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Araucana

Araucana Huhn im Freiland
Araucana Huhn im Freiland

Steckbrief

  • Herkunftsland: Chile
  • Farbschläge: wildfarbig, weizenfarbig, schwarz-blau variierend
  • Eigenschaften: resistent, zahm, folgsam, harmonisch, Grüneierleger
  • Gewicht Henne: 1,6 – 2,0 kg
  • Gewicht Hahn: 2,0 – 2,5 kg
  • Legeleistung: ca. 170 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 50 g
  • Eierschalenfarbe: grün-blau
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Araucana-Hühner werden oft wegen ihrer friedlichen und zurückhaltenden Art geschätzt und sind in Gruppen unproblematisch. Sie gelten als aufmerksam und fleißig unter den Hühnerrassen. Sie zeichnen sich durch eine schnelle und geschickte Vorgehensweise beim Suchen der Nahrung im Freien aus. Des Weiteren werden Araucana-Hühner als zutraulich bezeichnet und eignen sich so auch als Haustiere in der Haltung. Gerne werden sie Anfängern der Hühnerhaltung empfohlen und enttäuschen mit ihrer treuen, friedsamen Art nicht.

Auch ihr Krähen wird im Allgemeinen nicht als störend empfunden, denn sie sind dafür bekannt, morgens gelegentlich laut, aber selten zu krähen und Hennen meist nur dann, wenn sie ein Ei gelegt haben. Warnen, Verteidigen, Locken und Suchen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen im Alltag. Beim Beobachten der Araucana-Hühner wird Einem durch ihre agile, neugierige und clevere Art nie langweilig.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Araucana-Hühner sind besonders pflegeleicht und schätzen den freien Auslauf tagsüber, um nach Futter zu suchen und sind ziemlich schnell in ihrer Fortbewegung. Ist eine Einzäunung nötig, sollte diese die Flughöhe der Hühner von 2,5 m überschreiten, um deren Verschwinden zu verhindern. Durch das Geschick der Tiere sind dichte Zäune zu empfehlen, denn so manches Huhn findet eine Lücke und nutzt diese.

Futter

Bei der Fütterung sollte darauf geachtet werden, dass es sich nicht um eine klebrige oder breiige Konsistenz handelt. Eine solche Ernährung kann zum Verkleben des dicht gefiederten Kopfschmucks der Hühner führen. Dies kann das unerwünschte „Federpicken“ verursachen und ist dringend zu vermeiden. In warmen Monaten finden Araucana-Hühner selbständig Nahrung im Freiland, jedoch wird Zusatznahrung empfohlen. Im Winter sind sie selbstverständlich auf externe Nahrungszufuhr angewiesen.

Flugfähigkeit

Oft wird behauptet, dass Araucana-Hühner aufgrund ihres fehlenden Schwanzes Steuerprobleme in der Höhe haben. Jedoch lässt sich sagen, dass besonders Junghühner außerordentlich hoch und weit fliegen können. Erwachsene Araucanas fliegen bis zu 4 m hohe Tannen oder andere Hindernisse an und beherrschen das problemlose Wenden in der Luft. Dennoch sollte man ihre flinke Fortbewegung auch am Boden nicht unterschätzen.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Araucana-Hühner zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie die einzigen Grünleger sind. Das bedeutet, ihre Eier sind grün, wobei diese Besonderheit häufig bei der folgenden Generation verblasst. Interessant ist, dass die Farbe der Eier mit der dominanten Verebung zu tun hat: Wenn das andere Elterntier ein Weißleger ist, so erscheinen die Eier der nächsten Generation bläulich. Wenn es sich bei dem anderen Elterntier jedoch um Braunleger handelt, so ändert sich die Eifarbe der Nachkommen zu olivgrün oder olivbraun. Die außergewöhnliche Farbe der Eier wird auf Gallensäure zurückgeführt und zieht sich bis zum Inneren durch.

Araucana-Hennen legen jährlich durchschnittlich 170-180 Eier, die ca 50 Gramm wiegen. Wintermonate bedeuten für Hennen eine Legepause, wobei es bei günstigen Bedingungen im Hühnerstall vorkommen kann, dass hin und wieder ein Ei gelegt wird.

Küken

Empfehlenswert ist das Stutzen der Federn um die Kloake, um so den Befruchtungserfolg zu begünstigen. Zwar brüten Araucana-Hennen eher selten, doch werden umso weniger Ausfälle verzeichnet. So kann man sich über robusten und pflegeleichten Nachwuchs freuen. Bei Verwendung einer Brutmaschine sollte man auf eine geeignete Wärmelampe achten. Auch der Stall soll möglichst gut auf Küken ausgelegt sein und das Futter besonders feinkörnig sein.

Es gibt jedoch ein Kriterium, das sich negativ auf Araucana-Küken auswirkt: Wenn beide Elterntiere buschige Bommeln um die Ohren aufweisen, ist eine gesunde Nachkommenschaft höchst unwahrscheinlich und kann zu genetischen Missbildungen sowie frühzeitigem Sterben führen, daher züchtet man keine reinerbigen Bommelträger.

Aussehen

Reinrassige Araucana-Hühner besitzen keine Bürzeldrüse, keine Schwanzfedern oder -wirbel, doch sie fallen durch ihren roten Erbsenkamm auf. Mischformen können jedoch über einen andersfarbigen Kamm verfügen und bilden häufig einen gewöhnlichen Hühnerschwanz aus. Als „Kaulhühner“ bezeichnet man Araucana-Hühner ohne Schwanz.

Farbschläge

Araucana-Hähne zeichnen sich durch einen vollen Sattelbehang sowie einen mittellangen Halsbehang aus und unterscheiden sich von Hennen vor allem durch geschlechtsspezifische Merkmale, aber auch eine senkrechtere Haltung. Die Zwergform der Araucana-Hühner ähnelt der Großform in besonderem Maße. Folgende Farbschläge sind anerkannt:

  • Blau-Rot (nur Großform)
  • Blau-Wildfarbig (nur Großform)
  • Blau-Goldhalsig (nur Großform)
  • Wildfarbig
  • Goldhalsig
  • Gold-Weizenfarbig
  • Blau-Weizenfarbig
  • Silberhalsig
  • Blau
  • Schwarz
  • Schwarz-Rot
  • Gesperbert
  • Weiß

Herkunft

Die Herkunft der Araucana-Hühner kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden, vermutet wird aber die Abstammung in Südamerika. Ihre Bezeichnung leitet sich von den Araukanern (Indianerstamm) ab, die sie um 1890 für sich entdeckten. Das Gebiet der damaligen Verbreitung erstreckte sich von Chile bis nach Brasilien. Interessanterweise haben Araucna-Hühner eine auffällige Ähnlichkeit mit Hühnern aus Polynesien. Für die Zucht wurden sie erst ab den 1960er Jahren populär.

Züchter*innen

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Manuel Bruckmeier
Bergham 2
84347 Pfarrkirchen
Tel.: 01 71 / 1 24 61 01
bruckmeier-manuel@web.de

Marina Längle
Hittisau
nurse_83@gmx.at
Tel.: 0664/1069725

Hohle Hüentschi
Ursenbach
www.hohlehueentschi.com

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Österreich weiß weizenfarbig Zweinutzung

Sulmtaler

Steckbrief

  • Herkunftsland: Österreich (Steiermark)
  • Farbschläge: gold-weizenfarbig, blau-weizenfarbig, silber-weizenfarbig, blau-silber-weizenfarbig, weiß
  • Eigenschaften: wetterhart, robust, zutraulich, gute Flugfähigkeit, mastfähig
  • Gewicht Henne: 2,5-3,5 kg
  • Gewicht Hahn: 3,0-4,0 kg
  • Legeleistung: ca. 180-200 Eier/Jahr
  • Eiergewicht: ca. 55 g
  • Eierschalenfarbe: cremefarben, hellbraun
  • Zwergform vorhanden: ja

Haltung

Verhalten

Sulmtaler zeichnen sich durch einen ruhigen und sanften Charakter aus. Mit ein wenig Geduld werden sie im Vergleich zu Hühnern anderer Rassen schnell handzahm. Aufgrund ihrer gutmütigen Art sind Sulmtaler auch für Anfänger*innen geeignet, sofern die Haltungsbedingungen (siehe unten) erfüllt werden. Auch untereinander sind Hühner dieser Rasse relativ friedlich. Daher können oft sogar mehrere Hähne zusammen aufgezogen werden, ohne dass es zu größeren Kämpfen kommt. Hierfür muss allerdings genügend Platz vorhanden sein. Vor allem für kleinere Gärten eignet sich auch die Zwergform gut. Zwerg-Sulmtaler benötigen nämlich viel weniger Platz und wiegen meist nur ca. 1 kg.

Platzbedarf und Gestaltung des Auslaufs

Sulmtaler-Hennen im Auslauf (Foto: Jenny Detlinger)

Grundsätzlich handelt es sich bei Sulmtalern um sehr robuste und wetterharte Hühner, die auch bei tiefen Temperaturen draußen bleiben können. Natürlich muss dabei trotzdem immer Zugang zum Stall gewährleistet sein. Hühner dieser Rasse erreichen zwar meist ein sehr hohes Gewicht, können aber im Vergleich zu anderen Rassen sehr gut fliegen. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass ein ausreichend hoher Zaun um die Fläche errichtet wird. Noch sicherer wäre bei dieser Rasse überhaupt ein überdachtes Gehege.

Trotz ihrer Robustheit stellen Sulmtaler einige Ansprüche an ihre Umgebung. So bevorzugen sie ein trockenes Klima und benötigen viel Licht und Luft. Deshalb eignet sich vor allem eine Haltung im Freien. Aufgrund des relativ hohen Bewegungsdrangs sollte pro Huhn ein Auslauf von mindestens 10 m2 zur Verfügung stehen. Noch stärker als andere Rassen fühlen sich Sulmtaler auf reinen Freiflächen wie Wiesen nicht wohl. Stattdessen bevorzugen sie Umgebungen mit genügend Versteckmöglichkeiten, weshalb sich vor allem Waldränder oder Wiesen mit vielen Bäumen eignen.

Futter

Obwohl Sulmtaler zu den schweren Hühnerrassen zählen, sind sie dafür bekannt, besonders aktiv nach Futter zu scharren. So finden sie Würmer, Insekten und Pflanzenreste im Boden. Aufgrund ihres hohen Körpergewichts und Nahrungsbedarfs wird bei Hühnern dieser Rasse zugefüttert. Geeignetes Kraftfutter wären geschrotete Hülsenfrüchte, Mais und Pellets. Entstanden ist diese Rasse übrigens in der höchst fruchtbaren Region des Sulmtals. Dort wird nämlich Mais angebaut, der die Sulmtaler schnell an Gewicht zunehmen lässt. Sulmtaler werden als besonders gute Futterverwerter beschrieben, die schnell an Körpermasse gewinnen und daher als sehr mastfähig gelten.

Wirtschaftlichkeit und Legeleistung

Sulmtaler-Hühner sind vor allem für ihr zartes, weißes Fleisch bekannt, das als Delikatesse gilt. Aufgrund der hohen Fleischqualität und Mastfähigkeit galten Sulmtaler lange Zeit als ideale Masthühner. Mittlerweile können sie als typische Vertreter einer Zweinutzungsrasse bezeichnet werden. Als fleischbetonte Rasse legen sie nämlich auch erstaunlich viele Eier, was sie vor allem bei Selbstversorgern sehr beliebt macht. Sulmtaler-Hennen legen bis zu 200 Eier pro Jahr und auch Vertreter der Zwergform zeigen eine beachtliche Legeleistung. Aber auch heutzutage gilt vor allem das Fleisch der Sulmtaler als große Besonderheit dieser Rasse, weshalb sie besonders in der Gastronomie sehr beliebt sind.

Küken

Sulmtaler-Henne und Küken (Foto: Oskar Bachinger)

Bei Sulmtaler-Hennen ist grundsätzlich kein allzu hoher Brutdrang zu erkennen. Fühlen sie sich allerdings wohl in ihrer Umgebung und treffen auf die geeigneten Bedingungen, funktioniert die Brut meist problemlos. Sulmtaler-Küken wachsen schnell und sind sehr aktiv. Aufgrund des relativ hohen Bewegungsdrangs sollten die Küken schon nach ca. 2 Wochen einen abgegrenzten Raum im Freien zur Verfügung gestellt bekommen. Ungefähr ab der 6. Woche können die jungen Hühner dann mit den anderen auf die Weide gelassen werden. Die Geschlechterbestimmung ist bei dieser Rasse sehr unkompliziert: Das Gefieder von Hahn und Henne unterscheidet sich deutlich. So kann das Geschlecht bereits nach zwei Wochen erkannt werden, wenn die Federn durchstoßen.

Aussehen und Farbschläge

Sulmtaler-Hahn und -Hennen (Foto: Oskar Bachinger)

Auch aufgrund ihres außergewöhnlichen Aussehens sind Sulmtaler sehr beliebt. Auffällig ist vor allem der Federschopf am Hinterkopf, der aber nicht wie bei anderen Rassen über die Augen hängt. Bei Vertretern des eher seltenen weißen Farbschlags unterscheiden sich Hahn und Henne optisch kaum. Nur der rote Kamm kennzeichnet hier das männliche Tier. Bei dem am weitesten verbreiteten weizenfarbigen Farbschlag sind jedoch deutliche Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen erkennbar. Das Gefieder der Henne erscheint in Beige- und Brauntönen, wobei der Hals im Vergleich zu dem eher hellen, weizenfarbigen Körper die dunkelste Färbung aufweist. Der Hahn dieser Rasse gilt aufgrund des schillernden Gefieders als besonders prachtvoll. Der Hals ist goldbraun, Rücken und Schulterbereiche ebenfalls braun und Brust, Bauch und Schwanz glänzen schwarz. Besonders ist auch der trotz des schweren Körpers feine Knochenbau, der unter anderem an den nicht befiederten, vergleichsweise dünnen Läufen erkennbar ist.

Herkunft

Sulmtaler-Hahn und -Henne (Foto: Jenny Detlinger)

Das heutige Sulmtaler-Huhn stammt aus der gleichnamigen Region in der Steiermark und kann als Nachfahre des steirischen Landhuhns bezeichnet werden. Schon im 19. Jahrhundert hatte diese Rasse einen guten Ruf und wurde vor allem an Fürstenhöfen aufgrund der hohen Fleischqualität geschätzt. Daher wurde das zarte Hühnerfleisch auch in verschiedenste europäische Länder exportiert. Um die Jahrhundertwende wurden am Wiener Kaiserhof sogar angeblich nur Sulmtaler-Kapaune verzehrt. Die Rasse wurde schon damals vor allem in tiefer gelegenen Regionen der Steiermark gehalten, wo durch Maisanbau eine geeignete Futtergrundlage bestand.

Mit den beiden Weltkriegen entstand ein Bruch in der Erfolgsgeschichte dieser Rasse. Durch die Züchtung von Hybridhühnern und dem Beginn der industriellen Fleischproduktion ging der Bestand stark zurück. Bis heute bemühen sich Züchter*innen darum, den Bestand der Rasse, die auf der Roten Liste der Haustierrassen in Österreich zu finden ist, wieder zu erhöhen. Mittlerweile erfreuen sich die Sulmtaler aber auch bei Hobbyzüchter*innen und Anfänger*innen großer Beliebtheit und werden aufgrund ihres Fleisches und ihrer guten Legeleistung geschätzt.

Züchter*innen

Daniel Öschlberger
Huttich 2
5201 Seekirchen
daniel@zachhiesenhof.at
Tel.: +43 6212 7088

Ralf Linnenkamp
Rüschfeld 226
33397 Rietberg-Varensell
Tel.: 05244-5610
www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de

Leon Bachinger
Emming 22
4892 Fornach
leonbac3u@gmail.com
Facebook: Geflügelzucht Bachinger

Jenny Detlinger
Oberwaltersdorf
Tel.: 0650 3231184

Landgut an der Lauter
Familie Heckel-Löflad
Wüstenrot
Tel.: 07194 9542121
landgut-lauter@gmx.de
www.landgut-lauter.de

Alexandra Neudecker
Nutztierarche von den 7 Hügeln
Wiesenweg 1
91466 Gerhardshofen
Tel.: 09163/7901
www.nutztierarche-von-den-7-huegeln.de