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Bergische Schlotterkämme

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: schwarz-weißgedobbelt, schwarz-gelbgedobbelt, schwarz, gesperbert
  • Eigenschaften: lebhaft, gute Flugfähigkeit, zutraulich, robust, legefreudig
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0-2,75 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja (nur schwarz-weißgedobbelt)

Haltung

Verhalten

Bergische Schlotterkämme werden als lebhaft und robust beschrieben. Sie gelten als unempfindlich und überzeugen mit einer guten Legeleistung. Die Hühner dieser sehr alten deutschen Rasse werden zudem bei ausreichend Beschäftigung mit den Tieren recht schnell zutraulich. Richtige „Haustiere“ oder „Schoßhühner“ werden Bergische Schlotterkämme allerdings nicht. Grundsätzlich sind die Hühner vor allem für Halter*innen mit großen Freiflächen empfehlenswert. Die freiheitsliebenden Tiere fühlen sich nämlich nur bei entsprechend großem Platzangebot wohl. Gehalten werden Bergische Schlotterkämme sowohl aufgrund ihres schmackhaften Fleisches als auch aufgrund der hohen Eierzahl pro Jahr. Leider ist die Rasse aber inzwischen selten geworden und gilt als bedrohte Nutztierrasse.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Eine artgerechte Haltung der Bergischen Schlotterkämme setzt ausreichend große Freiflächen voraus. Die bewegungsfreudigen Tiere sind ständig unterwegs und scharren fleißig selbst nach Futter. In engen Gehegen oder auf zu kleinen Flächen fühlen sich die Hühner nicht wohl. Halter*innen sollten zudem auf eine ausreichend hohe Umzäunung achten. Bergische Schlotterkämme sind nämlich nicht nur neugierig, sondern auch flugfähig. So finden sich die Tiere gerne auch mal auf Bäumen wieder, die im Auslauf nicht vergessen werden sollten.

Die Hühner gelten als robust, jedoch gibt es für Halter*innen dieser Rasse einige Punkte zu bedenken: Bergische Schlotterkämme zeichnen sich durch besonders große Kämme und Kehllappen aus. Daher sind die Tiere frostanfällig und brauchen im Winter besondere Pflege. Unerlässlich ist selbstverständlich ein frost- und zugluftfreier Stall, in den sich die Schlotterkämme zurückziehen können. Zusätzlich sollten Besitzer*innen in der kalten Jahreszeit allerdings auch die Kopfanhängsel ihrer Tiere schützen. Dazu eignet sich etwa das Einreiben von Kamm und Kehllappen mit Melkfett.

Futter

Wie bereits angesprochen, sind Bergische Schlotterkämme eifrige Futtersucher. Im Freilauf scharren sie gerne nach Futter, womit ein Großteil des Nahrungsbedarfes der Tiere gedeckt wird. In den warmen Monaten kann die Menge des zusätzlich gegebenen Futters daher angepasst werden. An ihr Futter stellen die Tiere dieser Rasse sonst jedoch kaum besondere Ansprüche. So gestalten sich die Ernährungsanforderungen nicht anders als bei anderen Hühnerrassen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bergische Schlotterkämme gelten als sehr wirtschaftliche Tiere, die als Zweinutzungshühner gleichermaßen Fleisch und Eier bringen. Mit einer Legeleistung von etwa 180 bis 200 Eiern im ersten Legejahr erfreuen die Hennen ihre Besitzer*innen. Die Schalenfarbe der ungefähr 55 Gramm schweren Eier ist weiß. Im zweiten Legejahr nimmt die Eierzahl ab und sinkt auf 140 bis 160 pro Jahr. Dafür kann das Gewicht der einzelnen Eier auf über 60 Gramm ansteigen. Auch die Fleischleistung wird geschätzt. Das Fleisch wird als sehr schmackhaft beschrieben und gerne verspeist.

Küken

Allgemein gilt der Bruttrieb bei dieser Hühnerrasse als wenig ausgebildet. Gelingt die natürliche Brut dennoch, erweisen sich die Hennen meist als zuverlässige und verantwortungsvolle Mütter. Die Küken sind sehr lebhaft und robust. Mit etwa sechs Monaten beginnen die jungen Hennen mit dem Eierlegen und erfreuen ihre Halter*innen mit ihrer guten Legeleistung.

Aussehen und Farbschläge

Folgende Farbschläge der Bergischen Schlotterkämme gelten heute als anerkannt:

  • schwarz-weißgedobbelt
  • schwarz-gelbgedobbelt
  • schwarz
  • gesperbert

Zunächst traten Bergische Schlotterkämme überhaupt nur im schwarzen Farbschlag auf. Die gesperberten Tiere wurden ursprünglich als eigene Rasse angesehen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie gemeinsam mit dem schwarzen Farbschlag zusammengefasst. Die schwarz-weißgedobbelten Hühner zählten ebenfalls zunächst nicht zu den Schlotterkämmen. In der Tat handelte es sich um einen Farbschlag der Bergischen Kräher. Eine Zuordnung zur Rasse der Bergischen Schlotterkämme erfolgte auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aus einer Kreuzung aus Bergischen Krähern und Schlotterkämmen des schwarzen Farbschlags entstand die schwarz-gelbgedobbelte Form. Bis auf den schwarzen Typ sind eigentlich alle Farbschläge ausgestorben. Die heutige Farbenvielfalt ist auf gezielte Wiedererzüchtung zurückzuführen. Auch einen weißen Farbschlag gab es, der jedoch mit dem Aufkommen der Leghorns ausstarb.

Die Körperform der Bergischen Schlotterkämme erscheint gedrungen und recht tief gestellt. Charakteristisch sind auch die breite Brust und der hoch getragene Schwanz. Außerdem weisen sie kräftige Schenkel und eine üppige, anliegende Befiederung auf. Ein Blick auf den Kopf der Tiere könnte Vermutungen über den Namensursprung anstoßen. Die Hähne verfügen über einfach-gezackte und aufrecht stehende Kämme. Bei den Hennen ist der Kamm dagegen im hinteren Bereich leicht zur Seite geneigt. Bewegt sich das Huhn, „schlottert“ auch der Kamm mit. Auffällig sind auch die rote bis braune Färbung der Augen sowie die reinweißen Ohrscheiben, die etwas länglich sind.

Herkunft

Bergische Schlotterkämme stammen ursprünglich aus dem namensgebenden Bergischen Land. Sie gelten als eine der ältesten Hühnerrassen Deutschlands. In der Literatur zu finden ist diese Rasse seit dem 19. Jahrhundert, wobei die genaue Herkunft nicht vollständig geklärt ist. Eventuell haben sich die Schlotterkämme aus Kreuzungen bergischer Landhühner und importierter spanischer Rassen entwickelt. Einflüsse könnte es von Rassen wie Bergischen Krähern, Krüpern und Kastilianern gegeben haben. Wie bereits beschrieben, hat die Rasse mit ihren einzelnen Farbschlägen eine recht komplizierte Entwicklungsgeschichte hinter sich. Heute gelten Bergische Schlotterkämme leider als sehr selten. So stehen sie auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen Deutschlands und gelten als „extrem gefährdet“. Bleibt zu hoffen, dass sich auch weiterhin engagierte Züchter*innen finden, die zum Erhalt dieser alten und wirtschaftlichen Rasse beitragen möchten.

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Belgien schwarz silber-wildfarbig weiß Zierhuhn

Ardenner

Thomon / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

  • Herkunftsland: Belgien (Ardennen)
  • Farbschläge: schwarz, weiß, gold- und silberhalsig-schwarz, wildfarbig, silber-wildfarbig, golden- und silbern-lachsfarbig
  • Eigenschaften: kälteunemfindlich, frühreif, robust, zutraulich
  • Gewicht Henne: 1,5-1,75 kg
  • Gewicht Hahn: 1,75-2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 190 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das Ardenner Huhn ist ein sehr aktives Huhn, das gerne seine Nächte in den Bäumen verbringt und viel Auslauf benötigt. Außerdem zeigt es Freude am Scharren. Es fällt durch seine besonderen Läufe, sowie seine Gesichtshaut auf. Handzahm wird es selten. Trotzdem ist es kein scheues Huhn und wird bei artgerechter Haltung recht zutraulich.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Da dieses Huhn ursprünglich aus dem Ardenner Wald stammt und noch einiges von dem Verhalten in dieser Umgebung in sich trägt, sollte man es nicht in einen Hühnerstall mit kleinem Gehege stecken. Ardenner Hühner können sehr gut für sich selber sorgen und sind äußerst robust sowie vital. Man sollte ihnen daher gänzlich freien Auslauf zur Verfügung stellen. Den Tag verbringen sie dann mit Scharren und nächtigen hoch oben in den Bäumen. Sie sind außerdem ausgezeichnete Flieger.

Futter

Aufgrund ihres „wilden“ Verhaltens stellen Ardenner in Bezug auf ihr Futter auch keine Ansprüche. Bei ausreichender Freifläche suchen sie sich den Großteil ihres Futters selbst.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Die Ardenner Hühner warten mit einer sehr guten Legeleistung von etwa 190 großen Eiern im Jahr auf. Mit ihnen kann man sich sicher sein, Eier von freilaufenden Hühnern zu bekommen.

Küken

Die Zucht mit dem Ardenner Huhn gestaltet sich schwer. Wie bei allen Legerassen wurde schon frühzeitig versucht, den Bruttrieb durch Züchtung zu zerstören. Heute ist es allerdings möglich, sich die bereits befruchteten Eier im Internet zu bestellen.

Aussehen und Farbschläge

Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • schwarz
  • weiß
  • gold- und silberhalsig-schwarz
  • wildfarbig, silber-wildfarbig
  • golden- und silbern-lachsfarbig

Der Ardenner ist ein schlankes Huhn mit leichtem, athletischem Körperbau. Dies wird durch die eng anliegend getragenen Flügel und die langgestreckte Körperform verstärkt.

Der Hahn trägt einen tief getragenen Schwanz. Die Henne wartet ebenfalls mit einem gut befiederten Hinterteil auf. Es gibt jedoch auch eine Variante des Ardenners, die keinen Schwanz hat. Dies ist für belgische Hühner nicht ungewöhnlich.

Den Kopf ziert ein Einzelkamm. Das Gesicht sowie die Kehl- und Ohrlappen sind rot. Die Läufe und Schnäbel sind sehr dunkel gefärbt.

Herkunft

Das Ardenner Huhn ist die älteste Hühnerrasse Belgiens. Wie der Name vermuten lässt, stammt es aus den Waldgebirgen der Ardennen. In Belgien war es immer schon als robustes Landhuhn mit guter Legeleistung bekannt. Aus welchen Rassen sich der Ardenner entwickelt hat, ist jedoch bis heute unbekannt.

Nach dem ersten Weltkrieg, im Zuge der Industrialisierung der Hühnerzucht und der Konditionierung von Hühnern auf enorme Legeleistungen, konnte der Ardenner mit den modernen Hybridrassen nicht mehr mithalten. Heute ist er als Rasse für Hühner-Liebhaber*innen in ganz Europa verbreitet.

Züchter*innen

Ardenner-Bruteier gibt es im Internet zu kaufen:

https://www.landwirt.com/Kleinanzeigen/angebote-Bruteier,741.html

https://www.tieranzeigen.at/suche/gefluegel-bruteier

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Deutschland Eier Kennsperber Silber-Kennsperber

Bielefelder Kennhuhn

Silber-kennfarbiger Bielefelder Kennhuhn Hennen

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: Kennsperber; Silber-Kennsperber
  • Eigenschaften: robust, wetterfest, ruhig, geeignet für Anfänger, pflegeleicht, kennfarbig
  • Gewicht Henne: 2,5 – 3,25 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 60 g
  • Eierschalenfarbe: braun

Ursprung

Das Bielefelder Kennhuhn wurde in den 1970er-Jahren von Gerd Roth aus Amrocks, Mechelnern, New Hampshire und Rhodeländern gezüchtet. Die Rasse wurde erstmals 1976 unter dem Namen „Deutsches Kennhuhn“ in Hannover vorgestellt. Wegen Einspruchs der Sondervereine folgte die Umbenennung in „Bielefelder Kennhuhn“. „Bielefelder“ verweist dabei auf den Heimatort von Gerd Roth. „Kennhuhn“ bezieht sich darauf, dass Hahnen- und Hennenküken der Rasse deutliche Unterschiede im Gefieder aufweisen. Im Jahr 1980 folgte schließlich die Anerkennung der Rasse durch den Band deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG).

Haltung

Beim Bielefelder Kennhuhn handelt es sich um eine ruhige und gutmütige Hühnerrasse, die auch für Hühner-Neulinge geeignet sind. An Haltung und Futter stellt das Huhn keine hohen Ansprüche. Es wächst schnell heran, ist wetterhart und kann auch gemästet werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Bielefelder Kennhühner schätzen Auslauf, jedoch fühlen sie sich auch im Gehege wohl. Allerdings können die Tiere ohne genügend Bewegung schnell verfetten, was sich auf die Legetätigkeit auswirkt. Um die Hühner vital zu halten, ist deshalb ein angemessener Freilauf ratsam. Dabei suchen sich die Tiere ihr Futter gern selbst und erhalten dabei eine abwechslungsreiche Ernährung, wobei nur mehr ergänzend zugefüttert werden muss. In Stall und Freilauf sollte es jedoch auch ruhige Ecken als Rückzugsmöglichkeit geben, da die Hühner nicht gut Stress vertragen. Die Hühner fliegen außerdem nicht gern, weshalb ein niedrige Umzäunung von 1,0 bis 1,4 Metern ausreicht.

Silber-kennfarbiger Bielefelder Kennhuhn Hahn

Futter

Wenn die Hühner genügend Freilauf bekommen, suchen sich die Tiere ihr Futter auch gern selbst. Dadurch erhalten sie eine abwechslungsreiche Ernährung und es muss nur mehr ergänzend zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Bielefelder Kennhühner beginnen ab einem Alter von 7 bis 8 Monaten mit der Legetätigkeit. Im ersten Jahr legen die Hennen bis zu 220 Eier, im zweiten knapp 200. Bei Junghennen wiegen die Eier 55 g, während sie bei Althennen dann 65 g wiegen. Bei Bielefelder Kennhühnern ist jedoch auffällig, dass sie im Gegensatz zu anderen Rassen eine deutlich höhere Legeaktivität im Winter haben. Dafür benötigen die Hühner jedoch genügend Tageslicht. Um als winterlegende Rasse bezeichnet zu werden, reicht die Legetätigkeit jedoch nicht aus.

Küken

Bielefelder Kennhühner brüten kaum. Wer keine Brutmaschine hat, kann hierfür eine Leihhenne verwenden. Das Aufziehen der Küken erfolgt in einem geschützten Raum samt Wärmelampe und entsprechendem Kükenfutter. Erst wenn sie genug Gefieder haben, dürfen sie ins Freie, was in der Regel in der achten Lebenswoche ist. Ab diesem Alter sollten Hennen und Hähne getrennt werden, um eine ungleiche Futterverteilung und somit einen Nährstoffmangel zu vermeiden.

Bielefelder Kennhühner sind, wie der schon Name verrät, kennfarbig. Das bedeutet, dass sich Hahnen- und Hennenküken gleich nach dem Schlüpfen unterscheiden lassen: Hahnenküken haben ockergelbes Flaumgefieder, einen hellen Rückenstreifen sowie einen hellen Sperberfleck am Kopf. Hennenküken dagegen haben hellbraunes Flaumgefieder, einen dunklen Rückenstreifen sowie einen dunkleren Sperberfleck am Kopf.

Silber-kennfarbige Bielefelder Kennhuhn Küken

Farbschläge

Zwei Farbschläge der Bielefelder Kennhühner sind anerkannt:

  • Kennsperber (gesperbert-rot-wildfarbig)
  • Silber-Kennsperber

Der ursprüngliche Farbschlag der Rasse ist dabei der Kennsperber. Dieser Farbschlag weist ein rötliches bis gelbes Mantelgefieder auf mit hellgrauen Sperberstreifen. Der Silber-Kennsperber hat dagegen silberweißes Mantelgefieder mit einer eingelagerten grauen Sperberzeichnung in der Feder.

Züchter*innen

Deutschland:
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Rassegeflügelzucht & Bruteier Averhaus
Inh. Hendrik Averhaus
Saerbecker Weg 31
48282 Emsdetten-Hembergen
info@brutei.eu
www.brutei.eu

Österreich:
Johannes Janus
Großgrabenstraße 36
3052 Innermanzing
Tel.: +43 (0) 676 347 980 9
kontakt@huehnernest.at
www.huehnernest.at

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blau blau-gesäumt Eier Farbschläge Fleisch Gelb gesperbert schwarz schwarz-weiß-gescheckt Vietnam weiß Zweinutzung

Cochin

Cochin Huhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: Vietnam
  • Farbschläge: schwarz, blau, weiß, gelb gesperbt
  • Eigenschaften: harmonisch, robust, brutfreudig, Federfüße
  • Gewicht Henne: 3.5 – 4.5 kg
  • Gewicht Hahn: 4,0 – 5,5 kg
  • Legeleistung: ca. 120 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun – gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das harmonische und friedsame Wesen der Cochin-Hühner ist der Grund für die Beliebtheit dieser Hühnerrasse. Ein weiterer Vorteil ist die Robustheit der Hühner sowie ihre Anspruchslosigkeit und Einheit in der Gruppe. Sie sind von Natur aus zahm und zutraulich, weshalb sie sich für Anfänger*innen und Familien eignen. Diese Hühnerrasse zeichnet sich durch ein niedriges Aggressionspotenzial aus, weswegen sie sich schnell an ihre Halter*innen binden und gelehrig sind. Aufgrund ihres Gewichts fliegen sie kaum und bewegen sich weniger als andere Hühnerrassen. Cochin-Hühner wachsen vergleichsweise langsam heran und können bis zu anderthalb Jahre brauchen, bis sie völlig entwickelt sind, jedoch können sie bei guter Pflege bis zu zehn Jahre alt werden.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Cochin-Hühner stellen nur wenige Anforderungen an ihren Hühnerstall und freuen sich über Freilauf, denn ihr dichtes Federkleid schützt sie auch in kälteren Bedingungen vor dem Erfrieren. Da sie jedoch über Federfüße verfügen, ist darauf zu achten, dass sie nicht auf schlammigem oder matschigem Untergrund weilen. Um dem Problem vorzubeugen, wird eine einfache Überdachung empfohlen. Weiches Gras oder Sandboden eignen sich besonders für die Gestaltung des Auslaufs und auch für die Umzäunung reicht eine 60cm hohe Grenze, denn die Hühner gelten als flugfaul. Diese Rasse benötigt nur eine kleine Auslauffläche und ist daher für Hühnerhalter*innen sehr unkompliziert. Außerdem kann Berichten zufolge bei viel Freilauf die Legeleistung darunter leiden.

Futter

Da diese Rasse wenig Bewegung sucht, neigt sie sehr stark zur Verfettung, was auch eine Ursache für eingeschränkte Legeleistung sein kann. Daher wird eine portionierte oder automatische Futtervergabe empfohlen, jedoch ist die Art des Futters nicht von Bedeutung. Leider neigen Cochin-Hühner oft zu Stoffwechsel- und Herzproblemen, die durch Überfütterung und wenig Auslauf verursacht werden. Auch wenn es sich um Zwiehühner handelt, werden Cochins vorrangig für ihr zartes Fleisch geschätzt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Wie erwähnt liegt der Fokus der Haltung auf der Gewinnung von Fleisch, jedoch sollte man auch die Legeleistung von 120 Eiern im Jahr nicht vergessen. Die gelb-braunen Eier von mittlerer Größe wiegen rund 55 Gramm, wobei das Alter der Henne darauf Einfluss haben kann. Wer also vorrangig die Wirtschaftlichkeit im Ei sieht, sollte entweder darauf achten, dass immer wieder junge Hennen dazukommen oder sich nach einer geeigneteren Rasse umsehen. Nicht zu vergessen ist das bemerkenswerte Aussehen der Cochin-Hühner, welches sich auch zum Ausstellen eignet.

Küken

Wie auch erwachsene Hühner sind Küken sehr robust und nicht anfällig für Krankheiten, weshalb der Nachwuchs meist überlebt. Cochin-Hennen brüten nicht nur mehrmals im Jahr, sondern haben meist noch Platz für fremde Eier und übernehmen manchmal noch Küken fremder Hennen. Ihre Küken gelten als schnellwüchsig und benötigen daher ausreichend Futter. Da Cochin-Hühner jedoch langsam heranreifen, kann es sein, dass man bis zu 18 Monate geduldig sein muss, bis das Eierlegen beginnt. Auch wenn diese Hühnerrasse sich ruhig verhält, sind Küken meist eher agil und nutzen den Auslauf, der im Alter abnimmt. Der Nachwuchs kann bei richtigem Umgang schnell handzahm gemacht werden und gilt als unkompliziert in der Haltung.

Aussehen und Farbschläge

Eine Besonderheit der Cochin-Hühner ist die üppige Befiederung an den Läufen, die je nach Farbschlag gelb-grün ausfällt und bei der Gestaltung des Auslaufs beachtet werden soll. Die auffällig roten Kehlklappen sind bei beiden Geschlechtern zu beobachten, sind jedoch beim Hahn deutlich länger als bei der Henne. Deutlich stärker ist auch der Einfachkamm bei den Hähnen der Rasse ausgeprägt und der Schnabel ist bei allen Hühnern gelb oder hornfarbig. Allgemein sind Cochin-Hühner sehr dicht und üppig befiedert, weshalb manchmal die Augen der Tiere kaum sichtbar sind.

Früher wurde das Gefieder oft für die Füllung von Decken verwendet, während es heutzutage hier kaum noch Verwendung findet. Je nach Farbschlag können mit dem Alter Veränderungen sichtbar sein, wobei Hähne und Jungtiere meist schwarz erscheinen. Der gelbe Farbschlag bleicht bei Sonne und Regen häufig aus, weshalb Aussteller diese meist in geschlossenen Räumen halten. Allgemein ist ihr Erscheinungsbild harmonisch und rund. Anerkannte Farbschläge sind:

  • schwarz
  • weiß
  • gelb
  • blau
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • gesperbert
  • schwarz-weiß gescheckt

Herkunft

Die Haushuhnrasse Cochin stammt urspünglich aus Vietnam und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmalig nach Europa gebracht, wo sie wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Friedsamkeit schnell bekannt wurde. Zum Erfolg der Verbreitung dieser Hühnerrasse soll die britische Königin Victoria als erste Züchterin beigetragen haben. Das ruhige Temperament und das außergewöhnliche Aussehen unterschied sich damals von den bis dahin bekannten Rassen. Zwar gibt es auch eine Zwergrasse der Cochin-Hühner, diese hat aber eine gänzlich andere Herkunft als die Großform und besitzt starke visuelle Ähnlichkeit mit dieser. Cochin-Hühner sind heute weltweit beliebt und vielseitig.

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blau-gesäumt Fleisch USA weiß wildbraun Zweinutzung

New Hampshire

New Hampshire Küken im Freiland

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA (New Hampshire)
  • Farbschläge: rot-goldbraun, rot-goldbraun blau gezeichnet, weiß
  • Eigenschaften: gesundheitlich robust, ruhig, anspruchslos
  • Gewicht Henne: 2,5 – 2,7 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 240 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

New Hampshire-Hühner sind pflegeleichte, ruhige Tiere, die untereinander gut verträglich sind. Sie sind Krankheiten gegenüber sehr robust und haben sich seit ihrer Entdeckung kaum in ihrer Natur verändert. Aufgrund ihres Gewichtes werden die Hühner als flugfaul bezeichnet und bewegen sich überwiegend auf festem Boden. Sie besitzen ein zutrauliches Wesen und können daher handzahm gemacht werden. Ein klarer Vorteil von New Hampshire-Hühnern ist ihre Legefreudigkeit, während ihre Brutfreude zu wünschen übrig lässt. Diese Rasse ist sowohl familienfreundlich als auch friedlich und hat niedrige Ansprüche an ihre Umgebung, weshalb sie als Haustierrasse weit verbreitet ist.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

New Hampshire-Hühner sind wie erwähnt ruhige Tiere und bewegen sich wenig, dennoch genießen sie die Bewegung im Freilauf. Da sie wenig bis kaum fliegen können, reicht eine Umzäunung lediglich in der Höhe von 1.5 m. Auch Hindernisse werden umgangen. Außerdem wird empfohlen den Hühnerstall großzügig zu gestalten, um gegenseitiges Federpicken zu verhinden. Zu beachten ist, dass diese Hühner sehr kälteempfindlich sind und es zu Erfrierungen beim großen Kamm kommen kann. Tipp: Bei Frostgefahr mit säurefreier Vaseline einreiben.

Futter

Da New Hampshire-Hühner sich nur wenig bewegen, benötigen sie Hühnerfutter, dennoch sind sie gute Futterverwerter. Ab dem zweiten Jahr wird empfohlen, das Futter mit Bedacht zu portionieren, denn diese Hühnerrasse neigt stark zum Verfetten. Eine Möglichkeit, das zu verhindern, ist einen Teil des Kornfutters großflächig zu verteilen und die Hühner so zur Bewegung zu motivieren. Auch ein Futterautomat kann in diesem Fall hilfreich sein, denn die Legeleistung kann durch Übergewicht negativ beeinflusst werden. Anspruchsvoll ist diese Rasse bei der Futterart nicht.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Dieses Thema wird bei New Hampshire-Hühnern großgeschrieben, denn sie sind dafür bekannt, besonders wirtschaftlich zu sein. Auch wenn sie wegen ihres Fleisches zur Gruppe der Zwiehühner gehören, zeichnen sie sich durch ihre hohe Legefähigkeit aus. Mit 240 Eiern im ersten Jahr und 180 Legeeiern im zweiten Jahr befinden sie sich über dem Durchschnitt. Wegen der festen braunen Schale eignen sich die Eier auch besonders für die Kunstbrut. Das Gewicht der Eier beläuft sich auf mindestens 55 Gramm, obwohl sie bei optimalen Bedingungen fast doppelt so schwer sein können. Gelegentlich werden diese Hühner auch als Ausstellungstiere verwendet.

Küken

Wie bereits erwähnt, werden diese Hühner nur selten brütig, jedoch ist die Sterberate des Nachwuchses gering. Die Küken sind schnellwüchsig und werden schnell als Legehennen oder Tafelhühner verwendet. Wie die Elterntiere sind auch Junghühner robust und gesundheitlich besonders stabil. Sie brauchen besonders anfangs viel Futter, um dem schnellen Wachstum nachzukommen. Jungtiere sind im Gegensatz zu erwachsenen Hühnern sehr agil und bewegungsfreudig, können jedoch mit Geduld handzahm gemacht werden. New Hampshire-Hühner gelten als frühreif.

Aussehen und Farbschläge

Mit Ausnahme des weißen Farbschlags spricht man von einer Dreifarbigkeit: Hähne haben einen rot-goldbraunen Hals, einen dunklen Sattel und eine dunkelrote Befiederung an der Brust und den Flügeln. Das Gefieder ist beim Hahn besonders glänzend und es sind schwarze Sicheln und Schwungfedern sichtbar. Der zusätzlich blaugezeichnete Farbschlag erscheint im Licht graublau.

Bei Hennen sind die Farbabstufungen weniger intensiv ausgeprägt und sie besitzen einen schwarzen oder blauen Saum um den Hals herum. Das Gefieder legender Hennen zeigt im Freiland nach zwei Monaten ausbleichende, fleckige Veränderungen. Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • rein weiß
  • rot-goldbraun
  • rot-goldbraun blaugezeichnet

Herkunft

Ursprünglich stammen New Hampshire-Hühner aus Neuengland (1935) und sind ein Produkt der Züchtung von Rhodeländer-Hühnern, die bis 1980 besonders populär waren. Erst ab dem Aufkommen der Zwerg-New-Hampshire-Rasse verbreiteten sich diese bis nach Amerika, wo sie aufgrund ihrer Legefreudigkeit bekannt wurden. New Hampshire-Hühner sind eine nahezu unverfälschte Hühnerrasse und wurden auf Leistung gezüchtet, nicht zur Ausstellung.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com