In 21 Tagen wird aus der 4 mm großen Keimscheibe eines befruchteten Hühnereis ein Küken:
1. Bruttag
Es sind noch keine Veränderungen zu erkennen.
3. Bruttag
Auf dem Dotter bilden sich Blutgefäße, die den Embryo mit Nährstoffen aus Dotter und Eiklar versorgen, der aus der Keimscheibe hervorgeht.
5. Bruttag
Zu sehen ist auf dem Bild 1) die Keimscheibe, die sich leicht bewegt, und 2) die Luftkammer. Um die Keimscheibe befinden sich die Blutgefäße, die wie dünne Fäden aussehen.
6. Bruttag
Die Blutgefäße werden nun dichter und sehen beim Durchleuchten der Eier wie ein Spinnennetz aus.
12. Bruttag
Der Embryo hat sich mittlerweile stark weiterentwickelt und ist sehr gewachsen. Seine Entwicklung ist schon fast abgeschlossen, allerdings füllt er noch nicht ganz die Hälfte des Eis aus.
Von nun an ist er in der Lage, Geräusche wahrzunehmen.
14. Bruttag
Das Ei wirkt beim Durchleuchten dunkel, nur die Luftblase an der stumpfen Seite des Eis leuchtet hell.
Zu sehen ist auf dem Bild 1) die durchblutete Eihaut, 2) der Dotter, 3) die Blutgefäße, die von Dotter zu Embryo laufen und ihn mit Nährstoffen versorgen, und 4) die Atmungsmembran.
17. Bruttag
Der Embryo durchsticht die Eimembran und befindet sich mit Kopf und Schnabel außerhalb der restlichen Eimasse in der Luftkammer. Er atmet nun über die Lunge.
Ab jetzt nimmt er die Glucklaute der Mutter wahr und prägt sie sich ein.
Tipp:
Mein Stallbuch zur Hühnerhaltung
Eier-Legeliste, Tierbestand, Medikamentenliste:
(Tierhaltungs- und Bestandsregister)
19. Bruttag
Die Küken kommunizieren mit der Mutter und auch untereinander durch Piepsen. Der Schlupf kann so praktisch „abgesprochen“ werden. Bis zu zwei Stunden können die Küken den Schlupf dann hinauszögern, falls noch nicht alle soweit sind. Dies bringt vor allem in der freien Natur Vorteile, da die Küken alle gleichzeitig trocken sind und zusammen mit der Mutter das Nest verlassen können.
Kurz vor dem Schlupf (am 19. oder 20. Bruttag) zieht das Küken den Dotter durch den Nabel ein. Dieser schließt sich daraufhin. Der Dotter versorgt das Küken die ersten 24 Stunden nach dem Schlupf mit Nährstoffen. Erst von da an muss es selbst Nahrung aufnehmen.
20. Bruttag
Am 20. Bruttag sind die meisten Eier angepickt. Obwohl „angepickt“ der falsche Ausdruck ist, denn dazu ist zu wenig Platz im Ei. Bis kurz vor dem Schlupf liegt der Kopf des Kükens auf der Brust. Dann hebt das Küken den Kopf an und drückt mit dem Eizahn, der vorne auf dem Schnabel sitzt, ein Loch in die Schale. Durch kreisförmiges Drehen um die eigene Achse durchbohrt das Küken mit der Zeit die gesamte Schale. Das Küken stemmt sich dabei gegen die Eiwände. Durch ein Heben des Nackens fällt schließlich der Deckel des Eis ab.
Achtung: Die Glucke hilft den Küken beim Schlupf nicht. Deshalb sollten auch Halter*innen den Küken nicht helfen. Der Dotter wird, wie erwähnt, erst kurz vor dem Schlupf durch den Nabel eingezogen, worauf sich der Nabel schließt. Greifen Halter*innen hier ein, kann es sein, dass der Nabel noch nicht verschlossen ist. In diesem Fall ist ein blutiger Punkt am Bauch sichtbar. Durch diesen können Krankheitskeime eindringen, die für das Eintagsküken lebensgefährlich sind.
21. Bruttag
Spätestens jetzt sollten alle Küken schlüpfen, sofern die Bruttemperatur gestimmt hat.
→ Weiterlesen: Die Aufzucht der geschlüpften Küken