Kategorien
blau braun-blau-doppeltgesäumt braun-schwarz-doppeltgesäumt dunkelbraun Niederlande schwarz weiß Zweinutzung

Barnevelder

Steckbrief

  • Herkunftsland: Niederlande
  • Farbschläge: schwarz, weiß, blau, dunkelbraun, braun-blau-doppelgesäumt, braun-schwarz-doppeltgesäumt
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, zutraulich, robust, friedlich, lebhaft, mastfähig
  • Gewicht Henne: 2,5-2,7 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 65 g
  • Eierschalenfarbe: braun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Barnevelder gelten als lebhafte, aber sehr sanftmütige Tiere, die untereinander sehr gut verträglich sind. So können sie ohne Zankereien gut in Gruppen zusammen gehalten werden, auch mit anderen Hühnerrassen. Dabei ist darauf zu achten, dass diese ebenfalls einen friedlichen und ruhigen Charakter besitzen. Die Barnevelder-Hühner fassen schnell Vertrauen zu Menschen und werden handzahm. Aus diesem Grund eignen sie sich gut für eine Haltung als Haustiere. Zudem sind sie für Familien mit Kindern zu empfehlen sowie für Personen, die viel Zeit mit ihren Hühnern verbringen und ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen möchten. Zwar scharren diese Hühner selbst gerne nach Futter, über Leckerlies, die ihnen aus der Hand gegeben werden, freuen sie sich aber besonders.

Barnevelder werden als sehr robust und leicht zu halten beschrieben, weshalb sie für Anfänger*innen empfohlen sind. Als Nachteil dieser Rasse lässt sich jedoch ihre Anfälligkeit für die Mareksche Lähme anführen. Gegen diese höchst ansteckende Krankheit sollten bereits die Eintagsküken vorsorglich geimpft werden!

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Barnevelder im Freilauf (Foto: Stefan Wanzel)

Barnevelder stellen wenig Ansprüche an ihre Haltung. Es handelt sich um eine sehr robuste Rasse, die sich beinahe überall wohlfühlt. Geeignet sind Barnevelder daher sowohl für eine Haltung in einem Gehege als auch im Freiland. Bei ausreichend Auslauf suchen sich die eifrigen Futtersucher ihre Nahrung selbst, weshalb in der warmen Jahreszeit nur wenig Zufütterung notwendig ist. Die Hühner sind sehr robust und wetterhart. Daher ist auch in der kalten Jahreszeit bei dem Vorhandensein eines trockenen Stalles eine Haltung im Freien möglich. Die Barnevelder-Hühner sind schlechte Flieger, dafür aber gute Springer. Eine mittelhohe Umzäunung ist ausreichend, um die Hühner in ihrem Gehege zu halten.

Futter

Wie auch bei der Haltung der Barnevelder gibt es bei der Ernährung dieser Rasse wenig Spezifisches zu beachten. Barnevelder gehen, wie bereits angesprochen, gerne auf Nahrungssuche in ihrem Freilauf. Daher benötigen sie in den Sommermonaten weniger zusätzliches Futter, sie bringen aber dennoch ausgesprochen viele Eier und eine Menge Fleisch. Insgesamt gelten Barnevelder daher als sehr gute Futterverwerter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Barnevelder-Huhn ist eine Zweinutzungsrasse, die mit einer guten Legeleistung und einer hohen Fleischqualität überzeugt. Es lässt sich als überaus wirtschaftliches Huhn bezeichnen, das nach 24 bis 26 Wochen mit dem Legen beginnt. Die Eier der Barnevelder sind groß, besitzen eine relativ dicke Schale, und wiegen zwischen 60 bis 70 Gramm. Auffällig ist besonders die schokoladenbraune Färbung der Eierschalen, wobei diese nach einigen Wochen deutlich heller werden. Die Hühner dieser Rasse bringen bis zu 180 Eier pro Jahr und legen teilweise auch im Winter. Barnevelder lassen sich leicht mästen und ihr Fleisch gilt als sehr schmackhaft.

Küken

Barnevelder Küken (Foto: Stefan Wanzel)

Barnevelder haben fast vollständig ihren Bruttrieb verloren, die Hennen werden also äußerst selten brütig. Wer Küken aufziehen möchte, sollte jedenfalls einen Brutkasten einsetzen. Der Nachwuchs wächst nach dem Schlüpfen sehr schnell und ist bald robust und kräftig. Jedoch sind bereits die Küken anfällig für die Mareksche Lähme. Daher ist eine Impfung in den ersten Tagen empfehlenswert.
Schon nach einigen Wochen lässt sich das Geschlecht der Küken bestimmen: Während die weiblichen Küken eine weiß-gefärbte Brust haben, ist die der Hähne grau. Zudem bildet sich das Gefieder bei den Männchen etwas langsamer aus.

Aussehen und Farbschläge

Weiße Barnevelder (Foto: Stefan Wanzel)

Die Barnevelder sind in zahlreichen Farbschlägen anzutreffen, was sich auf die große Anzahl verschiedener Rassen als Ahnen zurückführen lässt. Im Zuge verschiedenster und teilweise unkontrollierter Züchtungen fanden Vermischungen statt. Heute sind jedoch in verschiedenen Ländern bestimmte Farbschläge anerkannt. In relativ vielen Regionen erkennen Züchter*innen folgende Farben an:

  • weiß
  • schwarz
  • braun-blau-doppelgesäumt
  • braun-schwarz-doppeltgesäumt

Während beispielsweise in England auch der rebhuhnfarbige Schlag gezüchtet wird, sind in Deutschland zusätzlich zu den bereits genannten folgende Farben anerkannt:

  • blau
  • dunkelbraun

Barnevelder verfügen über einen mäßig langen Rücken mit einem fließenden Übergang zum Schwanz. Die Form, die Hals, Rücken und Schwanz gemeinsam bilden, lässt sich als V beschreiben. Die Hennen besitzen einen fülligen Legebauch und an der breiten Körperform lässt sich die gute Fleischqualität erkennen. Außerdem fällt an dieser Hühnerrasse das schöne und glänzende Gefieder auf, das sowohl Henne als auch Hahn ziert. Auf dem Kopf der Barnevelder ist ein Einzelkamm zu finden, der aus vier breiten Zacken bestehen soll. Die Ohr- und Kehllappen der Barnevelder sind im Idealfall wie das Gesicht und der Kamm tiefrot, während die Iris eine orange Färbung aufweisen soll. Die Läufe dieser Rasse sollten dunkelgelb sein.

Herkunft

Das Barnevelder-Huhn stammt aus der Umgebung des niederländischen Ortes Barneveld. Hier wurden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts örtliche Legehühner mit asiatischen Hühnerrassen wie Cochins oder Brahmas gekreuzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand erstmals ein Export der Tiere in andere europäische Länder statt.
Während zuvor zahlreiche Farbschläge bekannt waren und unkontrollierte Züchtungen und Kreuzungen zu Vermischungen führten, bemühten sich um 1920 Züchtervereine um eine Standardisierung. So wurden die anerkannten Farbschläge begrenzt. Da die Barnevelder heute selten geworden sind, stehen sie auf der Liste der gefährdeten Haustierrassen.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Zwerg-Barnevelder:
Jonas Masling
Lüdinghausen
jonasmasling@web.de

Sonderverein:
www.sv-barnevelder.de

Kategorien
blau chamois-weiß-getupft gold-schwarz-getupft schwarz Schweiz silber-schwarz-getupft Zweinutzung

Appenzeller Spitzhaube

Silber-schwarz-getupfte Appenzeller Spitzhauben Hennen

Steckbrief

  • Herkunftsland: Schweiz (Appenzellerland)
  • Farbschläge: gold-schwarz-getupft, chamois-weiß-getupft, silber-schwarz-getupft, schwarz, blau, weiß, reingoldig
  • Eigenschaften: scheu, robust, wetterfest, vital, langlebig
  • Gewicht Henne: 1,2 – 1,5 kg
  • Gewicht Hahn: 1,5 – 1,8 kg
  • Legeleistung: 100-150 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß

Ursprung

Appenzeller Spitzhauben sollen bereits im 15. Jahrhundert in Klöstern des alpinen Raums gezüchtet worden sein. Stammeltern dieser Rasse dürften die Hühner der niederländischen Brabanter und der französischen La Flèche und Crève-Coeur sein. Im Laufe des 20. Jahrhunderts waren die Spitzhauben nur mehr in Appenzell vorhanden, daher die Namensgebung. In den 1950er-Jahren ist die Rasse fast ausgestorben. 1983 nahm sich die gemeinnützige Schweizer Stiftung „ProSpecieRara“ der bedrohten Hühner an, wonach noch im selben Jahr 230 Küken hervorgingen. Heute wird die Rasse in der gesamten Schweiz gezüchtet, wobei der Schwerpunkt in der Ostschweiz liegt.

Aussehen

Charakteristisch für Appenzeller Spitzhauben ist ihr auffälliger Kopfschmuck. Hierbei handelt es sich um die nach vorn geneigte Federhaube sowie die zwei abstehenden „Hörner“ des Kammes.

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Appenzeller Spitzhauben sind Alpenhühner und dementsprechend an diesen Raum angepasst. Sie sind an felsigen Grund gewohnt und halten sich auch vermehrt in Bäumen auf bzw. übernachten sogar auf diesen, auch im Winter. Für ihre kleine Größe sind die Tiere jedoch sehr aktiv, fleißig bei der Futtersuche und können gut fliegen. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es wichtig, dass Appenzeller Spitzhauben ein großflächiger Auslauf zur Verfügung steht. Auch wenn die Tiere ihre Halter*innen erkennen können, sind sie dennoch scheu und nicht leicht zu zähmen.

Futter

Appenzeller Spitzhauben sind hervorragend bei der Futtersuche, wenn sie genügend Auslauf haben, daher muss nur auf eine geeignete Zufütterung geachtet werden.

Silber-schwarz-getupfter Appenzeller Spitzhauben Hahn

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Die Appenzeller Spitzhauben werden zum Teil als Zier-, Lege- oder Zweinutzungshühner gehalten. Die Hennen bringen mit ca. 150 Eiern im Jahr eine gute Legeleistung.

Küken

Der Bruttrieb der Hennen ist kaum vorhanden. Wird jedoch mit Erfolg gebrütet, gehen die Hennen sehr wachsam mit ihren Küken um. Das Geschlecht lässt sich ab einem Alter von acht bzw. neun Wochen feststellen, da bei Hähnen der längere Kehllappen sowie der größere Hörner-Kamm hervorsticht.

Farbschläge

Im letzten Jahrhundert waren noch weit über zehn Farbschläge der Appenzeller Spitzhaube verbreitet, von diesen haben heute jedoch nur fünf überlebt:

  • gold-schwarz-getupft
  • chamois-weiß-getupft
  • silber-schwarz-getupft
  • schwarz
  • blau
  • weiß
  • reingoldig

Am häufigsten ist der Farbschlag silber-schwarz-getupft. Seltener sind die gold-schwarz-getupften, reingoldigen, reinschwarzen und reinweißen Farbschläge.

Züchter*innen

Schweiz:
Manuela Silvestro
Erlenmühle 561
9200 Gossau
zuechterin@appenzeller-spitzhaube.com
www.appenzeller-spitzhaube.com

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Deutschland:
Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de