Kategorien
blau-gesäumt Deutschland schwarz Uncategorized Zweinutzung

Augsburger

Steckbrief

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Farbschläge: schwarz, blau-gesäumt
  • Eigenschaften: robust, frühreif, wetterhart, gute Flugfähigkeit
  • Gewicht Henne: 2,0-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 2,3-3,0 kg
  • Legeleistung: ca. 180 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 58 g
  • Eierschalenfarbe: weiß
  • Zwergform vorhanden: ja (selten)

Haltung

Verhalten

Augsburger gelten als temperamentvolle und lebhafte Tiere, die äußerst robust und wetterhart sind. Als echte Landhühner sind sie für Halter*innen mit großen Freiflächen geeignet, die eine extensive Nutzung anstreben. Die freiheitsliebenden Hühner werden nicht sehr zutraulich, sie sind also keine Schoßhühner. Bei ausreichend Auslauf und der Haltung in eher kleineren Hühnergruppen werden sie als untereinander gut verträglich beschrieben.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Augsburger Hahn und Henne (Foto: Walter Baumann)

Abgesehen von großen Freiflächen und viel Auslauf stellt diese Hühnerrasse wenig Ansprüche an ihre Haltung. Ähnlich wie die österreichischen Sulmtaler und Altsteirer benötigen Augsburger als typische Landhühner und eifrige Futtersucher viel Platz, um auf Nahrungssuche zu gehen. Zu empfehlen ist diese Hühnerrasse keinesfalls für eine Haltung im Kleingarten, sondern besser für eine kleinbäuerliche oder extensive Nutzung. Die robusten Augsburger sind gut an raue und kühle Wetterverhältnisse angepasst, sodass sie auch im Winter gerne ihren Stall verlassen. Die Hühner dieser Rasse gelten als sehr gute Flieger und ziehen sich gerne auf Bäume zurück, die bei der Gestaltung des Freilaufs nicht vergessen werden dürfen. Falls eine hohe Umzäunung oder die Anbringung eines Netzes nicht möglich sind, kann es ratsam sein, die Flügel der Hühner zu stutzen. So lässt sich ein Wegfliegen der Tiere verhindern.

Futter

Wie bereits angesprochen, gehen Augsburgerhühner selbst gerne auf Nahrungssuche. Wenn im Freilauf genügend Nahrungsquellen zur Verfügung stehen, ist in den Sommermonaten kaum Zufütterung notwendig. Finden die Hühner im Freilauf nicht ausreichend Futter, sollten zusätzlich Kraftfutter oder Küchenabfälle in einem flachen Trog zur Verfügung gestellt werden. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass eine natürliche Ernährung über selbstgefundenes Futter das Fleisch und die Eier dieser Hühnerrasse schmackhafter machen kann.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Das Augsburgerhuhn ist eine Zweinutzungsrasse, die zur Fleisch- und Eierproduktion gehalten wird. Als frühreife Rasse legen Augsburger schon nach ca. 6 Monaten die ersten Eier und bringen im ersten Legejahr bis zu 180 Eier. Die Eier haben eine weiße Schalenfarbe, ein Gewicht von ungefähr 58 g und sind relativ groß. Altsteirer wachsen nur sehr langsam und nehmen nicht sehr rasch an Gewicht zu. Das Fleisch der Augsburger gilt dafür als sehr schmackhaft und saftig. Außerdem soll das im Vergleich zu anderen Rassen eher dunkle Fleisch einen Geschmack von Wild aufweisen.

Küken

Augsburger gelten als eher brutfaule Rasse. Wer also Küken züchten möchte, sollte unbedingt auf einen Brutkasten zurückgreifen. Sobald die Küken geschlüpft sind, sind sie schnell lebhaft und kräftig. Außerdem gelten die Augsburger-Küken als sehr frohwüchsig. Die Federn des Nachwuchses bilden sich erst nach mehreren Wochen aus. Mit dem zunächst noch zarten Flaumgefieder sind die Küken noch nicht für eine Haltung im Freien unter rauen klimatischen Bedingungen geeignet. Der Nachwuchs sollte also zunächst von den anderen Hühnern getrennt in einem separaten und gegen Wind und Feuchtigkeit geschützten Stall aufgezogen werden.

Aussehen und Farbschläge

Augsburger Hahn (Foto: Kaja Heckmann-Staroste)

Der ursprüngliche Augsburger wies eine schwarze Färbung des Gefieders mit einem grünlichen Glanz auf. Im Zuge zahlreicher Züchtungen entstanden jedoch auch weitere Farbschläge, sodass heute auch blau-gesäumte Hühner dieser Rasse zu finden sind. Die heute anerkannten Farbschläge des Augsburgers sind somit folgende:

  • schwarz mit grünem Glanz
  • blau-gesäumt

Der Körperbau des Augsburgers entspricht mit dem langgezogenen und nach unten abfallenden Rücken der typischen Landhuhnform. Die Henne weist einen fülligen Legebauch auf. Der Hahn trägt den langen Schwanz mit breiten Sicheln hoch und aufrecht. Als besonders markantes Merkmal dieser Hühnerrasse kann der außergewöhnliche Kamm genannt werden: Der sogenannte Becherkamm beginnt beim Schnabel einfach und teilt sich nach der ersten oder zweiten Zacke kronenartig. Hinten soll er dann idealerweise wieder zusammenlaufen. Auffällig ist bei den Augsburgern zudem die tiefrote Farbe von Gesicht, Kamm und Kehllappen. Die ovalen Ohrscheiben hingegen sind weiß. So stehen sie in einem Kontrast zu den dunklen Augen der Tiere.

Herkunft

Das Augsburgerhuhn wurde um etwa 1870 im Raum der namensgebenden bayrischen Stadt Augsburg erzüchtet. Obwohl es als deutsches Huhn gilt, entsprang es der Kreuzung aus dem französischen La Fléche Huhn und dem italienischen Lamotta-Huhn. Das Augsburgerhuhn gilt als einzige in Bayern erzüchtete Rasse und war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts sehr bedeutsam. Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg war jedoch ein Einbruch zu erkennen. In den 1960er-Jahren folgte ein kurzer Aufschwung. Als nicht sehr schnell wachsende Rasse wurde das Augsburgerhuhn jedoch bald von modernen Hybridrassen in den Schatten gestellt. Heute ist das Augsburgerhuhn fast ausgestorben und steht auf der Liste der gefährdeten Haustierrassen.

Züchter*innen

Josef Bischof
84097 Herrngiersdorf
Josefbischof@yahoo.de
Tel.: 0179-2198139

Walter Baumann
73527 Schwäbisch Gmünd
mail.baumann.walter@web.de
Tel.: 0151-75051020

Hannah Staroste und Kaja Heckmann-Staroste
Landsberg am Lech
Tel.: 08191-942041

Kategorien
Australien blau-gesäumt schwarz weiß Zweinutzung

Australorp

Steckbrief

  • Herkunftsland: Australien
  • Farbschläge: weiß, schwarz, blau-gesäumt
  • Eigenschaften: robust, zutraulich, friedlich, geeignet für Anfänger, sehr mastfähig, wetterhart, pflegeleicht, frühreif
  • Gewicht Henne: 2,0-2,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-3,5 kg
  • Legeleistung: ca. 190-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: hellbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Australorp-Hühner werden als aktiv, aber sanftmütig und friedlich beschrieben. Mit ihrer ruhigen Art fassen sie im Vergleich zu anderen Rassen schnell Vertrauen zu Menschen. Daher werden sie gerne als Haustiere gehalten und sind auch ideal für Anfänger*innen und Kinder. Da Australorps meist ein relativ hohes Gewicht aufweisen, ist aber vor allem für Kinder die Zwergversion wahrscheinlich noch besser geeignet. Durch ihre ausgesprochen friedliche Art vertragen sich bei dieser Rasse meist auch die Hühner untereinander sehr gut. So lassen sich oftmals sogar mehrere Junghähne gleichzeitig aufziehen, ohne dass es zu größeren Streitereien kommt. Grundsätzlich krähen die Hähne im Vergleich zu anderen Rassen wenig.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Australorps-Henne

Trotz ihrer Sanftmütigkeit können Australorp-Hühner auch sehr lebhaft und aktiv werden. Deshalb sollte ihnen ausreichend Platz im Freien zur Verfügung gestellt werden. Grundsätzlich sind die Ansprüche dieser Rasse an ihre Umgebung aber nicht sehr hoch. Solange ausreichend Freiraum vorhanden ist, sind Australorps sehr genügsam und teilen sich ihre Fläche sehr friedlich.
Da es sich um eine sehr robuste Rasse handelt, können die Hühner auch bei tiefen Temperaturen draußen bleiben. Allerdings muss selbstverständlich immer freier Zugang zum Stall gewährleistet werden. Australorps gewöhnen sich besonders stark an ihre Umgebung und bleiben gerne im vertrauten Bereich.

Ausgewachsene Australorp-Hühner können aufgrund ihres hohen Gewichts nicht gut fliegen. Außerdem ist bei Hühnern dieser Rasse kein großer Drang festzustellen, aus dem Gehege zu entfliehen. Daher reicht eine Zaunhöhe von ca. 1,30m. Vorsicht ist allerdings bei den Jungtieren geboten: Diese weisen ein geringeres Gewicht auf und können noch relativ gut fliegen. Hier sollte die Höhe des Zauns also mindestens 1,80m betragen.

Futter

Wie schon vorhin erwähnt, verbringen Australorp-Hühner gerne Zeit im Freien und scharren dabei fleißig im Boden, um Futter zu finden. Wird den Hühnern also ausreichend Auslauf gewährt, muss in der warmen Jahreszeit nicht unbedingt zugefüttert werden. Aufgrund ihrer hohen Mastfähigkeit nehmen die Australorps ihre Nahrung aber sehr schnell auf. Wird also trotzdem zugefüttert, muss darauf geachtet werden, dass keine Verfettung auftritt.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Australorp-Hühner können als typische Vertreter einer Zweinutzungsrasse bezeichnet werden. Gute Mastfähigkeit, hohe Qualität des Fleisches und eine optimale Legeleistung sorgen für eine hohe Wirtschaftlichkeit. Besonders bei Selbstversorgern und kleinen Betrieben ist diese Rasse daher sehr beliebt. Vor allem die Eierproduktion ist außergewöhnlich: Australorps legen bis zu 200 Eier pro Jahr, die relativ groß sind und ungefähr 55g wiegen.

Küken

Grundsätzlich ist der Trieb zum Brüten bei Australorp-Hühnern nicht sehr stark ausgeprägt. Entschließt sich allerdings eine Henne zur Brut, sorgt sie sehr verantwortungsbewusst für ihren Nachwuchs. Australorp-Küken sind meist sehr aktiv und erkunden schon bald unter der liebevollen Aufsicht der Glucke ihre Umgebung. Auch die jungen Hühner brauchen genügend Fläche zum Scharren, hierfür kann auch ein Sandbad eingerichtet werden. Das Geschlecht der Küken zu bestimmen, stellt sich bei dieser Rasse als besonders schwer heraus. Erst nach einigen Wochen werden die Kämme und Kehllappen bei den Hähnen erkennbar. Da diese Rasse als frühreif gilt, können die weiblichen Tiere meist schon nach 5 oder 6 Monaten Eier legen.

Aussehen und Farbschläge

Australorps-Henne

Zu Beginn, als die Rasse der Australorps um 1920 in Australien gezüchtet wurde, gab es wohl nur die schwarze Färbung. Hühner dieses Farbschlags weisen tiefschwarzes Gefieder mit grünem Schimmer auf. Auch der Schnabel und die Augen sind schwarz. Nur Kamm, Gesicht, Kinn- und Ohrlappen sollten tiefrot gefärbt sein. Im Lauf der Zeit wurden aber Hühner mit weiteren Farbschlägen gezüchtet, sodass heute folgende als anerkannt gelten:

  • schwarz
  • weiß
  • blau-gesäumt

Bei Hühnern des weißen Farbschlags ist das gesamte Gefieder reinweiß, der Schnabel ebenfalls weiß bis bläulich. Blau-gesäumte Australorps weisen einen dunklen, bläulich schimmernden Farbton des Gefieders auf. Zudem lässt sich auf den Federn ein blauer Saum erkennen und der Schwanz ist dunkelblau.

Grundsätzlich kann ein eher gedrungener, massiger Körperbau als charakteristisch für diese Rasse bezeichnet werden. Typisch sind auch die vorgewölbte Brust und der kräftige, gebogene Schnabel. Die Köpfe der Tiere sind eher schmal und die Gesichter nicht mit Federn bedeckt. Besonders ist auch der aus vier bis sechs Zacken bestehende Kamm, der eine gleichmäßige Form aufweist. Die Läufe sind bei Australorps nicht mit Federn bedeckt.

Herkunft

Die Australorp-Rasse entstand in den 1920er-Jahren in Australien. Welche Rassen als Stammrassen verwendet wurden, steht nicht ganz fest. Vermutlich wurde aber mit Orpingtons und amerikanischen Croad-Langschan gezüchtet. Zunächst existierten, wie schon oben erläutert, nur Hühner mit schwarzem Farbschlag. Aufgrund der hohen Wirtschaftlichkeit und guten Eigenschaften wurden die Australorps schnell zu einer beliebten und weit verbreiteten Rasse. In den USA wurde diese neue Rasse schon 1929 offiziell anerkannt, in den deutschsprachigen Raum kam sie in den 50er-Jahren. Bis heute werden die Australorps als sehr legefreudige und mastfähige Hühner wegen ihrer Wirtschaftlichkeit geschätzt. Aber auch als Haustiere haben sie aufgrund ihrer friedlichen und zutraulichen Art große Verbreitung gefunden.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de