensresten aus dem Haushalt gefüttert werden. Wenn die Tiere ausgewogen ernährt sind, bleiben sie gesünder und benötigen auch weniger Hühnerfutter. Das entspricht 100 g Hühnerfutter pro Tag bzw. in der Lege-Saison 100 g Legemehl.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Beim Amrock handelt es sich um ein ausgezeichnetes Wirtschaftshuhn. Die Hennen legen bis zu 220 Eier in ihrem ersten Legejahr, diese wiegen jeweils ca. 58 bis 60 g. Auch in den Folgejahren legen die Amrock-Hennen fleißig. Im zweiten und sogar noch dritten Jahr sind bis zu 200 Eier pro Jahr bei sorgfältiger Haltung möglich.

Mit ihrem schweren Schlachtkörper weisen Amrock-Hühner feines und wohlschmeckendes Fleisch auf. Zudem sind die Küken sehr frohwüchsig und die Tiere sind hervorragend beim Futterverwerten.

Somit stellen Amrocks eine ideale Zweinutzungsrasse dar.

Küken

Amrock-Küken haben eine Kennfarbe. Das heißt, dass sich gleich nach dem Schlüpfen das Geschlecht feststellen lässt. Diese Unterschiede zeigen sich wie folgt:

Henne

  • kleiner bis größerer geschlossener Kopffleck
  • dunkle Läufe mit hellen oder dunklen Füßen

Hahn

  • größerer, zerfaserter Kopffleck
  • hellere Läufe und Füße

Farbschläge

Anders als beim Plymouth Rock gibt es Amrocks nur in einem Farbschlag, nämlich gestreift bzw. gesperbert. Das Sperber-Muster bildet sich aus einer mehrfachen Querstreifung einzelner Federn, Grundfarbe ist dabei das scharf abgegrenzte Schwarz.

Amrock Hahn und Hennen

Züchter*innen

Deutschland:
Martin Kathmann
Calhorner Kirchweg 6
49632 Essen (Oldenburg)
martin.kathmann@gmx.de
Tel.: 05434 / 2046

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Österreich:
Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836