Kategorien
Deutschland Eier gold silber

Westfälischer Totleger

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: gold, silber
  • Eigenschaften: robust, frühreif, lebhaft, wetterhart
  • Gewicht Henne: 1,5-2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0-2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 65 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: nein

Haltung

Verhalten

Der Name des Westfälischen Totlegers kann im ersten Moment irritierend oder sogar abschreckend wirken. Aber keine Sorge: Die Hühner dieser Rasse legen weder Eier mit toten Küken noch legen sie sich selbst zu Tode. Ganz im Gegenteil: Westfälische Totleger beeindrucken mit einer sehr guten Legeleistung. Daher wurden sie als „Alltagsleger“ oder „Dauerleger“ bezeichnet. Im Niederdeutschen entstand den Name „Doutleijer“, der als „Totleger“ wieder zurück in die hochdeutschen Dialekte kam. Westfälische Totleger gelten als sehr robuste und aufgeweckte Tiere, die wenig Anforderungen an ihre Haltung stellen. Mit ihrem recht temperamentvollen Charakter sind die Hähne untereinander wenig verträglich. Insgesamt gestaltet sich die Haltung bei ausreichendem zur Verfügung gestelltem Platz recht unkompliziert.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Große Freiflächen und viel Auslauf gehören zu den Grundbedingungen für die Haltung dieser Rasse. Als widerstandsfähige Landhühner suchen sich die Westfälischen Totleger gerne selbst ihr Futter. Sie sind stets in Bewegung und sollten im Freilauf ausreichend Nahrungsquellen finden können. Geeignet ist diese Rasse daher nicht für eine Haltung in kleinen Gärten oder geschlossenen Gehegen. Auf abwechslungsreich gestalteten Flächen wie Wiesen mit Bäumen und Gebüsch fühlen sich die Tiere besonders wohl. Zu achten ist auf eine recht hohe Umzäunung oder Überspannung des Freilaufs. Westfälische Totleger gelten nämlich als recht gute Flieger. Sie sind zudem sehr widerstandsfähig und an raue, kühle Wetterverhältnisse angepasst. Der kleine Rosenkamm ist nicht anfällig für Erfrierungen und macht die Totleger unempfindlicher als andere Rassen. Gerne verbringen die Hühner somit auch in der kalten Jahreszeit ihren Tag im Freien.

Futter

Westfälische Totleger sind, wie bereits erwähnt, fleißige Nahrungssucher. Steht ihnen ein großer Freilauf mit vielen Futterquellen zur Verfügung, ist in den warmen Monaten kaum Zufütterung notwendig. Die Ansprüche der Rasse an das Futter unterscheiden sich nicht von denen anderer Hühner. Folglich gibt es nichts Spezifisches zu beachten.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Westfälische Totleger werden nicht nur wegen ihres hübschen Aussehens, sondern auch aufgrund ihrer hohen Legeleistung gehalten. Im ersten Legejahr können Halter*innen dieser Rasse mit etwa 180 bis 200 Eiern rechnen. Ab dem zweiten Legejahr nimmt diese Zahl ab. In einigen Fällen können sogar bis zu 220 Eier pro Jahr erreicht werden. Die Eier weisen eine weiße Schalenfarbe auf und erreichen ein Gewicht von etwa 65 Gramm. Zudem gelten junge Totleger als frühreif, weshalb sich Besitzer*innen schon bald über frische Eier freuen dürfen. Es handelt sich um gute Legehühner, die aber für die Fleischproduktion kaum eine Rolle spielen.

Küken

Die Hennen der Westfälischen Totleger weisen keinen starken Bruttrieb auf. Wer Nachwuchs züchten möchte, sollte daher auf einen Brutapparat zurückgreifen oder auf eine Leihhenne setzen. Westfälische Totleger gelten jedoch als überaus fürsorgliche Mütter, die sich gut um die Küken kümmern. Der Nachwuchs entwickelt sich äußerst schnell: Die Küken befiedern und wachsen rasch, sind aktiv und robust. Nach etwa sechs Wochen lässt sich dann das Geschlecht der Tiere bestimmen. Während die Junghennen nach ungefähr vier Monaten ausgewachsen sind, gelten die Hähne erst nach sechs Monaten als erwachsen. Geachtet werden sollte darauf, dass sich die männlichen Tiere untereinander meist nicht gut verstehen. Halter*innen sollten die jungen Hähne daher rechtzeitig trennen.

Aussehen und Farbschläge

Westfälische Totleger weisen einen kräftigen Körperbau auf, der dem Landhuhntyp entspricht. Charakteristisch ist zudem die üppige Befiederung. So findet sich am Hals ein voller Behang und auch der Schwanz des Hahnes ist stark ausgeprägt. Die Hähne zeichnen sich durch eine volle Brust aus, während die Hennen einen fülligen Legebauch aufweisen. Der Kopf der Totleger ist eher schmal und mittelgroß. Typisch ist außerdem der unscheinbare Rosenkamm sowie die intensive rote Färbung der Kehllappen. Im Kontrast dazu stehen die zarten bläulich bis weiß gefärbten Ohrscheiben. Ebenfalls bläulich erscheint der Schnabel der Rasse. Die Augen der Totleger hingegen weisen eine dunkelbraune Färbung auf.

Folgende beiden Farbschläge gelten als anerkannt:

  • silber
  • gold

Bei dem silbernen Farbschlag sind die Schultern, der Rücken, Hals- und Sattelbehänge grau bis silbern gefärbt, bei dem goldenen Farbschlag erscheinen sie in einem Goldton. Das restliche Gefieder der Tiere ist hingegen gesprenkelt. Zudem ist der Schwanz schwarz gefärbt und das Untergefieder weist eine dunkelgraue Farbe auf.

Herkunft

Die genaue Herkunft der Westfälischen Totleger lässt sich nicht eindeutig klären. Bereits um 1600 scheint es Vorfahren der Rasse gegeben zu haben, die als „Türkische Hühner“ bezeichnet wurden. Spätestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts waren Westfälische Totleger unter ihrem Namen bekannt. Verwandt sind sie mit Brakel-Hühnern und Ostfriesischen Möwen. Im östlichen Westfalen dürfte die Rasse ihren Ursprung haben, doch schon bald breitete sie sich im gesamten Nordseeraum aus. Aufgrund ihrer Legeleistung und Wirtschaftlichkeit waren diese Hühner sehr beliebt. Mit dem Import ausländischer und wirtschaftlicherer Rassen verloren die Westfälischen Totleger jedoch an Bedeutung. Seit dem 20. Jahrhundert bemühten sich zahlreiche Züchter*innen und Vereinigungen um den Erhalt der alten Rasse. Westfälische Totleger gelten als selten und stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Glücklicherweise interessieren sich heutzutage wieder mehr Hobbyhalter*innen und Züchter*innen für diese optisch ansprechende und legefreudige Rasse.

Züchter*innen

Fam. Grundmeier
33397 Rietberg
Im Thüle 70
www.unser-kleiner-nutztierhof.de.tl

Kategorien
blau blau-weiß-gescheckt Eier Gelb gestreift gold goldblau-gesäumt goldbraun-porzellanfarbig goldschwarz-gesäumt goldweiß-gesäumt Italien kennfarbig orangefarbig perlgrau-orangefarbig rebhuhnhalsig rot rotgesattelt schwarz schwarz-weiß-gescheckt silber weiß weiß-schwarzcolumbia

Italiener

Steckbrief

  • Herkunftsland: Italien
  • Farbschläge: sehr viele verschiedene, z.B. rebhuhnhalsig, goldfarben, silberfarben, schwarz, schwarz-weißgescheckt, gelb, gestreift, kennfarbig, blau-rebhuhnhalsig, blau-goldfarbig, orangehalsig, perlgrau-orangehalsig, rotgesattelt, rot, blau, weiß, weiß-schwarzcolumbia, goldbraun-porzellanfarbig, blau-weißgescheckt, gold-schwarzgesäumt, gold-blaugesäumt, gold-weißgesäumt
  • Eigenschaften: robust, wetterunempfindlich, zutraulich, schreckhaft, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: 1,75-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,25-3 kg
  • Legeleistung: ca. 190-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Italiener-Hühner wirken mit ihrer aufrechten Haltung sehr anmutig und sind gleichzeitig sehr robust. Die Tiere sind höchst aktiv, bewegungsfreudig und fast immer unterwegs im Freilauf. Teilweise können sie eher schreckhaft sein und flüchten schnell vor vermeintlichen Gefahren. Das macht ihren Charakter z.B. für Kinder eventuell nicht so angenehm. Zudem ist bei den Hähnen meist ein ausgeprägter Beschützerinstinkt zu erkennen, sodass er die Hennen auch gegenüber Menschen teilweise heftig verteidigt.

Nehmen sich Besitzer*innen genügend Zeit und wenden einiges an Geduld auf, können die Italiener aber durchaus auch recht zutraulich werden. Für Familien mit Kindern sind sie dennoch nicht unbedingt zu empfehlen. Alle anderen Halter*innen werden sich aber über die vielen hübschen Farbschläge und die gute Legeleistung freuen. Wer außerdem nach einem unkomplizierten, bewährten und schnell zufriedenen Huhn sucht, wird hier fündig werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Manchmal wird gemeint, die unkomplizierten Italiener-Hühner könnten auch gut im Stall gehalten werden. Fest steht aber, dass sie sich mit ihrem ausgeprägten Bewegungsdrang am wohlsten fühlen, wenn sie sich im Freien bewegen und scharren können. Daher sollte den Tieren ausreichend Auslauf gewährt werden. Italiener sind zudem sehr wetterunempfindlich und robust. Auch bei Schlechtwetter können sie draußen bleiben und halten verschiedenste klimatische Verhältnisse aus.

Wenn andere Rassen im Winter Legepause machen, produzieren die Italiener-Hennen trotzdem fleißig weiter ihre Eier. Auch wenn diese Rasse also sehr widerstandsfähig ist, sollte immer an einen trockenen Unterstand oder Zugang zum Stall gedacht werden, wenn die Tiere draußen sind. Viele Halter*innen sorgen überhaupt dafür, dass die Hühner in der Nacht in den sicheren Stall kommen. So legen sie ihre Eier in die dafür vorgesehenen Nester und schlafen auch nicht auf Bäumen. Italiener sind nämlich für ihre relativ gute Flugfähigkeit bekannt. Nicht selten flattern sie auch auf Bäume, sodass der Zaun des Freilaufs ausreichend hoch sein muss.

Futter

Italiener sind fleißige Futtersucher, die gerne im Freilauf unterwegs sind. Auf diese Weise sammeln sie sich den Großteil ihrer Nahrung selbst und machen auch noch Bewegung. Dies ist gut, da es einer Verfettung vorbeugt, zu der Hühner dieser Rasse neigen. Eine solche hätte eine schlechtere Legeleistung zur Folge. Daher hat es sich bewährt, zusätzlich zu der selbst gesammelten Nahrung ein wenig Futter bereitzustellen, beispielsweise Legemehl. Dadurch kann gewährleistet werden, dass alle notwendigen Nährstoffe für die hohe Eierproduktion vorhanden sind.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Italiener sind eine gute alte Nutztierrasse. Mit bis zu 200 gelegten Eiern pro Jahr handelt es sich um eine typische Legerasse. In Bezug auf die Legeleistung sind Italiener damit ganz vorne mit dabei. Vor allem nimmt die Legeleistung im Vergleich zu anderen Rassen nicht schnell ab und die Hennen legen auch im Winter weiter. Beliebt sind sie auch aufgrund ihrer Robustheit und den niedrigen Ansprüchen an ihre Haltung. Auch, dass sie gute Futterverwerter sind, macht sie zu sehr wirtschaftlichen Hühnern. Italiener besitzen darüber hinaus eine recht hohe Körpermasse, sodass sie durchaus auch als Suppenhühner geschätzt werden.

Küken

Italiener-Hennen zeigen keinen hohen Brutdrang und genießen auch nicht unbedingt einen Ruf als gute Mütter. Wer gerne Küken möchte, sollte also eher auf Kunstbrut ausweichen oder eine Leihhenne einer anderen Rasse auswählen. Grundsätzlich sind Italiener-Küken aber leicht großzuziehen. Unter der Wärmelampe wachsen sie schnell und sind von Anfang an aktiv. Besonders bei dieser Rasse ist, dass bei den meisten Farbschlägen das Geschlecht des Nachwuchses schon am ersten Tag erkennbar wird.

Aussehen und Farbschläge

Das Italiener-Huhn wird oft als typisches Bauernhofhuhn bezeichnet. Mit seiner aufrechten Haltung wirkt es stolz und anmutig. An dem robusten lang gestreckten Körper fallen vor allem die gelben Läufe und der gelbe Schnabel auf. Zudem zeichnen sich alle Hühner dieser Rasse durch weiße Ohrscheiben und ein rotes Gesicht aus. Trotz unterschiedlicher Farbschläge sind Kehllappen und Kamm ebenfalls rot gefärbt. Die Tiere weisen entweder einen Einzel- oder einen Rosenkamm auf. Männliche und weibliche Tiere unterscheiden sich bei den meisten Farbschlägen optisch kaum.

Bekannt sind Italiener-Hühner vor allem aufgrund der Vielfalt an verschiedenen Farbschlägen:

  • rebhuhnhalsig
  • goldfarben
  • silberfarben
  • schwarz
  • schwarz-weißgescheckt
  • gelb
  • gestreift
  • kennfarbig
  • blau-rebhuhnhalsig
  • blau-goldfarbig
  • orangehalsig
  • perlgrau-orangehalsig
  • rotgesattelt
  • rot
  • blau
  • weiß
  • weiß-schwarzcolumbia
  • goldbraun-porzellanfarbig
  • blau-weißgescheckt
  • gold-schwarzgesäumt
  • gold-blaugesäumt
  • gold-weißgesäumt

Besonders häufig und weit verbreitet ist der rebhuhnhalsige Farbschlag. Dieser erinnert an die Färbung des Baniva-Huhns, des Urahns unserer heutigen Hühner. Der Hals der Hennen ist dabei goldbraun gefiedert, das restliche Gefieder ist dunkelbraun gefärbt. Die Hähne zeichnen sich durch eine Vielfalt an Farben aus: Sie zeigen verschiedenste Schwarz- und Brauntöne. Außer diesen größtenteils braun gefärbten Tieren gibt es zahlreiche weitere Farbschläge. Diese wurden durch Einkreuzungen von anderen Rassen gezüchtet. Die Vielfalt an Farbschlägen macht die Italiener-Hühner sehr attraktiv als Ausstellungshühner.

Herkunft

Wie der Name schon vermuten lässt, stammen Italiener-Hühner ursprünglich aus Italien und von den italienischen Landhühnern ab. Aufgrund der optimalen Legeleistung waren sie schon bald sehr beliebt und wurden als Nutztiere gehalten. Seit dem 19. Jahrhundert verbreiteten sie sich auch in anderen europäischen Ländern. Über die Alpen wurden sie zunächst nach Österreich gebracht, danach weiter nach Norden.

Die Rasse wurde auch wegen ihres Aussehens geschätzt und es wurden viele verschiedene Farbschläge gezüchtet. Deshalb sind Italiener-Hühner auch heute noch sehr beliebt auf Ausstellungen. In Bezug auf ihre Nutzung wurden sie ein wenig von den Legehybriden verdrängt, weshalb die Zahl sank. Nun gelten sie laut der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen als fast gefährdet und stehen unter Beobachtung.

Züchter*innen

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Kategorien
Belgien Eier gold silber

Brakel

Steckbrief

  • Herkunftsland: Belgien
  • Farbschläge: silber, gold
  • Eigenschaften: robust, geeignet für Anfänger, scheu, lebhaft, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,20-2,75 kg
  • Legeleistung: 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Brakel gelten als aktive und temperamentvolle Hühner. Sie sind auch gerne beschäftigt und freuen sich daher über eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung. Außerdem sind Tiere dieser alten Haushuhnrasse robust und relativ genügsam. Aufgrund der geringen Ansprüche an ihre Haltung sind diese Hühner für Anfänger*innen geeignet. Bei guter Pflege fassen Brakel auch schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und werden teilweise zutraulich. Schoßhühner sind die Tiere dieser Rasse jedoch keine: Sie bleiben scheu und werden nicht gerne angefasst oder gestreichelt. Für Familien mit kleinen Kindern oder Haushalte mit quirligen Hunden ist diese Rasse daher nicht ideal.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Brakel-Huhn im Stall

Da Brakel-Hühner sehr vital und neugierig sind, sollten Halter*innen ihnen einen umfangreichen Freilauf gönnen. Ideal wären ein großes Gehege oder Freilaufhaltung. Zudem sollten die Freiflächen viele Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hühner bieten. Bei ausreichend Auslauf werden Brakel auch zu fleißigen Futtersuchern. Deshalb kann die Zufütterung in der warmen Jahreszeit verringert werden.

Zu bedenken ist, dass die Hühner dieser Rasse als gute Flieger gelten. Hühnerhalter*innen sollten daher eine ausreichend hohe Umzäunung planen oder die Überspannung des Geheges mit einem Netz in Erwägung ziehen. Brakel werden in Belgien gerne freilaufend in Gärten gehalten und als Kompostaufbereiter eingesetzt. Die Hühner scharren selbst nach Futter, fressen und verwerten Küchenabfälle. Daher ist es wichtig, Beete zu umzäunen, damit die aktiven Tiere diese nicht gleich umgraben. Brakel sind gut an raue Wetterverhältnisse angepasst. Deshalb halten sie sich auch in den Herbst- und Wintermonaten gerne im Freien auf.

Futter

Wie bereits angesprochen, gelten Brakel als aktive Futtersucher. Bei ausreichend großen Freiflächen ist keine starke Zufütterung notwendig. Wichtig ist, stets das Gewicht der Hühner im Blick zu behalten. So kann die Ernährung optimal gestaltet werden. Bei zahlreichen Nahrungsquellen im Auslauf sollten Besitzer*innen die Menge an Zusatzfutter anpassen. Brakel-Hühner legen nämlich schnell an Masse zu und eine Verfettung kann zu einer Einschränkung der Legeleistung führen. Umgekehrt sollten Halter*innen dieser Rasse in den Wintermonaten genügend kräftigendes Futter anbieten, um die Legeleistung der eigentlich nicht typischen Winterleger anzuregen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Brakel-Hühner gelten in erster Linie als Legerasse. Die ausgesprochen gute Legeleistung mit 180 bis 200 Eiern pro Jahr macht diese Rasse wirtschaftlich attraktiv. Die Eier weisen eine weiße Schalenfarbe auf und sind mit 55 g relativ groß und schwer. Zudem sind Brakel-Hennen frühreif und erfreuen die Halter*innen bereits nach 4 bis 5 Monaten mit den ersten Eiern. Auch wenn das Brakel-Huhn nicht als Zweinutzungsrasse beschrieben wird, zeichnet es sich durch eine besondere Fleischqualität aus. Das Fleisch der schnell an Gewicht zulegenden Tiere ist sehr hell und zart. Vor allem in Belgien gilt es als Delikatesse.

Küken

Nur äußerst selten werden Brakel-Hennen brütig. Wer sich also Nachwuchs wünscht, sollte auf Brutapparate oder Leihhennen zurückgreifen. Die Eier sind für die Kunstbrut optimal geeignet, weshalb die natürliche Nachzucht meist problemlos gelingt. Die Küken sind nach dem Schlupf schnell vital und robust. Zudem wachsen die Kleinen schnell und bilden bald ihr Gefieder aus.

Aussehen und Farbschläge

Brakel-Hahn

Am weitesten verbreitet sind heutzutage immer noch Brakel-Hühner der Farbschläge silber und gold. Diese ursprünglichsten Typen werden in fast allen Ländern, in denen diese Rasse gehalten wird, anerkannt. Mittlerweile gibt es jedoch auch weitere Farben, die in unterschiedlichen Ländern gezüchtet werden. Folgende Farbschläge sind somit bekannt:

  • gold
  • silber
  • chamois (gelb-weiß-gebändert)
  • blau
  • weiß
  • schwarz
  • weißgeblümt

Brakel-Hühner verfügen über einen charakteristischen Landhuhn-Körper. Sie sind schlank und weisen eine breite Brust sowie ausladende Bauchpartien und einen vollen Hinterleib auf. Schon an diesen körperlichen Merkmalen lässt sich auf die gute Legeleistung der Rasse schließen. Auffällig ist zudem die dunkle Pigmentierung der Hühner im Bereich des Kopfes. Die Iris dieser Rasse weist eine dunkelbraune bis schwarze Färbung auf. Auch die Bereiche um die Augen sowie der Kamm der Hennen ist mit einer purpurnen Färbung besonders dunkel. Die Ohrlappen der Brakel-Hühner sind reinweiß. Außerdem ist auf dem mittelgroßen Kopf dieser Rasse ein Einfachkamm mit 5 bis 6 Zacken zu finden. Charakteristisch für Brakel-Hühner ist zudem der lange Schwanz, der eine üppige Befiederung aufweist und meist aufrecht getragen wird.

Herkunft

Brakel werden zu den ältesten Haushuhnrassen überhaupt gezählt. Die genaue Herkunft dieser Tiere ist jedoch nicht vollständig geklärt. Eventuell wurden ihre Vorfahren bereits im 16. Jahrhundert über die Türkei aus dem Osten nach Westeuropa gebracht. Fest steht, dass die Rasse in Westeuropa aus Landhühnern erzüchtet wurde. Vermutet wird auch eine Verwandtschaft mit dem französischen Bressehuhn. In der namensgebenden belgischen Stadt Niederbrakel wurde im Jahr 1989 der erste Züchterverein für diese Rasse gegründet. Auch zahlreiche Varianten wurden vor allem in Belgien erzüchtet. So etwa die Schwarzkopf-Brakel-Hühner, die auch als Zottegemer-Hühner bekannt sind. Heute sind Brakel-Hühner allerdings selten geworden und stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen.

Züchter*innen

Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de