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Seidenhuhn

Steckbrief

  • Herkunftsland: unklar
  • Farbschläge: schwarz, weiß, rot, gelb, perlgrau, blau, splash, gesperbert, weiß-schwarz-gefleckt, wildfarbig, silber-wildfarbig
  • Eigenschaften: geeignet für Anfänger, zutraulich, kälteunempfindlich, friedlich, langlebig
  • Gewicht Henne: 1,1-1,4 kg
  • Gewicht Hahn: 1,4-1,7 kg
  • Legeleistung: 80-100 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 40 g
  • Eierschalenfarbe: hellbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Das Seidenhuhn gilt als freundliches und zutrauliches Tier. Die Hühner fassen schnell Vertrauen zu ihren Halter*innen und lassen sich sogar hochheben und streicheln. So ist die handzahme Rasse für Familien mit Kindern geeignet. Auch untereinander sind diese Hühner sehr verträglich. Seidenhühner sind sehr gesellig und freuen sich über Kontakt zu anderen Tieren der gleichen Rasse und zu Menschen. Zudem gelten Seidenhühner als ideale Tiere für Anfänger*innen. Abgesehen von einigen wichtigen Punkten, die beachtet werden müssen, ist die Haltung dieser Hühner recht unkompliziert. So benötigen Seidenhühner im Vergleich zu anderen Rassen wenig Platz. Eine Haltung im Garten ist daher meist problemlos möglich. Besonders ist auch die hohe Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Seidenhuhn Hahn im Freilauf (Foto: Jessica Jonik)

Bei der Gestaltung des Geheges gibt es einige Dinge zu beachten. Seidenhühner kommen, wie bereits erwähnt, auch mit einer relativ kleinen Fläche gut aus. Wie bei allen Rassen gilt natürlich: Je größer der Freilauf, desto besser. Regen und Feuchtigkeit tun Seidenhühnern nicht gut. In dem speziellen Gefieder der Rasse setzen sich Schlamm und Nässe fest. So finden Parasiten ideale Bedingungen vor. Auch für andere Erkrankungen, wie beispielsweise die Mareksche Lähme, sind Seidenhühner bei unzureichender Hygiene anfällig. Der Freilauf der Hühner sollte somit nicht verschlammen. Außerdem sollten die Tiere trockene Unterstände vorfinden oder sich in den Stall zurückziehen können. An Regentagen sollten Seidenhühner also besser nicht ins Freie dürfen.

Seidenhühner sind keine guten Flieger. Eine niedrige Umzäunung von ungefähr 60 cm ist ausreichend, um die Tiere im Gehege zu halten. Aus der schlechten Flugfähigkeit ergibt sich außerdem, dass die Hühner keine hohen Sitzstangen im Stall erreichen können. Bei der Planung der Unterkunft sollten Halter*innen Sitzbretter und -stangen daher tief montieren. Legenester können direkt auf dem Boden platziert werden. Stallhygiene ist besonders bei Seidenhühnern von größter Wichtigkeit. Die Einstreu sollte stets trocken und sauber sein. Ein Eindringen von Feuchtigkeit sollte verhindert werden.

Futter

Bei der Ernährung der Seidenhühner gibt es wenig Spezifisches zu beachten. Wenn im Freilauf genügend Nahrungsquellen zur Verfügung stehen, scharren die Tiere selbst gerne nach Weichfutter. Besonders Gemüsereste oder Salat sind beliebt und können im Freigehege ausgestreut werden. Aufgrund der erhöhten Vorsicht bei der Stallhygiene gilt: Übriggebliebene Futterreste sollen stets aus dem Stall entfernt werden. Den Seidenhühnern soll nur so viel Futter angeboten werden, wie sie auch tatsächlich fressen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Seidenhühner gelten als Zierhühner. Dennoch können sich Halter*innen über einige Eier freuen. Mit 80 bis 100 Eiern pro Jahr ist die Legeleistung für eine Zierrasse recht gut. Die Eier sind mit ungefähr 40 Gramm aber eher klein. Besonders an dieser Rasse ist dafür, dass es sich um Winterleger handelt. Während die meisten Eier im Winter und Frühling gelegt werden, stellt das Seidenhuhn die Eiproduktion im Sommer fast vollständig ein.

Küken

Seidenhuhn-Küken (Foto: Jessica Jonik)

Seidenhühner gelten als überaus brutfreudige Tiere. Sie werden von Züchter*innen gerne als Leihhennen zum Ausbrüten anderer Rassen gehalten. Die Hennen sind zuverlässige und bemühte Mütter und kümmern sich gut um den Nachwuchs. Die besonders flauschigen Küken sind nach dem Schlüpfen schnell robust und lebhaft. Zurückgreifen sollten Züchter*innen auf spezielles Kükenfutter. Es soll feinkörnig sein, um von den Kleinen gut mit den Schnäbeln aufgenommen zu werden. Ein runder Schopf der Küken deutet auf ein weibliches Tier hin. Junge Hähne hingegen weisen eine spitze Form des Schopfes auf. Eindeutig erkennbar ist das Geschlecht der Jungtiere jedoch erst spät mit etwa 5 Monaten.

Aussehen und Farbschläge

Seidenhuhn Henne (Foto: Jessica Jonik)

Seidenhühner werden in einer Vielfalt an Farben gezüchtet. Nicht alle Farbschläge sind in allen Ländern anerkannt. Folgende Typen sind beispielsweise bekannt:

  • schwarz
  • weiß
  • rot
  • gelb
  • perlgrau
  • blau
  • splash
  • gesperbert
  • weiß-schwarz-gefleckt
  • wildfarbig
  • silber-wildfarbig

Charakteristisch für die Rasse der Seidenhühner ist die namensgebende besondere Beschaffenheit des Gefieders. Die sehr dünne Struktur lässt an ein Fellkleid denken. Die Befiederung zieht sich hinunter bis zu den Läufen. Auffällig ist zudem die bläuliche Haut der Hühner. Diese Färbung findet sich auch am Schnabel und an den Läufen der Rasse. Ebenfalls besonders bei dieser Rasse ist das fünfte Zehenpaar. Die Körper der Seidenhühner lassen sich als klein und rundlich beschreiben. Außerdem verfügen sie über einen recht kurzen Schwanz, der mit Sichelfedern besetzt ist. Seidenhühner kommen mit und ohne Bart vor. Bei dem bärtigen Typ findet sich eine dichte Befiederung des Kopf- und Halsbereiches. Dabei werden die Kehllappen von den Federn verdeckt. Die Ohrscheiben der Rasse weisen eine türkise Färbung auf.

Herkunft

Die Herkunft der Seidenhühner konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Fest steht jedoch, dass die Rasse eine sehr lange Geschichte hinter sich hat. Bereits vor mehr als 1000 Jahren scheint es in Asien Vorläufer des Seidenhuhns gegeben zu haben. So finden sich immer wieder Aufzeichnungen über Hühner mit fellartiger Befiederung. Nach Europa gekommen sind die Hühner vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Es wird berichtet, dass die Tiere als Kreuzung zwischen Kaninchen und Huhn angepriesen wurden. Heute sind Seidenhühner als zutrauliche Rasse bei Hobbyhalter*innen und Familien beliebt. Aber auch aufgrund ihres attraktiven Äußeren züchten und präsentieren Halter*innen diese Rasse gerne.

Züchter*innen

Japanisches Seidenhuhn:
Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de

Zwergseidenhühner:
Jessica Jonik
Weigert 7
4121 Altenfelden
jessica.jonik@gmail.com
wuerms-zwergseidis.hpage.com

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

Seidenhühner:
Infanger Simon M. Sc.
Wohlfahrtsbergweg 2
4400 St. Ulrich
Tel.: +43 (0) 676 / 7044259
simon.infanger@seidenhuhn.at
www.seidenhuhn.at

Alexandra Neudecker
Nutztierarche von den 7 Hügeln
Wiesenweg 1
91466 Gerhardshofen
Tel.: 09163/7901
www.nutztierarche-von-den-7-huegeln.de

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England Fleisch gesperbert gold-wildfarben goldhalsig silberhalsig silbern-wildfarben weiß

Dorking

Steckbrief

  • Herkunftsland: England
  • Farbschläge: silbern-wildfarben, gold-wildfarben, silberhalsig, goldhalsig, gesperbert, weiß
  • Eigenschaften: ruhig, friedlich, robust, geeignet für Anfänger, mastfähig
  • Gewicht Henne: ca. 2,5-3,5 kg
  • Gewicht Hahn: ca. 3,5-4,5 kg
  • Legeleistung: ca. 140 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Der Dorking gehört zu den ältesten Haushuhnrassen. Die großen und schweren Tiere zeichnen sich durch eine gemütliche Art und keine allzu hohe Bewegungsfreude aus. Dennoch sind sie durchaus aktiv und zufrieden, wenn sie im Auslauf nach Futter scharren können. Ihr recht ruhiges und friedliches Gemüt macht sie zu angenehmen Zeitgenossen für Mensch und Tier. So vertragen sich die Hühner untereinander meist recht gut und es kommt kaum zu Streitereien oder Kämpfen.

Die großen Hühner haben zwar grundsätzlich keine hohen Ansprüche an ihre Umgebung, genügend Platz muss aber auf jeden Fall gegeben sein: Zu kleine Räume beengen Tiere dieser Rasse besonders und können sehr stressig für sie sein. Ist aber ausreichend Auslauffläche vorhanden, sind Dorkings sehr genügsam und fassen recht schnell Vertrauen zu Menschen. Wer genügend Zeit und Geduld aufwendet, kann die Hühner sogar handzahm machen. Durch ihren gemütlichen Charakter, ihre Robustheit und ihre zufriedene Art eignet sich diese Rasse auch für Anfänger*innen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Im Allgemeinen hat ein Dorking keine allzu hohen Ansprüche an seine Umgebung. Das macht die Haltung relativ unkompliziert. Vor allem die Größe der Hühner sollte aber bei der Planung des Freilaufs beachtet werden. Dorkings sind zwar, wie bereits erwähnt, gemütliche Tiere, sie sind aber froh, wenn sie sich ausreichend bewegen und nach Futter scharren können. Eine Besonderheit der Dorkings ist auch ihre hohe Mastfähigkeit und schnelle Gewichtszunahme. Dies geht mit der Gefahr einer Verfettung einher. Eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung sowie ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten stellen sich als geeignete Maßnahmen heraus, um dem entgegenzuwirken.

Dorking-Hühner können aufgrund ihres hohen Gewichts nicht fliegen. Und wenn sie ausreichend Platz und Freiraum haben, entwickeln sie auch keine hohen Ambitionen, ihr Revier zu verlassen. Insofern müssen Halter*innen keinen allzu hohen Zaun planen. Als ein aus dem oft nassen und stürmischen England stammendes Tier ist der Dorking sehr robust. Auch gegen schwierige Wetterverhältnisse sind die Tiere gut gerüstet und können meist draußen bleiben. Wie bei jeder Hühnerrasse sollte dabei immer freier Zugang zum Stall gewährleistet sein.

Futter

Wie schon erwähnt, genießen Dorkings ihre Zeit im Auslauf und gehen dort am liebsten selbst auf Futtersuche. Ihr hohes Körpergewicht und damit der relativ hohe Nahrungsbedarf machen allerdings die Zufütterung in allen Jahreszeiten notwendig. So sollte zumindest ein wenig zugefüttert werden, um die Hühner bei ihrem Wachstum zu unterstützen. Hochwertiges Futter kann dazu beitragen, dass Tiere dieser Fleischrasse schnell an Gewicht zulegen und gutes Fleisch entwickeln. Hierfür sollten Halter*innen auf ausreichend Nährstoffe, vor allem auch Proteine, achten. Da Dorkings zu Verfettung neigen, sollten sie auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung bedacht sein. Auch ausreichend Bewegung und Auslauf können Abhilfe schaffen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Der Körperbau der Dorkings macht schon deutlich: Diese Rasse wird vor allem als Fleischrasse geschätzt. Die Hühner zeichnen sich durch eine hohe Mastfähigkeit aus und bilden einen ansehnlichen Schlachtkörper. Zudem wird die Qualität des feinen weißen Fleisches dieser Tiere gelobt. Auch die Legeleistung ist mit 140 relativ großen Eiern pro Jahr recht gut, im Vergleich zu Legerassen allerdings nicht so hoch. Deshalb gelten Dorkings nicht als Zweinutzungsrasse, sondern werden vor allem des Fleisches wegen gehalten. Auch auf Ausstellungen werden die optisch ansprechenden Tiere gerne gezeigt. Ihr angenehmer Charakter macht sie zudem zu beliebten Haustieren und Hobbyhühnern. Von der Zahl her ist diese Rasse aber im Lauf der letzten Jahrzehnte immer seltener geworden.

Küken

Bei Dorking-Hennen ist ein gut ausgeprägter Bruttrieb zu erkennen. Sie brüten von selbst und zeigen sich als zuverlässige Mütter. Liebevoll kümmern sie sich um ihren Nachwuchs. Die Küken dieser Rasse sind zwar noch etwas sensibler als die älteren Tiere, wachsen aber schnell zu robusten Hühnern heran. Wie viele Fleischrassen sind auch die Jungtiere der Dorkings von Anfang an recht mastfähig, auch wenn sie etwas Zeit brauchen, bis sie vollständig ausgewachsen sind und die endgültige Größe erreichen.

Aussehen und Farbschläge

Beim Dorking handelt es sich um ein recht großes und schweres Huhn mit einem breiten Körper. Die Form des Körpers wird oft mit einem Rechteck verglichen. Auffällig sind der lange Rücken, die hohe Brust und der relativ große Kopf. Die Tiere sind mit einem roten Einzelkamm, seltener auch mit einem Rosenkamm, ausgestattet. Vor allem die Hähne dieser Rasse beeindrucken mit einer langen Befiederung an Schwanz und Sattelbehang. Es existieren verschiedenste Farbschläge, doch alle Dorking-Hühner teilen den roten Kinnlappen, Kamm und Gesichtsbereich.

Eine weitere Besonderheit ist festzustellen: Ähnlich wie die Deutschen Lachshühner zeichnen sich Dorkings durch 5 Zehen aus, anders als viele Rassen mit ihren 4 Zehen. Die unbefiederten Läufe der Dorkings sind fleischfarben, ähnlich wie die Schnäbel.

Heutzutage gibt es viele verschiedene Farbschläge der Dorkings:

  • silbern-wildfarben
  • gold-wildfarben
  • silberhalsig
  • goldhalsig
  • weiß
  • gesperbert

Besonders beliebt ist der silbern-wildfarbene Farbschlag. Die Hähne weisen hier einen weißen Hals- und Sattelbehang auf. Auch das Gefieder der Flügel erscheint in weißer Farbe. Bauch- und Brustbereich sind dagegen dunkel bis schwarz gefärbt. Die Hennen besitzen bei diesem Farbschlag graue Federn im Bereich von Schultern, Flügeln und Rücken. Bauch und Schenkel sind dunkelgrau, die Halsfedern dunkel mit weißer Säumung.

Herkunft

Dorkings gehören zu den ältesten bestehenden Haushuhnrassen. Einigkeit herrscht darüber, dass sie aus England stammen und dass die Ursprünge bis in das erste Jahrhundert v. Chr., also in die Römerzeit zurückreichen. Wie genau Dorkings gezüchtet wurden, ist nicht ganz klar. Manchmal wird dem kräftigen Huhn eine Verwandtschaft mit Riesenrassen aus Asien attestiert. Tatsächlich konnte dies aber nicht bestätigt werden.

Fest steht, dass Dorkings erst relativ spät in anderen Ländern eingeführt wurden, in Deutschland erst 1860. Dann wurden sie aber als optimale und mastfähige Fleischrasse schnell beliebt. Mittlerweile sind Dorkings recht selten geworden und werden nur noch wenig gezüchtet. Sondervereine bemühen sich, den Bestand dieser sehr alten, aber bedrohten Art wieder zu vergrößern.