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Belgien schwarz silber-wildfarbig weiß Zierhuhn

Ardenner

Thomon / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

  • Herkunftsland: Belgien (Ardennen)
  • Farbschläge: schwarz, weiß, gold- und silberhalsig-schwarz, wildfarbig, silber-wildfarbig, golden- und silbern-lachsfarbig
  • Eigenschaften: kälteunemfindlich, frühreif, robust, zutraulich
  • Gewicht Henne: 1,5-1,75 kg
  • Gewicht Hahn: 1,75-2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 190 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 60 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das Ardenner Huhn ist ein sehr aktives Huhn, das gerne seine Nächte in den Bäumen verbringt und viel Auslauf benötigt. Außerdem zeigt es Freude am Scharren. Es fällt durch seine besonderen Läufe, sowie seine Gesichtshaut auf. Handzahm wird es selten. Trotzdem ist es kein scheues Huhn und wird bei artgerechter Haltung recht zutraulich.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Da dieses Huhn ursprünglich aus dem Ardenner Wald stammt und noch einiges von dem Verhalten in dieser Umgebung in sich trägt, sollte man es nicht in einen Hühnerstall mit kleinem Gehege stecken. Ardenner Hühner können sehr gut für sich selber sorgen und sind äußerst robust sowie vital. Man sollte ihnen daher gänzlich freien Auslauf zur Verfügung stellen. Den Tag verbringen sie dann mit Scharren und nächtigen hoch oben in den Bäumen. Sie sind außerdem ausgezeichnete Flieger.

Futter

Aufgrund ihres „wilden“ Verhaltens stellen Ardenner in Bezug auf ihr Futter auch keine Ansprüche. Bei ausreichender Freifläche suchen sie sich den Großteil ihres Futters selbst.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Die Ardenner Hühner warten mit einer sehr guten Legeleistung von etwa 190 großen Eiern im Jahr auf. Mit ihnen kann man sich sicher sein, Eier von freilaufenden Hühnern zu bekommen.

Küken

Die Zucht mit dem Ardenner Huhn gestaltet sich schwer. Wie bei allen Legerassen wurde schon frühzeitig versucht, den Bruttrieb durch Züchtung zu zerstören. Heute ist es allerdings möglich, sich die bereits befruchteten Eier im Internet zu bestellen.

Aussehen und Farbschläge

Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • schwarz
  • weiß
  • gold- und silberhalsig-schwarz
  • wildfarbig, silber-wildfarbig
  • golden- und silbern-lachsfarbig

Der Ardenner ist ein schlankes Huhn mit leichtem, athletischem Körperbau. Dies wird durch die eng anliegend getragenen Flügel und die langgestreckte Körperform verstärkt.

Der Hahn trägt einen tief getragenen Schwanz. Die Henne wartet ebenfalls mit einem gut befiederten Hinterteil auf. Es gibt jedoch auch eine Variante des Ardenners, die keinen Schwanz hat. Dies ist für belgische Hühner nicht ungewöhnlich.

Den Kopf ziert ein Einzelkamm. Das Gesicht sowie die Kehl- und Ohrlappen sind rot. Die Läufe und Schnäbel sind sehr dunkel gefärbt.

Herkunft

Das Ardenner Huhn ist die älteste Hühnerrasse Belgiens. Wie der Name vermuten lässt, stammt es aus den Waldgebirgen der Ardennen. In Belgien war es immer schon als robustes Landhuhn mit guter Legeleistung bekannt. Aus welchen Rassen sich der Ardenner entwickelt hat, ist jedoch bis heute unbekannt.

Nach dem ersten Weltkrieg, im Zuge der Industrialisierung der Hühnerzucht und der Konditionierung von Hühnern auf enorme Legeleistungen, konnte der Ardenner mit den modernen Hybridrassen nicht mehr mithalten. Heute ist er als Rasse für Hühner-Liebhaber*innen in ganz Europa verbreitet.

Züchter*innen

Ardenner-Bruteier gibt es im Internet zu kaufen:

https://www.landwirt.com/Kleinanzeigen/angebote-Bruteier,741.html

https://www.tieranzeigen.at/suche/gefluegel-bruteier

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Belgien Eier gold silber

Brakel

Steckbrief

  • Herkunftsland: Belgien
  • Farbschläge: silber, gold
  • Eigenschaften: robust, geeignet für Anfänger, scheu, lebhaft, frühreif
  • Gewicht Henne: 1,75-2,25 kg
  • Gewicht Hahn: 2,20-2,75 kg
  • Legeleistung: 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Brakel gelten als aktive und temperamentvolle Hühner. Sie sind auch gerne beschäftigt und freuen sich daher über eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung. Außerdem sind Tiere dieser alten Haushuhnrasse robust und relativ genügsam. Aufgrund der geringen Ansprüche an ihre Haltung sind diese Hühner für Anfänger*innen geeignet. Bei guter Pflege fassen Brakel auch schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und werden teilweise zutraulich. Schoßhühner sind die Tiere dieser Rasse jedoch keine: Sie bleiben scheu und werden nicht gerne angefasst oder gestreichelt. Für Familien mit kleinen Kindern oder Haushalte mit quirligen Hunden ist diese Rasse daher nicht ideal.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Brakel-Huhn im Stall

Da Brakel-Hühner sehr vital und neugierig sind, sollten Halter*innen ihnen einen umfangreichen Freilauf gönnen. Ideal wären ein großes Gehege oder Freilaufhaltung. Zudem sollten die Freiflächen viele Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hühner bieten. Bei ausreichend Auslauf werden Brakel auch zu fleißigen Futtersuchern. Deshalb kann die Zufütterung in der warmen Jahreszeit verringert werden.

Zu bedenken ist, dass die Hühner dieser Rasse als gute Flieger gelten. Hühnerhalter*innen sollten daher eine ausreichend hohe Umzäunung planen oder die Überspannung des Geheges mit einem Netz in Erwägung ziehen. Brakel werden in Belgien gerne freilaufend in Gärten gehalten und als Kompostaufbereiter eingesetzt. Die Hühner scharren selbst nach Futter, fressen und verwerten Küchenabfälle. Daher ist es wichtig, Beete zu umzäunen, damit die aktiven Tiere diese nicht gleich umgraben. Brakel sind gut an raue Wetterverhältnisse angepasst. Deshalb halten sie sich auch in den Herbst- und Wintermonaten gerne im Freien auf.

Futter

Wie bereits angesprochen, gelten Brakel als aktive Futtersucher. Bei ausreichend großen Freiflächen ist keine starke Zufütterung notwendig. Wichtig ist, stets das Gewicht der Hühner im Blick zu behalten. So kann die Ernährung optimal gestaltet werden. Bei zahlreichen Nahrungsquellen im Auslauf sollten Besitzer*innen die Menge an Zusatzfutter anpassen. Brakel-Hühner legen nämlich schnell an Masse zu und eine Verfettung kann zu einer Einschränkung der Legeleistung führen. Umgekehrt sollten Halter*innen dieser Rasse in den Wintermonaten genügend kräftigendes Futter anbieten, um die Legeleistung der eigentlich nicht typischen Winterleger anzuregen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Brakel-Hühner gelten in erster Linie als Legerasse. Die ausgesprochen gute Legeleistung mit 180 bis 200 Eiern pro Jahr macht diese Rasse wirtschaftlich attraktiv. Die Eier weisen eine weiße Schalenfarbe auf und sind mit 55 g relativ groß und schwer. Zudem sind Brakel-Hennen frühreif und erfreuen die Halter*innen bereits nach 4 bis 5 Monaten mit den ersten Eiern. Auch wenn das Brakel-Huhn nicht als Zweinutzungsrasse beschrieben wird, zeichnet es sich durch eine besondere Fleischqualität aus. Das Fleisch der schnell an Gewicht zulegenden Tiere ist sehr hell und zart. Vor allem in Belgien gilt es als Delikatesse.

Küken

Nur äußerst selten werden Brakel-Hennen brütig. Wer sich also Nachwuchs wünscht, sollte auf Brutapparate oder Leihhennen zurückgreifen. Die Eier sind für die Kunstbrut optimal geeignet, weshalb die natürliche Nachzucht meist problemlos gelingt. Die Küken sind nach dem Schlupf schnell vital und robust. Zudem wachsen die Kleinen schnell und bilden bald ihr Gefieder aus.

Aussehen und Farbschläge

Brakel-Hahn

Am weitesten verbreitet sind heutzutage immer noch Brakel-Hühner der Farbschläge silber und gold. Diese ursprünglichsten Typen werden in fast allen Ländern, in denen diese Rasse gehalten wird, anerkannt. Mittlerweile gibt es jedoch auch weitere Farben, die in unterschiedlichen Ländern gezüchtet werden. Folgende Farbschläge sind somit bekannt:

  • gold
  • silber
  • chamois (gelb-weiß-gebändert)
  • blau
  • weiß
  • schwarz
  • weißgeblümt

Brakel-Hühner verfügen über einen charakteristischen Landhuhn-Körper. Sie sind schlank und weisen eine breite Brust sowie ausladende Bauchpartien und einen vollen Hinterleib auf. Schon an diesen körperlichen Merkmalen lässt sich auf die gute Legeleistung der Rasse schließen. Auffällig ist zudem die dunkle Pigmentierung der Hühner im Bereich des Kopfes. Die Iris dieser Rasse weist eine dunkelbraune bis schwarze Färbung auf. Auch die Bereiche um die Augen sowie der Kamm der Hennen ist mit einer purpurnen Färbung besonders dunkel. Die Ohrlappen der Brakel-Hühner sind reinweiß. Außerdem ist auf dem mittelgroßen Kopf dieser Rasse ein Einfachkamm mit 5 bis 6 Zacken zu finden. Charakteristisch für Brakel-Hühner ist zudem der lange Schwanz, der eine üppige Befiederung aufweist und meist aufrecht getragen wird.

Herkunft

Brakel werden zu den ältesten Haushuhnrassen überhaupt gezählt. Die genaue Herkunft dieser Tiere ist jedoch nicht vollständig geklärt. Eventuell wurden ihre Vorfahren bereits im 16. Jahrhundert über die Türkei aus dem Osten nach Westeuropa gebracht. Fest steht, dass die Rasse in Westeuropa aus Landhühnern erzüchtet wurde. Vermutet wird auch eine Verwandtschaft mit dem französischen Bressehuhn. In der namensgebenden belgischen Stadt Niederbrakel wurde im Jahr 1989 der erste Züchterverein für diese Rasse gegründet. Auch zahlreiche Varianten wurden vor allem in Belgien erzüchtet. So etwa die Schwarzkopf-Brakel-Hühner, die auch als Zottegemer-Hühner bekannt sind. Heute sind Brakel-Hühner allerdings selten geworden und stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen.

Züchter*innen

Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de