Steckbrief
- Herkunftsland: Deutschland
- Eigenschaften: robust, zutraulich, friedlich
- Gewicht Henne: 2,0 – 2,5 kg
- Gewicht Hahn: 2,5 – 3,0 kg
- Legeleistung: ca. 160 Eier/Jahr
- Eiergewicht: 58 g
- Eierschalenfarbe: cremefarbig
- Zwergform vorhanden: Ja
Haltung
Verhalten
Das Vorwerkhuhn ist sehr friedlich und harmonisch in der Gruppe, weshalb es selten zu Zankereien kommt. Diese Tiere werden auch als zahm und zutraulich beschrieben. Da die Vögel als frühreif gelten, kann es bereits nach 5-6 Monaten zum ersten Ei kommen, über das sich der/die Züchter*in freut. Außerdem sind diese Hühner aufgrund ihres Gefieders wetterbeständig und auch robust gegen Krankheiten. Sie sind eine stattliche Erscheinung und schön anzusehen, jedoch sind sie selten brütig. Vorwerkhühner eignen sich somit für Familien und Anfänger*innen.
Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs
Das dichte Bauchgefieder vom Vorwerkhuhn ermöglicht es ihnen, auch bei weniger idealen Witterungsbedingungen ein gutes Durchhaltevermögen zu zeigen. Da die Tiere sehr agil und aktiv sind, suchen sie fleißig nach Futter im Auslauf, weshalb sie in warmen Monaten weniger davon brauchen. Sie ernähren sich im Freiland von Würmern und Insekten und sind damit für den/die Züchter*in kostengünstig. Bei ihrer Haltung sollte man auf genügend bis viel Platz für den Freilauf der Hühner achten, denn den brauchen sie.
Ihre Flugfähigkeit ist ziemlich eingeschränkt, wobei Jungtiere gerne kleinere Ziele anfliegen und ältere Vögel mehr auf festem Boden bleiben. Es empfiehlt sich daher ein Zaun von mind. 1,5 m Höhe. Dieser sollte engmaschig sein, da diese neugierigen Tiere nach Löchern suchen und gerne das Unbekannte erkunden.
Wirtschaftlichkeit und Legeleistung
Wie erwähnt ist das Vorwerkhuhn frühreif und schnellwüchsig, weshalb es nach 5-6 Monaten beginnt Eier zu legen. Die Größe der Eier kann anfangs noch besonders klein ausfallen, jedoch nach einigen Wochen auf Normalzustand sein. Die cremefarbigen Eier wiegen dann etwa 55g und die Anzahl beläuft sich auf 150 – 170 Eier jährlich und diese haben einen höheren Dotteranteil als bei anderen Rassen. Bei wenig Nahrung kann die Legeleistung nachlassen.
Doch auch für sein Fleisch ist das Vorwerkhuhn bekannt, vor allem als Brathuhn. Zwar gibt es Rassen, die mehr Fleisch oder mehr Eier bieten, jedoch sind Vorwerkhühner mehr als ausreichend für den kleinen Haushalt.
Küken
Vorwerk-Hennen glucken leider sehr selten auf natürliche Weise, dies ist aber für die Erhaltung des Stammes ausreichend. Daher lassen Halter*innen oft die Bruteier von anderen Hennen in Form einer Ammenbrut oder im Brutschrank ausbrüten.
Brütet die Vorwerk-Henne doch, führt sie den Nachwuchs zuverlässig. Küken sind schnellwüchsig und robust, jedoch sollten sie mit hochwertigem Futter ernährt werden und keinen herausfordernden Witterungsumständen ausgesetzt sein. Auch die Farbe des Gefieders unterscheidet sich von erwachsenen Hühnern, ändert sich jedoch im Alter.
Aussehen und Farbschläge
Eine Besonderheit dieser Rasse ist die gleiche Farbgebung bei Hahn und Henne. Sie unterscheiden sich lediglich bei der Intensität, die bei Hennen weniger stark ist als bei Hähnen, besonders von Halsbehang bis Sattel/Brust. Hals, Kopf und Halsbehang sind glänzend schwarz, während der Rumpf goldgelb leuchtet. Das Gesicht, der Kamm und die Kehllappen bilden einen Kontrast in Rot. Speziell sind außerdem die weißen Ohrenscheiben, die blauen Läufe und orangerote Augen. Aufgrund der bunten Farben sind Vorwerk Hühner besonders spannend anzusehen.
Beide Geschlechter erscheinen tief gestellt, schlank, muskulös und kräftig. Der Kamm steht beim Hahn aufrecht, während er bei der Henne seitlich liegt.
Herkunft
Diese deutsche Haushuhnrasse wurde um 1900 in Hamburg von Oskar Vorwerk erzüchtet und ist in ganz Europa als Zweinutzungshuhn verbreitet. Der Zweite Weltkrieg führte zu einer massiven Bestandsverminderung, die bis heute andauert, weshalb diese Hühnerrasse als gefährdete Nutztierrasse gilt.
Die 1965 anerkannte Zwergform ist ebenfalls weit verbreitet und legt durchschnittlich 140 Eier jährlich. Beide Formen sind bei der Suche nach einem/einer Züchter*in keine leichte Aufgabe, weshalb es sich oft um Kreuzungen handelt.
Züchter*innen
Mariano Zamorano
Nutztierarche Tripsrath
Annastr. 38
52511 Geilenkirchen
kontakt@nutztierarche-tripsrath.de
Tel.: 02451-4844474
www.nutztierarche-tripsrath.de
Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de