Verletzungen

Verletzungen und offene Wunden treten bei den doch sehr aktiven Hühnern ab und zu auf. Eine blutende Stelle wirkt auf den ersten Blick sehr dramatisch. In den meisten Fällen können Halter*innen kleinere Verletzungen jedoch gut selbst behandeln. Wichtig ist nur, dass Besitzer*innen schnell und sicher handeln. Gefährlich kann eine offene Wunde nämlich besonders dann werden, wenn andere Hühner darauf einhacken.

Ursache

Kleinere Verletzungen an verschiedensten Körperstellen können vielfältige Gründe haben. Besonders häufig sind offene Wunden an empfindlichen Regionen wie Kehllappen, Kamm und Füßen. Es kann passieren, dass Hühner im Umgang mit ihren Artgenossen aggressiv werden und aufeinander einhacken. Sollten öfter wunde Stellen auftreten, muss das Verhalten der Hühner genau beobachtet werden. Oftmals entstehen Kämpfe und Picken aufgrund von Platzmangel. Insofern kann häufiges Einhacken oder Mobbing einzelner Hühner Zeichen dafür sein, dass mehr Bewegungsfreiheit gewährleistet werden muss.
Im Notfall können Halter*innen sehr aggressive Hühner auch für eine gewisse Zeit von ihren Artgenossen trennen. Kehren sie dann zurück, sollten sie sich nicht mehr so aggressiv verhalten.

Neben Streitereien und Einhacken können Verletzungen zahlreiche weitere Ursachen haben. So kann es beispielsweise auch geschehen, dass ein Hahn mit wenig Erfahrung eine Henne tritt und dabei eine Wunde verursacht.

Symptome

Da manche Wunden nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, zahlt es sich aus, die eigenen Hühner regelmäßig zu kontrollieren. Offene Wunden sollten unabhängig von ihrer Größe ernst genommen werden. Gefährlich wird es, wenn Keime in den Körper gelangen und dort zu Erkrankungen führen. Außerdem kann sich Eiter bilden, der unter Umständen nicht ausdringen kann. Bildet sich nämlich eine Kruste über der Wunde, bleibt der Eiter im Körper und staut sich im Gewebe.

Eine weitere Gefahr ergibt sich durch die anderen Hühner. Sehen die Artgenossen eine rote, blutige Stelle, fangen sie meist an, darauf einzuhacken. Dies ist natürlich höchst hinderlich für den Heilungsprozess. Darüber hinaus kann dieses Verhalten extrem gefährlich werden. Oftmals reißen die Tiere nämlich anderen Federn aus und hacken mit den Schnäbeln in das Fleisch. Im schlimmsten Fall entsteht Kannibalismus und das verletzte Huhn wird getötet. Um dies zu verhindern, gibt es einige wichtige Hinweise zu beachten.

Maßnahmen

Damit eine kleine Wunde erst gar nicht zu einem größeren Problem wird, sollte das betroffene Huhn sofort von der Gruppe separiert werden. Danach können sich die Halter*innen in Ruhe die offene Stelle genauer ansehen und entscheiden, ob tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss. Tritt beispielsweise eine große Ansammlung von Eiter unter einer Kruste auf (Abszess), ist eine Behandlung durch den Tierarzt oder die Tierärztin unerlässlich.

Ist dies nicht der Fall, sollten Halter*innen die Wunde vorsichtig mit warmem Wasser reinigen. Anschließend kann die Verletzung desinfiziert werden, beispielsweise mit einer schwachen Jodlösung. Wichtig ist dann vor allem, das Huhn getrennt von den Artgenossen zu pflegen. Erst wenn die Wunde fast geheilt ist, sollte es zurück in die Herde dürfen. Von völliger Isolation ist jedoch abzuraten. Vielmehr sollte Blickkontakt und akustischer Kontakt gewährleistet bleiben. Beispielsweise könnte ein geschützter Käfig im Stall aufgestellt werden. Auf diese Weise kann das betroffene Tier die restlichen Hühner sehen und mit ihnen kommunizieren. Die Gefahr, dass auf die Wunde eingehackt wird, wird so aber deutlich reduziert.