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Indonesien schwarz Zweinutzung

Ayam Cemani

Ayam Cemani Henne im Käfig
Ayam Cemani Henne

Steckbrief

  • Herkunftsland: Indonesien
  • Farbschläge: schwarz
  • Eigenschaften: muskulös, scheu, kämpferisch, lebhaft, schwer zähmbar, wetterfest
  • Gewicht Henne: 1,5 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: 80 Eier / Jahr
  • Eiergewicht: 45 g
  • Eierschalenfarbe: weiß

Ursprung

Die Rasse stammt aus Java Tengah, Indonesien, und ist eine von insgesamt vier Varianten des Kedu-Huhns. Ayam Cemani Hühner (indon. Ayam = „Huhn“; Cemani = „schwarz“) gelten in Indonesien aufgrund ihrer tiefschwarzen Farbe als magische und mystische Tiere, die wahrscheinlich schon seit dem 12. Jahrhundert auch rituell eingesetzt wurden. Nach Europa kamen die Tiere erstmals im Jahr 1998 durch Jan Steverink, der die reinrassige Linie weiterzüchtete, wobei auch mit Kreuzungstieren gezüchtet wurde. Seit 2006 ist die Rasse in Deutschland anerkannt.

Aussehen

Die Hühner haben ein außergewöhnliches Aussehen durch ihre pechschwarze Farbe an Federn, Augen, Haut, Kamm, Kehllappen, Zunge, Knochen, Krallen, Fleisch und Innereien. Das ist auf eine Hyperpigmentierung (Fibromelanosis) zurückzuführen.

Ayam Cemani Hahn

Haltung

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Die Haltung von Ayam Cemani Hühnern ist anspruchsvoller, sodass sie für Anfänger*innen eher ungeeignet sind. Neben ihres robusten, aber temperamentvollen Charakters sind sie auch gute Flieger. Sie benötigen daher einen großen und sicher umzäunten Auslauf. Der Zaun sollte mindestens eine Höhe von 2,0 m aufweisen und mit einem Netz überspannt sein, sonst könnten die Tiere flüchten. Innerhalb ihres Auslaufs sollten sich genügend Versteckmöglichkeiten (z.B. Gebüsch) befinden. Außerdem hocken sie gerne in Bäumen.

Futter

Wenn der Auslauf groß genug ist, können sich Ayam Cemani Hühner hervorragend selbst versorgen und es muss nur mehr zugefüttert werden.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit sind andere Hühnerrassen unter Selbstversorger*innen begehrter. Obwohl reinrassige Ayam Cemani Hühner nur 80 Eier im Jahr legen, haben die in Europa gezüchteten Kreuzungstiere oft eine Legeleistung von 120 bis 140 Eiern pro Jahr. Ihre Legezeit beschränkt sich in Europa jedoch auf den Winter. Nach 15 bis 20 Eiern legen die Hühner eine Legepause von einigen Tagen bis zu einigen Wochen ein.

Ayam Cemani Hühner sind nicht nur äußerlich komplett schwarz, auch ihr Fleisch ist genauso dunkel. Es soll jedoch gute Eigenschaften haben, das geschmacklich dem von Wild ähnelt.

Küken

Aufgrund der Seltenheit der Rasse ist die Weiterzucht von Ayam Cemani Hühnern sehr schwierig. Vor allem in der europäischen Linie gibt es eine hohe Inzuchtrate, das wirkt sich deutlich auf die Schlupfrate der Küken aus.

Das Geschlecht der Küken ist erst frühestens nach vier Monaten erkennbar. Zu sehen ist das bei den Hähnen anhand der langen Schwanzfedern.

Farbschläge

Durch die seltene genetische Besonderheit der schwarzen Pigmentierung gibt es Ayam Cemani Hennen und Hähne nur in dieser Farbe.

Züchter*innen

Deutschland:
Rassegeflügelzucht & Bruteier Averhaus
Inh. Hendrik Averhaus
Saerbecker Weg 31
48282 Emsdetten-Hembergen
info@brutei.eu
www.brutei.eu

Österreich:
Petra Hutterer
3484 Seebarn am Wagram
Tel.: 0699/13448658
hutterer.petra@aon.at

Schweiz:
Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

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gesperbert USA Zweinutzung

Amrock

Steckbrief

  • Herkunftsland: USA
  • Farbschläge: gestreift
  • Eigenschaften: robust, frühreif, zahm, freundlich, geeignet für Anfänger, familienfreundlich
  • Gewicht Henne: 2,5-3,0 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 220 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: 58 g
  • Eierschalenfarbe: braun bis bräunlich gelb
  • Zwergform vorhanden: ja

Ursprung

Amrock-Hühner stammen ursprünglich aus der Stadt Plymouth (USA) und waren schon ab 1849 bekannt, allerdings noch unter dem Namen „Barred Rocks“, der auf die Zeichnung des Gefieders anspielt. Wie die Plymouth Rocks wurden auch Amrocks aus Dominikanern, Javahühnern und Cochins erzüchtet. Für lange Zeit wurden sie lediglich als Wirtschaftshühner gezüchtet.
Als sie im Jahr 1948 nach Deutschland kamen, wurde versucht, die wirtschaftlichen Eigenschaften zu erhalten und gleichzeitig die äußeren Eigenschaften zu optimieren. Durch diese Entwicklung kamen ab den 1950er-Jahren die Hybridhühner auf. Allerdings verlor die Wirtschaftsrasse innerhalb von Jahren ihre Wirtschaftlichkeit, weshalb Zuchtschwerpunkt entweder Rassetyp oder Ausstellungshuhn wurde.

Haltung

Amrocks sind ruhige und freundliche Hühner, die auch sehr gut mit anderen Tieren – ganz gleich welcher Art und Rasse – auskommen. Sie werden auch sehr schnell handzahm, womit sie sich auch für den größeren Hühnerhof, aber auch für Familien mit Kindern sehr gut eignen.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Amrocks können im Garten gehalten werden, ohne auf allzu hohe Umzäunungen setzen zu müssen. Sie sind nämlich schlechte Flieger, womit ein Zaun mit einer Höhe von 1,40 m ausreichend ist. Der Auslauf sollte jedoch genug Versteckmöglichkeiten wie Hecken oder Büsche bieten, damit die Hühner vor Greifvögeln geschützt sind.

Es ist zudem wichtig, Amrocks nicht zu überfüttern, da sie vor allem im höheren Alter zur Verfettung neigen. Das wirkt sich schlecht auf die Legeleistung aus. Daher benötigen Amrocks auf jeden Fall genügend Auslauf. Wenn sie diesen bekommen, suchen sie sich in warmen Jahreszeiten den Großteil ihrer Nahrung selbst. So erhalten sie genügend Nährstoffe und Vitamine, was die Ei-Qualität verbessert. Dann muss auch nur mehr ergänzend zugefüttert werden. Eine reine Haltung im Stall ist jedoch nicht zu empfehlen.

Futter

Haben die Hühner im Freien nur wenig Erfolg bei der Futtersuche, können sie mit passenden Gemüse- bzw. Essensresten aus dem Haushalt gefüttert werden. Wenn die Tiere ausgewogen ernährt sind, bleiben sie gesünder und benötigen auch weniger Hühnerfutter. Das entspricht 100 g Hühnerfutter pro Tag bzw. in der Lege-Saison 100 g Legemehl.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Beim Amrock handelt es sich um ein ausgezeichnetes Wirtschaftshuhn. Die Hennen legen bis zu 220 Eier in ihrem ersten Legejahr, diese wiegen jeweils ca. 58 bis 60 g. Auch in den Folgejahren legen die Amrock-Hennen fleißig. Im zweiten und sogar noch dritten Jahr sind bis zu 200 Eier pro Jahr bei sorgfältiger Haltung möglich.

Mit ihrem schweren Schlachtkörper weisen Amrock-Hühner feines und wohlschmeckendes Fleisch auf. Zudem sind die Küken sehr frohwüchsig und die Tiere sind hervorragend beim Futterverwerten.

Somit stellen Amrocks eine ideale Zweinutzungsrasse dar.

Küken

Amrock-Küken haben eine Kennfarbe. Das heißt, dass sich gleich nach dem Schlüpfen das Geschlecht feststellen lässt. Diese Unterschiede zeigen sich wie folgt:

Henne

  • kleiner bis größerer geschlossener Kopffleck
  • dunkle Läufe mit hellen oder dunklen Füßen

Hahn

  • größerer, zerfaserter Kopffleck
  • hellere Läufe und Füße

Farbschläge

Anders als beim Plymouth Rock gibt es Amrocks nur in einem Farbschlag, nämlich gestreift bzw. gesperbert. Das Sperber-Muster bildet sich aus einer mehrfachen Querstreifung einzelner Federn, Grundfarbe ist dabei das scharf abgegrenzte Schwarz.

Amrock Hahn und Hennen

Züchter*innen

Deutschland:
Martin Kathmann
Calhorner Kirchweg 6
49632 Essen (Oldenburg)
martin.kathmann@gmx.de
Tel.: 05434 / 2046

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Österreich:
Rudolf Haas
Gersdorfer Straße 22
8472 Straß
rudolf.haas70@gmx.at
Tel.: +43/(0)6645554836