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Barnevelder

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: schwarz, weiß, blau, dunkelbraun, braun-blau-doppelgesäumt, braun-schwarz-doppeltgesäumt
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, zutraulich, robust, friedlich, lebhaft, mastfähig
  • Gewicht Henne: 2,5-2,7 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 65 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Barnevelder gelten als lebhafte, aber sehr sanftmütige Tiere, die untereinander sehr gut verträglich sind. So können sie ohne Zankereien gut in Gruppen zusammen gehalten werden, auch mit anderen Hühnerrassen. Dabei ist darauf zu achten, dass diese ebenfalls einen friedlichen und ruhigen Charakter besitzen. Die Barnevelder-Hühner fassen schnell Vertrauen zu Menschen und werden handzahm. Aus diesem Grund eignen sie sich gut für eine Haltung als Haustiere. Zudem sind sie für Familien mit Kindern zu empfehlen sowie für Personen, die viel Zeit mit ihren Hühnern verbringen und ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen möchten. Zwar scharren diese Hühner selbst gerne nach Futter, über Leckerlies, die ihnen aus der Hand gegeben werden, freuen sie sich aber besonders.

Barnevelder werden als sehr robust und leicht zu halten beschrieben, weshalb sie für Anfänger*innen empfohlen sind. Als Nachteil dieser Rasse lässt sich jedoch ihre Anfälligkeit für die Mareksche Lähme anführen. Gegen diese höchst ansteckende Krankheit sollten bereits die Eintagsküken vorsorglich geimpft werden!

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Barnevelder im Freilauf (Foto: Stefan Wanzel)

Barnevelder stellen wenig Ansprüche an ihre Haltung. Es handelt sich um eine sehr robuste Rasse, die sich beinahe überall wohlfühlt. Geeignet sind Barnevelder daher sowohl für eine Haltung in einem Gehege als auch im Freiland. Bei ausreichend Auslauf suchen sich die eifrigen Futtersucher ihre Nahrung selbst, weshalb in der warmen Jahreszeit nur wenig Zufütterung notwendig ist. Die Hühner sind sehr robust und wetterhart. Daher ist auch in der kalten Jahreszeit bei dem Vorhandensein eines trockenen Stalles eine Haltung im Freien möglich. Die Barnevelder-Hühner sind schlechte Flieger, dafür aber gute Springer. Eine mittelhohe Umzäunung ist ausreichend, um die Hühner in ihrem Gehege zu halten.

Futter

Wie auch bei der Haltung der Barnevelder gibt es bei der Ernährung dieser Rasse wenig Spezifisches zu beachten. Barnevelder gehen, wie bereits angesprochen, gerne auf Nahrungssuche in ihrem Freilauf. Daher benötigen sie in den Sommermonaten weniger zusätzliches Futter, sie bringen aber dennoch ausgesprochen viele Eier und eine Menge Fleisch. Insgesamt gelten Barnevelder daher als sehr gute Futterverwerter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Barnevelder-Huhn ist eine Zweinutzungsrasse, die mit einer guten Legeleistung und einer hohen Fleischqualität überzeugt. Es lässt sich als überaus wirtschaftliches Huhn bezeichnen, das nach 24 bis 26 Wochen mit dem Legen beginnt. Die Eier der Barnevelder sind groß, besitzen eine relativ dicke Schale, und wiegen zwischen 60 bis 70 Gramm. Auffällig ist besonders die schokoladenbraune Färbung der Eierschalen, wobei diese nach einigen Wochen deutlich heller werden. Die Hühner dieser Rasse bringen bis zu 180 Eier pro Jahr und legen teilweise auch im Winter. Barnevelder lassen sich leicht mästen und ihr Fleisch gilt als sehr schmackhaft.

Küken

Barnevelder Küken (Foto: Stefan Wanzel)

Barnevelder haben fast vollständig ihren Bruttrieb verloren, die Hennen werden also äußerst selten brütig. Wer Küken aufziehen möchte, sollte jedenfalls einen Brutkasten einsetzen. Der Nachwuchs wächst nach dem Schlüpfen sehr schnell und ist bald robust und kräftig. Jedoch sind bereits die Küken anfällig für die Mareksche Lähme. Daher ist eine Impfung in den ersten Tagen empfehlenswert.
Schon nach einigen Wochen lässt sich das Geschlecht der Küken bestimmen: Während die weiblichen Küken eine weiß-gefärbte Brust haben, ist die der Hähne grau. Zudem bildet sich das Gefieder bei den Männchen etwas langsamer aus.

Aussehen und Farbschläge

Weiße Barnevelder (Foto: Stefan Wanzel)

Die Barnevelder sind in zahlreichen Farbschlägen anzutreffen, was sich auf die große Anzahl verschiedener Rassen als Ahnen zurückführen lässt. Im Zuge verschiedenster und teilweise unkontrollierter Züchtungen fanden Vermischungen statt. Heute sind jedoch in verschiedenen Ländern bestimmte Farbschläge anerkannt. In relativ vielen Regionen erkennen Züchter*innen folgende Farben an:

  • weiß
  • schwarz
  • braun-blau-doppelgesäumt
  • braun-schwarz-doppeltgesäumt

Während beispielsweise in England auch der rebhuhnfarbige Schlag gezüchtet wird, sind in Deutschland zusätzlich zu den bereits genannten folgende Farben anerkannt:

  • blau
  • dunkelbraun

Barnevelder verfügen über einen mäßig langen Rücken mit einem fließenden Übergang zum Schwanz. Die Form, die Hals, Rücken und Schwanz gemeinsam bilden, lässt sich als V beschreiben. Die Hennen besitzen einen fülligen Legebauch und an der breiten Körperform lässt sich die gute Fleischqualität erkennen. Außerdem fällt an dieser Hühnerrasse das schöne und glänzende Gefieder auf, das sowohl Henne als auch Hahn ziert. Auf dem Kopf der Barnevelder ist ein Einzelkamm zu finden, der aus vier breiten Zacken bestehen soll. Die Ohr- und Kehllappen der Barnevelder sind im Idealfall wie das Gesicht und der Kamm tiefrot, während die Iris eine orange Färbung aufweisen soll. Die Läufe dieser Rasse sollten dunkelgelb sein.

Herkunft

Das Barnevelder-Huhn stammt aus der Umgebung des niederländischen Ortes Barneveld. Hier wurden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts örtliche Legehühner mit asiatischen Hühnerrassen wie Cochins oder Brahmas gekreuzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand erstmals ein Export der Tiere in andere europäische Länder statt.
Während zuvor zahlreiche Farbschläge bekannt waren und unkontrollierte Züchtungen und Kreuzungen zu Vermischungen führten, bemühten sich um 1920 Züchtervereine um eine Standardisierung. So wurden die anerkannten Farbschläge begrenzt. Da die Barnevelder heute selten geworden sind, stehen sie auf der Liste der gefährdeten Haustierrassen.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Zwerg-Barnevelder:
Jonas Masling
Lüdinghausen
jonasmasling@web.de

Sonderverein:
www.sv-barnevelder.de

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Österreich weiß weizenfarbig Zweinutzung

Sulmtaler

Steckbrief

  • Herkunftsland: Österreich (Steiermark)
  • Farbschläge: gold-weizenfarbig, blau-weizenfarbig, silber-weizenfarbig, blau-silber-weizenfarbig, weiß
  • Eigenschaften: wetterhart, robust, zutraulich, gute Flugfähigkeit, mastfähig
  • Gewicht Henne: 2,5-3,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: cremefarben, hellbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Sulmtaler zeichnen sich durch einen ruhigen und sanften Charakter aus. Mit ein wenig Geduld werden sie im Vergleich zu Hühnern anderer Rassen schnell handzahm. Aufgrund ihrer gutmütigen Art sind Sulmtaler auch für Anfänger*innen geeignet, sofern die Haltungsbedingungen (siehe unten) erfüllt werden. Auch untereinander sind Hühner dieser Rasse relativ friedlich. Daher können oft sogar mehrere Hähne zusammen aufgezogen werden, ohne dass es zu größeren Kämpfen kommt. Hierfür muss allerdings genügend Platz vorhanden sein. Vor allem für kleinere Gärten eignet sich auch die Zwergform gut. Zwerg-Sulmtaler benötigen nämlich viel weniger Platz und wiegen meist nur ca. 1 kg.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Sulmtaler-Hennen im Auslauf (Foto: Jenny Detlinger)

Grundsätzlich handelt es sich bei Sulmtalern um sehr robuste und wetterharte Hühner, die auch bei tiefen Temperaturen draußen bleiben können. Natürlich muss dabei trotzdem immer Zugang zum Stall gewährleistet sein. Hühner dieser Rasse erreichen zwar meist ein sehr hohes Gewicht, können aber im Vergleich zu anderen Rassen sehr gut fliegen. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass ein ausreichend hoher Zaun um die Fläche errichtet wird. Noch sicherer wäre bei dieser Rasse überhaupt ein überdachtes Gehege.

Trotz ihrer Robustheit stellen Sulmtaler einige Ansprüche an ihre Umgebung. So bevorzugen sie ein trockenes Klima und benötigen viel Licht und Luft. Deshalb eignet sich vor allem eine Haltung im Freien. Aufgrund des relativ hohen Bewegungsdrangs sollte pro Huhn ein Auslauf von mindestens 10 m2 zur Verfügung stehen. Noch stärker als andere Rassen fühlen sich Sulmtaler auf reinen Freiflächen wie Wiesen nicht wohl. Stattdessen bevorzugen sie Umgebungen mit genügend Versteckmöglichkeiten, weshalb sich vor allem Waldränder oder Wiesen mit vielen Bäumen eignen.

Futter

Obwohl Sulmtaler zu den schweren Hühnerrassen zählen, sind sie dafür bekannt, besonders aktiv nach Futter zu scharren. So finden sie Würmer, Insekten und Pflanzenreste im Boden. Aufgrund ihres hohen Körpergewichts und Nahrungsbedarfs wird bei Hühnern dieser Rasse zugefüttert. Geeignetes Kraftfutter wären geschrotete Hülsenfrüchte, Mais und Pellets. Entstanden ist diese Rasse übrigens in der höchst fruchtbaren Region des Sulmtals. Dort wird nämlich Mais angebaut, der die Sulmtaler schnell an Gewicht zunehmen lässt. Sulmtaler werden als besonders gute Futterverwerter beschrieben, die schnell an Körpermasse gewinnen und daher als sehr mastfähig gelten.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Sulmtaler-Hühner sind vor allem für ihr zartes, weißes Fleisch bekannt, das als Delikatesse gilt. Aufgrund der hohen Fleischqualität und Mastfähigkeit galten Sulmtaler lange Zeit als ideale Masthühner. Mittlerweile können sie als typische Vertreter einer Zweinutzungsrasse bezeichnet werden. Als fleischbetonte Rasse legen sie nämlich auch erstaunlich viele Eier, was sie vor allem bei Selbstversorgern sehr beliebt macht. Sulmtaler-Hennen legen bis zu 200 Eier pro Jahr und auch Vertreter der Zwergform zeigen eine beachtliche Legeleistung. Aber auch heutzutage gilt vor allem das Fleisch der Sulmtaler als große Besonderheit dieser Rasse, weshalb sie besonders in der Gastronomie sehr beliebt sind.

Küken

Sulmtaler-Henne und Küken (Foto: Oskar Bachinger)

Bei Sulmtaler-Hennen ist grundsätzlich kein allzu hoher Brutdrang zu erkennen. Fühlen sie sich allerdings wohl in ihrer Umgebung und treffen auf die geeigneten Bedingungen, funktioniert die Brut meist problemlos. Sulmtaler-Küken wachsen schnell und sind sehr aktiv. Aufgrund des relativ hohen Bewegungsdrangs sollten die Küken schon nach ca. 2 Wochen einen abgegrenzten Raum im Freien zur Verfügung gestellt bekommen. Ungefähr ab der 6. Woche können die jungen Hühner dann mit den anderen auf die Weide gelassen werden. Die Geschlechterbestimmung ist bei dieser Rasse sehr unkompliziert: Das Gefieder von Hahn und Henne unterscheidet sich deutlich. So kann das Geschlecht bereits nach zwei Wochen erkannt werden, wenn die Federn durchstoßen.

Aussehen und Farbschläge

Sulmtaler-Hahn und -Hennen (Foto: Oskar Bachinger)

Auch aufgrund ihres außergewöhnlichen Aussehens sind Sulmtaler sehr beliebt. Auffällig ist vor allem der Federschopf am Hinterkopf, der aber nicht wie bei anderen Rassen über die Augen hängt. Bei Vertretern des eher seltenen weißen Farbschlags unterscheiden sich Hahn und Henne optisch kaum. Nur der rote Kamm kennzeichnet hier das männliche Tier. Bei dem am weitesten verbreiteten weizenfarbigen Farbschlag sind jedoch deutliche Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen erkennbar. Das Gefieder der Henne erscheint in Beige- und Brauntönen, wobei der Hals im Vergleich zu dem eher hellen, weizenfarbigen Körper die dunkelste Färbung aufweist. Der Hahn dieser Rasse gilt aufgrund des schillernden Gefieders als besonders prachtvoll. Der Hals ist goldbraun, Rücken und Schulterbereiche ebenfalls braun und Brust, Bauch und Schwanz glänzen schwarz. Besonders ist auch der trotz des schweren Körpers feine Knochenbau, der unter anderem an den nicht befiederten, vergleichsweise dünnen Läufen erkennbar ist.

Herkunft

Sulmtaler-Hahn und -Henne (Foto: Jenny Detlinger)

Das heutige Sulmtaler-Huhn stammt aus der gleichnamigen Region in der Steiermark und kann als Nachfahre des steirischen Landhuhns bezeichnet werden. Schon im 19. Jahrhundert hatte diese Rasse einen guten Ruf und wurde vor allem an Fürstenhöfen aufgrund der hohen Fleischqualität geschätzt. Daher wurde das zarte Hühnerfleisch auch in verschiedenste europäische Länder exportiert. Um die Jahrhundertwende wurden am Wiener Kaiserhof sogar angeblich nur Sulmtaler-Kapaune verzehrt. Die Rasse wurde schon damals vor allem in tiefer gelegenen Regionen der Steiermark gehalten, wo durch Maisanbau eine geeignete Futtergrundlage bestand.

Mit den beiden Weltkriegen entstand ein Bruch in der Erfolgsgeschichte dieser Rasse. Durch die Züchtung von Hybridhühnern und dem Beginn der industriellen Fleischproduktion ging der Bestand stark zurück. Bis heute bemühen sich Züchter*innen darum, den Bestand der Rasse, die auf der Roten Liste der Haustierrassen in Österreich zu finden ist, wieder zu erhöhen. Mittlerweile erfreuen sich die Sulmtaler aber auch bei Hobbyzüchter*innen und Anfänger*innen großer Beliebtheit und werden aufgrund ihres Fleisches und ihrer guten Legeleistung geschätzt.

Züchter*innen

Daniel Öschlberger
Huttich 2
5201 Seekirchen
daniel@zachhiesenhof.at
Tel.: +43 6212 7088

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Leon Bachinger
Emming 22
4892 Fornach
leonbac3u@gmail.com
Facebook: Geflügelzucht Bachinger

Jenny Detlinger
Oberwaltersdorf
Tel.: 0650 3231184

Landgut an der Lauter
Familie Heckel-Löflad
Wüstenrot
Tel.: 07194 9542121
landgut-lauter@gmx.de
www.landgut-lauter.de

Alexandra Neudecker
Nutztierarche von den 7 Hügeln
Wiesenweg 1
91466 Gerhardshofen
Tel.: 09163/7901
www.nutztierarche-von-den-7-huegeln.de

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rot USA weiß Zweinutzung

Rhodeländer

Rhodeländer Henne

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: rot, weiß
  • Eigenschaften: anfängerfreundlich, robust, friedlich, pflegeleicht, zahm
  • Gewicht Henne: 2,4 – 3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0 – 4,0 kg
  • Legeleistung: 200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 60 g
  • Eierschalenfarbe: braun

Ursprung

Das Rhodeländer-Huhn entstand etwa um 1860 aus einer Kreuzung von Cochins, Malaien und anderen Hühnerrassen. Der Name der Rasse ist auf den Entstehungsort dieser Kreuzung – Rhode Island (USA) – zurückzuführen. Erst 1904 in den USA als Rasse anerkannt, kamen die ersten Tiere bereits 1901 nach Deutschland. Bekannt ist die Rasse vor allem durch ihre hohe Legeleistung, weshalb sich Rhodeländer-Gene auch in Zuchtstämmen von Industriehühnern finden lassen.

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Rhodeländer sind pflegeleichte Hühner, die keine hohen Ansprüche an die Haltung stellen. Sie sind vital, robust und wetterhart. Sie brauchen auch nur so viel Platz, dass sie nicht dicht aufeinander leben. Die Hühner fliegen jedoch ungern, daher reicht für den Auslauf eine niedrige bis mittlere Umzäunung aus. Ansonsten zeichnet sich diese Hühnerrasse durch ein zutrauliches und munteres Gemüt aus. Vor allem für Anfänger*innen in der Hühnerhaltung sind sie ideal.

Rhodeländer Hahn

Futter

Rhodeländer sind durchaus aktive Hühner. Wenn ihnen ein großer Auslauf zur Verfügung steht, suchen sie ihr Futter gern selbst. Das wirkt sich auf die Qualität der Eier aus und der Dotter erhält einen kräftigeren Geschmack. Muss gefüttert werden, reicht eine Menge von etwa 123 g Futter pro Tag je Legehenne aus.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Junge Rhodeländer-Hennen beginnen bereits ab einem Alter von vier bis fünf Monaten Eier zu legen. In den ersten zwei Jahren beträgt die Legeleistung etwa 200 Eier pro Jahr. Ab dem dritten Jahr nimmt diese Zahl etwas ab, im Gegensatz zu Legehennen anderer Rassen ist diese Abnahme jedoch nur gering. Rhodeländer werden deshalb auch als Langzeitleger bezeichnet, im Winter ist jedoch Legepause. Die Hühner eignen sich vor allem durch ihr hohes Gewicht auch als hervorragende Fleischlieferanten.

Küken

Der Bruttrieb ist bei Rhodeländern nur wenig ausgeprägt. Wird erfolgreich gebrütet, sind Rhodeländer Küken aber meist robust und vital.

Farbschläge

Die bekannteste Variante der Rhodeländer ist ein sattes, dunkleres Rot mit schwarzen Stellen an Flügeln und Schwanz. Einen weißen Farbschlag gibt es auch, dieser ist jedoch nur in wenigen Ländern anerkannt.

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Österreich weiß wildbraun Zweinutzung

Altsteirer

Steckbrief

  • Herkunftsland: Österreich (Steiermark)
  • Farbschläge: wildbraun, weiß
  • Eigenschaften: wetterhart, robust, leicht züchtbar, pflegeleicht, frühreif, widerstandsfähig gegen Krankheiten
  • Gewicht Henne: 2,0-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5-3,0 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Altsteirer werden als temperamentvoll und lebhaft beschrieben, sind aber untereinander friedlich. Sie gelten als wetterhart, äußerst robust und haben gute Instinkte. Geeignet sind die freiheitsliebenden Tiere für Halter*innen mit großen Freiflächen, auf denen die Hühner relativ ungestört leben können. Da die Hühner dieser Rasse nicht sehr zutraulich sind, werden sie nicht handzahm und sind daher nicht ideal für Kinder oder eine Haltung als Haustiere.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Altsteirer-Hennen im Stall

Um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten, sollten dem Altsteirerhuhn als typisches Landhuhn große Freiflächen zur Verfügung gestellt werden. Abgesehen von dem großen Auslauf stellt diese Hühnerrasse jedoch wenig Ansprüche und gilt daher als pflegeleicht. Altsteirer sind eifrige Futtersucher. In den warmen Monaten ist daher meist nur wenig Zufütterung notwendig.
Die Hühner benötigen neben den Wiesenflächen auch Bäume und Büsche, da die Tiere dieser Rasse in bedrohlichen Situationen besonders schnell die Flucht ergreifen und Versteckmöglichkeiten aufsuchen. Zwar halten sich Altsteirer als sehr widerstandsfähige Rasse auch im Winter und bei Schnee gerne draußen auf, ein trockener Stall ist dennoch unerlässlich.
Altsteirerhühner verfügen über eine außerordentliche Flugkraft, weshalb sie bis zu 100 m weite Strecken zurücklegen können. Auf eine ausreichende Höhe der Umzäunung von mindestens 2,5 Metern ist daher zu achten. Die weißen Altsteirer sind schwerer als die wildbraunen und können daher schlechter fliegen.

Futter

Wie bereits erwähnt, gehört die selbstständige Nahrungssuche zu den Lieblingsbeschäftigungen der Altsteirerhühner. In ihrem Freilauf scharren sie nach Körnern, Insekten, Würmern oder Früchten. Ein Großteil des Nahrungsbedarfes der Tiere ist damit gedeckt, eine Zufütterung kann dennoch wichtig sein. Unerlässlich ist das Geben von Futter selbstverständlich im Winter, wenn die Hühner auf den Wiesenflächen kaum Nahrung finden können. Zudem gelten Hühner dieser Rasse, umgerechnet auf die produzierte Eimasse oder die Fleischmenge, als sehr gute Futterverwerter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Altsteirerhuhn gilt als Zweinutzungsrasse, da es gleichermaßen Fleisch und Eier bringt. Das Fleisch der Altsteirer gilt als mild und feinfaserig und wird als sehr schmackhaft beschrieben. Im ersten Legejahr legen Altsteirer ungefähr 180 bis 200 Eier, wobei diese Zahl mit zunehmendem Alter abnimmt. Während im Winter die Legeleistung zurückgeht und während der Mauser die Eiproduktion fast vollständig eingestellt wird, legen die Hühner von Frühling bis Spätherbst etwa alle 2 Tage ein Ei. Die Eier wiegen ungefähr 55 g und weisen eine weiße bis elfenbeinfarbene Färbung auf.

Küken

Altsteirer Junghenne

Altsteirerhühner werden als zuverlässige und verantwortungsvolle Mütter beschrieben, die sich intensiv um ihren Nachwuchs kümmern. Pro Brut schlüpfen etwa 5 bis 15 Küken, die mit der Glucke die ersten Tage an geschützten und warmen Orten verbringen. Auch das Futtersuchen lernen die Kleinen von ihrer Mutter, wobei es aber sinnvoll sein kann, dem Nachwuchs von Anfang an Kükenfutter bereitzustellen. Die Küken sind sehr lebhaft, wachsen schnell und bilden rasch ihr Gefieder aus. Bereits mit 4 bis 5 Monaten kann bei dieser Hühnerrasse mit dem Beginn des Legens gerechnet werden, da sie als frühreif gilt.

Aussehen und Farbschläge

Die heute anerkannten Farbschläge der Altsteirer beschränken sich auf folgende Farben:

  • weiß
  • wildbraun

Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Farbpalette dieser Hühnerrasse viel umfangreicher. Erst eine Standardisierung führte zu dem Verlust zahlreicher Farben, wobei es gelungen ist, einige teils wieder zu erzüchten. Folgende Farbschläge galten beispielsweise früher als bekannt:

  • rotbraun
  • weizenfarbig
  • gelb
  • silberhalsig
  • schwarz
  • blau-wildbraun

Altsteirer lassen sich als kräftige und robuste Landhühner von mittlerer Größe beschreiben. Der Körper ist langgestreckt und breit, wobei die Hühner des wildbraunen Schlages etwas leichter und schmaler sind. Die Tiere besitzen eine tiefe und gut gewölbte Brust und einen fülligen Legebauch. Auffällig ist der eher kleine Kopf der Hühner, auf dem bei den männlichen Tieren ein aufrecht stehender Kamm mit 5 bis 7 Zacken sitzt. Die Weibchen dagegen weisen einen Federschopf und einen roten Wickelkamm mit Quetschfalte auf. Zudem sind Altsteirer an ihren roten Kehllappen und weißen Ohrlappen erkennbar. Die Augen der Rasse sind orange bis rot, die Läufe weiß und unbefiedert.

Herkunft

Altsteirer zählen zu den ältesten Hühnerrassen in Mitteleuropa. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert waren die Steirischen Hühner, die Vorfahren der Altsteirer, bekannt. Verbreitet war die Hühnerrasse ursprünglich auf dem Gebiet des heutigen Slowenien und in Teilen der heutigen Steiermark. Die Rasse der Altsteirer wurde durch gezielte Kreuzung mit ausgewählten anderen Rassen aus dem alten Steirischen Huhn herausgezüchtet. Die Bezeichnung „Altsteirer“ wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlich. Eine Standardisierung durch Geflügelzüchter führte nach dem Zweiten Weltkrieg zu dem Verlust der ursprünglichen Farbenvielfalt. Deshalb sind heute nur noch die Farbschläge weiß und wildbraun anerkannt. Heute steht das Altsteirerhuhn auf der Liste der bedrohten Haushuhnrassen und besonders der weiße Farbschlag wird zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten gezählt.

Züchter*innen

Daniel Öschlberger
Huttich 2
5201 Seekirchen
daniel@zachhiesenhof.at
Tel.: +43 6212 7088

Kategorien
Australien blau-gesäumt schwarz weiß Zweinutzung

Australorp

Steckbrief

  • Herkunftsland: Australien
  • Farbschläge: weiß, schwarz, blau-gesäumt
  • Eigenschaften: robust, zutraulich, friedlich, geeignet für Anfänger, sehr mastfähig, wetterhart, pflegeleicht, frühreif
  • Gewicht Henne: 2,0-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 190-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: hellbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Australorp-Hühner werden als aktiv, aber sanftmütig und friedlich beschrieben. Mit ihrer ruhigen Art fassen sie im Vergleich zu anderen Rassen schnell Vertrauen zu Menschen. Daher werden sie gerne als Haustiere gehalten und sind auch ideal für Anfänger*innen und Kinder. Da Australorps meist ein relativ hohes Gewicht aufweisen, ist aber vor allem für Kinder die Zwergversion wahrscheinlich noch besser geeignet. Durch ihre ausgesprochen friedliche Art vertragen sich bei dieser Rasse meist auch die Hühner untereinander sehr gut. So lassen sich oftmals sogar mehrere Junghähne gleichzeitig aufziehen, ohne dass es zu größeren Streitereien kommt. Grundsätzlich krähen die Hähne im Vergleich zu anderen Rassen wenig.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Australorps-Henne

Trotz ihrer Sanftmütigkeit können Australorp-Hühner auch sehr lebhaft und aktiv werden. Deshalb sollte ihnen ausreichend Platz im Freien zur Verfügung gestellt werden. Grundsätzlich sind die Ansprüche dieser Rasse an ihre Umgebung aber nicht sehr hoch. Solange ausreichend Freiraum vorhanden ist, sind Australorps sehr genügsam und teilen sich ihre Fläche sehr friedlich.
Da es sich um eine sehr robuste Rasse handelt, können die Hühner auch bei tiefen Temperaturen draußen bleiben. Allerdings muss selbstverständlich immer freier Zugang zum Stall gewährleistet werden. Australorps gewöhnen sich besonders stark an ihre Umgebung und bleiben gerne im vertrauten Bereich.

Ausgewachsene Australorp-Hühner können aufgrund ihres hohen Gewichts nicht gut fliegen. Außerdem ist bei Hühnern dieser Rasse kein großer Drang festzustellen, aus dem Gehege zu entfliehen. Daher reicht eine Zaunhöhe von ca. 1,30m. Vorsicht ist allerdings bei den Jungtieren geboten: Diese weisen ein geringeres Gewicht auf und können noch relativ gut fliegen. Hier sollte die Höhe des Zauns also mindestens 1,80m betragen.

Futter

Wie schon vorhin erwähnt, verbringen Australorp-Hühner gerne Zeit im Freien und scharren dabei fleißig im Boden, um Futter zu finden. Wird den Hühnern also ausreichend Auslauf gewährt, muss in der warmen Jahreszeit nicht unbedingt zugefüttert werden. Aufgrund ihrer hohen Mastfähigkeit nehmen die Australorps ihre Nahrung aber sehr schnell auf. Wird also trotzdem zugefüttert, muss darauf geachtet werden, dass keine Verfettung auftritt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Australorp-Hühner können als typische Vertreter einer Zweinutzungsrasse bezeichnet werden. Gute Mastfähigkeit, hohe Qualität des Fleisches und eine optimale Legeleistung sorgen für eine hohe Wirtschaftlichkeit. Besonders bei Selbstversorgern und kleinen Betrieben ist diese Rasse daher sehr beliebt. Vor allem die Eierproduktion ist außergewöhnlich: Australorps legen bis zu 200 Eier pro Jahr, die relativ groß sind und ungefähr 55g wiegen.

Küken

Grundsätzlich ist der Trieb zum Brüten bei Australorp-Hühnern nicht sehr stark ausgeprägt. Entschließt sich allerdings eine Henne zur Brut, sorgt sie sehr verantwortungsbewusst für ihren Nachwuchs. Australorp-Küken sind meist sehr aktiv und erkunden schon bald unter der liebevollen Aufsicht der Glucke ihre Umgebung. Auch die jungen Hühner brauchen genügend Fläche zum Scharren, hierfür kann auch ein Sandbad eingerichtet werden. Das Geschlecht der Küken zu bestimmen, stellt sich bei dieser Rasse als besonders schwer heraus. Erst nach einigen Wochen werden die Kämme und Kehllappen bei den Hähnen erkennbar. Da diese Rasse als frühreif gilt, können die weiblichen Tiere meist schon nach 5 oder 6 Monaten Eier legen.

Aussehen und Farbschläge

Australorps-Henne

Zu Beginn, als die Rasse der Australorps um 1920 in Australien gezüchtet wurde, gab es wohl nur die schwarze Färbung. Hühner dieses Farbschlags weisen tiefschwarzes Gefieder mit grünem Schimmer auf. Auch der Schnabel und die Augen sind schwarz. Nur Kamm, Gesicht, Kinn- und Ohrlappen sollten tiefrot gefärbt sein. Im Lauf der Zeit wurden aber Hühner mit weiteren Farbschlägen gezüchtet, sodass heute folgende als anerkannt gelten:

  • schwarz
  • weiß
  • blau-gesäumt

Bei Hühnern des weißen Farbschlags ist das gesamte Gefieder reinweiß, der Schnabel ebenfalls weiß bis bläulich. Blau-gesäumte Australorps weisen einen dunklen, bläulich schimmernden Farbton des Gefieders auf. Zudem lässt sich auf den Federn ein blauer Saum erkennen und der Schwanz ist dunkelblau.

Grundsätzlich kann ein eher gedrungener, massiger Körperbau als charakteristisch für diese Rasse bezeichnet werden. Typisch sind auch die vorgewölbte Brust und der kräftige, gebogene Schnabel. Die Köpfe der Tiere sind eher schmal und die Gesichter nicht mit Federn bedeckt. Besonders ist auch der aus vier bis sechs Zacken bestehende Kamm, der eine gleichmäßige Form aufweist. Die Läufe sind bei Australorps nicht mit Federn bedeckt.

Herkunft

Die Australorp-Rasse entstand in den 1920er-Jahren in Australien. Welche Rassen als Stammrassen verwendet wurden, steht nicht ganz fest. Vermutlich wurde aber mit Orpingtons und amerikanischen Croad-Langschan gezüchtet. Zunächst existierten, wie schon oben erläutert, nur Hühner mit schwarzem Farbschlag. Aufgrund der hohen Wirtschaftlichkeit und guten Eigenschaften wurden die Australorps schnell zu einer beliebten und weit verbreiteten Rasse. In den USA wurde diese neue Rasse schon 1929 offiziell anerkannt, in den deutschsprachigen Raum kam sie in den 50er-Jahren. Bis heute werden die Australorps als sehr legefreudige und mastfähige Hühner wegen ihrer Wirtschaftlichkeit geschätzt. Aber auch als Haustiere haben sie aufgrund ihrer friedlichen und zutraulichen Art große Verbreitung gefunden.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de