Kategorien
blau chamois-weiß-getupft gold-schwarz-getupft schwarz Schweiz silber-schwarz-getupft Zweinutzung

Appenzeller Spitzhaube

Appenzeller Spitzhaube Hennen auf der Wiese
Silber-schwarz-getupfte Appenzeller Spitzhauben Hennen

Steckbrief

  • Herkunftsland: Schweiz (Appenzellerland)
  • Farbschläge: gold-schwarz-getupft, chamois-weiß-getupft, silber-schwarz-getupft, schwarz, blau, weiß, reingoldig
  • Eigenschaften: scheu, robust, wetterfest, vital, langlebig
  • Gewicht Henne: 1,2 – 1,5 kg
  • Gewicht Hahn: 1,5 – 1,8 kg
  • Legeleistung: 100-150 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß

Ursprung

Appenzeller Spitzhauben sollen bereits im 15. Jahrhundert in Klöstern des alpinen Raums gezüchtet worden sein. Stammeltern dieser Rasse dürften die Hühner der niederländischen Brabanter und der französischen La Flèche und Crève-Coeur sein. Im Laufe des 20. Jahrhunderts waren die Spitzhauben nur mehr in Appenzell vorhanden, daher die Namensgebung. In den 1950er-Jahren ist die Rasse fast ausgestorben. 1983 nahm sich die gemeinnützige Schweizer Stiftung „ProSpecieRara“ der bedrohten Hühner an, wonach noch im selben Jahr 230 Küken hervorgingen. Heute wird die Rasse in der gesamten Schweiz gezüchtet, wobei der Schwerpunkt in der Ostschweiz liegt.

Aussehen

Charakteristisch für Appenzeller Spitzhauben ist ihr auffälliger Kopfschmuck. Hierbei handelt es sich um die nach vorn geneigte Federhaube sowie die zwei abstehenden „Hörner“ des Kammes.

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Appenzeller Spitzhauben sind Alpenhühner und dementsprechend an diesen Raum angepasst. Sie sind an felsigen Grund gewohnt und halten sich auch vermehrt in Bäumen auf bzw. übernachten sogar auf diesen, auch im Winter. Für ihre kleine Größe sind die Tiere jedoch sehr aktiv, fleißig bei der Futtersuche und können gut fliegen. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es wichtig, dass Appenzeller Spitzhauben ein großflächiger Auslauf zur Verfügung steht. Auch wenn die Tiere ihre Halter*innen erkennen können, sind sie dennoch scheu und nicht leicht zu zähmen.

Futter

Appenzeller Spitzhauben sind hervorragend bei der Futtersuche, wenn sie genügend Auslauf haben, daher muss nur auf eine geeignete Zufütterung geachtet werden.

Silber-schwarz-getupfter Appenzeller Spitzhauben Hahn

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Die Appenzeller Spitzhauben werden zum Teil als Zier-, Lege- oder Zweinutzungshühner gehalten. Die Hennen bringen mit ca. 150 Eiern im Jahr eine gute Legeleistung.

Küken

Der Bruttrieb der Hennen ist kaum vorhanden. Wird jedoch mit Erfolg gebrütet, gehen die Hennen sehr wachsam mit ihren Küken um. Das Geschlecht lässt sich ab einem Alter von acht bzw. neun Wochen feststellen, da bei Hähnen der längere Kehllappen sowie der größere Hörner-Kamm hervorsticht.

Farbschläge

Im letzten Jahrhundert waren noch weit über zehn Farbschläge der Appenzeller Spitzhaube verbreitet, von diesen haben heute jedoch nur fünf überlebt:

  • gold-schwarz-getupft
  • chamois-weiß-getupft
  • silber-schwarz-getupft
  • schwarz
  • blau
  • weiß
  • reingoldig

Am häufigsten ist der Farbschlag silber-schwarz-getupft. Seltener sind die gold-schwarz-getupften, reingoldigen, reinschwarzen und reinweißen Farbschläge.

Züchter*innen

Schweiz:
Manuela Silvestro
Erlenmühle 561
9200 Gossau
zuechterin@appenzeller-spitzhaube.com
www.appenzeller-spitzhaube.com

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Deutschland:
Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Kategorien
Indonesien schwarz Zweinutzung

Ayam Cemani

Ayam Cemani Henne

Steckbrief

  • Herkunftsland: Indonesien
  • Farbschläge: schwarz
  • Eigenschaften: muskulös, scheu, kämpferisch, lebhaft, schwer zähmbar, wetterfest
  • Gewicht Henne: 1,5 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: 80 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 45 g
  • Eierschalenfarbe: weiß

Ursprung

Die Rasse stammt aus Java Tengah, Indonesien, und ist eine von insgesamt vier Varianten des Kedu-Huhns. Ayam Cemani Hühner (indon. Ayam = „Huhn“; Cemani = „schwarz“) gelten in Indonesien aufgrund ihrer tiefschwarzen Farbe als magische und mystische Tiere, die wahrscheinlich schon seit dem 12. Jahrhundert auch rituell eingesetzt wurden. Nach Europa kamen die Tiere erstmals im Jahr 1998 durch Jan Steverink, der die reinrassige Linie weiterzüchtete, wobei auch mit Kreuzungstieren gezüchtet wurde. Seit 2006 ist die Rasse in Deutschland anerkannt.

Aussehen

Die Hühner haben ein außergewöhnliches Aussehen durch ihre pechschwarze Farbe an Federn, Augen, Haut, Kamm, Kehllappen, Zunge, Knochen, Krallen, Fleisch und Innereien. Das ist auf eine Hyperpigmentierung (Fibromelanosis) zurückzuführen.

Ayam Cemani Hahn

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Haltung von Ayam Cemani Hühnern ist anspruchsvoller, sodass sie für Anfänger*innen eher ungeeignet sind. Neben ihres robusten, aber temperamentvollen Charakters sind sie auch gute Flieger. Sie benötigen daher einen großen und sicher umzäunten Auslauf. Der Zaun sollte mindestens eine Höhe von 2,0 m aufweisen und mit einem Netz überspannt sein, sonst könnten die Tiere flüchten. Innerhalb ihres Auslaufs sollten sich genügend Versteckmöglichkeiten (z.B. Gebüsch) befinden. Außerdem hocken sie gerne in Bäumen.

Futter

Wenn der Auslauf groß genug ist, können sich Ayam Cemani Hühner hervorragend selbst versorgen und es muss nur mehr zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit sind andere Hühnerrassen unter Selbstversorger*innen begehrter. Obwohl reinrassige Ayam Cemani Hühner nur 80 Eier im Jahr legen, haben die in Europa gezüchteten Kreuzungstiere oft eine Legeleistung von 120 bis 140 Eiern pro Jahr. Ihre Legezeit beschränkt sich in Europa jedoch auf den Winter. Nach 15 bis 20 Eiern legen die Hühner eine Legepause von einigen Tagen bis zu einigen Wochen ein.

Ayam Cemani Hühner sind nicht nur äußerlich komplett schwarz, auch ihr Fleisch ist genauso dunkel. Es soll jedoch gute Eigenschaften haben, das geschmacklich dem von Wild ähnelt.

Küken

Aufgrund der Seltenheit der Rasse ist die Weiterzucht von Ayam Cemani Hühnern sehr schwierig. Vor allem in der europäischen Linie gibt es eine hohe Inzuchtrate, das wirkt sich deutlich auf die Schlupfrate der Küken aus.

Das Geschlecht der Küken ist erst frühestens nach vier Monaten erkennbar. Zu sehen ist das bei den Hähnen anhand der langen Schwanzfedern.

Farbschläge

Durch die seltene genetische Besonderheit der schwarzen Pigmentierung gibt es Ayam Cemani Hennen und Hähne nur in dieser Farbe.

Züchter*innen

Deutschland:
Rassegeflügelzucht & Bruteier Averhaus
Inh. Hendrik Averhaus
Saerbecker Weg 31
48282 Emsdetten-Hembergen
info@brutei.eu
www.brutei.eu

Österreich:
Petra Hutterer
3484 Seebarn am Wagram
Tel.: 0699/13448658
hutterer.petra@aon.at

Schweiz:
Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Kategorien
Österreich weiß wildbraun Zweinutzung

Altsteirer

Steckbrief

  • Herkunftsland: Österreich (Steiermark)
  • Farbschläge: wildbraun, weiß
  • Eigenschaften: wetterhart, robust, leicht züchtbar, pflegeleicht, frühreif, widerstandsfähig gegen Krankheiten
  • Gewicht Henne: 2,0-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,5-3,0 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Altsteirer werden als temperamentvoll und lebhaft beschrieben, sind aber untereinander friedlich. Sie gelten als wetterhart, äußerst robust und haben gute Instinkte. Geeignet sind die freiheitsliebenden Tiere für Halter*innen mit großen Freiflächen, auf denen die Hühner relativ ungestört leben können. Da die Hühner dieser Rasse nicht sehr zutraulich sind, werden sie nicht handzahm und sind daher nicht ideal für Kinder oder eine Haltung als Haustiere.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Altsteirer-Hennen im Stall

Um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten, sollten dem Altsteirerhuhn als typisches Landhuhn große Freiflächen zur Verfügung gestellt werden. Abgesehen von dem großen Auslauf stellt diese Hühnerrasse jedoch wenig Ansprüche und gilt daher als pflegeleicht. Altsteirer sind eifrige Futtersucher. In den warmen Monaten ist daher meist nur wenig Zufütterung notwendig.
Die Hühner benötigen neben den Wiesenflächen auch Bäume und Büsche, da die Tiere dieser Rasse in bedrohlichen Situationen besonders schnell die Flucht ergreifen und Versteckmöglichkeiten aufsuchen. Zwar halten sich Altsteirer als sehr widerstandsfähige Rasse auch im Winter und bei Schnee gerne draußen auf, ein trockener Stall ist dennoch unerlässlich.
Altsteirerhühner verfügen über eine außerordentliche Flugkraft, weshalb sie bis zu 100 m weite Strecken zurücklegen können. Auf eine ausreichende Höhe der Umzäunung von mindestens 2,5 Metern ist daher zu achten. Die weißen Altsteirer sind schwerer als die wildbraunen und können daher schlechter fliegen.

Futter

Wie bereits erwähnt, gehört die selbstständige Nahrungssuche zu den Lieblingsbeschäftigungen der Altsteirerhühner. In ihrem Freilauf scharren sie nach Körnern, Insekten, Würmern oder Früchten. Ein Großteil des Nahrungsbedarfes der Tiere ist damit gedeckt, eine Zufütterung kann dennoch wichtig sein. Unerlässlich ist das Geben von Futter selbstverständlich im Winter, wenn die Hühner auf den Wiesenflächen kaum Nahrung finden können. Zudem gelten Hühner dieser Rasse, umgerechnet auf die produzierte Eimasse oder die Fleischmenge, als sehr gute Futterverwerter.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Altsteirerhuhn gilt als Zweinutzungsrasse, da es gleichermaßen Fleisch und Eier bringt. Das Fleisch der Altsteirer gilt als mild und feinfaserig und wird als sehr schmackhaft beschrieben. Im ersten Legejahr legen Altsteirer ungefähr 180 bis 200 Eier, wobei diese Zahl mit zunehmendem Alter abnimmt. Während im Winter die Legeleistung zurückgeht und während der Mauser die Eiproduktion fast vollständig eingestellt wird, legen die Hühner von Frühling bis Spätherbst etwa alle 2 Tage ein Ei. Die Eier wiegen ungefähr 55 g und weisen eine weiße bis elfenbeinfarbene Färbung auf.

Küken

Altsteirer Junghenne

Altsteirerhühner werden als zuverlässige und verantwortungsvolle Mütter beschrieben, die sich intensiv um ihren Nachwuchs kümmern. Pro Brut schlüpfen etwa 5 bis 15 Küken, die mit der Glucke die ersten Tage an geschützten und warmen Orten verbringen. Auch das Futtersuchen lernen die Kleinen von ihrer Mutter, wobei es aber sinnvoll sein kann, dem Nachwuchs von Anfang an Kükenfutter bereitzustellen. Die Küken sind sehr lebhaft, wachsen schnell und bilden rasch ihr Gefieder aus. Bereits mit 4 bis 5 Monaten kann bei dieser Hühnerrasse mit dem Beginn des Legens gerechnet werden, da sie als frühreif gilt.

Aussehen und Farbschläge

Die heute anerkannten Farbschläge der Altsteirer beschränken sich auf folgende Farben:

  • weiß
  • wildbraun

Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Farbpalette dieser Hühnerrasse viel umfangreicher. Erst eine Standardisierung führte zu dem Verlust zahlreicher Farben, wobei es gelungen ist, einige teils wieder zu erzüchten. Folgende Farbschläge galten beispielsweise früher als bekannt:

  • rotbraun
  • weizenfarbig
  • gelb
  • silberhalsig
  • schwarz
  • blau-wildbraun

Altsteirer lassen sich als kräftige und robuste Landhühner von mittlerer Größe beschreiben. Der Körper ist langgestreckt und breit, wobei die Hühner des wildbraunen Schlages etwas leichter und schmaler sind. Die Tiere besitzen eine tiefe und gut gewölbte Brust und einen fülligen Legebauch. Auffällig ist der eher kleine Kopf der Hühner, auf dem bei den männlichen Tieren ein aufrecht stehender Kamm mit 5 bis 7 Zacken sitzt. Die Weibchen dagegen weisen einen Federschopf und einen roten Wickelkamm mit Quetschfalte auf. Zudem sind Altsteirer an ihren roten Kehllappen und weißen Ohrlappen erkennbar. Die Augen der Rasse sind orange bis rot, die Läufe weiß und unbefiedert.

Herkunft

Altsteirer zählen zu den ältesten Hühnerrassen in Mitteleuropa. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert waren die Steirischen Hühner, die Vorfahren der Altsteirer, bekannt. Verbreitet war die Hühnerrasse ursprünglich auf dem Gebiet des heutigen Slowenien und in Teilen der heutigen Steiermark. Die Rasse der Altsteirer wurde durch gezielte Kreuzung mit ausgewählten anderen Rassen aus dem alten Steirischen Huhn herausgezüchtet. Die Bezeichnung „Altsteirer“ wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlich. Eine Standardisierung durch Geflügelzüchter führte nach dem Zweiten Weltkrieg zu dem Verlust der ursprünglichen Farbenvielfalt. Deshalb sind heute nur noch die Farbschläge weiß und wildbraun anerkannt. Heute steht das Altsteirerhuhn auf der Liste der bedrohten Haushuhnrassen und besonders der weiße Farbschlag wird zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten gezählt.

Züchter*innen

Daniel Öschlberger
Huttich 2
5201 Seekirchen
daniel@zachhiesenhof.at
Tel.: +43 6212 7088

Kategorien
Australien blau-gesäumt schwarz weiß Zweinutzung

Australorp

Steckbrief

  • Herkunftsland: Australien
  • Farbschläge: weiß, schwarz, blau-gesäumt
  • Eigenschaften: robust, zutraulich, friedlich, geeignet für Anfänger, sehr mastfähig, wetterhart, pflegeleicht, frühreif
  • Gewicht Henne: 2,0-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 190-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: hellbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Australorp-Hühner werden als aktiv, aber sanftmütig und friedlich beschrieben. Mit ihrer ruhigen Art fassen sie im Vergleich zu anderen Rassen schnell Vertrauen zu Menschen. Daher werden sie gerne als Haustiere gehalten und sind auch ideal für Anfänger*innen und Kinder. Da Australorps meist ein relativ hohes Gewicht aufweisen, ist aber vor allem für Kinder die Zwergversion wahrscheinlich noch besser geeignet. Durch ihre ausgesprochen friedliche Art vertragen sich bei dieser Rasse meist auch die Hühner untereinander sehr gut. So lassen sich oftmals sogar mehrere Junghähne gleichzeitig aufziehen, ohne dass es zu größeren Streitereien kommt. Grundsätzlich krähen die Hähne im Vergleich zu anderen Rassen wenig.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Australorps-Henne

Trotz ihrer Sanftmütigkeit können Australorp-Hühner auch sehr lebhaft und aktiv werden. Deshalb sollte ihnen ausreichend Platz im Freien zur Verfügung gestellt werden. Grundsätzlich sind die Ansprüche dieser Rasse an ihre Umgebung aber nicht sehr hoch. Solange ausreichend Freiraum vorhanden ist, sind Australorps sehr genügsam und teilen sich ihre Fläche sehr friedlich.
Da es sich um eine sehr robuste Rasse handelt, können die Hühner auch bei tiefen Temperaturen draußen bleiben. Allerdings muss selbstverständlich immer freier Zugang zum Stall gewährleistet werden. Australorps gewöhnen sich besonders stark an ihre Umgebung und bleiben gerne im vertrauten Bereich.

Ausgewachsene Australorp-Hühner können aufgrund ihres hohen Gewichts nicht gut fliegen. Außerdem ist bei Hühnern dieser Rasse kein großer Drang festzustellen, aus dem Gehege zu entfliehen. Daher reicht eine Zaunhöhe von ca. 1,30m. Vorsicht ist allerdings bei den Jungtieren geboten: Diese weisen ein geringeres Gewicht auf und können noch relativ gut fliegen. Hier sollte die Höhe des Zauns also mindestens 1,80m betragen.

Futter

Wie schon vorhin erwähnt, verbringen Australorp-Hühner gerne Zeit im Freien und scharren dabei fleißig im Boden, um Futter zu finden. Wird den Hühnern also ausreichend Auslauf gewährt, muss in der warmen Jahreszeit nicht unbedingt zugefüttert werden. Aufgrund ihrer hohen Mastfähigkeit nehmen die Australorps ihre Nahrung aber sehr schnell auf. Wird also trotzdem zugefüttert, muss darauf geachtet werden, dass keine Verfettung auftritt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Australorp-Hühner können als typische Vertreter einer Zweinutzungsrasse bezeichnet werden. Gute Mastfähigkeit, hohe Qualität des Fleisches und eine optimale Legeleistung sorgen für eine hohe Wirtschaftlichkeit. Besonders bei Selbstversorgern und kleinen Betrieben ist diese Rasse daher sehr beliebt. Vor allem die Eierproduktion ist außergewöhnlich: Australorps legen bis zu 200 Eier pro Jahr, die relativ groß sind und ungefähr 55g wiegen.

Küken

Grundsätzlich ist der Trieb zum Brüten bei Australorp-Hühnern nicht sehr stark ausgeprägt. Entschließt sich allerdings eine Henne zur Brut, sorgt sie sehr verantwortungsbewusst für ihren Nachwuchs. Australorp-Küken sind meist sehr aktiv und erkunden schon bald unter der liebevollen Aufsicht der Glucke ihre Umgebung. Auch die jungen Hühner brauchen genügend Fläche zum Scharren, hierfür kann auch ein Sandbad eingerichtet werden. Das Geschlecht der Küken zu bestimmen, stellt sich bei dieser Rasse als besonders schwer heraus. Erst nach einigen Wochen werden die Kämme und Kehllappen bei den Hähnen erkennbar. Da diese Rasse als frühreif gilt, können die weiblichen Tiere meist schon nach 5 oder 6 Monaten Eier legen.

Aussehen und Farbschläge

Australorps-Henne

Zu Beginn, als die Rasse der Australorps um 1920 in Australien gezüchtet wurde, gab es wohl nur die schwarze Färbung. Hühner dieses Farbschlags weisen tiefschwarzes Gefieder mit grünem Schimmer auf. Auch der Schnabel und die Augen sind schwarz. Nur Kamm, Gesicht, Kinn- und Ohrlappen sollten tiefrot gefärbt sein. Im Lauf der Zeit wurden aber Hühner mit weiteren Farbschlägen gezüchtet, sodass heute folgende als anerkannt gelten:

  • schwarz
  • weiß
  • blau-gesäumt

Bei Hühnern des weißen Farbschlags ist das gesamte Gefieder reinweiß, der Schnabel ebenfalls weiß bis bläulich. Blau-gesäumte Australorps weisen einen dunklen, bläulich schimmernden Farbton des Gefieders auf. Zudem lässt sich auf den Federn ein blauer Saum erkennen und der Schwanz ist dunkelblau.

Grundsätzlich kann ein eher gedrungener, massiger Körperbau als charakteristisch für diese Rasse bezeichnet werden. Typisch sind auch die vorgewölbte Brust und der kräftige, gebogene Schnabel. Die Köpfe der Tiere sind eher schmal und die Gesichter nicht mit Federn bedeckt. Besonders ist auch der aus vier bis sechs Zacken bestehende Kamm, der eine gleichmäßige Form aufweist. Die Läufe sind bei Australorps nicht mit Federn bedeckt.

Herkunft

Die Australorp-Rasse entstand in den 1920er-Jahren in Australien. Welche Rassen als Stammrassen verwendet wurden, steht nicht ganz fest. Vermutlich wurde aber mit Orpingtons und amerikanischen Croad-Langschan gezüchtet. Zunächst existierten, wie schon oben erläutert, nur Hühner mit schwarzem Farbschlag. Aufgrund der hohen Wirtschaftlichkeit und guten Eigenschaften wurden die Australorps schnell zu einer beliebten und weit verbreiteten Rasse. In den USA wurde diese neue Rasse schon 1929 offiziell anerkannt, in den deutschsprachigen Raum kam sie in den 50er-Jahren. Bis heute werden die Australorps als sehr legefreudige und mastfähige Hühner wegen ihrer Wirtschaftlichkeit geschätzt. Aber auch als Haustiere haben sie aufgrund ihrer friedlichen und zutraulichen Art große Verbreitung gefunden.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Kategorien
gesperbert USA Zweinutzung

Amrock

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: gestreift
  • Eigenschaften: robust, frühreif, zahm, freundlich, geeignet für Anfänger, familienfreundlich
  • Gewicht Henne: 2,5-3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 58 g
  • Eierschalenfarbe: braun bis bräunlich gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Amrock-Hühner stammen ursprünglich aus der Stadt Plymouth (USA) und waren schon ab 1849 bekannt, allerdings noch unter dem Namen „Barred Rocks“, der auf die Zeichnung des Gefieders anspielt. Wie die Plymouth Rocks wurden auch Amrocks aus Dominikanern, Javahühnern und Cochins erzüchtet. Für lange Zeit wurden sie lediglich als Wirtschaftshühner gezüchtet.
Als sie im Jahr 1948 nach Deutschland kamen, wurde versucht, die wirtschaftlichen Eigenschaften zu erhalten und gleichzeitig die äußeren Eigenschaften zu optimieren. Durch diese Entwicklung kamen ab den 1950er-Jahren die Hybridhühner auf. Allerdings verlor die Wirtschaftsrasse innerhalb von Jahren ihre Wirtschaftlichkeit, weshalb Zuchtschwerpunkt entweder Rassetyp oder Ausstellungshuhn wurde.

Haltung

Amrocks sind ruhige und freundliche Hühner, die auch sehr gut mit anderen Tieren – ganz gleich welcher Art und Rasse – auskommen. Sie werden auch sehr schnell handzahm, womit sie sich auch für den größeren Hühnerhof, aber auch für Familien mit Kindern sehr gut eignen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Amrocks können im Garten gehalten werden, ohne auf allzu hohe Umzäunungen setzen zu müssen. Sie sind nämlich schlechte Flieger, womit ein Zaun mit einer Höhe von 1,40 m ausreichend ist. Der Auslauf sollte jedoch genug Versteckmöglichkeiten wie Hecken oder Büsche bieten, damit die Hühner vor Greifvögeln geschützt sind.

Es ist zudem wichtig, Amrocks nicht zu überfüttern, da sie vor allem im höheren Alter zur Verfettung neigen. Das wirkt sich schlecht auf die Legeleistung aus. Daher benötigen Amrocks auf jeden Fall genügend Auslauf. Wenn sie diesen bekommen, suchen sie sich in warmen Jahreszeiten den Großteil ihrer Nahrung selbst. So erhalten sie genügend Nährstoffe und Vitamine, was die Ei-Qualität verbessert. Dann muss auch nur mehr ergänzend zugefüttert werden. Eine reine Haltung im Stall ist jedoch nicht zu empfehlen.

Futter

Haben die Hühner im Freien nur wenig Erfolg bei der Futtersuche, können sie mit passenden Gemüse- bzw. Essensresten aus dem Haushalt gefüttert werden. Wenn die Tiere ausgewogen ernährt sind, bleiben sie gesünder und benötigen auch weniger Hühnerfutter. Das entspricht 100 g Hühnerfutter pro Tag bzw. in der Lege-Saison 100 g Legemehl.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Beim Amrock handelt es sich um ein ausgezeichnetes Wirtschaftshuhn. Die Hennen legen bis zu 220 Eier in ihrem ersten Legejahr, diese wiegen jeweils ca. 58 bis 60 g. Auch in den Folgejahren legen die Amrock-Hennen fleißig. Im zweiten und sogar noch dritten Jahr sind bis zu 200 Eier pro Jahr bei sorgfältiger Haltung möglich.

Mit ihrem schweren Schlachtkörper weisen Amrock-Hühner feines und wohlschmeckendes Fleisch auf. Zudem sind die Küken sehr frohwüchsig und die Tiere sind hervorragend beim Futterverwerten.

Somit stellen Amrocks eine ideale Zweinutzungsrasse dar.

Küken

Amrock-Küken haben eine Kennfarbe. Das heißt, dass sich gleich nach dem Schlüpfen das Geschlecht feststellen lässt. Diese Unterschiede zeigen sich wie folgt:

Henne

  • kleiner bis größerer geschlossener Kopffleck
  • dunkle Läufe mit hellen oder dunklen Füßen

Hahn

  • größerer, zerfaserter Kopffleck
  • hellere Läufe und Füße

Farbschläge

Anders als beim Plymouth Rock gibt es Amrocks nur in einem Farbschlag, nämlich gestreift bzw. gesperbert. Das Sperber-Muster bildet sich aus einer mehrfachen Querstreifung einzelner Federn, Grundfarbe ist dabei das scharf abgegrenzte Schwarz.

Amrock Hahn und Hennen

Züchter*innen

Deutschland:
Martin Kathmann
Calhorner Kirchweg 6
49632 Essen (Oldenburg)
martin.kathmann@gmx.de
Tel.: 05434 / 2046

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Österreich:
Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836