Ektoparasiten

Beschreibung

Bei Ektoparasiten bzw. Innenparasiten handelt es sich um Außenschmarotzer. Sie dringen in andere Organismen ein, die zu ihren Wirten werden, und ernähren sich von Hautsubstanzen, Blut oder Gewebeflüssigkeit. Zu den Symptomen eines Befalls gehören Schwäche durch Blutverlust, Juckreiz, Unruhe, verschlechterte Legeleistung oder im Extremfall plötzlicher Todesfall. Besonders Küken und Jungtiere können durch den Blutverlust schnell sterben.

Geläufige Ektoparasiten bei Hühnern sind Federlinge, Milben und Flöhe. Zusätzliche Vorsicht ist geboten, da Ektoparasiten zusätzlich Bakterien und Viren übertragen können.

Federlinge

Eine genaue Beschreibung der Federlinge findet sich hier.

Milben

Bei Hühnern zählen Milben zu den häufigsten Ektoparasiten. Dabei gibt es verschiedene Milbenarten. Die Rote Vogelmilbe haftet sich nur nachts im Stall an das schlafende Huhn, während sie tagsüber in Stallritzen versteckt bleibt. Die Nordische Vogelmilbe haftet dagegen ständig am Huhn. Die Kalkbeinmilbe nistet sich auf den Läufen des Huhns ein.

Anzeichen für die Rote sowie Nordische Vogelmilbe:

  • übermäßiges Sich-Scharren (durch Juckreiz)
  • zunehmende Schwäche
  • verschlechterte Legeleistung
  • Verlust an Farbe im Kamm (durch Blutverlust)
  • plötzliche Todesfälle

Anzeichen für die Kalkbeinmilbe:

  • Schuppen und Verkrustungen an Beinen
  • Juckreiz
  • Bewegungsmangel durch geschwächte Beine

Was tun?

Wenn ein Befall besteht, kann Kieselgur Abhilfe schaffen. Diese kann etwa ins Sandbad der Hühner beigemengt werden. Kieselgur bewirkt durch ihre scharfkantige Beschaffenheit, dass sich die Milben daran fatal verletzen und in Folge absterben. Kieselgur kann aber auch direkt auf die Hühner aufgetragen werden – dazu wird das Pulver auf das Gefieder gerieben. Es sollte dabei jedoch nicht in Augen und Schnabel gelangen.

Hilfreich ist auch ein spezielles Anti-Milben-Futter. Darin befinden sich diverse Öle und Kräuter, die mit ihrem intensiven Geruch sofort in die Blutbahn gelangen. Der Geruch im Blut stößt dann die Milben ab, wenn sie daran saugen wollen, sodass sie sich nicht mehr vermehren können.

Um einen Milbenbefall zu vermeiden, sind vorbeugende Maßnahmen wichtig. Eine regelmäßige Stallhygiene ist hier unerlässlich. Dazu gehört die Reinigung und Desinfizierung von Boden, Sitzstangen und Legenestern. Dabei dürfen mögliche Aufenthaltsorte der Milben nicht vergessen werden, also sämtliche Spalten, Ritzen und Löcher. Diese Stellen können danach zusätzlich mit handelsüblichem Silikon aufgefüllt werden, damit sich in Zukunft darin nichts mehr einnisten kann.

Flöhe

Der Hühnerfloh ist ein sehr ausdauernder Parasit. Die Eier können sogar langfristig in Einstreu und Nistmaterial überleben. Etwa 93 % aller Flöhe leben auf Wirten mit Haaren, doch 7 % befinden sich auf Vögeln. Sie ernähren sich vom Blut des Wirtes und hinterlassen dadurch papelartige Bissspuren. Sie sind außerdem leicht auf die Hühner-Halter*innen selbst übertragbar.

Anzeichen für einen Flohbefall beim Huhn sind:

  • Juckreiz
  • gesteigerte Unruhe
  • Abmagerung
  • Krankheitsanfälligkeit
  • bakterielle Infektionen

Was tun?

Wie gegen Milben kann auch gegen Flöhe Kieselgur effektiv eingesetzt werden.

Auch ein sogenanntes Spot-On-Repellent kann bei einer akuten Flohplage hilfreich sein. Dazu wird ein tierverträgliches Insektizid auf die Hühner aufgetragen. Es kann aber auch Kriechöl verwendet werden, das die Atmung der Flöhe und Larven behindert. Geeignete Kriechöle sind Präparate, die Laurinsäure enthalten, oder das Allzwecköl „Ballistol“. Vor dem Einsatz von Insektiziden ist jedoch in jedem Fall tierärztlicher Rat einzuholen, um die tierische Verträglichkeit des Mittels sicherzustellen und Vergiftungen auszuschließen.

Präventiv ist auch hier eine sorgfältige Stallhygiene wichtig. Vor allem Einstreu aus Holzspänen, Heu oder Stroh bietet den herabfallenden Eiern der Flöhe ideale Bedingungen. Dieses Nistmaterial muss deshalb regelmäßig gewechselt werden. Besonders im Sommer ist regelmäßiges Reinigen ratsam. Bei kühleren Temperaturen zwischen 3°C und 8°C sterben die Larven ab.