Das Perlhuhn ist neben der japanischen Wachtel das jüngste Hausgeflügel. Obwohl es schon die Römer hielten, verschwand es für mehrere Jahrhunderte wieder aus der bäuerlichen Geflügelhaltung. Aufgrund dieser relativ kurzen Domestikation hat sich bei Perlhühnern noch viel ihres wilden und ursprünglichen Verhaltens erhalten. In freier Wildbahn in den Gras- und Savannensteppen Afrikas leben Perlhühner meist paarweise innerhalb kleiner Trupps, schließen sich aber außerhalb der Brutsaison auch zu größeren Schwärmen zusammen. Wegen dieser Lebensweise sollte man daher auch domestizierte Perlhühner paarweise halten, allenfalls 1 Hahn und 2 Hennen. Keineswegs darf man den Fehler machen und wie bei den Haushühnern einen Hahn und mehrere Hennen halten. Die überzähligen Hennen fühlen sich nicht verpaart, ihre Eier bleiben unbefruchtet und sie lassen von morgens bis abends ihren Verlassenheitsruf erschallen. Dieser klingt wie „Glockaaacht“.
Am Ruf sind die Geschlechter auch am besten erkennbar. Der Ruf des Hahnes lässt sich etwa mit „tschckereckeck“ umschreiben. Die Brutdauer beträgt 27 bis 30 Tage. Perlhennen brüten jedoch in unseren Breiten relativ selten selbst. Perlhuhnküken sind sehr frohwüchsig und mit etwa 5 Monaten ausgewachsen. Die Eier der Perlhühner haben ungefähr die Größe von Zwerghuhneiern und sind sehr dickschalig, aber ausgezeichnet im Geschmack. In Deutschland sind Perlhühner in 9 Farbenschlägen vom BDRG anerkannt, im Ausland kennt man über 20 Farbvariationen.
Autor: Ortwin Grossmann