Steckbrief
- Herkunftsland: Spanien
- Farbschläge: gelb mit schwarzem/blauem/weißem Schwanz, weiß
- Eigenschaften: robust, lebhaft, hitzeempfindlich, kältebeständig
- Gewicht Henne: ca. 1,7-2,3 kg
- Gewicht Hahn: ca. 2,4-3 kg
- Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
- Eiergewicht: ca. 60 g
- Eierschalenfarbe: rotbraun
Haltung
Verhalten
Bei Empordanesa-Hühnern handelt es sich um eine im deutschen Sprachraum eher seltene Rasse. Die Tiere dieser alten katalanischen Landrasse sind lebhaft und robust. Sie beeindrucken mit ihrem eleganten und stolzen Auftreten und erfreuen Halter*innen mit einer guten Legeleistung. Empordanesa-Hühner schätzen ausreichend Platz und Freiraum. Die unabhängigen Tiere bauen zu Menschen meist keine enge Beziehung auf und bleiben distanziert. Es handelt sich daher nicht um Schoßhühner oder Tiere für Familien mit kleinen Kindern. Bei vielen Züchter*innen und Hobbyhalter*innen sind diese Hühner jedoch sehr beliebt. Das ansprechende Aussehen der Hühner macht sie zu idealen Ausstellungstieren. Mit ihrer aktiven und aufgeweckten Art sind Empordanesas zudem faszinierend zu beobachten.
Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs
Grundsätzlich stellen Empordanesa-Hühner keine allzu hohen Ansprüche an ihre Umgebung. Zu beachten ist jedoch, dass die agilen Tiere viel Platz benötigen. So sollte ihnen ein möglichst großer Freilauf zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund ihres relativ geringen Gewichts zeichnen sich Hühner dieser Rasse durch eine hohe Flugfähigkeit aus. Wichtig ist daher, das Gehege gut abzusichern und eine ausreichend hohe Umzäunung zu errichten. Sonst würden die Tiere davonfliegen.
Empordanesas können außerdem als robuste Hühner beschrieben werden. Auch bei tiefen Temperaturen halten sie sich gerne im Freien auf, weshalb die Tiere auch in der kalten Jahreszeit ihren Auslauf bekommen sollten. Nicht vergessen werden sollte allerdings, dass Empordanesas trotz ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Kälte sehr hohe Temperaturen nicht gut vertragen. Zu starke Sonneneinstrahlung sollte daher vermieden werden. Aus diesem Grund sollten Halter*innen stets ausreichend schattige Plätze im Freilauf errichten. Bei großer Hitze ziehen sich die Hühner gerne unter Bäume oder Büsche zurück.
Futter
Empordanesa-Hühner gelten als fleißige Futtersucher. Die Tiere sind ständig in Bewegung und scharren eifrig nach Futter. Werden ihnen ausreichend Freiflächen sowie Nahrungsquellen zur Verfügung gestellt, ist daher nur wenig Zufütterung notwendig. Bei der Fütterung der Empordanesas gibt es nichts Spezielles zu beachten. Die Ansprüche der Tiere unterscheiden sich nämlich nicht von denen anderer Rassen.
Wirtschaftlichkeit und Legeleistung
Hühner dieser Rasse werden wegen ihres hübschen Aussehens, aber auch wegen ihrer guten Legeleistung gehalten. Im ersten Legejahr können Halter*innen mit 180 oder mehr Eiern rechnen. Die Eier wiegen etwa 60 Gramm und sind recht groß. Besonders die Färbung zeichnet die Eier der Empordanesa-Hennen aus: Die Schalen erscheinen in einem sehr dunklen Rotbraun. Häufig findet sich zudem ein bläulicher Schimmer auf der Oberfläche.
Küken
Empordanesa-Hennen gelten als fürsorgliche und bemühte Mütter, die sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern. Der Bruttrieb ist bei den Hühnern dieser Rasse jedoch nicht sehr stark ausgeprägt. Am häufigsten wird daher in der Zucht auf künstliche Brut gesetzt. In der Regel funktioniert das Brüten mit einer Brutmaschine problemlos. Bei einem Verhältnis von einem Hahn zu zehn Hennen ist in der warmen Jahreszeit mit einer Fruchtbarkeitsrate der Eier von etwa 90% zu rechnen. Ungefähr 70% der befruchteten Eier bringen schließlich durchschnittlich gesunde Küken hervor. Der Nachwuchs ist robust und sehr aktiv. Zudem wachsen die Küken schnell. Im Alter von etwa vier bis fünf Monaten erreichen die jungen Hühner die Geschlechtsreife. Somit können sich die Halter*innen schon nach weniger als einem halben Jahr über frische Eier freuen.
Aussehen und Farbschläge
Empordanesa-Hühner zeichnen sich durch eine selbstbewusste und elegante Haltung aus. Der walzenförmige Rumpf und der breite Rücken entsprechen der robusten Landhuhnform. Den mittellangen Schwanz trägt der Hahn offen. Männliche und weibliche Tiere weisen eine breite und tief liegende Brust auf. Der Bauch dagegen ist bei den Hennen fülliger und deutlicher ausgeprägt als bei den Hähnen.
Auf dem rundlichen Kopf der Empordanesa-Hühner findet sich der charakteristische Kamm der Rasse: Am Kammende wachsen aus der Kammfahne ein oder zwei Zacken heraus. Wird der Kopf von hinten betrachtet, erscheint der Kamm kreuzartig abgeschlossen. Dieser Kreuzabschluss wird im Spanischen „Clavel“ genannt. Bei den Hennen kann der Stehkamm am Ende etwas zur Seite geneigt sein. Das Gesicht weist ebenso wie die Kehllappen eine intensive rote Färbung auf. Der eher kurze Schnabel ist gelb- bis hornfarben und zeigt eine nur leichte Biegung. Die Augen der Empordanesa-Hühner sollten in einem Orangerot erscheinen.
Bei allen drei Formen des gelben Farbschlags zeigen Hahn und Henne annähernd die gleiche Färbung. Während der Großteil des Körpers in einem reinen Gelb gehalten ist, weist der Schwanz je nach Typ eine schwarze, blaue oder weiße Färbung auf. In Deutschland sind folgende Farbschläge zugelassen:
- gelb mit
- schwarzem Schwanz
- blauem Schwanz
- weißem Schwanz
- weiß
Herkunft
Empordanesa-Hühner stammen ursprünglich aus Spanien. Um das Jahr 1920 wurde diese alte Landrasse in der katalanischen Region Empordà entdeckt. An der Landwirtschaftsschule in Barcelona züchteten Professoren wie etwa Pere Màrtir Rossell i Vilar diese Rasse weiter. In der Nachkriegszeit ging die Zahl der Empordanesa-Hühner stark zurück. Die Rasse wurde für vom Aussterben bedroht erklärt. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts bemühten sich zahlreiche Züchter*innen und Vereine um die Erhaltung der Rasse. Seit 1999 sind Empordanesa-Hühner in Deutschland zugelassen. Heute gilt diese Rasse als selten und ist im deutschsprachigen Raum recht wenig bekannt.
Züchter*innen
Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836